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WELT KUNST
Jalirg. V, Nr. 2 vom 11. Januar 1931
orberichte
Bibliothek v. Chorinski
III. Teil
Hamburg, Vorb. 19. Jan.
Am 19. Januar veransfaltel die Bücherstube
Hans Götz die Versteigerung des III. Teiles
der Bibliothek v. Chorinski. Diese Abteilung
enthält alte Drucke, einschließlich Inkunabeln,
Literatur des Barock und Rokoko, Böhmen,
Schlesien, Mähren, alte Rechtswissenschaften,
Sprachführer, Enzyklopädien usw. Am im-
posantesten ist die Fülle der Literatur aus
dem Barock und Rokoko, man trifft hier auf
eine große Zahl, auch deutscher, literarischer
und dramatischer Schöpfungen. Eine Fülle
von abgelegenen und heute außerordentlich
schwer auffindbaren Dichtern ist zusammen-
gestellt, die auch in Spezialbibliotheken
fehlen. Besonders umfangreich ist die Periode
des galanten Literatur-Romans vertreten.
J^uKtionsnachherichte
Farbstiche bei Graupe
Berlin, Nachb. 18. Dez.
(Vorb. in Nr. 49, S. 9)
Eine Versteigerung kostbarer Färb- und
Linienstiche französischer und englischer
Meister des 18. Jahrhunderts und von engli-
schen farbigen Sportblätlern veranstaltete
Paul Graupe am 18. Dezember, die recht
erhebliche Preise erzielte. An erster Stelle
nennen wir Nr. 149, W. Ward, 2 Farb-
stiche „The Widow’s Tale“ und „The Disa-
ster“, 1789, die mit 11 000 M. zugeschlagen
wurden. Weiter folgen: Nr. 19, „La douce
Impression de l’harmonie" und „Suite de la
douce Impression ....", Gegenstücke von
Louis L. Bo ui lly, mit 9500 M., — Nr. 142,
„Outside of a Country Ale house“ und „In-
side of a Country Ale house“, Gegenstücke
von William Ward, 1797, mit 8000 M., —
Nr. 140, „Morning“ und „Evening“ von G.
Morland, 1796, mit 7000 M., — Nr. 71,
„Les Trois Soeurs au Pare de St. Cloud“ und
„Les graces Parisiennes au Bois de Vin-
Die ganze Welt der Kunst liest die
WELTKUNST
cennes“ von Nicolas Lavreince, zwei
Aqualintablätier, mit 5000 M., — Nr. 104 a,
„Children playing at Soldiers“ und „Children
nutting“ von George Morland, 1788, mit
5000 M., — Nr. 164 „Cries of London“, PL 13:
„Turnips and Carrots“ von F. Wheatley,
1797, mit 5000 M., und Nr. 49, „Grande Pasto-
rale“ und „Les Caresses du Berger“, Agua-
fintablätier von Gilles Demarteau, mit
4700 M.
Ferner seien genannt:
Nr. M.
119 J. R. S m i t h u. W. W a r d , „Visit
to the Grand-Father“, „Visit to the
Grand-Mother“. 3 000
132 William Ward, „The Barn Door“
von Morland. 2 250
133 W. Ward, 3 Kinderscenen ... 3 000
143 W. Ward, „The Soldiers Widow“,
„The Soldiers Orphans“ .... 3100
145 W. Ward, „The Sformy Night",
„Morning after the Storm" ... 3 000
146 W. Ward, „The Stray’d Child",
„The Stray’d Child Restored“ . . 3250
165 Francis Wheatley, „Rustic Be-
nevolence“, „Rustic Sympathy“ . 4 000
Nr. M.
217 Th. Sutherland, Vier Jagd-
scenen. 4 000
227 ]. Sartorius, Vier Fuchsjagd-
scenen, kolorierte Aquatinta ... 4 100
Den ausführlichen Preisbericht geben
wir auf Seife 6.
Judaica,
Sammlung Bleibinhaus
München, Nachb. 16.117. Dez.
(Vorb. in Nr.. 48, S. 7)
Nr. 432, oberbayerisches Kruzifix aus Milberts-
hofen, Anfang 13. Jahrh., H. 65 cm, mit 1650 M.
— Unter den Möbeln kam Nr. 413, süd-
deutscher viertüriger Fassadenschranik, Mitte
17. Jahrh., 235 : 185 :68 cm, auf 1500 M. -
Bei den Textilien gab man für Nr. 373,
spätgotischer roter Samtbrokat, Spanien (?),
erste Hälfte 16. Jahrh., 90 : 55 cm: 1200 M.
Wir erwähnen noch folgende Preise:
Nr. M.
52 Großer Dreibrüderleinskrug
mit Blaumalerei, Marke C B, Frei-
berg i. B., um 1760, H. 14 cm . . . 450
126 Rosenkranz mit gotischem An-
hänger, Silber vergoldet, deutsch,
Anfang 16. Jahrhundert, L. 7 cm . . 530
190 Astrolabium, dal. 1582,
D. 12,3 cm.410
430 Süddeutscher großer K 1 e i d er-
seh rank, Augsburg (?) um 1720,
230 : 185 : 65 cm.845
449 Einblatthotzschniit : Alle¬
gorie des hl. Abendmahls, Reiber-
druck, altkoloriert, rheinisch (?), um
1470, 8 : 5,9 cm.800
Den ausführlichen Preisbericht brin¬
gen wir auf Seite 6.
Sammlung Jacques Doucet
O s t a s i a t i c a, P e r s i c a
Am 16. und 17. Dezember fanden bei
Hugo Helbing zwei interessante Auk-
tionen statt. Die erste Auktion betraf eine
Sammlung alter Kunstgegenstände für das
jüdische Ritual, die von ausländischer
Seite zur Versteigerung gegeben worden
war. Den Hauptpreis von 4100 M. hatte
Nr. 16, Aron Hakodesch, zweigeschossi-
ger Schrank mit Seiten- und Giebelschmuck
auf von Gitter umgebenem Podest, vorn mit
dreistufiger Treppe, von liegenden Löwen
flankiert. Es war ein sehr seltenes Stück,
und zwar aus Silber, einzelne Teile vergoldet,
— nach 1800. Weitere hohe Preise waren
1200 M. für Nr. 75, Wandmenorah mit
reichem figuralem Schmuck, aus Silber mit
Resten alter Vergoldung, um 1863, im Stil der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts’ her-
gestellt, 36:30:5 cm, — ferner 1000 M. für
Paris, Nachb. 28. Nov.
(Vorb. in Nr. 46, S. 9)
1 123 620 Fr. war das Gesamtergebnis
der am 28. November statigefundenen Ver-
steigerung der Sammlung Jacques Doucet von
ausgezeichneten plastischen und malerischen
Arbeiten Chinas und Japans, japanischen
Lacken und persischen Fayencen und Minia-
turen in der Galerie Georges Petit
durch Mes F. Lair-Dubreuil und H. B a u-
d o i n unter Assistenz von M. Char-
les V i g n i e r.
Den höchsten Preis brachte Nr. 99, eine
persische Miniatur des frühen 16. Jahr-
15 Bronzegewicht, Han, D. 9 cm . . 30 500
21 Kwanyin-Kopf, schwarzer Stein,
Sui, H. 31,5 cm (M. Jacques Du-
bourg). 26 000
24 Chinesische Malerei auf Seide,
Yuan, 91,5 : 61 cm. 43 000
26 Chinesische Malerei auf Seide,
Ming, 135:75 cm (M. Vignier) . . 26 000
35 Japanisches Lackkäsfchen, 16. Jahr¬
hundert, 22,5 : 21,2 cm (Louvre) . . 27 000
36 Suzuribako, schwarzbrauner Lack,
16. -17. Jahrh., 22,2 : 18,4 cm ... 2800
38 Suzuribako, schwarzbrauner Lack,
17. Jahrh., B. 23,5 cm.11 000
40 Japanisches Lackkästchen, 17. Jahr.,
25,8:19,4 cm (M. Peyerimoff) . . 14 000
77 Große persische Schale, Trans-
caspisch, 11.—12. Jahrh., D. 33,4 cm 22 000
83 Große Sullana'bad-Schale, 13. Jahr¬
hundert, D. 25,2 cm (Louvre) ... 22 000
85 Sultanabad - Schale, 13. Jahrh.,
D. 21 cm (M. Royal Tyler) . . . 25 000
97 Persische Miniatur, frühes 16. Jahr¬
hundert, 20 : 11,2 cm . 42 000
Der ausführliche Preisbericht ist in
Nr. 51/52, Seite 6, gegeben worden.
Bibliothek Edouard Kann
Paris, Nachb. 14./15. Nov.
(Vorb. in Nr. 44, S. 8)
Am 14. und 15. November fand im H ö t e I
D r o u o t durch Me Lair-Dubreuil unter
Assistenz von M. A n d r i e u x die Versteige-
rung der berühmten Bibliothek Edouard Kann
statt. Außerordentlich waren die Beteiligung
wie die erzielten Preise. Die höchste Summe
von 91 000 Fr. bezahlte M. Desamblaux für
Nr. 107, ein Ritualmanuskript des XVI. Jahr-
hunderts, für Papst Leo X. hergesfellt und mit
19 Miniaturen geschmückt. Mme Andre
Hachette erwarb Nr. 80, die Horen der Tou-
rainer Schule des XV. Jahrhunderts mit sieben
Miniaturen für 72 000 Fr., während M. de
Marinis Nr. 179, „Vitae imperatorum", ein ita-
lienisches Manuskript des XV. Jahrhunderts,
mit 37 Seifen Miniaturen für 66 000 Fr. zuge-
schlagen wurde. 58 000 Fr. bezahlte
M. Cotineau für Nr. 79, ein lateinisches Horen-
buch des XV. Jahrhunderts mit 16 Miniaturen
James Mc Bey, Penzance
Radierung — Eau forte — Original etching
Collection Mrs. I. I. Bloomingdale, No. 156
-Vente — Sale: American Art Association Anderson Galleries
New York, 24.—25. November 1930
Brachte — adjugü — sold: § 1100
Versteigerung
Nr. 74, Standmenorah in Form eines Fabel-
tieres auf dreipaßförmigem Fuß mit Pflanzen-
dekor, Silber, vor 1800, 23:22,5:20 cm.
Wir erwähnen noch weiterhin interessante
Preise:
Nr. M.
1 Thora, versilbert, z. T. vergoldet,
30:11:5,5 cm .950
2 Rimonim, Leuchterform, graviert,
Silber, dat. 1810, H. je 39 cm . . . 650
61 Großer Porzellankrug, vorn mit
Landschaft, Ungarn, 1840, H. 31 cm 775
38 Geschnittener Becher aus Glas,
Deutsch 1674, H. 20,5 . 900
Den ausführlichen Preisbericht brin-
gen wir auf Seite 6.
*
Die zweite Versteigerung bezog sich auf
die Kunsigewerbesammlung des verstorbenen
Münchener Architekten Arnulf Bleibin-
haus. Der Hauptpreis fiel auf die
hunderts, 16,7 : 13,6 cm, die M. Tabbagh für
140 000 Fr. (A b b i 1 d u n g in Nr. 51/52 der
„Weltkunsi“) erwarb. Für 91 000 Fr. wurde
Nr. 98, eine persische Miniatur auf Seide,
frühes 16. Jahrh., 22,3 : 14,2 cm, der Comlesse
de Behague zugeschlagen (Abbildung in
Nr. 51/52), während M. Vignier 87 000 Fr. und
61 000 Fr. für die Nr. 101, Manuskriptseife
aus „Shah Nameh“ mit Miniaturen, 16. Jahr-
hundert, 39,7:28,8 cm, und für Nr. 102, Seite
desselben Manuskripts mit anderer Szenen-
darstellung, 40,5:29,2 cm, bezahlte. Der
Louvre erwarb für 81 000 Fr., Nr. 87, eine per-
sische Vase, mesopotamisch 10.—11. Jahr-
hundert, D. 35,9 cm, und M. Vignier ersteigerte
Nr. 92, eine große persische Schale des 11. bis
12. Jahrhunderts, blau und. gelblich glasiert,
D. 29,4 cm, für 45 000 Fr. Von weiteren Preisen
seien erwähnt:
Nr. Fr.
1 Zylindrischer Behälter, Tang oder
Anf. Sung, H. 14,9 (Käufer: Louvre) 15 100
und 55 000 FT. für Nr. 163, die berühmte Aus-
gabe der Memoiren Saint-Simon’s, 1829, sowie
54 000 Fr. für Nr. 180, „Oeuvres de Voltaire“,
edition de Kehl 1784. Weiter seien erwähnt:
Nr. 21, Beauchasteau „La Lyre du jeune Apol-
lon“ 1657 mit 18 000 Fr. — Nr. 27, Boc-
caccio, „Decamerone“ mit dem Wappen der
Medici mit 20 000 Fr. — Nr. 87, Hoole
„Rinaldo“ mit dem Wappen der Maria
Leszinska mit 23 000 Fr., — Nr. 89, „Hymnaire“,
Manuskript des XV. Jahrh., mit 14 800 Fr.,
— Nr. 114, Medizinisches Manuskript des XVIII.
Jahrh., mit 14 000 Fr., — Nr. 115, Persisches Ma-
nuskript des frühen XVII. Jahrh., mit 23 500 Fr.,
— Nr. 134, Ovid, „Metamorphosen“, 1767, mit
30000 Fr. und Nr. 151, „De re politica“, in
venetianischem Einband des XVI. Jahrh., mit
25 000 Fr. Wir nennen noch:
Nr. Fr.
95 Lafontaine, „Erzählungen“, 1762 . 11 000
110 „Liber ad usum D. Decani ...", 1752 14 000
(Fortsetzung der NacFberichte auf S. 7)
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WELT KUNST
Jalirg. V, Nr. 2 vom 11. Januar 1931
orberichte
Bibliothek v. Chorinski
III. Teil
Hamburg, Vorb. 19. Jan.
Am 19. Januar veransfaltel die Bücherstube
Hans Götz die Versteigerung des III. Teiles
der Bibliothek v. Chorinski. Diese Abteilung
enthält alte Drucke, einschließlich Inkunabeln,
Literatur des Barock und Rokoko, Böhmen,
Schlesien, Mähren, alte Rechtswissenschaften,
Sprachführer, Enzyklopädien usw. Am im-
posantesten ist die Fülle der Literatur aus
dem Barock und Rokoko, man trifft hier auf
eine große Zahl, auch deutscher, literarischer
und dramatischer Schöpfungen. Eine Fülle
von abgelegenen und heute außerordentlich
schwer auffindbaren Dichtern ist zusammen-
gestellt, die auch in Spezialbibliotheken
fehlen. Besonders umfangreich ist die Periode
des galanten Literatur-Romans vertreten.
J^uKtionsnachherichte
Farbstiche bei Graupe
Berlin, Nachb. 18. Dez.
(Vorb. in Nr. 49, S. 9)
Eine Versteigerung kostbarer Färb- und
Linienstiche französischer und englischer
Meister des 18. Jahrhunderts und von engli-
schen farbigen Sportblätlern veranstaltete
Paul Graupe am 18. Dezember, die recht
erhebliche Preise erzielte. An erster Stelle
nennen wir Nr. 149, W. Ward, 2 Farb-
stiche „The Widow’s Tale“ und „The Disa-
ster“, 1789, die mit 11 000 M. zugeschlagen
wurden. Weiter folgen: Nr. 19, „La douce
Impression de l’harmonie" und „Suite de la
douce Impression ....", Gegenstücke von
Louis L. Bo ui lly, mit 9500 M., — Nr. 142,
„Outside of a Country Ale house“ und „In-
side of a Country Ale house“, Gegenstücke
von William Ward, 1797, mit 8000 M., —
Nr. 140, „Morning“ und „Evening“ von G.
Morland, 1796, mit 7000 M., — Nr. 71,
„Les Trois Soeurs au Pare de St. Cloud“ und
„Les graces Parisiennes au Bois de Vin-
Die ganze Welt der Kunst liest die
WELTKUNST
cennes“ von Nicolas Lavreince, zwei
Aqualintablätier, mit 5000 M., — Nr. 104 a,
„Children playing at Soldiers“ und „Children
nutting“ von George Morland, 1788, mit
5000 M., — Nr. 164 „Cries of London“, PL 13:
„Turnips and Carrots“ von F. Wheatley,
1797, mit 5000 M., und Nr. 49, „Grande Pasto-
rale“ und „Les Caresses du Berger“, Agua-
fintablätier von Gilles Demarteau, mit
4700 M.
Ferner seien genannt:
Nr. M.
119 J. R. S m i t h u. W. W a r d , „Visit
to the Grand-Father“, „Visit to the
Grand-Mother“. 3 000
132 William Ward, „The Barn Door“
von Morland. 2 250
133 W. Ward, 3 Kinderscenen ... 3 000
143 W. Ward, „The Soldiers Widow“,
„The Soldiers Orphans“ .... 3100
145 W. Ward, „The Sformy Night",
„Morning after the Storm" ... 3 000
146 W. Ward, „The Stray’d Child",
„The Stray’d Child Restored“ . . 3250
165 Francis Wheatley, „Rustic Be-
nevolence“, „Rustic Sympathy“ . 4 000
Nr. M.
217 Th. Sutherland, Vier Jagd-
scenen. 4 000
227 ]. Sartorius, Vier Fuchsjagd-
scenen, kolorierte Aquatinta ... 4 100
Den ausführlichen Preisbericht geben
wir auf Seife 6.
Judaica,
Sammlung Bleibinhaus
München, Nachb. 16.117. Dez.
(Vorb. in Nr.. 48, S. 7)
Nr. 432, oberbayerisches Kruzifix aus Milberts-
hofen, Anfang 13. Jahrh., H. 65 cm, mit 1650 M.
— Unter den Möbeln kam Nr. 413, süd-
deutscher viertüriger Fassadenschranik, Mitte
17. Jahrh., 235 : 185 :68 cm, auf 1500 M. -
Bei den Textilien gab man für Nr. 373,
spätgotischer roter Samtbrokat, Spanien (?),
erste Hälfte 16. Jahrh., 90 : 55 cm: 1200 M.
Wir erwähnen noch folgende Preise:
Nr. M.
52 Großer Dreibrüderleinskrug
mit Blaumalerei, Marke C B, Frei-
berg i. B., um 1760, H. 14 cm . . . 450
126 Rosenkranz mit gotischem An-
hänger, Silber vergoldet, deutsch,
Anfang 16. Jahrhundert, L. 7 cm . . 530
190 Astrolabium, dal. 1582,
D. 12,3 cm.410
430 Süddeutscher großer K 1 e i d er-
seh rank, Augsburg (?) um 1720,
230 : 185 : 65 cm.845
449 Einblatthotzschniit : Alle¬
gorie des hl. Abendmahls, Reiber-
druck, altkoloriert, rheinisch (?), um
1470, 8 : 5,9 cm.800
Den ausführlichen Preisbericht brin¬
gen wir auf Seite 6.
Sammlung Jacques Doucet
O s t a s i a t i c a, P e r s i c a
Am 16. und 17. Dezember fanden bei
Hugo Helbing zwei interessante Auk-
tionen statt. Die erste Auktion betraf eine
Sammlung alter Kunstgegenstände für das
jüdische Ritual, die von ausländischer
Seite zur Versteigerung gegeben worden
war. Den Hauptpreis von 4100 M. hatte
Nr. 16, Aron Hakodesch, zweigeschossi-
ger Schrank mit Seiten- und Giebelschmuck
auf von Gitter umgebenem Podest, vorn mit
dreistufiger Treppe, von liegenden Löwen
flankiert. Es war ein sehr seltenes Stück,
und zwar aus Silber, einzelne Teile vergoldet,
— nach 1800. Weitere hohe Preise waren
1200 M. für Nr. 75, Wandmenorah mit
reichem figuralem Schmuck, aus Silber mit
Resten alter Vergoldung, um 1863, im Stil der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts’ her-
gestellt, 36:30:5 cm, — ferner 1000 M. für
Paris, Nachb. 28. Nov.
(Vorb. in Nr. 46, S. 9)
1 123 620 Fr. war das Gesamtergebnis
der am 28. November statigefundenen Ver-
steigerung der Sammlung Jacques Doucet von
ausgezeichneten plastischen und malerischen
Arbeiten Chinas und Japans, japanischen
Lacken und persischen Fayencen und Minia-
turen in der Galerie Georges Petit
durch Mes F. Lair-Dubreuil und H. B a u-
d o i n unter Assistenz von M. Char-
les V i g n i e r.
Den höchsten Preis brachte Nr. 99, eine
persische Miniatur des frühen 16. Jahr-
15 Bronzegewicht, Han, D. 9 cm . . 30 500
21 Kwanyin-Kopf, schwarzer Stein,
Sui, H. 31,5 cm (M. Jacques Du-
bourg). 26 000
24 Chinesische Malerei auf Seide,
Yuan, 91,5 : 61 cm. 43 000
26 Chinesische Malerei auf Seide,
Ming, 135:75 cm (M. Vignier) . . 26 000
35 Japanisches Lackkäsfchen, 16. Jahr¬
hundert, 22,5 : 21,2 cm (Louvre) . . 27 000
36 Suzuribako, schwarzbrauner Lack,
16. -17. Jahrh., 22,2 : 18,4 cm ... 2800
38 Suzuribako, schwarzbrauner Lack,
17. Jahrh., B. 23,5 cm.11 000
40 Japanisches Lackkästchen, 17. Jahr.,
25,8:19,4 cm (M. Peyerimoff) . . 14 000
77 Große persische Schale, Trans-
caspisch, 11.—12. Jahrh., D. 33,4 cm 22 000
83 Große Sullana'bad-Schale, 13. Jahr¬
hundert, D. 25,2 cm (Louvre) ... 22 000
85 Sultanabad - Schale, 13. Jahrh.,
D. 21 cm (M. Royal Tyler) . . . 25 000
97 Persische Miniatur, frühes 16. Jahr¬
hundert, 20 : 11,2 cm . 42 000
Der ausführliche Preisbericht ist in
Nr. 51/52, Seite 6, gegeben worden.
Bibliothek Edouard Kann
Paris, Nachb. 14./15. Nov.
(Vorb. in Nr. 44, S. 8)
Am 14. und 15. November fand im H ö t e I
D r o u o t durch Me Lair-Dubreuil unter
Assistenz von M. A n d r i e u x die Versteige-
rung der berühmten Bibliothek Edouard Kann
statt. Außerordentlich waren die Beteiligung
wie die erzielten Preise. Die höchste Summe
von 91 000 Fr. bezahlte M. Desamblaux für
Nr. 107, ein Ritualmanuskript des XVI. Jahr-
hunderts, für Papst Leo X. hergesfellt und mit
19 Miniaturen geschmückt. Mme Andre
Hachette erwarb Nr. 80, die Horen der Tou-
rainer Schule des XV. Jahrhunderts mit sieben
Miniaturen für 72 000 Fr., während M. de
Marinis Nr. 179, „Vitae imperatorum", ein ita-
lienisches Manuskript des XV. Jahrhunderts,
mit 37 Seifen Miniaturen für 66 000 Fr. zuge-
schlagen wurde. 58 000 Fr. bezahlte
M. Cotineau für Nr. 79, ein lateinisches Horen-
buch des XV. Jahrhunderts mit 16 Miniaturen
James Mc Bey, Penzance
Radierung — Eau forte — Original etching
Collection Mrs. I. I. Bloomingdale, No. 156
-Vente — Sale: American Art Association Anderson Galleries
New York, 24.—25. November 1930
Brachte — adjugü — sold: § 1100
Versteigerung
Nr. 74, Standmenorah in Form eines Fabel-
tieres auf dreipaßförmigem Fuß mit Pflanzen-
dekor, Silber, vor 1800, 23:22,5:20 cm.
Wir erwähnen noch weiterhin interessante
Preise:
Nr. M.
1 Thora, versilbert, z. T. vergoldet,
30:11:5,5 cm .950
2 Rimonim, Leuchterform, graviert,
Silber, dat. 1810, H. je 39 cm . . . 650
61 Großer Porzellankrug, vorn mit
Landschaft, Ungarn, 1840, H. 31 cm 775
38 Geschnittener Becher aus Glas,
Deutsch 1674, H. 20,5 . 900
Den ausführlichen Preisbericht brin-
gen wir auf Seite 6.
*
Die zweite Versteigerung bezog sich auf
die Kunsigewerbesammlung des verstorbenen
Münchener Architekten Arnulf Bleibin-
haus. Der Hauptpreis fiel auf die
hunderts, 16,7 : 13,6 cm, die M. Tabbagh für
140 000 Fr. (A b b i 1 d u n g in Nr. 51/52 der
„Weltkunsi“) erwarb. Für 91 000 Fr. wurde
Nr. 98, eine persische Miniatur auf Seide,
frühes 16. Jahrh., 22,3 : 14,2 cm, der Comlesse
de Behague zugeschlagen (Abbildung in
Nr. 51/52), während M. Vignier 87 000 Fr. und
61 000 Fr. für die Nr. 101, Manuskriptseife
aus „Shah Nameh“ mit Miniaturen, 16. Jahr-
hundert, 39,7:28,8 cm, und für Nr. 102, Seite
desselben Manuskripts mit anderer Szenen-
darstellung, 40,5:29,2 cm, bezahlte. Der
Louvre erwarb für 81 000 Fr., Nr. 87, eine per-
sische Vase, mesopotamisch 10.—11. Jahr-
hundert, D. 35,9 cm, und M. Vignier ersteigerte
Nr. 92, eine große persische Schale des 11. bis
12. Jahrhunderts, blau und. gelblich glasiert,
D. 29,4 cm, für 45 000 Fr. Von weiteren Preisen
seien erwähnt:
Nr. Fr.
1 Zylindrischer Behälter, Tang oder
Anf. Sung, H. 14,9 (Käufer: Louvre) 15 100
und 55 000 FT. für Nr. 163, die berühmte Aus-
gabe der Memoiren Saint-Simon’s, 1829, sowie
54 000 Fr. für Nr. 180, „Oeuvres de Voltaire“,
edition de Kehl 1784. Weiter seien erwähnt:
Nr. 21, Beauchasteau „La Lyre du jeune Apol-
lon“ 1657 mit 18 000 Fr. — Nr. 27, Boc-
caccio, „Decamerone“ mit dem Wappen der
Medici mit 20 000 Fr. — Nr. 87, Hoole
„Rinaldo“ mit dem Wappen der Maria
Leszinska mit 23 000 Fr., — Nr. 89, „Hymnaire“,
Manuskript des XV. Jahrh., mit 14 800 Fr.,
— Nr. 114, Medizinisches Manuskript des XVIII.
Jahrh., mit 14 000 Fr., — Nr. 115, Persisches Ma-
nuskript des frühen XVII. Jahrh., mit 23 500 Fr.,
— Nr. 134, Ovid, „Metamorphosen“, 1767, mit
30000 Fr. und Nr. 151, „De re politica“, in
venetianischem Einband des XVI. Jahrh., mit
25 000 Fr. Wir nennen noch:
Nr. Fr.
95 Lafontaine, „Erzählungen“, 1762 . 11 000
110 „Liber ad usum D. Decani ...", 1752 14 000
(Fortsetzung der NacFberichte auf S. 7)
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