Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Prähistorische Blätter — 6.1894

DOI Heft:
Nr. 3
DOI Artikel:
Haxthausen, Elmar v.: Der Kupferfund bei Gross-Heubach a/M., 1892
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32977#0060
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
38

Der Kupferfuiicl bei Gross Heubach a/M , 1892.

3. Steinbeil: Augit; Länge: 18 x/2 cm; ßreite unten:
7 cm, oben spitz; Dicke: 2 3/4 cm; Seiten, eben: l'/s cm.

4. Steinbeil: Augit; Länge : 10 cm; Breite, unten : 4 3A cm,
oben stumpf oval abschliessend; Dicke: D/s cm; Seiten,
eben: 3/4 cm. Tafel VII, 2.

Nr. 2, 3 und 4 sina von Farbe hellgrün; schön ge-
schliffen, spiegelglatt polirt.

5. Steinbeil: Olivin; Länge: 20 cm; Breite, unten:
bVs cm, oben abgeschlagene Spitze, 4 cm lang gewesen ; die
ursprüngliche Länge des Beiles betrug daher 24 cm. Dicke:
5 cm. Seiten kaum merkbare Abflachung. Das Beil erscheint
also in fast runder Gestalt. Rauher, nicht polirter Stein.
Farbe von aussen bis tief in’s innere grau; Kern: grün-
lich-schwarz.

Alle Geräthe sind nicht durchbohrt.

In der Flur von Gross-Heubach treten weitere Stein-
funde auf. 300 Schritt östlich unserer beschriebenen Fund-
stelle erhalten wir ein kleines, ebenholzschwarzes Steinbeil,
ein dunkel-honigfarbenes, transparentes zweites Steinbeil von
ausgezeichneter Politur fördern wir am Fusse des Engels-
berges, im Südost, D/s Kilometer von Stutz entfernt. Ein
drittes Steinbeil aus Gross-Heubach ermangelt des Nach-
weises der Hebungsstelle. Aus dem Mainkies, gegenüber
von Gross-Heubacli entfällt ein ovaler Netzbeschwerei- oderdgl.

Diese Stücke, vereint mit deneu oben erwähnter Fund-
orte ergeben die Scblussfolgerung, dass der Siidspessart zur
Steinzeit schon an seiner West- und Südseite vom Menschen
bewohnt war.

Am Stutz, dem Fuudort unserer Waffen, springen an
verschiedenen Stellen, 10—15 Meter breite, riesige Sandsteine
dachartig aus dem Hang von 30—40° des Berges vor. Ihr
Untergrund ist der Untersuclmng werth. Es ist anzunehmen,
dass der Mensch der älteren Steinzeit, wohl befähigt in Holz
zu arbeiten, bereits am Platz des jetzigen Ortes Gross-Heu-
bach an dem klaren, sprudelnden Heidebach seine Hütten
errichtete. Der Mensch der paläolithischen Periode jedoch
nahm das ihm hier und da gebotene Schutzdach der Natur,
und von ihm dürfen wir vielleicht auf Spuren seiner Sitze
auf jenen Höhen rechnen.

Herr Dampfmtihlenbesitzer Aug. Völker zu Schippach-
Ruck gab die erste Nachricht von dem seltenen Funde auf
dem Stutz und schenkte in edelherziger Weise die Nr. 2
und 5, die er erworben, der Staatssammlung. Herr Lehrer
 
Annotationen