AMT MÜLLHEIM. — BADENWEILER.
1 65
Fabri eins, in seinem Vortrag in der Generalversammlung des Gesamtvereins der
Deutschen Altertumsvereine in Mainz, s. Korr.Bl. desselben von 1903. Auf letztere
Ausführungen verweisend, beschränken wir uns auf die wichtigsten Angaben.
Das Gebäude liegt auf einem gegen N. abfallenden Gelände und bildet im ganzen
ein von W. nach O. gerichtetes längliches Rechteck von ca. 94 auf 34 m (s. Plan Fig. 108).
Die Fundamente und, wo gewölbte Decken anzunehmen sind, die Fußböden sind im
ganzen erhalten; die Wände, zur Zeit der Ausgrabung noch 2—4 m hoch, haben seither
von ihrer Höhe mehr oder weniger eingebüßt; der Schutt soll ursprünglich bis 5 m Höhe
gereicht haben.
Das Ganze, eine unzweifelhaft durch das Vorhandensein der warmen Quellen ver-
anlaßte Badanlage, ist durch eine von S. nach N. ziehende, 2 m dicke Mittelwand
in zwei symmetrische Hälften geteilt. An der Mittelwand liegen nach O. und W. je
N
zwei große rechteckige Badbassins, Piscinen; A und A 1 sind je 9,5 m breit, 12 m lang,
B und Bl, deren Breitseite gegen S. je durch eine kreisbogige Apsis sich erweitert, 10,4 m
breit, 15 m lang. Zu letzteren führt von größeren rechteckigen Vorhöfen C und C1
aus je ein Durchgang D und D\ an den nördlich F und Fl, südlich E und E1 rechteckige
Gemächer stoßen. Südlich schließen sich zwei schmale Räume O und Q \ nördlich drei
rechteckige, mit Hypokaustenheizung versehene Räume H an, deren mittlerer eine Apsis
gegen S. sendet, während die seitlichen östlich und westlich je mit einem kreisrunden Raum F
in Verbindung stehen. Den nördlichen Abschluß der Mitte bilden vier kleinere rechteckige,
in einer Reihe liegende Gemächer M, an die sich östlich und westlich je ein teilweise
offener Raum /V anschließt. Von der südlichen Hauptfront 2 m entfernt zieht sich
ein 38 m langer, trockengemauerter gewölbter Entwässerungskanal O O hin, dessen
Arme beiderseits gegen N. umbiegen, ihren Verlauf mitten durch die beiden Vorhöfe
unter dem Boden nehmen und in noch vorhandenen hohen, gut gemauerten Ausgängen
endigen. Der Boden der beiden Vorhöfe war mit Steinplatten belegt. An der Nord-
seite des westlichen springt noch ein Mauerteil mit verstärkenden Strebepfeilern P vor
(nach unten führende Treppe?). In demselben Vorhof legte man bei Q ein länglich
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Fabri eins, in seinem Vortrag in der Generalversammlung des Gesamtvereins der
Deutschen Altertumsvereine in Mainz, s. Korr.Bl. desselben von 1903. Auf letztere
Ausführungen verweisend, beschränken wir uns auf die wichtigsten Angaben.
Das Gebäude liegt auf einem gegen N. abfallenden Gelände und bildet im ganzen
ein von W. nach O. gerichtetes längliches Rechteck von ca. 94 auf 34 m (s. Plan Fig. 108).
Die Fundamente und, wo gewölbte Decken anzunehmen sind, die Fußböden sind im
ganzen erhalten; die Wände, zur Zeit der Ausgrabung noch 2—4 m hoch, haben seither
von ihrer Höhe mehr oder weniger eingebüßt; der Schutt soll ursprünglich bis 5 m Höhe
gereicht haben.
Das Ganze, eine unzweifelhaft durch das Vorhandensein der warmen Quellen ver-
anlaßte Badanlage, ist durch eine von S. nach N. ziehende, 2 m dicke Mittelwand
in zwei symmetrische Hälften geteilt. An der Mittelwand liegen nach O. und W. je
N
zwei große rechteckige Badbassins, Piscinen; A und A 1 sind je 9,5 m breit, 12 m lang,
B und Bl, deren Breitseite gegen S. je durch eine kreisbogige Apsis sich erweitert, 10,4 m
breit, 15 m lang. Zu letzteren führt von größeren rechteckigen Vorhöfen C und C1
aus je ein Durchgang D und D\ an den nördlich F und Fl, südlich E und E1 rechteckige
Gemächer stoßen. Südlich schließen sich zwei schmale Räume O und Q \ nördlich drei
rechteckige, mit Hypokaustenheizung versehene Räume H an, deren mittlerer eine Apsis
gegen S. sendet, während die seitlichen östlich und westlich je mit einem kreisrunden Raum F
in Verbindung stehen. Den nördlichen Abschluß der Mitte bilden vier kleinere rechteckige,
in einer Reihe liegende Gemächer M, an die sich östlich und westlich je ein teilweise
offener Raum /V anschließt. Von der südlichen Hauptfront 2 m entfernt zieht sich
ein 38 m langer, trockengemauerter gewölbter Entwässerungskanal O O hin, dessen
Arme beiderseits gegen N. umbiegen, ihren Verlauf mitten durch die beiden Vorhöfe
unter dem Boden nehmen und in noch vorhandenen hohen, gut gemauerten Ausgängen
endigen. Der Boden der beiden Vorhöfe war mit Steinplatten belegt. An der Nord-
seite des westlichen springt noch ein Mauerteil mit verstärkenden Strebepfeilern P vor
(nach unten führende Treppe?). In demselben Vorhof legte man bei Q ein länglich