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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 6 (8. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0069
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ÜJjJJTV. Nr. 6 vom 8. Februar 1931

WELT KUNST

9

DER NUMISMATIKER

Medaillenkunst

und Münzkunde

Von

Dr. B. Peus,

Frankfurt a. M.

Bronze-Medaillon

Großes

Von

Februar 1931

Wörterbuch
436 unter dem
zu lesen sind,
und städtischen

1931, Nr. 1,
auf Wieder-
mit anderen
für die hier
bieten ver-

^ertramaltar und Sammlung Knyphausen

und
als
Die
eine

.1 im amtl. Organ des Deutschen Mu-
Museumskunde“, Neue Folge, Bd. 1,

der Hannoverschen Vorgänge
der „Numismatiker“ als eine
hochaktuellem Allgemeininter-

*) Erschienen
seumsbundes:
1929, S. 59—68 (Walter de Gruyter & Co.). Nachge-
druckt: Blätter für Münzkunde 1930 (Halle,
A. Riechmann & Co.).

weniger als „Museen“,
denn als vielseitige
Forschungsinstitute für
eine große Anzahl ver-
schiedenster Wissenschaftszweige aufzufassen
sind.) — Bei den Kunst- Museen — um diese
Frage als die hier wichtigere voranzuschicken
— kann es sich, was die Gesichtspunkte
ihrer Münz- und Medaillensammlung betrifft,
lediglich darum handeln, aus etwa von früher
her vorhandenen Beständen das künstlerisch
Wertvolle sorgfältig auszuwählen und diese
Sammlung dann nach denselben Grundsätzen
planmäßig zu ergänzen, wie sie auf alle an-
deren Kunstwerke angewandt werden. „Nicht
das wissenschaftliche Interesse ist ausschlag-
gebend, wiie bei uns Numismatikern, sondern
die Schönheit, der Kunsfwerf, kurz — die
Qualität, die erstrebt wird.“ Als Haupt-
sammelgebiefe kommen hierfür in Frage: die
Gesamtheit der Medaillen mit ihrem
technischen Zubehör, vor allem den Mo-
dellen, den eigenhändigen Arbeiten der
alten Künstler. Von den Münzen kommen
in Betracht: bei größeren verfügbaren Mitteln
hauptsächlich die künstlerisch wertvollen des
griechischen und römischen Alter-
tum s. Ferner die deutschen Brak-
fe a t e n der Hohenstaufenzeif. Schließlich die
Versuche künstlerischer Ausgestaltung der
modernen Münzen in einzelnen Proben.
Als Beispiel exemplifiziert Pick die Behand-
lung dieses Problems an den Hamburger
Museen (Kunsthalle und Kunstgewerbe-
museum).
Die historischen Museen, respektive
solche allgemeine Museen, die für ihr Gebiet
zugleich die Aufgabe des historischen Mu-
seums erfüllen, sammeln Münzen und Me-
daillen natürlich nach völlig anderen Prin-
zipien. Für sie gilt das Bestreben, möglichste
Vollständigkeit für ihr örtliches Son-
dergebiet zu erzielen. „Für historische
und Stadtmuseen müssen derartige Sonder-
sammlungen ihrer Münzen und Medaillen ge-
radezu als unentbehrlich bezeichnet
werden, und sie können gar nicht zu weit
gehen in der Anschaffung auch der kleinsten
Varianten für ihr Sondergebiet.“ Nach der
Betrachtung dieser beiden Sammlungstypen
geht Pick zu den allgemeinen Grundsäßen
über, nach denen in beiden Gattungen die

Ironie
darauf
dieses
fallen
S. 10).
aufbau an anderer Stelle und
Mitteln in Zukunft einen Ersaß
aufgegebenen Möglichkeiten zu
mag, wird sich erst erweisen müssen. Welche
Aufgaben gerade in Hannover in dieser Hin-
sicht noch zu lösen sind, umriß Geheimrat
Pick damals — als an eine Auflösung des
Kabinettes Knyphausen wohl noch von keiner
Seite gedacht wurde — mit folgenden Wor-
ten: „Besonders günstig dafür (nämlich für
die Einrichtung einer besonderen numismati-
schen Abteilung unter eigener fachmännischer
Leitung) liegen die Verhältnisse in Han-
nover, wo große Bestände nicht nur an
niedersächsischen Münzen, sondern aus allen
Gebieten vorhanden sind, die in den leßten
Jahren durch eine große Erbschaft und be-
deutende Ankäufe noch sehr vermehrt worden
sind, dank der Freigiebigkeit von Stadt und
Provinz.“
Die Frage der Münzsammlungen in den
deutschen Museen ist in den leßten Jahren in
numismatischen Kreisen überhaupt wieder
eifriger aufgegriffen und recht lebhaft dis-
kutiert worden. Nachdem, z. B. Professor
Alfred N o ß, München, der Autor unserer
rheinischen Münzcorpora, in den „Mitteilungen
der Bayerischen Numism. Gesellschaft“ 1929,
Seite 147, erneut das Problem der „Schau-
Sammlung“ zur Erörterung gestellt hatte,
ist ihm von Geheimrat J. Mena di er, dem.
verdienten früheren Leiter des Berliner Münz-
kabinetts, in den „Berliner Münzblättern“ 1929
(Dezember), Seife 552, scharf entgegnet
worden.
Aus Anlaß
betrachtet es
Aufgabe von

etwa den von ihm geschäßten Steinbeilen
gegenüber dem Bertramaltar den Vorzug
geben.
Dies sind die gleichen Gedankengänge, die
in dem jüngst erschienenen
der Münzkunde auf S.
Stichwort Münzsammlungen
dort, wo von den Landes-
Sammlungen gesprochen wird und wo es
heißt: „Der Besiß in diesen schwächeren
Händen ist freilich nicht geschüßt genug, da

des Schicksals, daß kaum drei Jahre
gerade die numismatische Abteilung
Landesmuseums der Auflösung ver-
sollte (siehe „Weltkunst“
Ob die geringe Aussicht

esse, diese grundlegenden Fragen nun vor
dem breiteren Forum eines allgemein-kunst-
interessierten Publikums zu möglichster
Klärung zu bringen. Es wird daher erforder-
lich sein, zunächst kurz die bestehenden
Meinungen zu referieren, so daß dann von
hoffentlich recht vielen Seiten dazu Stellung
genommen werden kann.
Die umfassendste Behandlung des Problems
bietet der erwähnte
Picksche Vortrag, wäh-
rend die Kontroverse
Naß-Menadier nur ein
Teilproblem beleuchtet:
das der sog. „Schau-
sammlung“. — Pick
unterscheidet zunächst
ganz klar zwei ver-
schiedene Museums-
typen: die reinen Kunsi-
und Kunstgewerbemu-
seen, denen die „histo-
rischen und allgemeinen
Museen“ mit grund-
säßlich anderen Auf-
gaben, auch auf numis-
matischem Gebiet, ge-
genüberstehen. (Daß die
„selbständigen Münz-
kabinette mit eigener
Verwaltung“ ihre Auf-
gaben allseitig zu
erfüllen haben, schickt
er als selbstverständ-
lich voraus, wobei er
betont, daß diese öf-
der römischen Judengemeinde 1503 dem Papste Julius II. gewidmet fentliehen Sammlungen
‘/2 nat. Größe — Kat. Nr. 1834
Versteigerung — Vente —- Sale:
Adolph E. Cahn, Frankfurt a. M., 26. ~

Auf der Tagung des Deutschen Museums-
bundes im Oktober 1927 hat der Nestor der
beamteten deutschen Numismatiker, Geheim-
rat Professor Dr. Berendt Pick, der Leiter
der Herzoglichen Münzsammlung in Gotha,
einen bedeutsamen Vortrag gehalten: „Die
Kunstmuseen und die Münzen“*). Der Ort
dieses Vortrags war das Provinzial-
museum in Hannover. — Es ist wie eine

er von dem persönlichen Interesse oder Nicht-
interesse des jeweiligen Museumsleiters an den
Münzen abhängf, und so haben wir denn in
Deutschland nach 1918 förmliche Auflösung
auch berühmter, alter Provinzial-, Stadt-
Vereinskabinette, in ihrer Eigenschaft
Generalsammlung wenigstens, erlebt.“
Sammlung Knyphausen war nicht einmal
Generalsammlung, sie war eine Spezialsamm-
lung in des Wortes bester Bedeutung.
Und wer meine Darlegungen in Nr. 1 der
„Weltkunst“ noch im Gedächtnis hat, wird
wissen, daß sie die Abwehr eines Numis-
matikers dagegen sind, daß seine Disziplin im
Falle des Bertramaltars ungerechtfertigter-
weise die Kosten bezahlen mußte, und daß sie
sich in einem wesentlichen Schlußsaß gegen
die Besorgnis erregende Ungesichertheit des
deutschen Museumsbesißes wenden.

Die Museen und ihre Münzsammlungen
Von
Dr. Willy Schwabacher

„ Die Entgegnung von Herrn Prof. Dr. D o r -
r in Nr. 3 der „Weltkunst“ auf meinen in
erschienenen Aufsaß versucht meine Dar-
9]?üngen, soweit sie von der Zerschlagung der
](. r:r' Provinzialsammlung sprechen, zu wider-
V?en; sie behauptet, „daß sich das Kestner-
„"seum alles das ausgesucht habe, was es
U Vervollständigung seiner Niedersäch-
cJ*en Sammlung nötig hätte“, will also den
Sdi Uck erwecken, daß, abgesehen von
echt erhaltenen Stücken, nur Dubletten ab-
)yj®eben seien. Hätte sich das Kestner-
S()lseum alle ihm fehlenden Stücke ausgesucht,
§ Wäre nicht mehr sehr viel von der alten
y^mlung übrig geblieben und der Zweck der
T'Jsammenlegung“, erhebliche Mittel für den
gp ?uf des Bertramaltars zu beschaffen, nicht
Ueichf worden. Selbst in ihrem jeßigen Llm-
werden die drei Münzversteigerungen
jjiFjUssichflich nicht viel mehr als die
«'.’te der für den Altar benötigten Summe
Gingen.
'eh freue mich zwar, feststellen zu können,
® das Kestner-Museum mehr Material über-
g^rnen hat, als ich ursprünglich annahm, muß
|j'Cr iroß der Erklärung des Herrn Prof. Dr.
meine Ausführungen in allen wesent-
g]| n Punkten aufrechterhalten. Es steht über
(jpetl Zweifel erhaben fest, daß die Reihen
alten Sammlung zerstört und im Kestner-
eum nach Umfang und Ausdehnung nicht
SjcUer vorhanden sind. Es steht fest, daß
11 unter dem vielen fortgegebenen Material
i?e große Menge von Münzen befindet, die
li' Kestner-Museum nicht vor-
n d e n sind und daß hier die bemerkens-
l'^en Reihen von Jever und Ostfries-
v n d fehlen. Das Kestner-Museum hat sich
g? den etwa 15 000 Einzelnummern nur
{ *a 1000 ausgesucht und muß jeßt die ihm
U'lenden Stücke, soweit möglich, in
"'seliger Arbeit nachkaufen.
ß, Erfreulich ist es, daß die Münzkunde in dem
ij^cktor des Kestner-Museums einen kennt-
t|Ue>chen und verständnisvollen Pfleger fin-
3 ?■ In allerkürzester Zeit wird eine große
q Zustellung Braunschweig-Lüneburgischer
<jj ßräge veranstaltet, die der Öffentlichkeit
Schaße der Sammlung in einer Auswahl
Uv°rragender Stücke vor Augen führen
jj^C. Vielleicht ist es möglich, demnächst
r'r diese Ausstellung näher zu berichten.
l)(,Auch ich pflichte Herrn Prof. Dr. Dörner
ti0 ’ daß eine Vereinigung der beiden in Han-
5||Vcr befindlichen Münzsammlungen zu er-
bl^ben gewesen ist. Seit Jahren war sie ge-
srZ, und jeßt ist sie so plößlich und über-
erfolgt. Warum?
H?er Bertramaltar wurde in Hamburg für
ü(j.a 40 000 M. ausgeboten, er fand keine Be-
i’üng; er kam nach London und war bei
$1 ueby — also einer der exponiertesten
des europäischen Kunsthandels — für
0 M. zu haben. Warum kaufte man ihn
V1' hier, sondern wartete, bis der Kunst-
Un j eI an das Provinzialmuseum herantrat
I5j ein Vielfaches bezahlt werden mußte? Das
recht eigentlich der Kernpunkt der ganzen
denn vermutlich wäre uns die Münz-
hl.j1trilung erhalten geblieben, wenn der Altar
40 000 M. oder 63 000 M. gekostet hätte.
r|Uch möchte in diesem Zusammenhänge auf
tj!!. lesenswerten Aufsaß von Hofrat Prof. Dr.
vU'etze in Nr. 953 der Frankfurter Zeitung
23. Dezember 1930 „Der Bertramaltar und
t|J öffentliche Museumsbesiß“ hinweisen, in
djjj'.u. a. im Zusammenhänge mit Problemen,
tC ’ü der „Weltkunst“ vielfach erörtert sind,
tl^ Verkauf der Sammlung Knyphausen von
K museumstechnischen Seite beleuchtet
Cjjjd'e. Tieße sagt, bei dieser Ausscheidung
Museumsbesfandieiles zugunsten eines
'?l.. f',,:n berühre es peinlich, daß es sich um
(iri®1 höchst verschiedene und daher offenbar
s^^fgleichbare Werte handle; wer wolle ent-
®'den, was wichtiger sei, Altar oder Mün-
li^' Wenn ein Direktor, dessen Herz natür-
Enj 'lri seinem Spezialgebiet hänge, hier eine
UjUtfieidung zu treffen habe, so ergäbe sich
Labilität des Museumsbesißes, die Über-
df bedenklich sei, denn der nächste Direktor,
vielleicht Prähistoriker sein könne, würde
N-__

Münzenauktion
in Hannover. Montag, 23. Februar u. ff. Tage
Sammlung Knyphausen ll.Teil
Mittelalter (Brakteaten und Denare)
und mittlere Linie Braunschweig
ca. 1800 Nummern. Katalog, mit 24 Tafeln und
Textzeichnungen RM5.—.
ü beziehen von dem Experten
Henry seligmann
HANNOVER IM, Georgstraße 20


Münzbestände im einzelnen behandelt werden
müssen und zu den Fragen der Pflege sowie
den hierzu notwendigen Kenntnissen und Er-
fahrungen der Museumsbeamten, die nicht so
schwierig zu erwerben sind, wie irrtümlich
immer geglaubt wird. — Besonders wird dann
noch die Anlage von Sondersammlungen nach
sachlichem Prinzip empfohlen: z. B. in Thü-
ringen solche von Reformations-Münzen und
-Medaillen; in Bischofsstädten solche der
geistlichen Gepräge, in Universitätsstädten
Medaillen auf Gelehrte, in den Hansestädten
Marinesammlungen usw. usw.
Den Abschluß bildet eine reiche Übersicht
darüber, welchen anderen Wissenschafts-
und Sammelgebiefen die Münzsammlungen —
seien es nun eigene Münzkabinette, auf deren
Vermehrung in der Zukunft Pick starke Hoff-
nungen seßt, oder eben die in den Kunst- und
historischen Museen bewahrten Münzen — als
Quelle und Nährboden dienen können: Vor-
und Frühgeschichte (Münzfunde), Heraldik,
Ikonographie, örtliche Identifizierung einzelner
Kunstwerke wie ganzer Stilrichfungen,
Waffenkunde, Kostümkunde, Haartracht, Ar-
chitekturdarstellungen — alles dies zieht oft
überraschenden Nüßen aus der Münzsamm-
lung, vorausgeseßt, daß dieselbe eine sach-
gemäße Pflege erfährt. Und nicht zuleßt
stellen eben ganze Kategorien von Münzen
selber Werke der Kleinkunst dar, die vor
allem dann wichtig werden, wenn sie, wie
häufig, die einzigen erhaltenen Zeugen bild-
nerischer Produktion der betr. Epochen sind.
Wenn Pick mit diesem schönen Vortrag in
großem Überblick die Gesamtmaterie geklärt,
gegliedert und greifbare Richtlinien aufgestellt
hat, so bewegt sich der Streit Naß—Menadier
bereits um die Einzelfrage der „Schau-
s a m m 1 u n g“. Schroff stehen sich hier die
Anschauungen gegenüber: der erstgenannte
verdiente Fachgelehrte und Publizist glaubt
vor allem der Sorge um die Sicherheit der
Münzsammlungen in den allgemeinen Museen
Ausdruck geben zu müssen. Und das Schick-
sal so mancher in diesem unruhigen leßten
Jahrzehnt beraubten Provinzsammlung gibt
ihm ein nachdrückliches Recht dazu. Die Kon-
sequenzen aber so weit zu ziehen, aus diesen
Sicherheitsgründen die gesamte Numismatik
nunmehr in die Schränke zu verbannen und
lediglich den Spezialgelehrten und besonderen
Interessenten („Benußernl") zugänglich zu
machen, hieße auf weitere Sicht doch wohl
den Tod der numismatischen Interessen über-?
haupt — und noch dazu planmäßig, wenn auch
aus zeitgemäß-verständlichem, aber vorüber-
gehendem Gesichtspunkt — herbeiführen.
Wenn daher Menadier, der Organisator der
größten deutschen Schausammlung (vgl. „Welt-
kunst“ 1930, Nr. 49, S. 23), sich dagegen in
energischstem Tone zur Wehr seßt, so wird
man das auch dann verstehen, wenn die
Polemik — wie leider häufig unter Gelehrten
des gleichen Fachgebietes — zum Teil persön-
liche Formen annimmt. — Für die Schau-
sammlung eines großen Fachmünzkabinettes
gelten aber in mancher Hinsicht andere
museale Grundsäße, als sie für die Münz-
sammlungen unserer allgemeinen, historischen
und Kunstmuseen in Frage kommen.
Neben der prinzipiellen Erörterung des
Problems der Münzsammlungen in unseren
Museen sollte daher vor allen die Frage der

tDle JSLün^a/ukfions ~ "Vorherickte
siehe Seite 4

„Schausammlung“ gerade in diesen Spalten
geklärt werden. Der „Numismatiker“ hat sich
ja seinerseits zum Ziele geseßt, das Interesse
der Allgemeinheit an der Numismatik wach-
zuhalten und neu beleben zu wollen. — In
einem weiteren Aufsaß soll deshalb im ein-
zelnen Stellung genommen und vielleicht ein
praktisches Beispiel vorgeführt werden.
Zu hoffen bleibt aber vor allem, daß uns
aus Sammler- und Gelehrtenwelt fruchtbare
Anregungen zu diesen Problemen zugehen
werden. Hier sollen sie vor breiterer Öffent-
lichkeit zur Sprache gebracht und zur Dis-
kussion gestellt werden. Mögen diese Stim-
men dann dazu beitragen, daß wenigstens in
Zukunft das Interesse der Öffentlichkeit und
eines Teiles der musealen Fachwelt nicht erst
durch die Auflösung solcher Kabinette wie das
des Grafen Karl zu Inn- und Knyphausen
wachgerüttelt und an die Bedeutung der
Münzsammlungen als Geschichtsguelle und
Anschauungsmaterial schmerzlich erinnert
wird.

Münz-Auktion in Berlin
am 16. März 1931 und folg.Tage
Sammlung Hans Kirsten
enth.
Hamburgische Münzen u. Medaillen
Deutsche Reichs-Goldmünzen
Antike Münzen
Kataloge mit 17 Tafeln zu beziehen durch
Felix Schlessinger, Münzenhandlung
Berlin-Charlottenburg, Bismarckstr. 97-98
Fernsprecher Steinplatz 3912
 
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