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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 36.1914

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Kees, Hermann: "Pr-Dw:t" und "Db:t"
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12743#0027

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« PR-DWîT » UND « DB^T »

15

^ ^ C^=>\ "| /WW\A | | j|ppF ^^^^

Hier bittet doch der Tote, wie sich auch aus der Parallelformel der andern Seite
zeigt, von allem um die dazu gehorigen Opfer.

Der Vollstândigkeit halber weise ich noch auf eine Stelle hin, \vo die Zeremonie
erwâhnt ist : Brugsch, Drei Fesikalender, S. 14 (Taf. VIII, Z. 37) fur den zweiten Tag
des Festes des Horus von Edfu; neues ergibt sie nicht. Will man fragen, wie gerade
jenes recht bescheiclene Gemach in Edfu zu einem Namen kommt, den es mit dem
Kônigspalaste teilte, so muss auf andere speziell dem Kônig zum Privatgebrauch be-
stimmte Baulichkeiten im Tempelbezirk hingevviesen werden, die ebenfalls den Namen
eines « Palastes » (Vi oder Ist) fûhren, docli muss eine Besprechung derselben einer
anderen Stelle vorbehalten bleiben. Viel einfacher liegt der Fall bei der zweiten in
der Kabeischrift erwâhnten Lokalitât, dem ^n dblt. Das ist offensichtlich eine
Ableitung vom Stamm dbl, der « (mit etw.) versehen, ausstatten », dann namentlich
« schmùcken » bedeutet. Aus dieser Grundbedeutung lassen sich aile nachweisbaren
Sonderanwendungen der Ableitung erklâren. dblt heisst danach zunâchst « das Aus-
gestattete, das Geschmùckte », das kann sich naturgemâss zu allerlei Spezialbedeu-
tungen entwickeln1. dblt heisst bekanntlich auch der Sarg, und so hat man gelegent-
lich in der Kabeischrift iïbersetzt; z. B. noch neuerclings Steindorff, A. Z., XLVIII,
S. 157, doch ist dblt « Sarg » in der alten Sprache nicht zu belegen, mir scheint der
Name erst von einer alteren Bedeutung ûbertragen, wo dblt den Kônigspalast spe-
ziell vielleicht das Prunktor desselben bezeichnet'2. [Die besten Belege dafiir sind.
wieder Titel des alten Reiches; darunter findet sich der eines émêw n dblt

i WW\M

offensichtlich etwa gleichbedeutend mit dem eines =î ^ émêw ist, dann der
eines ^ [_] ^| S/id dblt und eines 1^- J^n:i. Dazu kommt noch die Darstellung der

lâ éméw dblt (wie aile derartigen Namen vorgestellt!) auf dem grossen

c

n

Tempelrelief aus dem Totentempel des Ne-user-Re (Borchardt, Bl. 16; B.-B., Denk-
màler, Taf. 16 a) und ebenso a. a. O., Fig. 52 b, an ersterer Stelle zusammen mit den

r-1 In, den « Gefolgsleuten des Pharao» vor dem Kônig Spalier bildend. Dièse

Parallelstellung zeigt deutlich dass in ein Palastname zu suchen ist. Dass man

besonders clie « geschmùckte » Fassade damit meinte, deren Name dann [nach âgyp-
tischem Sprachgebrauch stets auch das ganze Gebâude bezeichnen konnte, môchte ich
nach dem àltesten Vorkommen schliessen : auf der berùhmten Palette des Narmer aus
Hierakonpolis, B.-B., Denkmàler, Taf. 2. Das Zeichen, das dort in dem kleinen Vier-
eck steht, das in noch etwas ungeschickter Weise die Palastfassade andeutet, die

1. dblt «der Ausgestattete », d. h. mit Opfern, als Name des Altars auf einer Opfertafel aus dem Ptah-
tempel von Karnak von Amenemes I (Mariette, Karnak, 8), ^ Jp ^ . <JI'\t aïs « Krone »

kommt, z. B. Lacau, Textes religieux, 77, Z. 20, und 81, Z. 8, 37, vor.

2. Ahlich werden z. B. '■rrœt und rwt fur beides gebraucht.

3. Muhray, Index of naines, XL1 ; im mittleren Reich noch z. B. Kairo, Grabstein 20185 (Wb.), ein
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