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Schenkel, Wolfgang
Die altaegyptische Suffixkonjugation: Theorie der inneraegyptischen Entstehung aus Nomina actionis — Wiesbaden, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.14994#0070

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5S

Nomen-actionis-Theorie

sdm.n--f der Suffixkonjugation und der sc/?w.«=f-Relativform, deren Bildungsele-
ment -n- als identisch anzusehen ist (NB: ähnlich wie das „Tempus" sdm.n--} der
Suffixkonjugation das „Tempus" sdm-f in historischer Zeit teilweise ersetzt, so
drängt auch die sJ?w.«=/-Relativform die perfektische Relativform {mrj(.w)--f)
zurück).

Abschließend noch ein Wort zur Terminologie: Es wurden im vorausgehenden,
um die Argumentation nicht durch Neologismen zu belasten, die eingebürgerten
Termini „Suffixkonjugation" (bzw. „Tempora" der „Suffixkonjugation") und
„Relativformen" (bzw. aushilfsweise „Relativkonjugation") benutzt. Genau ge-
nommen sollte man in beiden Fällen von „Suffixkonjugation" sprechen, und
zwar im einen Fall von einer „substantivischen Suffixkonjugation", im anderen
Fall von einer „adjektivischen Suffixkonjugation", wobei „substantivisch" heißt:
genus-invariabel, nicht-attributiv; „adjektivisch": genusvariabel, attributiv. Ein
terminologisches Problem ist in diesem Fall, daß die „Tempora" der „adjektivi-
schen Suffixkonjugation" substantiviert werden können, damit aber nicht mit der
„substantivischen Suffixkonjugation" zusammenfallen: in einem solchen Fall
könnte man von „substantivierter adjektivischer Suffixkonjugation" sprechen. Es
wäre leicht, praktikablere Termini zu erfinden; es soll dies hier nicht geschehen.
Die Erörterung der Terminologie dient ausschließlich dem Zweck, den Sachverhalt
klarzustellen.

5.2.8 Exkurs: Das Verbaladjektiv sdm.t'y-f)

Das Verbaladjektiv sdm.tj-fj, das wegen der Personalsuffixe mit der Suffixkon-
jugation in Verbindung gebracht wird, unterscheidet sich von dieser prinzipiell
dadurch, daß es nur Suffixe der dritten Person haben kann. Zu beachten ist zwei-
tens, daß nur das Suffix variabel ist, nicht der Verbalstamm, obwohl dieser so aus-
sieht wie ein Nomen agentis auf -(w)tj1M; vgl. z. B.



Nomen agentis

sdm.tj--fj

3-rad.

sdm.tj „Hörender" < „zum

sdm.tj-fj „einer der



Hören Gehöriger"

hören wird"



*sdm.tt

sdm.tj-sj „eine die
hören wird"

2-rad.

'''mn.wtj

mn.wtj-fj „einer der
bleiben wird"



'"'mn.wtt

mn.wtj'-sj „eine die
bleiben wird"

Illae inf.

mr.wtj „Liebling" < „zur

mr.wtj'fj „einer der



Liebe Gehöriger"

lieben wird"



*mr.wtt

mr.wtj--sj „eine die
lieben wird"

Zum Ansatz der Illae inf. ohne schwachen Radikal siehe Schenkel, Studien, § 17 a.
 
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