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Österreichisches Archäologisches Institut [Editor]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 2.1899

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Kuzsinszky, Bálint: Funde aus Ungarn
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https://doi.org/10.11588/diglit.22624#0320

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etwa auf dem fehlenden Deckel gestanden haben,
was allerdings ungewöhnlich war. Aus dem erhal-
tenen Theile der Inschrift erfahren wir, dass der
Todte aus Mursa (Essek) stammte und. in Perinthus
starb. Die Überführung seiner Asche nach Aquincum
lässt sich durch die Annahme erklären, dass er als
Soldat der II. Hilfslegion von Sept. Severus mit
einem Detachement gegen Pescennius Niger geschickt
wurde. In der Inschrift CIL VI 1408 werden aus- 24

24. Theil eines Grabsteines (Fig. 31), 0'65m hoch,
I'2 m breit und 0‘25 m dick. Gefunden auf dem Grunde
der Victoria-Ziegelei. Die Tafel mit der Inschrift,
die oberhalb des Reliefs zwischen zwei Pilastern
gefasst war, ist weggebrochen.

in der Linken eine Lanze, die unterhalb der Spitze
mit einer Schleife geschmückt ist. Das Pferd erscheint
gesattelt und angeschirrt; an der Brust hängen von
den Riemen Halbmonde herab, der Sattel ist um
den Bauch und unter dem Schweif mit Riemen
befestigt. Rechts im Felde ist ein Zirkel, links eine
Klammer und eine Ascia.

Analog sind die Darstellungen auf den Grab-
steinen der equües singuläres in Rom. Die Werk-
zeuge weisen vielleicht darauf hin, dass der
Verstorbene ein Techniker war, wie denn that-
sächiich ein architectus der equües singuläres
inschriftlich (CIL VI3182) bezeugt ist.

25. Vorderseite eines Sarkophages aus Kalk-
stein (Fig. 32); es fehlt das Mittelstück. Die
Höhe derPlatte beträgt 0'7m- Gefunden 1894 auf
dem Grunde der Victoria-Ziegelei bei dem Baue
des Kesselhauses. Die Inschrift lässt sich bloß
zum Theile ergänzen.

D(is) M{anibus). M{arcus) Ul[p(ius) ....
v\ele[ranus) legiionis) II adiliitricis) ft(iae)
[flideiis) qui v]ixit ann(os) LX\_ .... sf\bi
et Aur'ßiae) Iul{iae) Ad[ . . . cont]ugi eins
/{aciendum) c{uravit).

Zu beiden Seiten in halbkreisrunden Nischen
je eine sitzende Figur, als Gegenstücke gearbeitet,
sich einander den Rücken zukehrend, jedoch mit nach
vorn gerichteten Köpfen. Ihre Ausführung ist so roh,
dass das Geschlecht nicht zu bestimmen ist. Trotz-
dem lassen sie keinen Zweifel, dass sie die Trauer
um den Todten ausdrücken sollen.

Zwei Stücke der Vorderseite eines Sarkophages.

Auf der erhaltenen Platte sieht man ein Pferd
nach rechts dargestellt, welches von einem Manne
am Zügel gehalten wird. Dieser, en face stehend, ist
mit einer tiefgegürteten Tunica bekleidet und hält

26. Hectors Lösung. Reliefplatte aus Kalkstein
(Fig. 33), 1'15m lang, ri6m hoch und 0'22m dick.
Gefunden 1889 bei der Donau an ,der Stelle der
Finälyschen Eisgrube.

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