Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

DOI Heft:
Nr. 1 (4. Januar)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0020
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
12

WELTKUNST

Jahrg. V, Nr. 1 vom 4. Januar 1931

NaAtfaAf en von Uebettall

Nemes - Auktion
in München
Es war eine Zeitlang zweifelhaft, ob die
Nachlaß-Versteigerung der Sammlung Nemes
in Amsterdam oder München stattfinden
würde. Infolge des Eingreifens des Nachlaß-
gerichts hat man sich aber jeßi für München
entschlossen. Vermutlich wird ein Konsortium
großer Kunsthandelsfirmen, unter denen man
Hugo Helbing, Paul Cassirer und
die Amsterdamer Firma Mensing nennt,
die Auktion übernehmen, die in der zweiten
Hälfte dieses Jahres stattfinden dürfte.
Preise der Berliner Akademie
Der Wettbewerb um die Großen Staats-
preise der Preußischen Akademie der
Künste für Maler und Bildhauer ist folgender-
maßen entschieden worden: Der Große
Staatspreis für Maler ist Hans Feibusch
in Frankfurt a. M., der für Bildhauer Hermann
Blumenthal in Berlin verliehen worden.
Ferner wurden an den Maler F. W. Nay,
Berlin, und den Bildhauer Ernst Kunst, Berlin,
Prämien verliehen.
Neue Verteilung der
goldenen Teyler-Medaille
Die goldene Medaille der Teyter-Gesell-
schaft, die zuleßt 1906 Hofstede de Groot für
seinen Katalog der Handzeichnungen Rem-
brandts verliehen wurde, ist jeßt Dr. Hans
Schneider, Assistenten am Haager
Mauritshuis und Privatdozenten für Kunst-
geschichte an der Universität Leiden, zuge-
sprochen worden, und zwar als Anerkennung
seiner Arbeit über Jan Lievens, den Mitschüler
Rembrandts. Das Werk soll in deutscher
Sprache erscheinen.
Der große Preis von Sevilla
Die höchste Auszeichnung der Ibero-
Amerikanischen Ausstellung in Sevilla, der
große Preis mit der goldenen Medaille, ist der
Stadt Mainz für die dort ausgestellte Guten-
bergwerkstätte zugefallen.
Max Slevogt
Max Slevogt hat für den Sißungssaal
der Reichsbank ein Porträt des früheren
Reichsbankpräsidenten Dr. Hjalmar Schacht
gemalt.
Bildwerk de Fioris
am Schöneberger Rathaus
Neben dem „Neuen Rathaus“ von Berlin-
Schöneberg ist jeßt ein Bronze-Bildwerk von
Ernesto de Fiori, dem Berliner Bildhauer, auf-
gestellt worden, das die Kunsfdeputafion des
Berliner Magistrats erworben hat. Es ist die
etwas überlebensgroße Gestalt eines nackten,
stehenden Mannes in lässig freier Haltung
auf einem niedrigen Steinsockel.
Japanische Goethe-Gesellschaft
Vor kurzem ist durch die Initiative japa-
nischer Universitätsprofessoren von Kioto
und Tokio sowie führender japanischer Jour-
nalisten eine japanische Goethe-Gesellschaft
gegründet worden, die sich die Förderung
von germanistischen und Goethe-Studien
zum Ziel geseßt hat.
Die kostbarste
Van Gogh - Sammlung
Der Ingenieur van Gogh in Bussum, der
durch seine nahe Verwandtschaft mit dem ver-
storbenen Meister im Besiß von etwa

Ohne Kommentar
Unter anderem schreibt uns:

Herr Oberbergrat Lohmann, Berlin, am
28. Dezember 1930:
..Ihre Zeitschrift lese ich etets mit großem Inter-
esse. Ich verdanke ihr, abgesehen von. der aus-
gezeichneten Orientierung über den
internationalen Kunstmarkt, mancherlei An-
regungen und Bereicherung meines Wis-
sens und kann nur d'em Wunsche Ausdruck geben,
daß ,Die Weltkunst* eine recht weite Ver-
breitung finde» möge.“
«

Herr S. Lunde, Oslo, am 17. XII. 30:
„Ich bedauere unendlich, erst jetzt
die „Weltkunsit“ kennen gelernt zu
haben • •

W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennestr. 12
B 2 Lützow 4739
Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten

100 Werken Vincent van Goghs und seiner
französischen Zeitgenossen ist, hat diese
kostbare Sammlung der Gemeinde Am-
sterdam vermacht, die drei Säle des Städti-
schen Museums dafür zur Verfügung stellt.
Photokopie-Apparate
im Dienste der Wissenschaft
Die mühsame Arbeit des Abschreibens
wichtigen Quellenmaieriais ist durch eine
neue Einrichtung der Preußischen
Staatsbibliothek hinfällig geworden.
Jeder Besucher kann schnell und billig durch
zwei Photokopieapparate genaue Abbilder
ganzer Buchseiien erhalten, llnschäßbar ist

Prof. Helmut Ruhemann, Restaurator am
Berliner Kaiser-Friedrich-Museum, hat einen
kleinen elektrischen Spezialapparat erfunden,
der aus einem Widerstand mit Griffen, aus-
wechselbaren Nadeln zum Ansiechen der
Blasen und verschiedenen Spachteln besteht,
wobei die Temperatur so genau reguliert
werden kann, daß das Kunstwerk ungefähr-
det bleibt.
Neue Antiquitätenzölle in Amerika
Wesentliche Verschärfungen bringt die Ver-
abschiedung des Zollgeseßes und seiner
Durchführungsbestimmungen in den Vereinig-
ten Staaten für den Antiguitätenhandel. Zwar
dürfen Kunstwerke und Sammlungen alter


Isaak Luttichuys, Portrait Seigneur van Diemen de Arkel. 1653.
Leinwand — Toile — Canvas, 98:81 cm — Coll. Comtesse de la Beraudiere, No. 53
Versteigerung — Vente —- Sale: American Art Association Anderson Galleries, New York
11.—13. Dezember 1930
Brachte — adjuge — sold: $ 19500

diese Einrichtung für den Gelehrten, der ver-
griffene, nur in Handbüchereien befindliche
Werke auf diese Weise einsehen kann, ohne
seinen Schreibtisch zu verlassen, wenn er
sich schriftlich die für ihn wichtigen Kopien
bestellt.
Ein neues Hilfsmittel
des Bilderrestaurators
Bisher hat man zur Behebung des häufig-
stens Schadens an Bildern, der Blasen-
bildung, nur so vorgehen können, daß man
Klebstoff unter die losen Farben einzu-
führen versuchte, wobei die alte Farbschicht
leicht verleßt, wenn nicht vernichtet wurde.

Kunst aus der Zeit vor 1803 zollfrei eingeführt
werden, mit Ausnahme von Decken und Tep-
pichen, die nach 1700 hergestellt sind, aber
der Nachweis des Alters kann gefordert wer-
den. Bei Verneinung des Alters durch die
Zollbehörden kann neben den 40 % Zoll noch
eine Zollstrafe von 25 % erhoben werden.
Neue Ausgrabungen
in Tel - El - Amarna
Wertvolle Funde sind neuerdings bei den
Ausgrabungsarbeiten in Tel-El-Amarna ge-
macht worden. Ein Labyrinth von kleinen
Straßen und Sackgassen ist bereits ausge-
graben worden, wobei die Arbeiten wegen

ANTIQUITÄTEN'
ALTE GEMÄLDE
J.&S. Goldschmidt
BERLIN1
TiMoriMtrafi® 3-4
FARIS NEW YORK
Ulbtas Eha® ^3©, Fäätfe Awesa®®
FRANKFURT a. Main
IS

der zuerst erforderlichen Entfernung einer
hohen Sandschicht nur sehr langsam fort-
schreiten. Als Hauptergebnis meldet man
neben einem mit Gold- und Silberringen,
Spangen und Kleinkunst gefüllten Kruge
den Fund einer prachtvoll geschnißten weib-
lichen Figur, die als Porträt der Gattin
Tutanchamons, der Königin Ankshen-
Pa-Aten, identifiziert werden konnte.
Adolph Rothermund f
In Dresden ist im Alfer von 85 Jahren
Adolph Rothermundt gestorben. Er gehörte
lange Zeit zu den bekanntesten Kunstsamm-
lern der sächsischen Hauptstadt. Neben
Schmiß galt seine Galerie als die umfang-
reichste Sammlung moderner Gemälde. Er
besaß u. a. Manets „Dame in Rosa“, ferner
Arbeiten von Slevogt, Trübner und Lieber-
mann. Während der Inflationszeit mußte er
seine Galerie auflösen.
Verbilligung des Museumsbesuchs
Veranlaßt durch den starken Besuch der
neu eröffneten Museumsbauten hat der Ge-
neraldirektor der Berliner Staatlichen Mu-
seen, Geheimrat Prof. Waeßoldt, die Ein-
trittsgebühr vom 18. Dezember an für den
Donnerstag von 50 Pf. auf 20 Pf. ermäßigt.
N eu erwerb ungen
Breslauer Museum
An Neuerwerbungen neuer Kunst sind u. a.
zu verzeichnen: Max Ernst, „Muschelblumen“,
— Jawlensky, „Kind mit grüner Halskette“, —
Joachim Karsch, „Hockendes Mädchen“ (Zinn-
guß), — Ewald Matare, „Liegende Kuh“
(Bronze), — Henri Matisse, „KL weibl. Torso“
(Bronze), — Otto Müller, „Gehöft“, — Renee
Sintenis, „Maske“ (Steinguß).
*
Baseler Galerie
Die Öffentliche Galerie in Basel hat,
durch Vermittlung der Münchener Lud-
wigs-Galerie Otto H. Nathan, Hans
Thomas bekanntes Frühwerk „Frühlings-
reigen“ aus dem Jahre 1873 erworben, das
1922 auf der Thoma-Ausstellung in Berlin
und auch auf der Ausstellung von Meister-
werken Deutscher Malerei in der Münchener
Sfaatsgalerie 1924 zu sehen war.

Teesalon Friedrich Wilhelms IV
Eine Anfrage
Wir werden gebeten, in unserem Leserkreis
nachzuforschen, ob man über den Verbleib
der halbrunden, in Obstholz gearbeiteten
Sofabank Auskunft geben kann, die früher im
Teesalon des Berliner Schlosses stand.
Die Bank ist geschnißt und vergoldet, der
untere Teil der Rückenlehne war gepolstert,
ebenso der Siß, der obere Teil der Rücken-
lehne ist gleichfalls in Obstholz und enthält
einen geschnißten Fries. Ungefähre Größe:
4 m Länge, etwa 1,90 m größte Tiefe, ohne
Füße, den unteren Abschluß bildet ein
schmaler Sockel in Obsiholz.
Die Bank wurde im Jahre 1888 aus dem
Teesalon entfernt, im Jahre 1907 an Kastan
verkauft und 1920 dort versteigert, angeblich
nach Dänemark.
Zweckdienliche Angaben zum Zweck einer
historisch getreuen Rekonstruktion des Tee-
salons erbeten an die Redaktion unseres
Blattes, bzw. an Flatow & Priemer, Berlin
W 10, Tiergartenstr. 4 a.

UNTER KOLLEGEN


Der Sohn des Milliardärs: „Papa, ich kann
schon zählen.“
„Na, los, mein Kleiner!“
„Eine Million, zwei Millionen, drei Mil-
lionen . .“

MALMEDE«GE1SSENDÖRFER
KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33
Antike Möbel vom lö.bis 18. Jahrhundert
Tapisserien, Plastik, Gemälde, Porzellane
altes hochwertiges Kunstgewerbe
jeder Art

Direktion und Schriftleitung: Dr. J. I. von S a x e. Redaktion: Dr. "Eckart von Sydow, Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin-Friedenau. —
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62.—Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf
Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiserNachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwor-
tung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgeiehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck H. S. Hermann G. m. b. II., Berlin SW 19.
 
Annotationen