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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 36.1914

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Bissing, Friedrich Wilhelm von: Bemerkungen zum Atonhymnus
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12743#0086

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Dass der Text der den Kopisten vorlag, mehrfach fehlerhaft war und dass eine
Anzahl Fehler auf falsche Transcription aus dem Hieratischen zurùckgehen hat man
lângst erkannt. Das unverstandliche n, Zeile 4, vomit sonst Sphingen ge-

meint sind (siehe Naville, Sphinx, V, S. 193) ist so aus (fe^ («o^Qn entstanden

(Breasted, De Hymnis, S. 31); gleich darauf wirdmanaus | Qin

wohl j[<|j> ^ r~^~'~| macnen mùssen « die Finsterniss mehrt sich » (Qualitativ).

In der gleichen Zeile mochte ich mit Davies entgegen Ermans auch ins Glossar
aufgenommener Auffassurig jj^i ! nicht als Determinativ zu ^^_7 J > sondera als Wort
fur sich fassen und ùbersetzen : « Wenn Du Deine Strahlen sendest, dann sind die
beiclen Lande festlich, die Menschen erwachen » u. s. w.

Zeile 6 hat Erman mit Recht Breasteds Vorschlag (De Hymnis, S. 38) aufgenom-

yr\ /WW^A r -h-

men : v\ 1 ^z^a A/1AAAA a Wenn Du fur sie aufgehst ». Ilingegen glaube ich
Zeile 6 nicht nur die Lesung A a springen » durch Hinweis auf die Form

X

als Infinitiv zum III. inf. Verbum ^ stùtzen zu kônnen, sondern auch weiterbin
"^.J^L ^ ^ 1~"m '-^ $ ! nicht in das an sich naheliegende ( (

verandern zu

i i i

sollen. Es scheint mir zu y (è\ v\t=^ « neu sein, neu » zu gehôren, also : « Neues

schafïend in den Frauen. » Am Schluss der Zeile glaube ich die Worte : ^<^>^',~~~2>

^j) ^.f u ' ^ £ ' ' ' grammatisch so erklâren zu kônnen, dass /-das

der Identitât ist (Erman, Grammatik3, S. 234) « ihn beruhigend als einen dessen

Thrânen zu Ende sind », wobei ich freilich das Schluss <=> von tint streichen muss.

h f\ Q a | n Q /wwvx -<2>-

Zeile 7. — In den Worten : A_a I L 1^r11 ' nr *::::::7 steckt otïen-

11111 Tl N ia

bar eine eigentùmliche Participialform, die besonders in dieser Verbindung zu belegen
ist, wie die bei Sethe, Verbum, II, S. 383, gegebenen Beispiele zeigen. Weiterhin
hat Ei vielleicht das ursprûngliche bewahrt, wenn er schreibt : ra^^ A '—"
1^\*^=__ « Er schreitet herab aus dem Leib der Fùrstin am Tag

ûDoUi

l_a O l

seiner Geburt ». ist bekanntlich ein Titel den auch Gôttinnen fûhren, z. B. Lan-
zone, Dizionario, S. 467, ferner im Todtenbuch u. s. w. Die Phrase ist ofïenbar nicht
fur diesen Hymnus erfunden, sonclern wie so vieles andere einem âlteren Lied ont-
no m m en.

Vielleicht wird man die genauere Lesung « Du ôffnest seinen Mund ^ \ ^=> in
die altère Lesung |J ç^=> zu verbessern haben, da dièses Wort sehr frûh trotz des
koptischen juio-stc seinen weiblichen Infinitiv verloren zu haben scheint, den wir freilich
gleich danach lesen. In der gleichen Zeile heisst es namlich : ^rr* l

« Uni das Ei zu zerbrechen im Ei, sodass er aus dem Ei herausgeht » <-

( Zu s] hat Sethe im Verbum (siehe den Index, S. 78) mit Recht

koptisch tcojult : TtojJTiT gestellt. Das Wort bedeutet im Koptischen occurrere, contin-
gere, <ruvàvT7)na, das Begegnis. Danach mochte ich ùbersetzen : « Du schufst fur ihn
■seine Bestimmung um das Ei im Ei zu zerbrechen, sodass er aus dem Ei heraus-
kriecht um zu zwitschern gemâss seiner Bestimmung. » Zu <=> in dieser Bedeutung,
vergl. Rœder, Die Partikel <=>, S. 23.
 
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