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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 36.1914

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Bissing, Friedrich Wilhelm von: Bemerkungen zum Atonhymnus
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12743#0085

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BEME&KUNGEN ZUM ATONHYMNUS 69

graphie entstanden durch das vorhergehende <=> , wofûr Mey das nicht nur

sinnlose, sondera teilweise auch in falscher Richtung geschriebene <=> bietet:
nur den | bat Mey richtig bewahrt. Wic ist das nun aufzulôsen? Mir scheint hier das
im Koptischen erhaltene Prâfix p^- vorzuliegen, das Substantiva bildet und wie Sethe,
Verbum, II, 244, gezeigt hat im Neuàgyptischen von Infinitiven Substantiva bildet.

Hier aber dient es zur Substantivierung eines ganzen Satzes _ « das was Du

tatest » = Deine Thaten. Ob man nun Ubersetzt « Deine Strahlen umfassen die Lande
bis zu allen'Deinen Thaten » oder was ich fur unwahrscheinlicher halte « gemâss allen
Deinen Thaten » immer soll mit den Worten die Allmacht der Sonne geschildert
werden, zumal wenn man die Bedeutung "<2>" « schafîen » im Auge behàlt. Das zeigt
auch die Fortsetzung, in der eine alte Crux steckt.

@ 4 i

Hier lautet der Text bei Ey :

/wwv

r

k_n i i i

—*-

h": M"> : :_ : n »— ,

woraus sich ganz unzweifelhaft ergiebt, dass die Lesung bei Mey die gute ist,
« und Du bândigst sie fur Deinen geliebten Sohn ». Die Lesung, die im Anschluss
an Breasted, Erman, in der Chrestomathie druckt ^> ° ^

i~J] i i

und die in allen Ubersetzungen als « und Du bândigst sie durch Deine
Liebe » erscheint, hat keinerlei urkundliche Gewâhr; sie fâlscht den Gedanken des

alten Liedes und setzt fur IIe*' Gme Orthographie ein, die

nirgends wieder zu belegen ist, leider aber auch in Ermans Glossar aus dieser Stelle
eingedrungen ist. Das Ganze lautet also in unsere Sprache ûbertragen : « Deine
Strahlen umfassen die Lande soweit Dein Schatfen reicht; Du bist der Sonnengott, Du

bringst sie aile lier und bândigst sie fur Deinen geliebten Sohn. »

? fv ' w%m>. n i // i ■> i
Gleich danach liest Davies im Eygrab : <=>^^?,v\ ^ i o ' i und

schliesst sich orfenbar cler Annahme Breasteds an (De Hymnis, S. 26) in

stecke das neuagyptische Hilfszeitwort, resp. V> ^zzz^ stehe fur v\ ^z^> ktor.
Dièse Annahme hat augenscheinlich grosse grammatische Bedenken; nun ist die
Lesung des ^ ganz unsicher. Ich môchte daher ^3^s^>, die a^e Nebenform des Pro-

nomen Absolutum annehmen und einen Nominalsatz <-^ r^™] ner"

stellen, « Du bist sichtbar vor ihnen ». So hat auch Davies ubersetzt und die langgezo-
gene Form, in der er das # zeichnet làsst darin j mit Sicherheit erkennen. Dafûr dass
die alten Formen und ^ noch spâter weiterleben, vergl. Erman, Gram-

matikz, § 149.

yr\ ri AAA/W\

Fur das Ende des Kolons, in dem man wohl das Wort ^ | finden darf,
weiss ich keinen Rat.

Grammatisch intéressant ist weiterhin die Variante Zeile 3, « sie verbringen die
Nachtinden Zimmern » ® § |] ; so Ey, wofUr Ipy (Davies, IV, Taf. XXXIII) h \>
oawm I 11 S,_/i hat. Hier hat also der Redactor des Ipytextes das ihm nicht

I o o o o A I p.

recht verstândliche alte Qualitativ durch die gelâuligere Form [ v\ c. Qualitativo
ersetzt.
 
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