Lachmann, Karl [Editor]; Sattler, Joseph [Ill.]: Die Nibelunge: [Text der Hohenems-Münchener Handschrift A des Nibelungenliedes] (Berlin, 1898 - 1904)

en herren muoten selten deheiniu herzeleit
er horte sagen maere, wie ein schoeniu meit
waere in Burgonden, ze wünsche idoI getan;
uon der er sit uil fröuden unde arebeit gewan*

46 Diu ir unmäzen schoene iDas uil witen kunt,
und ir höhgeinüete zuo der selben stunt
an der juncfrouwen so manic helt eruant*
ez ladete uil der geste in Guntheres lantv

47 5u)az -man der werbenden nach ir minne gesach,
Kriemhilt in ir sinne ir selber ie uerjach

daz si deheinen wolde ze triutenne hän*

er was ir uil uremde, dem si wart sider undertän*

48 Do däht üf höhe minne daz Siglinde kint
ez was ir aller iDerben u)ider in ein wint*

er mohte idoI uerdienen schoener frouwen lip-

sit wart diu edel Kriemhilt des küenen Sifrides wip-

40 3m rieten sine mäge und ander sine man,
sit er üf staete minne tragen iDolde u)än,
daz er eine danne würbe, diu im möhte zemen.
dö sprach der edel Sifrit „so wil ich Kriemhilden nemen/

50 „Die schoenen jungfrouwen uon Burgunden lant
durch ir unmaezlich schoene. daz ist mir wol bekant,
nie keiser u)art so riche, der wolde haben wip,

im zaeme idoI ze minne der riehen küniginne lip-M

51 Disiu selben maere gehörte Sigmunt-

ez reiten sine Hute* da uon wart im kunt
der wille smes kindes iDas im harte leit,
daz er werben wolde die uil herlichen meit.

52

z gefriesch ouch Siglint des edeln küneges wip-
j si hete gröze sorge umb ir kindes lip,
u)an si idoI erkande Günthern und sine man.
den gewerbt man sere dem degne leiden began*