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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 11 (15. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0113
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15. MÄRZ 1931

V. JAHRGANG, Nr. 11

D I E

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin».
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Bisheriger Titel:


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Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B 5 Barbarossa 7228
Herausgeber Dr. J. I. von Saxe

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slowakei Kc 45; Frankreich und Belgien fr. Frs. 35; Holland hfl. 3,25: Eng-
land £ /5/6; Schweiz und die nicht angeführten Länder sfrs. 7; Übersee $ 1,50

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Berlin W 9, Leipziger Straße
Alte Graphik • Seltene Bücher


DAS BIBLOGRAPHIKON
Sonderausstellung Alte Landkarten

Eine neue

dem Zauber und der Atmosphäre der Per-
sönlichkeit hingeben kann, deren Geist in
diesen Zimmern fortlebt.
Das Wesen Schinkelscher Kunst — über


Museums-Schöpfung

,, Zentralasiatische Nomadenkunst' ‘)

das Gleichgewicht zwischen den schönen Räu-
men und ihrem Inhalt verspürt, der keinen
Augenblick unter dem Gefühl des Museums-
haften leidet, sondern sich ganz und ungestört

spielen gezeigten Malerei, in seinen plasti-
schen Versuchen wie den interessanten Mo-
dellen der nicht ausgeführten Gruppen der
Schloßbrücke, einigen kräftigen bildhauerisch

das Paul F. Schmidt in der lebten Nummer der
„Weltkunst“ geschrieben —, ein wichtiges Ka-
pitel Berliner Stadtbaugeschichte und darüber
hinaus Zielseßung architektonischer Gestaltung
überhaupt werden hier erschlossen. Schinkel
offenbart nicht nur in seinen großartigen Ent-
würfen, in den übermenschlich anmutenden
und hundert Jahre der Entwicklung voraus-
greifenden Stadtbau-Phantasien, sondern
nicht weniger in der Handschrift des Zeichners,
in seiner hier erstmals an würdigen Bei¬

harmonisches Ensemble von persönlich
packender, unbeabsichtigt wirkungsvoller Ein-
druckskraft geschaffen. Etwas von dieser
Harmonie teilt sich dem Beschauer mit, der

Phot. Germaine Krull
Zentralasiatische Nomadenkunst — Art des nomades de l’Asie centrale
Ausstellung — Exposition — Exhibition: Galerie de la Nouvelle Revue Franjaise, Paris
(Zum Artikel von Carl Einstein: ~ '

pl
Meisters schlägt.
Dr. Paul Ortwin Rave, dem im
sentlichen das Verdienst der Ausgestaltung
g ®.Schinkel-Museums im Prinzessinnenpalais
bührt, hier vom museumstechnischen und
jr seumspädagogischen Standpunkt aus be-
9iil?tet geleistet hat, bedeutet die muster-
te lfl9e Lösung des Problems „Architekfur-
deSeum“. Unbeschwert von der Sprödigkeit
ty® Materials, mit sicherem Gefühl das
q sentliche eines beinahe unübersehbaren
hvres herausgreifend, nie den beherrschen-
Vj J? Gedanken der Repräsentierung eines
njr Se“iigen Genies aus den Augen verlierend,
do^nds doktrinär Historie aufdrängend und
Kiin d'e Gesamtstruktur der Entwicklung des
®Hers überzeugend klar vorführend, hat
Qe e Wie im Rauch-Museum mit dem subtilen
Kl-> .^ack, mit dem gerade Schöpfungen des
c'Ssizismus angefaßt werden müssen, ein

... Pietät gegenüber einem bald hundert-
9,hrigen Erbe von genialer Vielseitigkeit und
iIn auf tiefer Kenntnis der Gesamtpersönlich-
,e’i des groben klassizistischen Romantikers
j.er deutschen Baukunst beruhendes Gefühl
A die Lebenskraft des Schinkelschen Werkes
en an einem Ort und in einer Umgebung,
’e unmöglich treffender zu wählen gewesen
,ttren, in Berlin ein neues Museum geschaffen,
zu den lebendigsten und eindrucksvollsten
^höpfungen neuzeitlicher Museumstechnik
Rechnet werden darf. In dem Annex des
^anprinzenpalais, unterstellt der Verwaltung
Ier Nationalgalerie und deren Direktor, Ge-
'euurat L. J u s t i, im Zentrum des von
'-hinkel erdachten und erträumten Berliner
^mdtviertels, hat der seit 1842 in staatlichem
]5sib befindliche Nachlag des Architekten, seit
. ‘Uzehnten von Ort zu Ort verbannt und
s ^96 Zeit der Öffentlichkeit unzugänglich,
^Jne endgültige Heimat gefunden. Vielleicht
Qf!e noch vor kurzem der Eindruck, die
n-t‘enbarung, die uns hier geschenkt wird,
tiPf so unmittelbar gewesen als heute, da uns
heg *nnere Beziehung, eine Gleichgerichtet-
er1* baukünsflerischer Gesinnung, in den Bann

erdachten Skizzen oder in seinen Wand-
malereien nach antiken Vorbildern und
seinen Innendekorationen, die ganze Geniali-
tät seines Künstlertums, das ihn weit heraus-
hebt aus der Produktion seines Jahrhunderts.
In diesen Blättern, die unmittelbarer die Ge-
fühls- und Gedankenwelt vermitteln als die
ausgeführten Bauten, spürt man den roman-
tischen Sucher, der in allen Formen nur im-
mer erneut den Widerhall seiner eigenen
Phanfasiewelt findet. Hier gibt es Fäden,
Charakteristika, die eine innere Beziehung
Schinkels zu den Größten der deutschen
Kunst aufdecken.
Die Welt, aus der Schinkels Kunst er-
wuchs, wird in einem Ausschnitt, wie er ge-
schlossener und charakterischer nicht gedacht
werden könnte, in dem Untergeschoß des
Museums enthüllt, wo ein Teil der Sammlung
seines Freundes Beuth ohne die Absicht
der „Rekonstruktion“, aber mit dem Willen
und dem Erfolg einer liebevollen Milieuschil-
derung, Aufstellung fand. Auch hier das be-
zeichnende Nebeneinander von antiker Klas-
sik und nordischer Gotik, von Proben an-
tiker Malerei und Plastik und Werken des
deutschen Mittelalters wie den frühen Gold-
schmelzarbeiten, altdeutschen Tafelbildern
und dem beinahe vollständigen graphischen
Werk Albrecht Dürers. Und naturgemäß das
Schaffen seiner eigenen Zeit: neben den
Mappensammlungen finden wir hier einige der
schönsten, von Schinkel selbst entworfenen
Möbel, meist Schränke, die die Schäße der
etwa 5000 Blatt umfassenden graphischen
Sammlung beherbergen. „Als gegenwärtiges
Bild wird hier ein einzigartiges Kulturzeugnis
vom Bürgertum des alten Berlin entrollt, dem
nichts dergleichen sonst vergleichbar ist.“
Aus seinem Wissen um das Wesen Schin-
kelscher Kunst verfaßte Rave einen bei
Hegner musterhaft gedruckten Katalog, der
den besten Führer zum Verständnis dieser
Kunst bildet. Professor Dr. August Griese-
bach eröffnete am 13. März, dem Geburts-
tag Schinkels, die neueste Berliner Museums-
schöpfung mit einem großangelegten Gedenk-
vorfrag. Dr. Werner R. Deusch


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