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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 40 (4. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0401
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1 Oktober 1931

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V. JAHRGANG, Nr. 40


4RT./*WORLD


ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT

LMONDE^ARIS

ÖAS INTERNATIONALE ZENTRALORGAN FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT

Bisheriger Titel:


Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 50 Pfennig. Quartal für Deutschland inklusive Postzustellung
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slowakei Kc 45; Frankreich und Belgien fr. Frs. 35; Holland hfl. 3,25: Eng-
land £ /5/6; Schweiz und die nicht angeführten Länder sfrs. 7; Übersee $ 1,50

Berlin W 9, Leipziger Str.

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B 5 Barbarossa 7228
Herausgeber Dr. J. I. von Saxe


WERTHEIM : DAS BIBLOGRAPHIKON
Alte Graphik Seltene Bücher Moderne Kunst

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ÜERBSTMKTION t. 6. BOERNER

Rembrandt. Der Witwer — Veuf — Widower

Handzeichnung —
Collection Hofstede
Versteigerung — Vente — Sale: C. G.
Frankreich einzigartig und in einer die künst-
lerische Bedeutung dieses Landschafters richtig
einschäßend'en Weise vertreten ist. Und eine
dritte Gruppe umfaßt 19 Blätter des Dordrech-
ters Albert Cuyp, Arbeiten von schönster

Dessin — Drawing
de Groot, den Haag
Boerner, Leipzig, 4. November 1931
von van Goyen, einige Blätter von Adriaen
van Osfade, eine Kreidezeichnung Jacob van
Ruisdaels, vier prachtvolle Landschaften Sa-
verys und einige Scheibenrisse des 16. Jahr-
hunderts.

Vaterstadt Groningen geschmälert wur*

Ah|Ptas Programm, das das führende Graphik-
b^honshaus für seine vom 4.-6. Novem-
r in Leipzig stattfindenden Herbstverstei-
s^^gen angeseßt hat, bleibt vielleicht in
sbrnem zahlenmäßigen Umfang hinter den enf-
fj eilenden Ereignissen der lebten Jahre
was zurück, ohne ihnen an Bedeutung in
steierischer °der kunsthändlerischer Hin-
V* nachzustehen. Der erste Versteigerungs-
b|r' bei C. G. Boerner bringt, wie bereits in
liltJ 51 der „Welfkunst“ berichtet, die Samm-
9 holländischer Handzeichnungen, aus dem
sls!o des Kunstgelehrfen Dr. Cornelis, Hof-
(vae de Groot zum Ausruf, der zweite Tag
h0,e Sammlung kostbarer Kupferstiche und
(Jtjj?-Sehniffe des 15.— 18. Jahrhunderts und der
V, > eine Ausnahmeerscheinung bei Boerner,
Ige Sammlung internationaler Graphik des
^Jahrhunderts aus dem Besiß von Carl
s- Die deutschen Blätter dieser Sarrim-
>1,,9 Werden nicht, wie ursprünglich gemeldet,
VI. Verkauf gelangen, sondern sind von dem
kJ, er 'n hochherziger Weise dem Schlesi-
Museum der bildenden Künste in Bres-
3Wn Geschenk gemacht worden.
Jer Name Hofstede de Groot ist
fef1 Kunstfreunde so sehr geläufiger Be-
st ‘ daß es sich erübrigt, hier auf die Per-
<leshchkeit dieses Forschers und Sammlers,
Jen wesentliche Züge und Eigenschaften
Le hr s in dem Katalogvorwort' zeichnet,
a’s einzugehen. Sein Besiß an Harid-
Hjp nungen, Frucht jahrzehntelanger intensiv-
L Beschäftigung mit dem Gebiete hollän-
er Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts,
K . bereits 1923 von Prof. Felix Becker in
»J schönen Publikationen des Tauchniß-
’liJUes veröffentlicht worden. Wenngleich
'b ® Bestände durch de Groots Schenkungen
Jh?a.s Amsterdamer Rijksmuseum und an
J bleibt für die rund 350 Nummern um-
;s ende Versteigerung noch ein Material, wie
ftici?e’L der Versteigerung der Heseltine-
Mjaungen nicht mehr geschlossen auf den
gekommen, ist: die Zahl von mehr als
^ij Abzeichnungen Rembrandts und 30 der
Landschaften Doomers spricht ge-
ajd für den Standard dieser Auktions-
bit Jung, für deren außerordentliche Quali-
1 er Name des Sammlers bürgt.
Jr’*er den Originalzeichnungen Rem-
rt| 9 d t s findet man neben einigen kleine-
Blättern Meisierzeichnungen wie die
^9 Jrv°lle Federskizze „Der Witwer" aus der
JöCJeseliine (Abbildung nebenst.l, das
Aß,Zeitige Blatt „Der Schauspielerkönig“
J 11 d u n g Seite 2) und stattliche Land-
‘en wie den „Kloveniersdoelen" von
,ü{ lbS5, die „Dorfsfraße“ aus derselben
Ä U"r? ^en »Blick auf den Muiderberg“ um
J'Janeben kleinere Skizzen, Einzelstudien
l%ft ^w'brfe von außerordentlicher Meister-
■ Eine weitere in sich geschlossene Ab-
■L9 bilden die köstlichen und seltenen
Jhaften Lambert Doomers, dem der
ner sein besonderes wissenschaftliches

Klarheit und Größe der landschaftlichen Auf-
fassung. Es ist nicht möglich, hier die Namen
all der Kleinmeister zu nennen, die in treff-
lichen Qualitäten das Gesicht der Sammlung
mitbesfimmen; so sei hier nur auf die interes-
sante aquarellierte Ansicht des Rokin in Am-
sterdam von der Hand eines Anonymen um
1610 hingewiesen, auf einige Federzeichnun-
gen Buytewechs, den „Jahrmarkt" in Rötel

Augenmerk gewidmet halte und der hier mit
einem in Privatbesiß nirgends1 sonstwo anzu-
treffenden Bestand von über 30 Blättern mit
Ansichten aus Holland, vom Rhein und aus

Am 5. November folgt die Sammlung alter
Graphik, ein erst in den leßten Jahren mit
großem Sachverständnis zusammengetragener
deutscher Besiß von etwas über 300 Blättern,
unter denen sich aber viele Kostbarkeiten be-
finden. Dazu rechnet aus dem 15. Jahrhundert
gleich ein großes Blatt von Alaerf Duhamel
mit der vielfigurigen Darstellung des Heiligen
Christophorus,, dessen Komposition von al-
tersher auf Hieronymus Bosch zurückgeführt
wurde. Eine Seltenheit das groteske Blatt des
Meisters E. S. „Der Buchstabe k“ in einem
vorzüglich erhaltenen Abdruck; nach Lehrs isl
dieser originelle Stich seit 1834 nicht mehr im
Handel vorgekommen und sind sämtliche vier
bekannten Exemplare in öffentlichem Besiß.
Mit einer reichen Serie ist Schongauer, vor
allem mit trefflichen Abdrucken einzelner
Passions-Blätter, aber auch seltener Einzel-
blätter wie des Heiligen Michael und Georg,
vertreten, ebenso Dürer, von dem weder die
Kupfersfichpassion noch die Meisierstiche des
„Hieronymus im Gehäus" und der „Melancho-
lie“ neben prachtvollen Abdrucken anderer
Blätter wie der „Madonna mit der Heu-
schrecke“, des „Georg zu Fuß", „Eustachius“,
„Hieronymus in der Wüste“, der „Eifersucht“
u. a. fehlen. Hirschvogel und Lautensack glän-
zen durch eine Reihe herrlicher Landschafts-
blätter, denen sich diie übrigen deutschen
Kleinmeister wie Beham, Pencz u. a. mit be-
merkenswerten Stichen anschließen. Auch das
Rembrandt-Oeuvre ist mit einigen dreißig
Blatt gut repräsentiert: an Spißenstücken nen-
nen wir einen brillanten Abdruck des „Ungläu-
bigen Thomas“, des „Christus am Olberg",
ferner „La petite tombe“, „Hieronymus bei
dem Weidienstumpf" und einen tonigen, grat-
reichen Abdruck der „Landschaft mit dem
Turm“
*
Der Sammler Carl Sachs, dessen Be-
siß an internationaler Graphik des 19. Jahr-
hunderts — vielleicht der besten deutschen
Privatsammlung auf diesem Gebiete — an-
schließend am 6. November in Gemeinschaft
mit dem Berliner Hause Paul Cassirer zur
Versteigerung gelangt, stand jahrelang vor
dem Kriege mit dem bekannten Experten und
Kunsfschriftsteller Loys Delteil in Paris in
reger Verbindung und erwarb durch ihn die
schönsten und frühesten Drucke der französi-
schen, englisch-amerikanischen, norwegischen
und schweizerischen Meister. Nach der Stif-
tung der kostbaren Serien deutscher Blätter
— vor allem Corinths, Slevogfs, Liebermanns,
Leibis und der Kollwiß — an das Breslauer
Museum kann der Katalog, dem Heinrich
Braune ein Vorwort vorausschickf, noch
rund 470 Nummern verzeichnen, größtenteils
Kostbarkeiten von internationalem Rang.
Nahezu alle Großmeister der Graphik des
19. Jahrhunderts finden hier in, guten Früh-
drucken eine glänzende Vertretung, die dem
Qualifäfsgefühl und der Kennerschaft des
Sammlers das beste Zeugnis ausstellt.
Unter den Franzosen ist in erster Linie
Daumier zu nennen mit einer Reihe samtiger,
höchst seltener Probedrucke vor aller Schrift,
dabei einige Blätter, die auf dem Markte zu
den Raritäten des Daum.ier-Oeuvre zählen.
Von dem kürzlich verstorbenen Forain besißf

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^ESSIONISTEN

Galerie Matthiesen

ALTE MEISTER

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