Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 36.1914

DOI Heft:
Nr. 1-2
DOI Artikel:
Kees, Hermann: "Pr-Dw:t" und "Db:t"
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12743#0012

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
tische Kanamen zu finden. So iibersetzt Moret, a. a. O., S. 215 : « Double vivant du
roi, résidant dans, son naos et dans la double chambre1 d'adoration », und sucht im
pr-dwU Zusammenhânge mit der mythischen Région der Dwlt; und âhnlich neuer-
dings Steindorff, A. Z., XLVIII, S. 157 : « der lebende Ka des Kônigs, der vor
dem Grabe (dblt) ist » und « der vor der Unterwelt (dit) ist » ! Da ist mehr hinein-
gelegt wie wirklich dasteht. Beide Titel sind nàmlich offensichtlich keine speziellen
Kanamen sondern zwar altertùmliche aber gewôhnliche Beinamen des Kônigs,
und der Ka kônnte sie nur fûhren weil sie dem Kônig zustehen. Das zeigt sich
zunâchst darin, dass garnicht selten auch andere kônigliche Titel in die Kaformel
eintreten, so sehr hâufig, z. B. Deir el-Bahari, V, Taf. 131/132 : |vJ^-^ © —
ff^^A^lJ n ffil^ n°C^ ^utlicher etwa Champollion, Mon., III, 288, 2 (= Not.,

II, S. 54) : if S.^^IfflA Jo (tl * (<*enS0' Z' B' L" °> m- 144<
Ramses IL). Aile Beinamen sind doch zum mindesten dem Sinne nach als Appositionen

zum Namen das Kônigs aufzufassen, und es geht unmôglich an unter diesen gleich-
geordneten Titeln die ersten auf den Kônig die letzten nur auf den Ka zu beziehen
wie es Steindorff, a. a. O., will ! Zur Verdeutlichung sei auch auf die Titulatur des Ka
des Re hingewiesen als Beischrift zu einem auf einem der bekannten Untersâtze gela-
gertcn Sphinx Denderah Saal A Decke Nord B' (Brugsch, Thes., I, 15 f. ; Dûmichen,
Hist. Inschr., II), Wb. jlj^Jj^' ^J^LJ][—^ C^]' Q^er rnûsste dann umgekehrt der
erste Titel hrj-dblt nur auf clen Ka der zweite hntj-uht auf Re bezogen werden2!
Das Appositionsverhâltnis wollen wohl auch die merkwùrdigen Schreibungen

andeuten, die sich mehrfach in Edfu finden : z. B. Edfu, I, 370 (= Piehl, Inscr., II,

1 fiV M (sic) o AA/WVS (sic) & » n Q <£f ct3
43, 1, 8), Wb. : ^jj j^- awaa ,--, J, n * womit man auch Den-

"\ ch Q aaaaaa aaaaaa |~j -~-l ^

derah, I, 13 : à_UL T" _P^l , rn /- r$ vergleiche. Ausserdem ist eine In-

schrift bekannt, die dièse Titel dem Kônig selbst zuschreibt : Mariette, Abydos, 1,23.
Dort steht hinter dem Kônig, dem von Upuaut Krummstab und Geisselgereicht wird :

aaaaaa
aaaaaa

Wenn dazu als direkte Parallèle in Medinet-Habu in der Ûberschrift einer Opfer-
liste Ramses III. vorkommt, Dùmichen, Kal. Inschr., 1 (Wb.) : ^jb vl2j Q

aaaaaa ^ 1 r.....— i

<5 (Sic) X n Y I

, so wird durch den Zusatz « mit seinem Ka » vôllig
klar, dass « der lebende Ka des Kônigs » hier nur ein vollerer Ausdruck fur den Kônig
selbst ist4. Moret will allerdings nach clern Vorkommen jener Inschrift in Abydos
gleich den ganzen Raum, in dem sie steht (N des Planes bei Mariette, Abydos, I),

1. Ein stândiger Irrtum Morets : das zweite i i ist selbstverstâudlicb nur Determinativ.

2. Der Beiname « Herr des » fur den Sonnengott, s. u.

3. Natùrlich zu lesen.

*__a

4. Ahnliche Falle, vgl. Erman, Àgypt. Relig. 2, S. 103, Anm. 4; Steindorff, A. Z., xlviii, S. 156.
 
Annotationen