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8

WELTKUNST

Jahrg.

V, Nr. 7 vom 15. Februar 19^1

Täglich von 10-17 (5) Uhr. Eintritt M. 1.—

ALT-CHINA

z. Zt.

*

Kleinkunst

Vom 17. Januar bis 28. Februar


ALT-CHINA

Direkter Import

L. M I C H O N

früher: 29, rue des Pyramides

ALTCHINESISCHE KUNST

NEUERWERBUNGEN AUS CHINA

NAZARE-AGA

CHINA-JAPAN-KUNST

PARIS

PERSISCHE
ANTIQUITÄTEN

Tang- u. Sung-Keramik
alten Porzellanen

Ausstellung
von frühen Bronzen

AKADEMIE DER KÜNSTE
Berlin, Pariser Platz 4

Japanischer
Maler

CHINA-BOHLKEN
BERLIN W9, POTSDAMERSTR. 16

Asiatische
und Exotische Kunst
Moderne Kunst

Ausstellung
von
Werken
lebender

jetzt:
156, Boulevard Haussmann (Vllle)

Ausstellung:
Porträts von Anton Räderscheidt, Köln
Plastiken von R. Wulfertange, Unkel am Rhein

3 Avenue Pierre Ier de Serbie
(XVI*)

BERLIN - PEKING - SHANGHAI - NEW YORK
BERLIN W 9, FRIEDRICH-EBERT-STRASSE 5 NEW YORK, 13, EAST 57* STREET

MAX HEVESI • WIEN
HABSBURGERGASSE 5

DR. OTTO BURGHARD & CO.
G. M. B. H.

ALT-CH INA
STÄNDIGE AUSSTELLUNG

EE




Berlin

wahre Befreiung, im Anschauen unvergäng-
licher Werke großer Kunstperioden für eine
Weile die Sorgen des Alltagslebens zu ver-
gessen. Aus dem Gehege des Großstadt-
treibens flüchtet man gern in die feierliche
Ruhe des Pergamon-Saales. Eine stille
Stunde vor den Bildern Dürers und Altdorfers
kann über manches hinweghelfen. Angesichts
der überraschenden Besucherstatistik darf von
einer „Museumsmüdigkeif“ nicht mehr ge-
sprochen werden. Im Gegenteil: unsere Mu-

Kanelba, Selbstbildnis mit Frau
Portrait de l’artiste et de sa femme — Portrait of the painter and this wife
Ausstellung — Exposition — Exhibiton:
Galerie Victor Hartberg, —

seen können sich kein dankbareres und lern-
begieriges Publikum wünschen. Besonders
erfreulich ist es, daß der Anteil der Arbeiter-
bevölkerung an den Berliner Museums-
besuchern ständig wächst.
Nach dieser einleitenden, von den Zu-
hörern mit großem Beifall aufgenommenen
Rede, führten zwei Filme die Phasen
der Bebauung der Museumsinsel und die
Museums-Neubauten vor. — Den Kern-
punkt des Abends bildete ein Vortrag
von Geheimrat Dr. Wiegand über „Die
neuesten Ausgrabungen in Pergamon“. Ihr
Hauptergebnis ist die Freilegung des Askle-

den Arbeiten eben Max Bands, eines in Pa3*’
lebenden, aus Litauen gebürtigen Malers. G3^
wiß nicht ganz mit Unrecht. Denn Gefühl 03
Formwille dieses Malers wirken Hand in Han3'
Und bei der weichen und sanften Art dL
Darstellens spricht doch zugleich die Kr3’
des Zusammenhaltens und Gestaltens mit. A3
eindringlichsten kommt das vielleicht in d3
Augen der Bildnisse zum Ausdruck, — AugelJ
die bei aller melancholischen Weichheit un3
Zartheit fast idolhafte Konzentration bezeug3'''
Manches Mal freili^
erscheint nur ein T3'
des Bildes realisiel^
und anderes als nebe3,
sächlich betrachtet un3
nicht weiter durd1''
geführt, wie bei de1’
Knaben mit Tromm3')
-Problematisch bleib
vielfach der Hinte1'
gründ, den Max Ba3’
nur selten in eine sY13
pathische Verbindung
mit dem Hauptinh01'
seines Bildes zu seß3'
weiß.

Kanelba
Die Berliner Gale'
rie Victor H a r f
berg stellt eine gr°
ßere Anzahl von G3
mälden des in' Pa’1"
lebenden Malers Kfj
nelba aus. Dies 15
dankenswert. Denn d1’
Schau ist wieder e>
Zeugnis für die fruem
bare Atmosphäre v°
Paris. Und nicht mj”'
der für das Talent K3'
nelbas, mit dem er de1,
Charme dieser Sta^
darzustellen und aiD
zudrücken vermag. L
ist kaum denkbar, d3’
eine so reiche und Z3
gleich zart vibrieren3’
Kunst an ander33
Ort als gerade ’j
Paris, sich ausgebild3'
haben könnte. EÜ3
ist denn auch die V3’
einigung von manch3,
Eigenschaften, die wir gerade der Paris’"
Kunst zuzuschreiben gewohnt sind, gegeb3tl)
Leichtigkeit, Grazie, Munterheit. Die AuS3)
schauen auf den ersten Blick nicht V1
anders als bei Max Band, aber m
näherem Hinsehen merkt man den Uni3’
schied, der zwischen dessen melancholisch3
Runden und den von Heiterkeit erfüllt3'
Augen Kanelbas besteht. Mit dieser int31'
siven Lebendigkeit geht die durchgearbeit3’’
Organisation seines Bildaufbaues gut zusa31,
men. Nicht mit Unrecht vergleicht Alb3'.
Dreyfus in seinem Katalog-Vorwort se'3,
Malerei mit dem harmonischen Ablauf 31



Drei sitzende Lohan, China, Sung-Epoche
aus einer Gruppe von acht Lohan
Trois Lohans assis, Chine — Three sitting Lohans, China
H. 6o cm, Holz, mit Resten alter Bemalung
China-Bohlken, Berlin

piaions mit einer über 120 m langen Säulen-
halle, in der im 2. Jahrhundert v. Chr. Per-
gamons Badegäste promenierten. Daran
reihen sich weitere Ausgrabungen, in denen
die Orchestra des Theaters von Pergamon
und die Getreidespeicher aufgedeckt wurden.
Malerische Kunstwerke hohen Ranges wurden
in den Pergamenischen Mosaiken vorgeführt.

Ausstellungen
Max Band
Zu dem Katalog der Ausstellung von neuen
Arbeiten Max Bands, die im Kunstsalon
J. Casper, Berlin, gestern eröffnet wurde,
hat Andre Lhote ein geistreiches Vorwort ge-
schrieben, in welchem er mit Recht den Kubis-
mus als typischen Ausdruck des Strebens des
lateinischen Geistes nach Maß und Klarheit, —
den Expressionismus als Bekenntnisweise des
germanischen Geistes beurteilt. Ein Dokument
der Synthese beider Richtungen sieht er in

Seine, ihrem sanften Gefälle und der 3 f
unterbrochenen Fruchtbarkeit ihrer Ufer Y,
der Quelle bis zur Mündung. v. b

China-Ausstellung
in Breslau
Ende Januar ist im Schlesischen Mu5eL‘
für Kunstgewerbe und Altertümer in Bres* ,
eine sehr interessante Schau alter chinesische
Kunst eröffnet worden, die viele vortreffl|C’j
Stücke aus schlesischem Museums- Ap
Privatbesiß zeigt. Wir finden hier buddh'5,,
sehe Skulpturen, von denen wir einen Bodo’
sattva-Kopf auf Seite 7 abbilden, Keramik 5|.
Tuschmalereien, Farbdrucke und Kleinku3 f
sowie eine Sonderabteilung, deren Stü’Lf
den Einfluß Chinas auf das KunsthandV
Europas illustrieren. Die Mehrzahl der S^jgi1
stammt aus dem Besiß des ChinareiseO3 |
H. Arlt. Der Schwerpunkt der Ausstellung *’ J
rn den frühen buddhistischen Skulpturen 3j|.
in Keramiken von der Han- bis zur Sun0z
— Mit Genugtuung begrüßt man das 0’^)
Interesse des Publikums für diese Aussfel'3
die die erste ihrer Art in Breslau ist.
 
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