Lachmann, Karl [Hrsg.]; Sattler, Joseph [Ill.]: Die Nibelunge: [Text der Hohenems-Münchener Handschrift A des Nibelungenliedes] (Berlin, 1898 - 1904)

n der selben zite dö was ir schif gegän
der burc also nähen: dö sach der künic stän
oben in den uenstren manic schoene meif
daz er si niht erkande, daz uoas im iDaerliche leif

378 Er fragte Sifriden, den gesellen sin,
jst iu iht daz künde umb disiu magedrn,
die dort nider schouwent gen uns üf die fluot?
su)ie ir herre geheize, si sint uil hohe gemuof"

m Do sprach der herre 5ifrit „nu sult ir tougen spehen
under den juncfrouiuen und sult mir danne jehen,
iDelhe ir nemen iDoldet, hetet irs geiDalf"
„daz tuon ich," sprach Gunther, ein riter küene unde balf

380 „Heb sihe ir eine in jenem uenster stän
in sneiDizer waete* diu ist so idoI getän,

die iDellent mmiu ougen durch ir schoenen lip*

ob ich geiDalt des bete, si müese iDerden min iDip/'

381 „Dir hät eriuelt uil rehte diner ougen schin*
ez ist diu edel Brünhilt, daz schoene magedin,

näch der drn herze ringet, dm sin und ouch drn muof"
alle ir gebaerde dühte Gunthere guof

382 Dö hiez diu küniginne üz den uenstem gän
ir herliche meiden sin solden dä niht stän

den fremden an ze sehenne* des iDären si bereif
u)az dö die frouiDen täten, daz ist uns sider geseif

en den unkunden strichen si ir lip,
des ie site beten iDaetlichiu u)ip-
an diu engen uenster körnen si gegän,
dä si die helde sähen* daz uoas durh schouiDen getän.

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