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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 9 (1. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0099
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9

Jahrg. V, Nr. 9 vom 1. März 1931

WELT KUNST

ALT-CHINA

z. Zt.

*

NAZARE-AGA

Kleinkunst

PARIS

Antoine Bourdelle

dem
zum

ALTCHINESISCHE KUNST
NEUERWERBUNGEN AUS CHINA

Moderne Kunst
Bilder und Graphik von
JAMES ENSOR

PERSISCHE
ANTIQUITÄTEN

Kaiser-Friedrich-Museum
Neuerwerbungen d.Gemäldegalerie
Sasanidische Kunst
Kupferstichkabinett
Neuerwerbungen moderner Graphik
Deutsche Zeichnungen des
XV. Jahrhunderts
Im Deutschen Museum
Holzschnitte von Hans Baldung Grien
Museum für Völkerkunde
Zwölf Bronzefalken von Suzuki
Chokichi
Kunst und Kultur Nordasiens
Im Lichthof
Arbeiten deutscher Holzwerkstätten
Staatliche Kunstbibliothek
Jakob Krausse-Bund: Bucheinbände
und Buntpapiere

; — The goddess of victory
~ i — Exhibition:
de l’Orangerie, Paris

CHINA-BOHLKEN
BERLIN W9, POTSDAMERSTR. 16

Asiatische
und Exotische Kunst
Frühe Keramik und Ladearbeiten

Ausstellungen
der Staatl. Museen
im Monat März 1931

jener künstlerischen Atmo-

äie landschaftliche Themata, u. a. aus
Spessart, aus Elba, Toscana, Ceylon,
'~'egenstande haben.

SHANGHAI - NEW YORK
NEW YORK, 13, EAST 57» STREET

BERLIN - PEKING
BERLIN W 9, FRIEDRICH-EBERT-STRASSE 5

witziana“. Solche Super-Exlibris sind bei uns im
Gegensatz zu den französischen Bibliotheken sehr
selten, und viele Bücher dürften die Liebhaber viel-
leicht nicht wegen ihres Inhaltes, wohl aber wegen
der schönen alten Einbände mit dem Wappen inter-
essieren. — Katalog Nr. 31 bringt nach, einer allge-
meineren Abteilung eine ganze Reihe seltener Zeit-
schriften, unter denen viele heute seltene und inter-
essante Dinge sich finden. Gut vertreten ist die Re-
formation u. a. mit dem Erstdruck von Luthers
Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation“
(Nr. 430). Von den Werken Friedrichs des Großen
ist die neue Gesamtausgabe in einem Vorzugsexem-
plar auf Bütten in roten Ganzmaroquinbänden ange-
zeigt (Nr. 512). Eine wirkliche Rarität ist der von
Menzel illustrierte Kugler (Nr. 551) in einem unbe-
schnittenen Exemplar der ersten Ausgabe in den
Original-Lieferungsumschlägen, besonders interessant,
weil diese Umschläge auf den Vorderdeckeln in der
Buchausgabe nicht enthaltene Holzschnittillustra-
tionen von Menzel bringen. Es dürfte von der Aus-
gabe in diesem Zustand nur ganz wenige weitere
Exemplare überhaupt bei uns geben. Sehr reich ist
das Material, das unter einzelnen geographischen
Rubriken länderweise eingeteilt ist. Hier findet der
Sammler, und vor allem der Kulturhistoriker, eine
Unmenge Material, das ihm zum Teil unbekannt ge-
blieben sein dürfte. In der Napoleon-Kollektion gibt
es Beilange’s „Soldaten der französischen Republik“
in einem Exemplar in prachtvoll koloriertem unbe-
rührtem Zustand in Lieferungsumschlägen (Nr. 749).
Außerordentli ’li selten ist das Werk über die Hansa-
städte von Werdenhagen von 1641 (Nr. 1141). Die
Reihe der Neuen Feuerbrände (Nr. 1217) enthält
auch das 12. Heft mit dem Titelkupfer von E. T. A.
Hoffmann. Ueberhaupt sind aus dem Gebiet der
Brandenburgisch-Preußischen Geschichte eine ganze
Reihe seltener und privater Drucke vorhanden, die
sonst kaum im Handel auftauchen. — Der Katalog 32.
Kriegswissenschaften, bringt vor allem auch durch
ihre Illustration bemerkenswerte schöne alte kriegs-
wissenschaffliehe Werke, wie den ..Geübten Soldaten“
von Eosander von Göthe (Nr. 26271 Bücher über
alten Postendienst, Strategie und Taktik. Fortifi-
kationen und Festungskrieg. darunter Specklins Ar
chitectura (Nr. 2841): Bücher über Artillerie, In-
fanterie, Kavallerie, Fechtkunst. Hunde, Reitkunst
und Regimentsgeschichten. Hervor /.»heben ist die
„Ecole de Cavalerie“ von La Gufsriniere (Nr. 2989).
Zeitschriften
Westermanns Monatshefte
Das Märzheft enthält eine Reihe interessanter
Aufsätze. In erster Linie steht die Abhandlung von
G. F. II a r 11 a u b , Mannheim, über „Sternglaube
und Kunst im Zeitalter der Renaissance“, — es kom-
men hierbei Bilder von Fr. Cossa, Giorgione,
A. Dürer, Holzschnitte von H. S. Beham usw. zur
Sprache. Kurt Pfister berichtet über den Maler
Hugo Troendle, — Max Kruse über seine Erleb-
nisse auf südländischen Reisen.

3 Avenue Pierre Ier de Serbie
(XVIe)

Antoine Bourdelle, Siegesgöttin
vom Monument des Generals Alvear
La victoire
Ausstellung — Exposition
Musee <’

Vielspältigkeit
sphäre hinaus.
Die gegenwärtige Ausstellung zeigt nur
den zehnten Teil seines Gesamtwerkes, aber
mit ihren über 300 Nummern immerhin genug,
um zu beweisen, wieviel Energien er auf der
Suche nach neuen Lösungen — die fernab von
seinem Wege lagen — verloren hat.

DR. OTTO BURCHARD & CO
G. M. B. H.

Michelangelo bis zu Rodin sind alle Haupt-
akzente der plastischen Stile vertreten. Aber
um die Jahrhundertwende, wo der Jugendstil,
wie in einem Mörser, die ganze Kunst zu
Staub zerklopfte, da erkannte Bourdelle in
seltenen Augenblicken den plastischen Sinn
und schuf Werke, wie den wahrhaft klassi-
schen Apollokopf oder, etwas später, den
Herakles mit gespanntem Bogen.
Bourdelle war ein Ziegenhirt und ist einer
der größten Bildhauer geworden. Er war
menschlich sehr reich und tief und bildungs-
mäßig eine glückliche Mischung von Künstler
und Bauer. Dies gab ihm die unerhörten
Energien, die er in seinem arbeitsreichen
Leben verbrauchte. Die Ausdauer bei der
Arbeit und die Kraft, selbst die größten Pro-
jekte zu verwirklichen. Er war fast ein
Michelangelo, wenn man die Summe seiner
Leistungen berechnet, aber ein Michelangelo,
der zu schwach und zu beeinflußbar war. Er
blieb troß mancher endgültigen Werke in
seiner Zeit befangen und kam nicht über die

Von Dr. Friß Neugass, Paris
, Zwei Jahre nach Bourdelles Tode fand das
.Ministerium der schönen Künste erst die Mög-
“Khkeit, einem der größten Künstler eine
Prospektive Ausstellung zu widmen, um
Pnen Namen und sein Werk durch diese
Pizielle Weihe zu krönen. Doch die Aus-
wahl der Werke Bourdelles, die in den ge-
Jrumigen Sälen der „Orangerie“ in den
uilerien untergebracht wurden, zeigt nur
e,nen höchst schmerzlichen Kompromiß, nicht
n?61 e’ne wirkliche „Retrospektive“, an der
S19'! das ganze Werk des Meisters in seiner
.Pfwicklung und seinen Höhepunkten ab-
esen könnte.
, Das Werk Bourdelles selbst zu werten, ist
Pte schwieriger denn je. In ihm werden
•le Kräfte wieder geweckt, die in den lebten
v,,. Jahren unsere Kunst erschüttert haben.
RR'11' finden in ihm den Klassizisten, den Im-
?r'essionisten, den Vertreter eines dekora-
’Ven kunstgewerblichen Jugendstils und —
H9nz selten aber — den Schöpfer der großen
Rassischen und ernsten Form, wie in der Ge-
JP der Siegesgöttin vom Ruhmesmal des
i pberals Alvear, die wir nebenstehend ab-
’lden. Vom Meister des Olympiatempels über

ES

ALT-CHINA
STÄNDIGE AUSSTELLUNG

Ewige Formen
Wolfgang von W e r s i n veranstaltet in der
'R°n ihm lebendig geleiteten Neuen Sammlung
oes BayerischenNationalmuseums
ln München eine in ihrer kritischen Haltung
nngemein anregende Ausstellung. An er-
*esenen Objekten, vor allem an Gefäßen ver-
schiedenen Materials und Gebrauchszwecks
v°n der jüngeren Steinzeit bis zur Gegen-
wart und aus verschiedenen Kulturen — aus
ystasien, Südsee, Ägypten, griechisch-
römischer Antike, deutschem Mittelalter, euro-
päischer Moderne — will die Ausstellung die
Konstanz gewisser Grundtypen und Urformen
V?fzeigen. Chronologie, Stilkriterien, ethnische
Grenzen, scheinen aufgehoben, das Orna-
rneni unwesentlich: die nach dem Begriff
Unserer normungsfrohen Gegenwart zweck-
perechte Tassenform gab es schon vor 3000
Jahren, in der jüngeren Steinzeit; hier steht
s,e mit Tassenfoirmen unserer Gegenwart in
viner Vitrine. Gefäße Altchinas, ameri-
kanischer Primitive, Südsee, Hellas, deut-
schen Mittelalters erscheinen neben den
besten Formen moderner Werkkunst; sie sind
Absichtlich. zum Verwechseln und anscheinend
Vahllos nebeneinandergesielli. Kubus, Zy-
Uider, Konus, Kugel- und Eiform, Rund- und
Fandschale kehren zu allen Zeiten und in
'len Kulturen als „klassisch“-kanonische
°rmen wieder.
. Die Ausstellung weist das reine Zweck-
enken unserer tage, gleichzeitig mit kri-
lschem Seitenblick auf das Form-Erfindertum
es jüngsten kunstgewerblichen Subjektivis-
I jjs, sehr deutlich zurecht. Der Augenschein
ehrt an Beispielen von der Prähistorie bis
Ur Gegenwart, daß nicht nur der Gebrauchs-
heck die Form bestimmt, sondern in erster
,'n'e ein rational nicht erklärbarer Gestal-
pin9strieb, in dem ewige Formideen und
oirngeseße wirksam werden. Iri diesem
Av’nne greift die Ausstellung korrigierend und
egeweisend unmittelbar in die Gegenwart
^ln- E.

Ausstellung
von frühen Bronzen
Tang- u. Sung-Keramik
alten Porzellanen

LITERATUR
Bücher
Von Corinth bis Klee
u.Uwig Justi: „Von Corinth bis Klee“. Ein Führer
Jufch das Kronprinzenpalais. (268 Text-
Seiten, 96 Abb.-Tafeln.) Verlag Julius Baid,
Berlin (5 M.).
er Direktor der Berliner Nationalgalerie, Ge-
-rat Ludwig Justi, hat einen Führer durch die
^JU/Ude-Sammlung im ehern. Kronprinzenpalais go-
eben, der zu den vortrefflichen Arbeiten dieser
Jlanriehörb Th durchweg glücklicher Weise wird an der
der i ^es Sammlungsmaterials eine Kunstgeschichte
drii i !zt-Cn Generationen entrollt, in der mit nach-
lliJvklicher Energie auf das Wertvolle und Bleibende
prJjU.hiesen wird. Von den großen französischen Im-
Ve 8S1°nisten bis zu den sog. Expressionisten und
$Pr etern der neuen Sachlichkeit kommt alles zur
pLa9be„ was sich im Laufe der Zeit als bedeutsam
je i lebenskräftig erwiesen hat. Gewiß wird mancher,
seiner Einstellung, wünschen, daß die Be-
ocle. g der einen oder anderen Richtung, des einen
'"'är anderen Meisters irgendwie anders ausgefallen
biacf,’ a's s*e V01’liegt. Wichtiger als die Geltend-
ipj pUng solcher Sonderwünsche, über die sich ja
st; kinzelfall diskutieren ließe, ist aber die volle Zu-
htij^'Jug zu der Methode, mit der hier allgemeine
^'nzelprobleme miteinander verflochten und
die vielseitig beleuchtet werden. Werbend wirkt auch
timn/’äfme der Anteilnahme, die bei allen Erörte-
lion en’ besonders in bezug auf die letzten Genera-
lichp ’ zum Ausdruck kommt. In durchaus gltick-
V'o,.'/ Weise sind die Erläuterungen der einzelnen
Wil] e dem Niveau derer angepaßt, die . von gutem
?illr..(in zur Einfühlung und zum Verstehen erfüllt,
die o°hlle kunsthistorische Kenntnisse und Vorurteile,
als Valerie besuchen, — für sie wird sich dies Buch
Hilfsmittel ersten Ranges erweisen. — Man
Werb "’ünschen, daß alle Museen mit modernen
kleioK11 --Führer“ zur Verfügung hätten, die in
Takt er. Weise, wie dies Buch Justis, pädagogischen
1 mit anregender Darstellungsart verbinden.
E. v. S.
Kataloge
„ Heinrich Rosenberg, Berlin
dje Antiquariat Heinrich Rosenberg, Berlin, hat
Jetzt . üotheca Carlowitziana erworben, aus der es
Schi-k!11 seinen neuen Katalogen Werke der Ge-
'viss« e und Geographie (Kat.-Nr. 31) und der Kriegs-
"■Ura^haften (Kat.-Nr. 32) anzeigt. Die Bibliothek
tsi'tjj.j von dem General Carlowitz (1770—1837) be-
Schichtr uncl zeigt deutlich das überwiegend ge-
GenpUthche und kriegsgeschichtliche Interesse des
Schön s’ Din großer Teil der Bücher führt auf den
des j.en Einbänden der Vorderdeckel das Wappen
esitzers mit der Umschrift „Bibliotheca Carlo-
 
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