DRITTER ABSCHNITT - CHRISTIAN II
Kurfürst 648 Gulden 6 Groschen für ge¬
lieferte Arbeiten230). Jo. Ant. Walter
fertigte 1599 das Kruzifix < Verz. Nr. 524).
Besonders von Lobenigk und Wecker
stammen die zahlreichen Becher, Hum¬
pen und Pokale, die Büchsen und Dosen,
die Kannen und Schalen, vor allem auch
die hohen Säulen und in Spiralen ge-
wundnen Wendelsteine, die von durch-
brochnen ineinander steckenden Kugeln
und Vielecken bekrönt sind, bei denen
es sich namentlich um die Dünne und
Künstlichkeit der Arbeit mit ihren ge¬
flammten ovalen Profilen handelte <Abb.
Taf. 76); Schalen aus denen Korallen¬
zweige hervorwachsen und kleine Hen¬
kelkrüge mit einem Blumenstraus als
Knopf kommen jetzt auf. — In der ersten
Zeit Johann Georgs wurde dann Jakob
Zeller bevorzugt, dem 23 Stück für
2300 Gulden abgekauft wurden (Distel
S. 150),- von ihm ist der große Pokal
mit dem hl. Georg aus dem Jahr 1613 (Verz. Nr. 605) und vor allem die beson-
ders kunstvoll gearbeitete große Fregatte von 1620 (Abb. Taf. 82). Von Martin
Borisch in Dresden (1583 bis 1649) wurde der Krug mit den badenden Frauen
erworben,- als Geschenk ging das Relief der Diana im Bade von Christof Anger-
mair in Weilheim (f 1632) ein (Verz. Nr. 607).
Eine besondre Rolle spielten zu dieser Zeit die Kunstschreiner, namentlich
die Hersteller der Kästen und Schränke von Ebenholz, wie besonders Matias
Wallbaum in Augsburg, der 1605 den Pommerschen Kunstschrank (jetzt in
Berlin) fertigte. In Dresden wirkte Hans Schifferstein, von dem der Kurfürst
1606 drei mit Elfenbein eingelegte Tische um 600 Gulden kaufte und der 1615
zu Weihnachten an Johann Georg den großen mit verschiednen fremden Hölzern
eingelegten Schrank (im Historischen Museum) lieferte,- noch 1631 wurde ein
großer Schrank um 85 Taler von ihm bezogen231). Beliebt waren zu Anfang des
17 Jahrhunderts am Prager Hofe die Arbeiten von Kaspar Buschmann und dessen
Sohn Johannes, besonders schlanke Uhrgehäuse mit metallnen keulenartigen
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Kurfürst 648 Gulden 6 Groschen für ge¬
lieferte Arbeiten230). Jo. Ant. Walter
fertigte 1599 das Kruzifix < Verz. Nr. 524).
Besonders von Lobenigk und Wecker
stammen die zahlreichen Becher, Hum¬
pen und Pokale, die Büchsen und Dosen,
die Kannen und Schalen, vor allem auch
die hohen Säulen und in Spiralen ge-
wundnen Wendelsteine, die von durch-
brochnen ineinander steckenden Kugeln
und Vielecken bekrönt sind, bei denen
es sich namentlich um die Dünne und
Künstlichkeit der Arbeit mit ihren ge¬
flammten ovalen Profilen handelte <Abb.
Taf. 76); Schalen aus denen Korallen¬
zweige hervorwachsen und kleine Hen¬
kelkrüge mit einem Blumenstraus als
Knopf kommen jetzt auf. — In der ersten
Zeit Johann Georgs wurde dann Jakob
Zeller bevorzugt, dem 23 Stück für
2300 Gulden abgekauft wurden (Distel
S. 150),- von ihm ist der große Pokal
mit dem hl. Georg aus dem Jahr 1613 (Verz. Nr. 605) und vor allem die beson-
ders kunstvoll gearbeitete große Fregatte von 1620 (Abb. Taf. 82). Von Martin
Borisch in Dresden (1583 bis 1649) wurde der Krug mit den badenden Frauen
erworben,- als Geschenk ging das Relief der Diana im Bade von Christof Anger-
mair in Weilheim (f 1632) ein (Verz. Nr. 607).
Eine besondre Rolle spielten zu dieser Zeit die Kunstschreiner, namentlich
die Hersteller der Kästen und Schränke von Ebenholz, wie besonders Matias
Wallbaum in Augsburg, der 1605 den Pommerschen Kunstschrank (jetzt in
Berlin) fertigte. In Dresden wirkte Hans Schifferstein, von dem der Kurfürst
1606 drei mit Elfenbein eingelegte Tische um 600 Gulden kaufte und der 1615
zu Weihnachten an Johann Georg den großen mit verschiednen fremden Hölzern
eingelegten Schrank (im Historischen Museum) lieferte,- noch 1631 wurde ein
großer Schrank um 85 Taler von ihm bezogen231). Beliebt waren zu Anfang des
17 Jahrhunderts am Prager Hofe die Arbeiten von Kaspar Buschmann und dessen
Sohn Johannes, besonders schlanke Uhrgehäuse mit metallnen keulenartigen
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