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Prähistorische Blätter — 6.1894

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Nr. 3
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Haxthausen, Elmar v.: Der Kupferfund bei Gross-Heubach a/M., 1892
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Florschütz, Georg: Prähistorisches von Tonna
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https://doi.org/10.11588/diglit.32977#0061
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PräMstorisclies von Tonna. Von Dr. G. Florschütz.

39

Scherer und Steinraetzmeister Aug. Stapf — der Entdecker
des Schatzes bei Verbreiterung seines Steinbruches — unter-
stützteu in hochdankenswerther Weise in der Feststellung
des Sachverhaltes und der Saramlung von Steinbeilen. Ira
gemeinschaftlichen Streben mit genanntem Herrn erwarten
wir weitere Funde in einem Gefilde, dessen landschaftliche
Bilder an Lieblichkeit und Grossartigkeit hervorragen.

Prähistorisches von Tonna.

Von Physicus a. D. Dr. G. Florschütz.

Mit Tafel VIII.

Wer die alte Landstrasse Mühlhausen-Erfurt wandernd,
kurz hinter Gräfentonna rechts abbiegt, um den Eeldweg
nach Grossfahner zu benutzen, der befindet sich, nachdem
er die tiefe Einsenkung, der See genannt, durchschritten und
die jenseitige staffelförmig aufsteigende Höhe emporgestiegen
ist, auf dem Kamm einer schmalen Bodenwelle, welche die
beiden Parallelhöhenzüge, die Ealmer’sche- und die Unstrut-
höhen verbindet.

Weit schweift der Blick in die Ferne; nach Osten bis
zu dem Ettersberg bei Weimar, nord-nordöstlich bis zur
Hainleite und der Schmücke mit dem wundesten Punkt des
alten Thüringens, der Sachsenlücke, während westlich die
Haardtberge und der Hainich hinter Mühlhausen den Hinter-
grund begrenzen. Unmitteibar vor uns liegt das uralte
Döllstedt, etwas zur Rechten, durcli eine niedere Welle theil-
weise verdeckt Grossfahner, dann Gierstedt, Witterda und das
Gerathal mit seinen zahlreichen Orten. Zu unserer Linken
läuft auf dem Kamm des Höhenzugs die alte Grenzscheide,
noch heute die Werk genannt; zu ihren Füssen bespült die
Unstrut die alte Kaiserpfalz Fargelaha, die Lleimstätte Karl
des Grossen (»terra conceptionis cureae«. Schenkungsurkunde
an Fulda 784) und Herfriedesleiba, den nocli älteren thürin-
gischen Königssitz. Nordwestlich sehen wir Langensalza,
dicht daneben die alte Klosterstätte Hohinburg und un-
mittelbar davor das so oft blutig umstrittene Schlachtfeld
mit der Deutschorden-Commende Nägelstedt am jenseitigen
Uter der Unstrut. Und ganz nahe, nur getrennt durch einen
niederen Hügel, überragt von dem Thurm der Kettenburg,
liegt Tonna, der Mittelpunkt des historisch vielleicht inter-
essantesten Theils Thüringens.

Doch wie Wenige der allernächsten, nahen und ferneren
 
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