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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 16.1894

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Spiegelberg, Wilhelm: Varia
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12252#0040

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VARIA

27

Unser Text, in welchem wir das Dictât eines Schûlers zu sehen haben, beweist,
dass das abenteuerliehe Mârchen des Petersburger Papyrus noch im neuen Reich zu der
klassischen Litteratur yEgyptens gehôrte. Damit lernen wir ein zweites1 litterarisches
Werk kennenywelches sich nachweislich etwa 1000 Jahre lebenskrâftig erhalten hat.

IX. Die Lesung des Namens \ f\ ° — Wir pflegen don Naracn dièses
« Grossen des Sûdens » cmtn zu lesen, indem wir 1 fur das Silbenzeichen ~m nehmen.
Berùcksichtigen wir jedoch eine Eigenart der àltesten Orthographie2, welche nicht
selten die Konsonanten eines Wortes dem Wortzeichen desselben folgen lâsst, so liegt
es nahe, 1\ mtn fur die lautliche Bestiinmung des Wortzeichens 1 zu halte n-.

Dass dièse Vermutung das Richtige tfiSt, beweisen die sich in den Pyramidentexten
findenden drei Varianten des Gôtternamens Mtn, welchcn in folgenden Schreibungen
auftritt :

= ; M. 1/296 :\\K^==i P. 11/898 : t\ 5=3 ï 5

W-AA I _CT^ AAW

Damit ist die Lesung Mtn fur unsern Namen entschieden, doch bleibt seine Be-
deutung zweifelhaft. Môgiicherweise haben wir darin den eben citierten Gôtternamen
zu sehen 3 oder wir môgen ihn als « Beduine 4 » erklàren.

Ci

X. j\Pr^'(( nmau^oenen )}- —Ppt m der Bedtg. « herausgehen » ist fur die Texte
aller Epochen sicher bezeugt. Dass jedoch dem Verbum im alten Reich auch die obige
Bedtg. eignete, ist bislang unbeachtet geblieben. Die entscheidenden Stellen liefern die
Pyramidentexte. Hier steht hâufig prt r pt vom Emporsteigen des Verstorbenen zum
Himmel3. Am schlagendsten ist der folgende Passus :

« Du steigst hinauf zum Thinitischen Gau.
Du steigst hinab in das grosse Thaï. »

Hier steht prt im Gegs. zu h\t, welches durch den Zusatz des « grossen Thaïes »
deutlich als « hinabsteigen » bestimmt ist. Beide Verben finden sich auch in dem fol-
genden Beispiel7 neben einander gestellt, zur Bezeichnung des Auf- und Nieder-
ganges eines Gestirns :

n

m

□ Q

AWvV\

jD

AAAAAA
□ o

1. Bekanntlich liegen uns fur zwei Stellen der Sënw/ieerzâhlung Abschriften des N. R. vor.

2. S. Erman, À. Z., 91/28.

3. Also eine Namensbildung wie , Hnsw u. a.

4. A. Z.. 91/63, vgl. auch den Namen L. D., Il, 137 a, V\ 0

5. Z. B. W./219, P. 1/90. — G. P. 11/694. _ °^~J>

7. P. 1/99 vgl. auch P. 1/157 : 1 j * ^.....<||> i- ^

der Ostseite des Himmels emporstoigt. »

□ o « iener Stern welcher an
 
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