Lachmann, Karl [Hrsg.]; Sattler, Joseph [Ill.]: Die Nibelunge: [Text der Hohenems-Münchener Handschrift A des Nibelungenliedes] (Berlin, 1898 - 1904)

1704 Do garten sich uil balde sehzec küener man.
durch Kriemhilde uoillen si iDolden hin gän
und iDolden slahen Ragnen, den uil Küenen man,
und ouch den uidelaere. daz wart mit rate getan.

6 diu küniginne ir schar so kleine sach,
in eime grimmem muote si ze den beiden sprach
„des ir da habet gedinge, des sult ir abe gän.
ja endurfet ir so ringe Ragnen nimmer bestän.

1706 5u)ie starc unt su)ie küene uon üroneje Ragne st,
noch ist uerre sterker, der im da sitzet bi,
Volker der uidelaere. der ist ein übel man.

ja ensult ir die beide niht so lihte bestand

1707 Do si daz gehörten, dö garte sich ir mer,
uier hundert recken, diu küniginne her
iDas des uil genoete, daz si in taete leit.

da uon iDart std den degnen michel sorge bereit.

1708 Do si uil idoI geiDäfent ir gesinde sach,

zuo den snellen recken diu küniginne sprach

„nu bitet eine UDile! ja sult ir stille stän.

ich idü under kröne zuo mmen uienden gän.

1709 Und hoeret iteiDize, iDaz mir hät getän
Ragne uon Cronije, Guntheres man.

ich iDeiz in so übermüeten, daz er mir lougent niht.
so ist ouch mir unmaere, siDaz im dar umbe geschürt."

nio Dö sach der uidelaere, ein iDundernküene man,
die edeln küniginne ab einer stiegen gän
nider abeme hüse. dö er daz ersach,
Volker der küene zuo srme hergesellen sprach

nu „Nu schoiDet, uriunt Ragne, u)ä si dort here gät,
diu uns äne triuioe inz lant geladet hät.
in gesach mit küneges imbe nie so manegen man,
die siDert enhende trüegen, also stritlichen gän.

izzet ir, uriunt Ragne, ob si iu sin gehaz?
so idü ich iu daz räten, so hüetet deste baz
des libes unt der eren. ja dunket ez mich guot.
als ich mich uersinne, si sint uil zornic gemuot,

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