6
DIE WELT KUNST
19^
Jahrg. V, Nr. 39 vom 27. Septembg£^y
Uebesrall
Gelehrten, der auf Anregung Bodes sich
mit Eskimo-
Archäologischen
Noack galt als
der antiken Bau-
über die Anlagen
Graphischen
Meister des
regenten- und das Künstler-Theater in Mün-
chen, das Tieß-Warenhaus in München und
das Charlottenburger Schiller-Theater.
die
be-
un-
Er-
Leiter des
Universität,
dem Gebiet
darüber wie
Henri Matisse, Kathedrale
Ausstellung —• Exposition — Exhibition:
Basel, Kunsthalle
langheimer Sebastianfigur aus der Spätzeit
Riemenschneiders, hinweist, betont der Würz-
burger Kunsthistoriker Prof. ET. Knapp
große Bedeutung der Veranstaltung, die
wußt sonst verstreute und teilweise ganz
bekannte Werke vereinigte, für die
kenninis des Werdegangs und der Eigenart
des Meisters. Wie Knapp, der übrigens den
Wunsch ausspricht, das jeßt um die Riemen-
schneiderhälle bereicherte Würzburger
Museum möchte nach Riemenschneider be-
nannt werden, mitteilt, schweben Verhand-
lungen, um einen Teil der nur als Leihgaben
ausgestellten Werke dem Museum dauernd zu
erhalten.
Dr. Eckart von Sydow, Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin- Fr^nÄ"!
!er Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag, ehe
KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33
— Bist du im „Salon" gewesen? £
— Aber wozu denn? ... ich keim
keinen Maler, der dies Jahr ausstellt-
Max Littmann -|-
Mit dem Architekten Max Littmann ist einer
der führenden Monumentalbaumeister der
älteren Generation dahingegangen. Zu seinen
bekanntesten Werken gehörten das Prinz-
Oskar Huldschinsky j-
Die Reihe der großen Kunstsammler der
Aera Bode lichtet sich mit dem Tode Oskar
Huldschinskys um einen ihrer repräsentativsten
Vertreter. Die Versteigerung seiner Samm-
lung bei Cassirer im Jahre 1928, dabei Haupt-
werke von Rembrandt, Frans Hals, Metsu,
Ruisdael, Holbein, Botticelli, de Troy u. a.,
bildete eine der großen Sensationen des Ber-
Internationale
Kolonialkunstausstellung Rom
Scheinbar hat die Pariser Kolonialausstel-
lung die Italiener nicht ruhen lassen, denn für
den Oktober, November und Dezember dieses
Jahres ist in Rom eine Kolonialkunstausstel-
lung mit internationaler Teilnehmerschaft aus-
geschrieben worden, welche das Messeamt
der Tripolismesse zum Organisator hat und
unter dem Patronat Mussolinis steht. Der
Präsident des Arbeitskomitees ist niemand
anders als der Kolonialminister und Quadrum-
vir des Faschismus, Exz. De Bono. Durch
Verhandlungen zwischen dem Arbeitskomitee
und dem Gouverneur von Rom ist der Aus-
stellung der umgebaute Ausstellungspalast
zur Verfügung gestellt worden, welcher bis-
her die Quadiriennale beherbergte. Der Ar-
chitekt Limongelli baut den Palast abermals
den besonderen Anforderungen dieser Aus-
stellung entsprechend um. Die einzelnen Säle
sollen nach Möglichkeit den verschiedenen
Kolonien entsprechen, aus denen Kunsierzeug-
nisse aufgestellf werden. Von italienischen
Kolonien werden auf der Ausstellung die
künstlerisch recht wenig bekannten ägäischen
Inseln reich vertreten sein. Vor allem soll
Rhodos mit seinen kunsthandiwerklichen Er-
zeugnissen und mit seiner frühchristlichen
Kunst gezeigt werden. Tripolitanien und
Cyrenaika werden Abteilungen der einheimi-
schen Kunsthandwerke und der Beduinen-
kunst des Landesinnern aufweisen. In der
Eingeborenenkunst des inneren Sudan ver-
spricht man sich sehr interessante Beeinflus-
sungen ägyptischer Kunst nachweisen zu
können. Außer diesen Sammlungen der Ein-
geborenenkunst wird die Ausstellung noch
eine Abteilung italienischer Bilder aus den
Kolonien enthalten. — Die internationale Be-
teiligung steht bisher für Frankreich, Belgien
und Dänemark fest. Während Frankreich und
Belgien vor allem die Afrikabesißungen für
die Ausstellung ausbeuten werden, wird
Dänemark mit einem ganz anderen Gebiet auf
der Ausstellung in Erscheinung treten, mit der
Kunst des hohen Nordens, d. h.
kunst.
Ferdinand Noack j-
Am 21. September verschied der seit 1916
in Berlin als Ordinarius für klassische
Archäologie wirkende Professor Dr. Ferdinand
Noack, der
Seminars der
Kapazität auf
kunst und hat
des klassischen Theaters grundlegende Werke
veröffentlicht.
Direktionswechsel der
islamischen Abteilung, Berlin
Am 1. Oktober tritt Professor Dr. Friedrich
Sarre, der Mitbegründer und langjährige
Leiter der islamischen Abteilung an den
staatlichen Museen in Berlin, in den Ruhe-
stand. Der Ruf dieses bedeutenden Forschers
und
Staatsgalerie Stuttgart
Nach der Herausnahme des
Kabinetts und der schwäbischen
19. Jahrhunderts und der Gegenwart, die als
selbständige Abteilung ins Kronprinzenpalais
verlegt wurden, war die Neuorganisierung
der Stuttgarter Gemäldegalerie, verbunden
mit technisch notwendigen Umbauten, ein drin-
gendes Bedürfnis geworden. Direktor Dr.
Heinz Braune hat sich, unter Assistenz von
Dr. Graf von Baudissin, dem man den gründ-
lichen Katalog verdankt, dieser Aufgabe mit
großem Geschmack und starker musealer Or-
garnisalionsgabe unterzogen, so daß die kürz-
lich neu eröffnete „Staatsgalerie“, gereinigt
von vielfachen Schlacken und vermehr! um
einige glückliche Funde, nunmehr auch in
museumstechnischer Hinsicht in einer Reihe
mit den bemerkenswertesten öffentlichen
Sammlungen Deutschlands rangiert. D. D.
Erfolg der
Riemenschneider-Ausstellung
Die Würzburger Ausstellung von Werken
Tilman Riemenschneiders hat eine über die
Erwartungen hinausgehende Aufnahme ge-
funden; die Zahl der Besucher hat bereits das
40. Tausend überschritten. In einem Überblick,
der auch auf einige neu hinzugekommene
Ausstellungsstücke, namentlich eine Groß-
Deutsche Bibliophilie
in drei Jahrzehnten
Wie auf der Erlanger Versammlung der
deutschen Bibliothekare, deren Vorträge und
Mitteilungen jeßt das Zentralblatt für Biblio-
thekswesen zugänglich macht, bekannt-
gegeben wurde, bearbeitet im Auftrag der
Gesellschaft der Freunde der Deutschen
Bücherei die Deutsche Bücherei eine Biblio-
graphie der Veröffentlichungen der deutschen
bibliophilen Gesellschaften. Sie verzeichnet
die Veröffentlichungen und Spenden von
28 bibliophilen Vereinigungen, von denen in-
zwischen drei wieder aufgelöst worden sind.
Die älteste ist die im Jahr 1899 gegründete
Weimarer Bibliophilen-Gesellschaft. Das
Buch, das dem Altmeister der deutschen
Bibliophilen, Fedor von Zobeltiß, gewidmet
werden soll, trägt den Titel „Deutsche Biblio-
philie in drei Jahrzehnten“ und soll im Spät-
herbst 1931 erscheinen.
Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten
liner Kunsimarktes, Verkauf seines
Raffael, Bildnis des Giuliano de’Medeci, an
Duveen eine der vielsfbesprochenen kunst-
händlerischen Transaktionen der Nachkriegs-
zeit. Von Bode, der. auch den Katalog der
Sammlung verfaßte (1908), persönlich beraten,
gehörte Huldschinsky zu jener Reihe groß-
zügiger Sammler der Vorkriegszeit, die mit
James und Eduard Simon, R. v. Kaufmann,
Dirksen u. a. das Bild1 Berliner Sammeltätig-
keit der ersten Jahrzehnte unseres Jahrhun-
derts bestimmten.
Julius Gustav Licht j-
Die Kunde von dem Tode des Konsuls
Julius Gustav Licht in Wien erinnert daran, daß
dieser feinfühlige Kunstkenner einen großen
Abschnitt seiner Sammlerlaufbahn in Berlin
zurückgelegt hat, wo ihm vor allem der An-
kauf der Savignyschen Zeichnungssammlung
gelang, die mit ihren Dürer- und Grünewald-
blätfern den Glanzpunkt des Lichtschen Kunst-
besißes bildete und heute bereits wieder in
alle Winde zerstreut ist.
Ehrungen für James Simon
Aus Anlaß des achtzigsten Geburtstags von
James Simon (vgl. „Weltkunst“ Nr. 38) unter-
nimmt die Deutsche Orient-Gesellschaft zu-
sammen mit dem Deutschen Archäologischen
Institut eine von Verehrern des Berliner
Mäzens finanzierte „James-Simon-Grabung“ in
der einstigen Hetiter-Hauptstadt Haiti (Bog-
hazkoi). — In den Räumen der James-Simon-
Siifiung des Deutschen Museums
wurde eine Büste des Jubilars von der Hand
der Bildhauerin Tina Haim-W-enlscher aufge-
dem Ausbau der islamischen Abteilung, die er
selbst mit reichen Geschenken bedachte,
ehrenamtlich widmete und später ihre Direk-
tion übernahm, gründet sich auf seine um-
fangreichen wissenschaftlichen Arbeiten, die
in der Literatur über islamische Kunst eine
führende Rolle spielen. Erinnert sei hier nur
an das mit Herzfeld1 gemeinsam heraus-
gegebene Werk „Archäologische Reise im
Euphrat- und Tigrisgebiet", an den Monu-
mentalkafalog der mohammedanischen Kunst-
ausstellung in München und an die vielfältigen
Forschungen über islamische Kleinkunst.
Zu seinem Nachfolger ist der bisherige
Kustos der Abteilung, Prof. Dr. Ernst
Kühnel, der seit 1909 den Berliner
Museen angehört, ernannt. Ursprünglich auf
dem Gebiete europäischer Kunstgeschichte
tätig, hat sich Kühnel im Laufe seiner zwanzig-
jährigen Tätigkeit innerhalb der islamischen
Abteilung einen international begründeten
Ruf als Kenner der gesamtislamischen1 Kunst
(vgl. seine diesbezügl. Abschnitte in Springers
Kunstgeschichte VI, 1929, und in Bosserts Ge-
schichte des Kunstgewerbes, Bd. IV) wie vor
allem der Sondergebiete der Buchmalerei und
des Teppichs geschaffen. 1928/29 wirkte er
bei den ersten Ausgrabungen in Ktesiphon
mit, an deren in nächster Zeit zu erwartender
Foriseßung er ebenfalls führend beteiligt sein
wird.
W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennöstr. 12
B 2 LützOW 4739
Antike Möbel vom 15. bis 18.Jahrhu ,
Tapisserien, Plastik, Gemälde, P°rZ
altes hochwertiges Kunstgewef^
jeder Art
Direktion und Schriftleitung: Dr. J. I. von S a x e. Redaktion: 1.
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, dciuu v». BLunuiaicusnanc io—tt, zu nunicn. Auzwgcuumiuuiuc lhs juuuimm-»^ uom »»mtnuuou-»
Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jeghvxa- _
tung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck H. S. Hermann G. m. b. H.,
Münchener Chronik
Der bekannte Bibliophile Dr. O.
V o 11 b e h r hat der Bayr. Siaaisbibli°a
einen Ausstellungsschrank gestiftet und °
einen Brief folgenden Inhalts geschrie^,
Die Inkunabel-Sammlung der B. StaaJ
Bibliothek sei unbestritten die größte
wertvollste der Welf. Die Schäße der
ffiek machten sie ihren Schwestern in fS(i
und London ebenbürtig. Leider erschEJQ
sie nicht mehr genügend gegen Feuersgm^f
gesichert. Eine Katastrophe würde nicht
für Bayern und Deutschland, sondern für.£n
ganze gebildete Welt ein Unglück bedeü’^i
dem nur der Brand der Bibliothek m
Alexandrien am Ausgang der Antike zur 5/
geseßt werden könnte. Durch den
stellungsschrank soll der Staatsbibloihek
Möglichkeit gegeben werden, ihre (jF
aufzuzeigen und damit auf die drohende
fahr hinzuweisen, zu deren Abwendung
Mittel nicht ausreichien. Er wolle in Am j|)j(
das Augenmerk aller Freunde unserer
auf die Lage der Bayr. Siaatsbibli0* f,
lenken.
Die 2. Nemes-Auktion verschob^
. el
Die ersle Nemes-Versteigerung hai £|<
relativ günstigeres Ergebnis gebracht ,|d
man den Zeiiumständen nach erwarten c*uefi1’
und es wird sich vielleicht noch verbe?5^
wenn die unter dem Einfluß der Krise
schwerlen Verhandlungen, die sich um ur
Verkauf einiger größerer, damals
gegangener Objekte drehen, zum glücW)C
Abschluß gebracht werden können.
Mit weil größerer Bestimmtheit als
erste Mal ließe sich heute ein durcl [jjf
negatives Resultat für die ursprünglich ,j£i*
diesen Herbst angeseßte zweite A1*1'
voraussagen. Zwar handelt es sich noc*1 jjf
reiche Bestände, aber erstens reich'
Qualität nicht an die der Sornmeraukficm
an und zweitens hat die Schärfe der al.
schaftskrise sich in einem Grade zuQei^
daß der Zeitpunkt für eine VersfeiSe ^iis
schlechter nicht gewählt werden könnte.
diesem Grunde hat sich der Rat y£i'
Gläubiger bereilfinden lassen, die zweiie
Steigerung auf eine günstigere Zeit z.u jiiJ1.
schieben und in der Erkenntnis, daß djca 1*'
in seinem Interesse gelegen ist, auf
die Zeit der Verschiebung anfallenden z ff1
verzichtet. J,
ne11
stellt, im Amarna-Saal des Ägyptisc*
Museums eine Erinnerungsinschrift m^£(i
bracht. Der Generaldirektor der Staad10
Museen, Geh.-Rat W. W a e t z o 1 d t, hieh f,
Geburtstag James Simons einen Rundfunk^
trag, in dem er die bleibenden Verdie* £|i
dieses Kunstfreundes um die Berliner Mu5 £li
und seine Stellung innerhalb des mode*
Sammlertums darlegfe.
Yukio Yashiro
Professor Yukio Vashiro, der in
vor allem durch seine umfangreiche BotfK'
Monographie und die Veranstaltung der p.ef
liner Ausstellung moderner japanis-j]/
Malerei, deren Ziele er selbst in der .'he'
kunst“ (Nr. 3) ausführlich dargelegt hai. ;
kann! geworden ist, wurde zum Direktor c* ,
von dem Maler Kuroda gestifteten, der Aj£ii
demie der Künste in Tokio angegliede*
kunstwissenschaftlichen Institutes ernannt-
DIE WELT KUNST
19^
Jahrg. V, Nr. 39 vom 27. Septembg£^y
Uebesrall
Gelehrten, der auf Anregung Bodes sich
mit Eskimo-
Archäologischen
Noack galt als
der antiken Bau-
über die Anlagen
Graphischen
Meister des
regenten- und das Künstler-Theater in Mün-
chen, das Tieß-Warenhaus in München und
das Charlottenburger Schiller-Theater.
die
be-
un-
Er-
Leiter des
Universität,
dem Gebiet
darüber wie
Henri Matisse, Kathedrale
Ausstellung —• Exposition — Exhibition:
Basel, Kunsthalle
langheimer Sebastianfigur aus der Spätzeit
Riemenschneiders, hinweist, betont der Würz-
burger Kunsthistoriker Prof. ET. Knapp
große Bedeutung der Veranstaltung, die
wußt sonst verstreute und teilweise ganz
bekannte Werke vereinigte, für die
kenninis des Werdegangs und der Eigenart
des Meisters. Wie Knapp, der übrigens den
Wunsch ausspricht, das jeßt um die Riemen-
schneiderhälle bereicherte Würzburger
Museum möchte nach Riemenschneider be-
nannt werden, mitteilt, schweben Verhand-
lungen, um einen Teil der nur als Leihgaben
ausgestellten Werke dem Museum dauernd zu
erhalten.
Dr. Eckart von Sydow, Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin- Fr^nÄ"!
!er Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag, ehe
KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33
— Bist du im „Salon" gewesen? £
— Aber wozu denn? ... ich keim
keinen Maler, der dies Jahr ausstellt-
Max Littmann -|-
Mit dem Architekten Max Littmann ist einer
der führenden Monumentalbaumeister der
älteren Generation dahingegangen. Zu seinen
bekanntesten Werken gehörten das Prinz-
Oskar Huldschinsky j-
Die Reihe der großen Kunstsammler der
Aera Bode lichtet sich mit dem Tode Oskar
Huldschinskys um einen ihrer repräsentativsten
Vertreter. Die Versteigerung seiner Samm-
lung bei Cassirer im Jahre 1928, dabei Haupt-
werke von Rembrandt, Frans Hals, Metsu,
Ruisdael, Holbein, Botticelli, de Troy u. a.,
bildete eine der großen Sensationen des Ber-
Internationale
Kolonialkunstausstellung Rom
Scheinbar hat die Pariser Kolonialausstel-
lung die Italiener nicht ruhen lassen, denn für
den Oktober, November und Dezember dieses
Jahres ist in Rom eine Kolonialkunstausstel-
lung mit internationaler Teilnehmerschaft aus-
geschrieben worden, welche das Messeamt
der Tripolismesse zum Organisator hat und
unter dem Patronat Mussolinis steht. Der
Präsident des Arbeitskomitees ist niemand
anders als der Kolonialminister und Quadrum-
vir des Faschismus, Exz. De Bono. Durch
Verhandlungen zwischen dem Arbeitskomitee
und dem Gouverneur von Rom ist der Aus-
stellung der umgebaute Ausstellungspalast
zur Verfügung gestellt worden, welcher bis-
her die Quadiriennale beherbergte. Der Ar-
chitekt Limongelli baut den Palast abermals
den besonderen Anforderungen dieser Aus-
stellung entsprechend um. Die einzelnen Säle
sollen nach Möglichkeit den verschiedenen
Kolonien entsprechen, aus denen Kunsierzeug-
nisse aufgestellf werden. Von italienischen
Kolonien werden auf der Ausstellung die
künstlerisch recht wenig bekannten ägäischen
Inseln reich vertreten sein. Vor allem soll
Rhodos mit seinen kunsthandiwerklichen Er-
zeugnissen und mit seiner frühchristlichen
Kunst gezeigt werden. Tripolitanien und
Cyrenaika werden Abteilungen der einheimi-
schen Kunsthandwerke und der Beduinen-
kunst des Landesinnern aufweisen. In der
Eingeborenenkunst des inneren Sudan ver-
spricht man sich sehr interessante Beeinflus-
sungen ägyptischer Kunst nachweisen zu
können. Außer diesen Sammlungen der Ein-
geborenenkunst wird die Ausstellung noch
eine Abteilung italienischer Bilder aus den
Kolonien enthalten. — Die internationale Be-
teiligung steht bisher für Frankreich, Belgien
und Dänemark fest. Während Frankreich und
Belgien vor allem die Afrikabesißungen für
die Ausstellung ausbeuten werden, wird
Dänemark mit einem ganz anderen Gebiet auf
der Ausstellung in Erscheinung treten, mit der
Kunst des hohen Nordens, d. h.
kunst.
Ferdinand Noack j-
Am 21. September verschied der seit 1916
in Berlin als Ordinarius für klassische
Archäologie wirkende Professor Dr. Ferdinand
Noack, der
Seminars der
Kapazität auf
kunst und hat
des klassischen Theaters grundlegende Werke
veröffentlicht.
Direktionswechsel der
islamischen Abteilung, Berlin
Am 1. Oktober tritt Professor Dr. Friedrich
Sarre, der Mitbegründer und langjährige
Leiter der islamischen Abteilung an den
staatlichen Museen in Berlin, in den Ruhe-
stand. Der Ruf dieses bedeutenden Forschers
und
Staatsgalerie Stuttgart
Nach der Herausnahme des
Kabinetts und der schwäbischen
19. Jahrhunderts und der Gegenwart, die als
selbständige Abteilung ins Kronprinzenpalais
verlegt wurden, war die Neuorganisierung
der Stuttgarter Gemäldegalerie, verbunden
mit technisch notwendigen Umbauten, ein drin-
gendes Bedürfnis geworden. Direktor Dr.
Heinz Braune hat sich, unter Assistenz von
Dr. Graf von Baudissin, dem man den gründ-
lichen Katalog verdankt, dieser Aufgabe mit
großem Geschmack und starker musealer Or-
garnisalionsgabe unterzogen, so daß die kürz-
lich neu eröffnete „Staatsgalerie“, gereinigt
von vielfachen Schlacken und vermehr! um
einige glückliche Funde, nunmehr auch in
museumstechnischer Hinsicht in einer Reihe
mit den bemerkenswertesten öffentlichen
Sammlungen Deutschlands rangiert. D. D.
Erfolg der
Riemenschneider-Ausstellung
Die Würzburger Ausstellung von Werken
Tilman Riemenschneiders hat eine über die
Erwartungen hinausgehende Aufnahme ge-
funden; die Zahl der Besucher hat bereits das
40. Tausend überschritten. In einem Überblick,
der auch auf einige neu hinzugekommene
Ausstellungsstücke, namentlich eine Groß-
Deutsche Bibliophilie
in drei Jahrzehnten
Wie auf der Erlanger Versammlung der
deutschen Bibliothekare, deren Vorträge und
Mitteilungen jeßt das Zentralblatt für Biblio-
thekswesen zugänglich macht, bekannt-
gegeben wurde, bearbeitet im Auftrag der
Gesellschaft der Freunde der Deutschen
Bücherei die Deutsche Bücherei eine Biblio-
graphie der Veröffentlichungen der deutschen
bibliophilen Gesellschaften. Sie verzeichnet
die Veröffentlichungen und Spenden von
28 bibliophilen Vereinigungen, von denen in-
zwischen drei wieder aufgelöst worden sind.
Die älteste ist die im Jahr 1899 gegründete
Weimarer Bibliophilen-Gesellschaft. Das
Buch, das dem Altmeister der deutschen
Bibliophilen, Fedor von Zobeltiß, gewidmet
werden soll, trägt den Titel „Deutsche Biblio-
philie in drei Jahrzehnten“ und soll im Spät-
herbst 1931 erscheinen.
Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten
liner Kunsimarktes, Verkauf seines
Raffael, Bildnis des Giuliano de’Medeci, an
Duveen eine der vielsfbesprochenen kunst-
händlerischen Transaktionen der Nachkriegs-
zeit. Von Bode, der. auch den Katalog der
Sammlung verfaßte (1908), persönlich beraten,
gehörte Huldschinsky zu jener Reihe groß-
zügiger Sammler der Vorkriegszeit, die mit
James und Eduard Simon, R. v. Kaufmann,
Dirksen u. a. das Bild1 Berliner Sammeltätig-
keit der ersten Jahrzehnte unseres Jahrhun-
derts bestimmten.
Julius Gustav Licht j-
Die Kunde von dem Tode des Konsuls
Julius Gustav Licht in Wien erinnert daran, daß
dieser feinfühlige Kunstkenner einen großen
Abschnitt seiner Sammlerlaufbahn in Berlin
zurückgelegt hat, wo ihm vor allem der An-
kauf der Savignyschen Zeichnungssammlung
gelang, die mit ihren Dürer- und Grünewald-
blätfern den Glanzpunkt des Lichtschen Kunst-
besißes bildete und heute bereits wieder in
alle Winde zerstreut ist.
Ehrungen für James Simon
Aus Anlaß des achtzigsten Geburtstags von
James Simon (vgl. „Weltkunst“ Nr. 38) unter-
nimmt die Deutsche Orient-Gesellschaft zu-
sammen mit dem Deutschen Archäologischen
Institut eine von Verehrern des Berliner
Mäzens finanzierte „James-Simon-Grabung“ in
der einstigen Hetiter-Hauptstadt Haiti (Bog-
hazkoi). — In den Räumen der James-Simon-
Siifiung des Deutschen Museums
wurde eine Büste des Jubilars von der Hand
der Bildhauerin Tina Haim-W-enlscher aufge-
dem Ausbau der islamischen Abteilung, die er
selbst mit reichen Geschenken bedachte,
ehrenamtlich widmete und später ihre Direk-
tion übernahm, gründet sich auf seine um-
fangreichen wissenschaftlichen Arbeiten, die
in der Literatur über islamische Kunst eine
führende Rolle spielen. Erinnert sei hier nur
an das mit Herzfeld1 gemeinsam heraus-
gegebene Werk „Archäologische Reise im
Euphrat- und Tigrisgebiet", an den Monu-
mentalkafalog der mohammedanischen Kunst-
ausstellung in München und an die vielfältigen
Forschungen über islamische Kleinkunst.
Zu seinem Nachfolger ist der bisherige
Kustos der Abteilung, Prof. Dr. Ernst
Kühnel, der seit 1909 den Berliner
Museen angehört, ernannt. Ursprünglich auf
dem Gebiete europäischer Kunstgeschichte
tätig, hat sich Kühnel im Laufe seiner zwanzig-
jährigen Tätigkeit innerhalb der islamischen
Abteilung einen international begründeten
Ruf als Kenner der gesamtislamischen1 Kunst
(vgl. seine diesbezügl. Abschnitte in Springers
Kunstgeschichte VI, 1929, und in Bosserts Ge-
schichte des Kunstgewerbes, Bd. IV) wie vor
allem der Sondergebiete der Buchmalerei und
des Teppichs geschaffen. 1928/29 wirkte er
bei den ersten Ausgrabungen in Ktesiphon
mit, an deren in nächster Zeit zu erwartender
Foriseßung er ebenfalls führend beteiligt sein
wird.
W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennöstr. 12
B 2 LützOW 4739
Antike Möbel vom 15. bis 18.Jahrhu ,
Tapisserien, Plastik, Gemälde, P°rZ
altes hochwertiges Kunstgewef^
jeder Art
Direktion und Schriftleitung: Dr. J. I. von S a x e. Redaktion: 1.
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, dciuu v». BLunuiaicusnanc io—tt, zu nunicn. Auzwgcuumiuuiuc lhs juuuimm-»^ uom »»mtnuuou-»
Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jeghvxa- _
tung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck H. S. Hermann G. m. b. H.,
Münchener Chronik
Der bekannte Bibliophile Dr. O.
V o 11 b e h r hat der Bayr. Siaaisbibli°a
einen Ausstellungsschrank gestiftet und °
einen Brief folgenden Inhalts geschrie^,
Die Inkunabel-Sammlung der B. StaaJ
Bibliothek sei unbestritten die größte
wertvollste der Welf. Die Schäße der
ffiek machten sie ihren Schwestern in fS(i
und London ebenbürtig. Leider erschEJQ
sie nicht mehr genügend gegen Feuersgm^f
gesichert. Eine Katastrophe würde nicht
für Bayern und Deutschland, sondern für.£n
ganze gebildete Welt ein Unglück bedeü’^i
dem nur der Brand der Bibliothek m
Alexandrien am Ausgang der Antike zur 5/
geseßt werden könnte. Durch den
stellungsschrank soll der Staatsbibloihek
Möglichkeit gegeben werden, ihre (jF
aufzuzeigen und damit auf die drohende
fahr hinzuweisen, zu deren Abwendung
Mittel nicht ausreichien. Er wolle in Am j|)j(
das Augenmerk aller Freunde unserer
auf die Lage der Bayr. Siaatsbibli0* f,
lenken.
Die 2. Nemes-Auktion verschob^
. el
Die ersle Nemes-Versteigerung hai £|<
relativ günstigeres Ergebnis gebracht ,|d
man den Zeiiumständen nach erwarten c*uefi1’
und es wird sich vielleicht noch verbe?5^
wenn die unter dem Einfluß der Krise
schwerlen Verhandlungen, die sich um ur
Verkauf einiger größerer, damals
gegangener Objekte drehen, zum glücW)C
Abschluß gebracht werden können.
Mit weil größerer Bestimmtheit als
erste Mal ließe sich heute ein durcl [jjf
negatives Resultat für die ursprünglich ,j£i*
diesen Herbst angeseßte zweite A1*1'
voraussagen. Zwar handelt es sich noc*1 jjf
reiche Bestände, aber erstens reich'
Qualität nicht an die der Sornmeraukficm
an und zweitens hat die Schärfe der al.
schaftskrise sich in einem Grade zuQei^
daß der Zeitpunkt für eine VersfeiSe ^iis
schlechter nicht gewählt werden könnte.
diesem Grunde hat sich der Rat y£i'
Gläubiger bereilfinden lassen, die zweiie
Steigerung auf eine günstigere Zeit z.u jiiJ1.
schieben und in der Erkenntnis, daß djca 1*'
in seinem Interesse gelegen ist, auf
die Zeit der Verschiebung anfallenden z ff1
verzichtet. J,
ne11
stellt, im Amarna-Saal des Ägyptisc*
Museums eine Erinnerungsinschrift m^£(i
bracht. Der Generaldirektor der Staad10
Museen, Geh.-Rat W. W a e t z o 1 d t, hieh f,
Geburtstag James Simons einen Rundfunk^
trag, in dem er die bleibenden Verdie* £|i
dieses Kunstfreundes um die Berliner Mu5 £li
und seine Stellung innerhalb des mode*
Sammlertums darlegfe.
Yukio Yashiro
Professor Yukio Vashiro, der in
vor allem durch seine umfangreiche BotfK'
Monographie und die Veranstaltung der p.ef
liner Ausstellung moderner japanis-j]/
Malerei, deren Ziele er selbst in der .'he'
kunst“ (Nr. 3) ausführlich dargelegt hai. ;
kann! geworden ist, wurde zum Direktor c* ,
von dem Maler Kuroda gestifteten, der Aj£ii
demie der Künste in Tokio angegliede*
kunstwissenschaftlichen Institutes ernannt-