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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 13 (29. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0156
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12

WELTKUNST

Jahrg. V, Nr. 13 vom 29. März 1931


Neuerwerbungen
in der Neuen Staatsgalerie
in München
Die Raumnot, unter der die Neue Staats-
galerie leidet, ist durch Überführung von
Werken älterer Künstler aus der Münchner
Sezession wie Stuck, Habermann, Uhde,
Keller in die Neue Pinakothek etwas behoben,
so daß in größerem Umfange als bisher nun
auch Werke zeitgenössischer Künstler gezeigt
werden können. Allerdings versperren diesen
auch jeßt noch eine ziemliche Anzahl von
Bildern, die ihrem Charakter nach besser in
den Zusammenhang der Sammlung in der
Neuen Pinakothek paßten, den Plaß, so z. B.
Porträts von Leo Samberger, die den Len-
bachs näher stehen als dem schönen Selbst-
bildnis von Slevogt, das jeßt als Neuerwerbung
neben ihnen hängt, wie ferner ein Porträt
Habermanns, die noch hängenden Stuck, Julius
Diez, Friß Erler, Uhdes „Schwerer Gang“ usw.
Es ist zu hoffen, daß die Trennung beider

Diebstahl eines österreichischen
Clasgemäldes
Wie wir in Nr. 5 der „Weltkunst“ mit,teilten, er-
suchte die Polizeidirektion Wien um Mit-
fahndung nach einem Glasgemälde in H a d e r -
nitzen, das wir hier unten abbiDen und
das gestohlen war. In Ergänzung dieses Hinweises
geht uns heute vom Badischen Landes-
pol i z e i a m t, Karlsruhe, noch die Mitteilung zu,
der zufolge die Bundespolizeidirektion
Wien Belohnungen für Angaben, die zur
Feststellung des Bildes bzw. des- Täters führen,
aussetzt: „Es wird für Angaben, welche zur
Zustandebrineung des gestohlenen Glasgemäldes
führen, eine Belohnung von 2000 Sch . — für Angaben,


Hl. Margareta, Hadernitzen (Kärnten),
... - XII. Jahrh.
Glasgemälde — Peinture sur verre — Glass-picture
welche zur Ergreifung der Täter führen, eine Be-
lohnung von 1000 Scli. ausgesetzt. Die Zuerkennung
und, insofern mehrere Personen für den Anspruch
in Betracht kommen, die Verteilung dieser Beloh-
nung ist der Polizeidirektion mit Ausschluß des
Rechtsweges vorbehalten.“
*
Vermißtes Cault-Bild wiedergefunden
In Nr. 12 der „Weltkunst“ hatten wir eine Mit-
teilung des Polizeiamts Charlottenburg-
Tiergarten gebracht, daß der Verbleib eines
Ölbildes von Gault: „Familienidyll“ unbekannt sei
und der näheren Feststellung bedürfe. Nunmehr hat
sich auf unsere Notiz hin, wie wir vom
Polizeiamt Oharlottenburg-Tiergarten erfahren, der
Käufer des Bildes gemeldet, so daß diese An-
gelegenheit damit erledigt ist.

W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennöstr. 12
B 2 Lützow 4739
Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten

Galerien mit der Zeit noch konsequenter
durchgeführt wird. Vorerst ist wenigstens ein
Anfang gemacht. Unter den Neuerwerbungen
trifft man auf Beckmann, der mit der „Bade-
kabine“ zum erstenmal Eingang in die Neue
Staatsgalerie gefunden hat, ferner auf Karl
Hofers Landschaft „Carona“, Hans Purrmann
(Bodenseelandschaft), Erich Heckel (Py-
renäenlandschaft). Von früheren Erwerbungen
ist neu gehängt ein sehr guter Schrimpf („Auf
dem Balkon") neben Josef Achmanns
„Italienischer Landschaft“. Als Leihgabe hängt
Corinths „Christus am Kreuz“ von 1922. In
dem in seinem dekorativen Arrangement
wenig angenehm wirkenden neu geschaffenen
Plastik-Saal steht als Neuerwerbung, vorerst
in Gips, Albikers „Aufsteigende Nacht“, den
Raum beherrschend. e.
Schenkung der Bibliothek
und Sammlung
Rospigliosi an den Papst
Bibliothek, Archiv und Sammlung des
römischen Fürstenhauses Rospigliosi stellen
eine der bedeutsamsten Sammlungen der

vor einer Reihe von Jahren leicht durch einen
Brand beschädigt, der in dem Palast ausbrach.
Doch sind die Brandschäden nicht so bedeut-
sam, daß die Werke nicht wiederhergestellt
werden könnten.
Die Rospigliosi haben in den lebten Jahren
wiederholt den Wunsch geäußert, die Samm-
lung und die Bibliothek zu veräußern. Es hat
sich jeßt ein Käufer in Gestalt des Mr. Louis
Mendelsohn, eines „amerikanischen
Katholiken", wie die offizielle Veröffentlichung
der Stadt des Vatikans sagt, gefunden. Herr
Mendelsohn hat die ganze Bibliothek und das
Archiv erworben, der Preis ist nicht bekannt-
geworden, und sie ungeteilt Pius XI. als Ge-
schenk angeboten. Die Sammlung enthält
unter anderem auch das Bild Clemens IX. von
Maraita, jenes Bild, von dem man behauptete,
Maratta habe mit Velasguez in Konkurrenz
gehen und das berühmte Bild Innozenz’ X.
übertrumpfen wollen. Der Vatikan hat das
Geschenk angenommen und bekommt so die
Möglichkeit, die Lücken, welche die Vatikan-
bibliothek gerade für die Jahre 1656 bis 1669
aufwies, das heifet für die Zeit, in der Rospi-
gliosi Kardinalstaatssekretär und später Papst
war, zu füllen; denn die Sammlung und die
Bibliothek Rospigliosi enthält sämtliche


Fr. Hubert Drouais, Bildnis eines jungen Mädchens
Portrait d’une jeune fille — Portrait of a young girl
Leinw. — Toile — Canvas, 58,3 : 57 cm — Sign., dat. 1767
Collection Erich v. Goldschmidt-Rothschild — Kat. Nr. 16
Versteigerung — Vente — Sale: Hermann Ball u. Paul Graupe, Berlin, 23.—25. März 1931
Brachte — Adjugee — Sold: 78 000 M

ewigen Stadt dar, da dieses Fürstenhaus im
17. Jahrhundert nicht nur unter dem Pontifikat
des Papstes Clemens IX. Rospigliosi Biblio-
thek und Sammlung bedeutsam bereicherte,
wichtigste Dokumente dem Archiv einverleibte,
sondern vor allem, weil ein Fond aus einer
Seitenlinie des Hauses Colonna durch Heirat
an die Rospigliosi kam und mit der Stamm-
bibliothek im Palazzo Rospigliosi auf dem
Quirinal vereinigt wurde. Die Bibliothek wurde

politische und kulturgeschichtliche Dokumente
der fraglichen Zeit. Die Sammlung enthält
ferner drei goldgestickte Meßgewänder, die,
persönliche Gewänder des Lapstes Rospi-
gliosi, als das kostbarste der Gewebe- und
Slickereikunst der zweiten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts bezeichnet werden. Die Bibliothek,
Sammlung und das Archiv sind bereits in die
Stadt des Vatikans überführt worden.
G. R. (Rom)

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Tschechischer
Auftrag für deutschen Maler
Der Görliber Maler Schulze-Rose hat von
der Direktion des bekannten tschechosloWa'
kischen Bades Pistyan den Auftrag erhalte11’
mehrere große Landschaftsbilder des Bade'
ortes und seiner wildromantischen Umgebung
zu malen,
Weimarer Tagung der Deutschen
Shakespeare-Gesellschaft
Am 23. April wird die diesjährige Jahres'
Versammlung der Deutschen Shakespeare'
Gesellschaft in Weimar stattfinden. Der Fes*'
vortrag, den Prof. Dr. Herbert Schöffler, Kol*1'
hält, wird „Die englische Reformation, Ver'
such einer Deutung“ behandeln. Am Abena
spielt das Deutsche Nafionaltheafer „Othello >
— am vorhergehenden Tage führt
„Laienspielschar" der Universität Göttingen d'e
„Komödie der Irrungen" auf.
Tagung der Goethe-Gesellschaft
Die diesjährige Hauptversammlung de?
Goethe-Gesellschaft wird vom 28. bis 30. Val’
also in der Woche nach Pfingsten, in We1'
mar und Frankfurt a. M. stattfinden. Der
Festakt im Weimarer Nafionaltheafer, aI?
28. Mai, besteht aus einem Vortrag von Pr° '
Dr. Moser über „Goethe und die neuere M11'
sik“. Am folgenden Tag wird den Gästen jb
Frankfurter Opern- oder Schauspielhaus e'n^
Festvorstellung gegeben und am 30. Mai fol0
dann der Festakt in Frankfurt a. M.
Neues aus den Berliner Museen
In der Ägyptischen Abteilung
der Saal 3 mit den Gräbern, Reliefs und Sta'
tuen der Pyramidenzeit nach baulicher Her'
richtung jelst wieder zur Besichtigung frel"
gegeben.
Die Nachfrage nach dem Merkblatt übe'
den Pergamonaltar ist so ungeminde'
stark, daß sich die Abteilung entschlossen ha '
eine englische Ausgabe herauszugebe11'
Bisher sind nicht weniger als 30 000 Exempla'e
dieses Museumsführers abgeseßt.
Wettbewerb
im Verein Berliner Künstler
Der Verein Berliner Künstler veranstalt^
augenblicklich unter sich einen Wettbewerb
der vor allem den Zweck hat, die Schaffens'
freudigkeit seiner Mitglieder zu belebe^'
Jeder Künstler, der dem Verein angehörf, I'a.
das Recht, ein Werk, das in Berlin noch nie'1
ausgestellt war, zur Konkurrenz einzuliefer11'
Dies muß anonym geschehen, es darf aD
keine Arbeit signiert sein. Acht namhaft
Geldpreise gelangen zur Verteilung. D1
Aussteller stimmen selbst und geheim üt>c
die nur mit Nummern versehenen Kunstwerk“
ab. Die prämiierten Werke werden alsdaß
der sich anschließenden Frühjahrsausstellu'1^
eingereiht und durch besondere Hinwe'5
kenntlich gemacht.

UNTER KOLLEGEN


— Hat der Arzt gefunden, was du hattest
— Beinahe. Ich hatte 20 Mark und er ve'
langte 15.


Ein Dichterling begab sich zu Lessing,
um sein Urteil über sein neuestes Werk
bitten. Er sprach unendlich lange über sebj
Arbeit, von der er große Stücke hielt, ufl j
fragte noch: „Kennen Sie meine Niederfa'1
zur Hölle?“ j
„Nein," sagte Lessing, „aber mir lie3
daran, sie recht bald kennen zu lernen.“

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