Lachmann, Karl [Editor]; Sattler, Joseph [Ill.]: Die Nibelunge: [Text der Hohenems-Münchener Handschrift A des Nibelungenliedes] (Berlin, 1898 - 1904)

unther und Ragne, die recken uil balt,
lobeten mit untriuioen ein pirsen in den iDalt.
mit ir scharpfen geren si iDolden jagen simn,
beren unde uMsende* waz künde küeners gesin?

860 Da mite reit ouch Sifrit in erlichem site.
maneger bände spise die fuorte man in mite,
zuo eime kalten brunnen uerlös er sid den lip.
daz bete geraten Erünhilt, künic Guntheres imp.

861 Do gie der degen küene, da er Kriemhilde uant.
dö iuas nu üf gesoumet sin edel pirsgeiuant
und ouch der gesellensi iDolden über Rin.

do endorfTe Kriemhilde nimmer leider gesrn.

862 Sine triutinne kust er an den munt--

„got läze mich dich, urouiDe, gesehen noch gesunt,
und mich ouch diniu ougen. mit holden mägen drn
solt du kurziDilen-- ine mac heime niht gestn."

863 Do dähtes an diu maere — si entorste ir niht sagen —,
diu si Ragnen seifet do begunde klagen

diu edel küniginne, daz si ie geiDan den lip.
do lueinde äne mäze daz uil iDunderschoene iDip.

864 5i sprach zuo dem recken „lät iioer jagen sin.
mir troumfe hint leide, u)ie iuch zioei iDildiu siDin
jagefen über beiden da iDurden bluomen rot.
daz ich so sere weine, des get mir waerliche not.

ch fürhfe harte sere etelichen rät,
obe man der deheinen missedienet hat,
die uns füegen kunnen uientlichen haz.
belibet, lieber herre, mit triiDen rate ich iu daz."

120