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Strzygowski, Josef; Strzygowski, Josef [Hrsg.]
Die Baukunst der Armenier und Europa: Ergebnisse einer vom Kunsthistorischen Institute der Universität Wien 1913 durchgeführten Forschungsreise (Band 1) — Wien: Kunstverl. Schroll, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.47010#0192
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DER LÄNGSGERICHTETE KUPPELBAU

175

Abb. 204. Odzun, Hauptkirche: Ansicht von Südwesten. Aufnahme Grimm.



Abb. 205. Odzun, Hauptkirche: Fenster der Apsis.

allem in der Aufteilung des Innern. Dieses ist etwa 24*75 m lang (Rivoira 28 m) und etwa 10*75 m
breit. Es zerfällt in drei Teile, von denen die Kuppel als der kleinste erscheint (Abb. 192!), obwohl ihre
Bogenspannung nach meiner Messung die gleiche ist wie die der Tragebogen unter der Tonne vor
der Apsis: 4*62 m. Kürzer ist nur die Spannung des westlichen Bogens, 4*13 m, weil hier noch ein
1*56 m langer Pfeiler im Abstande von 1*27 m von der Westwand folgt. Die Längsrichtung erscheint
dadurch so stark betont, daß in Odzun der Begriff »Kuppelbasilika« trotz des die Längstonnen durch-
setzenden Kuppelquerschiffes sehr anschaulich wird.
Auffallend ist, daß die hohen Seitenschiffe nur 1*65,
bzw. 1*71 m breit sind gegenüber einem Mittelschiffe
von 4’6o m Spannung in den Kuppelbogen. Der Schnitt
(Abb. 207) nach Grimm, Tafel XXXIX, gibt darüber
Auskunft. Es bleiben in Folge dessen hinter den
Kuppelpfeilern nur Durchlässe von 0*98 m Breite. Im
Aufriß ergibt sich nach Grimm eine lichte Höhe der
Gurten der Seitenschiffe von etwa 7*45, der Kuppel¬
tragbogen von 10*13 und der Kuppel selbst von i8-6om.
Abbildung 203 gibt den Blick in den Ansatz dieser
Kuppel. Die Umbildung des Quadrates in das Achteck
der Fenstertrommel geschieht durch Trichter, die in
Keilsteinen unter einer Bogenstufe verkleidet sind. In
den Achsen der Trommel Fenster, darüber seitlich
kleinere Trichter beim Übergange in das Rund-, dann
 
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