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Prähistorische Blätter — 7.1895

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Heft Nr. 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.32434#0106
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Litteratur.

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Endlich seien noch einige Worte bezüglich des Capiteis „Das Bronze-
zeitalter in Europa" angeführt. Hier gtaubt der Verf., dass „aile Geräthe
des Bronzezeitalters aus ein und derselben Quelle, von einem grossen Ilandels-
volke, stammen (von den Atlantinern), das gteichzeitig mit Dänemark, Skan-
dinavien, Irland, Spanien, Griechenland, Italien, Egypten, Schweiz nnd
Ungarn Beziehungen unterhielt". Wäre dies richtig, so müssten wir in all
diesen Ländern die ganz gleichen Waffen und Geräthe von Bronze finden,
dies ist aber, wie wir wissen, keineswegs der Fall; mithin kann „Atlantis"
nicht als „ein und dieselbe Quelle" bezeichnet werden. Weiter irrt sich
der Vorf., wenn er anführt, dass in Italien im Ganzen nur sechs bronzene
Schwerter gefunden seien. Hierzu bemerken wir, dass sich z. B. in der ehe-
maligen Sammlung Ancona in Mailand allein 28 Bronzeschwerter italienischer
Provenienz, und darunter sehr frühe Formen, befanden. Wenn alle in
M useen und Privatsammlungen vorhandenen Bronzeschwerter italienischer Her-
kunft zusammengezählt würden, erhielten wir eine überraschend grosse Zahl!
Festsitzung der anthropol. Gesellschaft in Wien am 12. Fehr.
1895 zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens. Mit 4 Textillu-
strationen. Wien, 1895. (Separatabdruck aus Bd. XXV. d. Mittheilungen
d. anthropol. Gesellschaft in Wien. Sitzungsberichte.)
FurZn, .Franz, Custosadjunkt a. hosn.-herceg. Landesmuseum. Die Er-
gebnisse der Untersuchung prähistorischer Grabhügel auf
dem Glasinac i. Jahre 1893. Mit 1 Taf. und 81 Abbildungen im Text.
Wien, C. Gerold Sohn. (Aus d. „Wissenschaft!. Mitthlgon. ans Bosnien
und der Ilercegovina". 111. Bd., 1894.)
GlwwfH?:!, G/ierarA). La necropoli primitiva di Volterra. (Aus
d. „Rendiconti d. R. Accademia dei Lincei. Seduta del 21. aprile 1895".)
Derselbe. Di un singolare fermaglio di cintura scoperto
nell'agro atestino. (Aus denselben. Sed. del 19 maggio 1895".)
Jahresbericht, LXXXIII, d. steiermärkischen Landesmuseums
Joanneum ü. d. J. 1894. Graz, 1895.
Jahresbericht, V und VI, d. histor. Vereins f. d. Chiemgau in
Traunstein (a. V.) 1893 u. 1894.
JenfsJi, LfMyo. Germanisch und Slavisch in der vorgeschicht-
lichen Keramik des östlichen Deutschlands. MitTextabbildgen.
(Aus d. „Globus". Bd. LXVIII, Nr. 2.)
Kwatai'lnikhistoryczny. Organ towarzystwa histor. Lemberg, 1895.
Heft 3.
LeTirnnwu-Wltsclm, Dr.R. Beiträge zur physischen Anthropologie
der Bajuvaren: über die langen Knochen der südbayerischen Reihen-
gräberbevölkerung. Mit 1 Taf. (A. d. „Beiträgen z. Anthropologie und
Urgeschichte Bayerns". München, 1894. Bd. XI, Heft 3—4.)
Der Verfasser behandelt im I. Ttieil seiner vortrefflichen Arbeit dio
„Bajuvaren" aus dem Reihengräbcrfeld von Allach, im 11. die „Schwaben
und Alemannen" aus den Reihongräberfeldern zu Dillingen, Guudelüngen,
Schrotzheim, Memmingen und Fischen, um im 111. Theile die Körporgrösso
der südbayerischen Reihengräberbevölkerung festzustellen. Die aus den
Untersuchungen gewonnenen Resultate ergeben für die Bajuvaren eine
mittlere Körpergrösse von 1.706—0.02 m = 1.686 m für Männer, für Weiber
1.593—0.02 = 1.573 m; für die Schwaben und Alemannen: für Männer eine
Körpergrösse 1.702—0.02 = 1 682 m und für Weiber 1.553—0.02 = 1.533 m.
„Die Körpergrösse der bayerischen Reihengräberbevölkerung ist also zur
grösseren Hälfte (56°/o) eine mittlere, fast zwei Fünftel (39°/o) fallen unter
die Grossen und Uebergrossen, kleine sind nur verschwindend wenig vor-
handen, nur 5%. Mindermässige kommen überhaupt nicht vor, dagegen
ein Uobergrosser".
 
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