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Prähistorische Blätter — 7.1895

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Heft Nr. 2
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Weinzierl, Robert von: Drei ornamentirte, neolithische Urnen
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https://doi.org/10.11588/diglit.32434#0045
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Drei ornamentale, neolithische Urnen.

27

Diese Urne ist ausserdem mit einem Henkel versehen und
wurde in einem Brandgrabe gefunden. Taf. V, Fig. 4.^)
4. Sarka. Näheres mir unbekannt* *)-
5. Vokovic. Das Ornament ist vollkommen gleich dem
von Fig. 2, nur dass das Band unter dem Rande nicht glatt,
sondern durch vertikale Striche in Quadrate getheilt, ist.
Von dem Gefässe sind nur Fragmente vorhanden, doch lässt
sich eine muthmassliche Höhe von 15 cm annehmen, Taf. V,
Fig. 5. Wahrscheinlich in einem Brandgrabe gefunden. Col-
lection E. Miksch, Prag.
Gehen wir zunächst nordwärts von Prag, so haben wir
einen bedeutenden Fund dieser Art in
6. Kralup zu verzeichnen, wo fünf solche prächtige
Urnen gefunden wurden, darunter wieder eine gehenkelte und
eine, die an Grösse vor allen bekannten Exemplaren hervor-
ragt. Dieselben sind im Museum regni Bohemiae ausgestellt
und wurden beim Bahnbau im Jahre 1855 gefunden, s)
Es soll dabei (?) ein Bronzering gefunden worden sein,
doch lässt sich eher annehmen, dass diese Urnen in einem
oder mehreren neolithischen Gräbern standen, während der
kleine Bronzering ganz anderen Fundverhaltnissen entstammt,
wie der im obigen Berichte gleichzeitig von dort gemeldete
Zahn eines Mastodon.
7. Polep; einerothe, glockenförmige Urne gefunden im
Jahre 1874 in einem SkeletgrabeJ)
8. Leitmeritz. Hier wurden im Jahre 1882 am öst-
lichen Abhange des Radobil, in der Ziegelei des Herrn
Lopata eine ganze und von der zweiten nur einige Bruch-
stücke (wovon ich einige besitze) gefunden. Wenn ich nicht
irre, sind diese in einem Brandgrabe gefunden worden und
dürfte sich das ganze Exemplar im Museum regni Bohemiae
beßnden. Das Ornament weicht auf meinen Fragmenten da-
durch ab, dass ein Band mit striclilirten Rhomben eingelegt
ist. Ich bilde eines der Fragmente in Fig. 6, Taf. V, ab.Q
5) Idem. p. 7. Der Autor spricht auch diesen Henkelbecher, sowie
die anderen Funde von Böhmen der neolithischen Cuiturepoche zu.
*) Seheider. Pocatkove etc. Pardubitz 1891.
6) Pamätky arch. I. p. 336.
') P a m ä t k y arch. X. p. 203—5.
sj Ich glaube hier auch einer kleinen, gehenkelten Urne erwähnen
zu müssen, die im März 1894 beim Baue eines Hauses in der Kirchen-
gasse zu Lobositz gefunden wurde. Ohne jedes Ornament, entspricht
die Form nur wenig unseren glockenförmigen Bechern, doch da diese Urne
aus dem ganz gleichen Materiale verfertigt und sehr sorgfältig und dünn-
wandig ausgeknetet, innen und aussen gleichfalls mit demselben rothen
Anstrich versehen ist, so muss man sie ebenso, wie jene, als südliche
 
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