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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 2.1899

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Benndorf, Otto: Über den Ursprung des Giebelakroterien
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https://doi.org/10.11588/diglit.22624#0011

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I

Fig. I Chan vom Eldschikdagh an der Nordwestgrenze Lykiens.

Über den Ursprung der Giebelakroterien.

Zu den genetisch dunkelsten Zierformen der hellenischen Architektur zählen
die Aufsätze; mit denen die Giebel der Tempeldächer geschmückt sind. Ihrer
Herkunft nachzuspüren, ist meines Wissens überhaupt noch kein selbständiger
Versuch unternommen worden. Eine Vermuthung; die ich im Folgenden darüber
entwickeln möchte, nachdem sie bereits in dem Architekturcapitel des lykischen
Reisewerkes kurz angedeutet war,1) will daher zunächst als eine Anregung des
Problems aufgefasst und der Prüfung Berufener als ein Versuch empfohlen sein.

I

Akroterien sind der ägyptischen wie der orientalischen Baukunst fremd
und Eigengut der griechischen Formensprache. Hier treten sie bei keiner
anderen Dachform auf als an dem Giebel und stehen in ausgesprochenem
Bezüge zu den Fronten, auf die sie allein oder vorzugsweise berechnet sind.
Für die Betrachtung von dieser Seite betonen sie nicht nur die drei Spitzen des

*) Reisen I 104, vergl. die Bemerkung von Eugen Petersen II 30, 1.

Jahreshefte des üsterr. archüol. Institutes Bd. II. j
 
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