DOI issue:
Nr. 21 (24. Mai)
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0250
4
DIE WELTKUNST
Jahrg. V, Nr. 21 vom 24. Mai 19§1
Wiener Sammlung
Nachlaß Graf zu Rantzau
Berlin, Nachb. 15./16. v,a''
(.Vorb. in Nr. 19, S. 4)
Die Versteigerung einer Wiener SammW’h
und des Nachlasses des Grafen Ernst
Ranßau hatte bei H. B a 11 & P. G r a u p 9
Berlin am 15. und 16. Mai bei lebhaftem In*
esse vor allem des Wiener Kunsthandels eh1
beachtlichen Erfolg zu verzeichnen. Am er?tgn
Tag wurden Möbel, Plastik, Bronzesiatue**
und das Bronzegerät der Wiener
1 u n g versteigert. Von Preisen seien hier 0 ,
nannt: 12 000 M. für ein Louis XIV-TischclO
von besonders hochstehender Qualität (Nr- -5
7500 M. für zwei Lackincognuren von Dub
(Nr. 50), 2400 M. für eine Louis XVI-Pfel 5
Kommode (Nr. 55), 5000 Ml für ein klein>
Louis XV-Tischchen (Nr. 53) und 3000 M-
einen Schreibsekretär von dem bekenn
Wiener Ebenisten Holl (Nr, 84). Bei n
Bronzen wurden bezahlt 1050 M. für
schreitenden Bronze-Stier nach Giovanni j
Bologna (Nr. 166), — bei den Monturen
dem Kunstgewerbe 4300 M. für eine 0r°j|/
Deckelvase aus rotem Steinzeug von Bp®. e
ger (Nr. 196), 4000 M. für eine chinesis^,
Seladonvase in französischer Louis a j
Bronzefassung (Nr. 200), 5100 M. für fl
bronzegefaßte Louis XVI-Amethyst-Vni
(Nr. 205) und derselbe Preis für zwei
volle Regence-Appliquen (Nr. 219). S*a
Nachfrage bestand auch für die vielen . 'Ui
sehen Renaissance- und franzosis^U)
Louis XVI-Uhren, die zwischen 2000 und J
Mark brachten.
Am zweiten Tage wurden die urnf3^
reichen Kollektionen deutschen und ** n,
zösischen Louis XV-Silbers,, die TeX*yoIi
Farbstiche und Gemälde ausgeboten, n;
denen folgende Preise interessieren düri‘ ,j0
2600 M. für einen flämischen Barockgo*1 5
(Nr. 362, 290 : 360 cm), 1500 M. für ein 9r?A-{5
Stück Skutari-Samt des 16. Jahrhund®.^
(Nr. 368), 2100 M. für einen Uschaktep*
(Nr. 384), 4000 M. für eine Folge von vier e
lischen Farbstichen von Ward nach M°r
(Nr. 388). Für zwei reizvolle Allegorien n
Musik und Malerei eines Österreichs
Meisters der Maria Theresia-Zeit (Nr-
48 : 32 cm) wurden 3000 M. erzielt. Unter
Bildern aus Frankfurter Privafbesiß ginfl 0j5
kleines Bild von Jan Steen mit 4400
höchsten Preis an einen holländischen Ha1
(Fortsetzung der Nachberichte auf Seü6
2..-
Gemälde,
Kaiser-
Peking
früher
Kaisers
und
von Ku
Hängebild
18. Jahr-
Köln, Vorb. 2./3., 5. Juni
Am 2. und 3., sowie am 5. Juni versteigert
Math. Lempertz die Kunstgegenstände
und die Einrichtung der Villa Dr. Orla
Arnizen, Köln-Marienburg. Es handelt
sich um sehr schöne antike Möbel sowie um
Möbel in alten Stilen, alte O r i e n 11 e p -
usw. ent-
die Samm-
König in
die vor-
Keramik
dem
in
und
des
war,
die Sammlung
Bei den Gemälden stehen im Vorder-
grund Frühwerke deutscher und nieder-
ländischer Malerei des 15. und 16. Jahr-
hunderts, sowie niederländische Bilder des
17. Jahrhunderts. Unter den ersteren nennen
wir besonders eine Altartafel des älteren
Barthel Bruyn (Abbildung S. 9), eine
Karvarientafel mit Stiftern vom Kölnischen
Meister von St. Severin, ein großes Triptychon
der Donau-Schule, zwei kleine süd-
deutsche Tafeln mit weiblichen Heiligen, eine
kleine vlämische Tafel vom Anfang des
16. Jahrhunderts sowie von späteren Deut-
schen ein Stilleben von G. F1 e g e 1, mehrere
gute Repräsentanten der Augsburger Barock-
Malerei, ein großes Damenbildnis von
O. Geldorp. — Unter den niederländi-
schen Gemälden des 17. Jahrhunderts er-
wähnen wir David Ten ier s d. J., Karten-
spieler, einen männlichen Kopf von
A. v. Östade sowie Werke von P. Molijn, J. u.
A. Both, Bega, Victorijns, Gryeff, Codde,
Duck, Griffier.
Die zweite Katalog-Abteilung nehmen die
Holzplastiken ein, unter denen wir als
von besonders hohem Rang eine Kölnische
Madonna auf Scherenstuhl (Ende 15. Jahrh.),
eine große Kölnische Madonna um 1380, einen
fränkischen St. Florian in Ritterrüstung, eine
Magdalena mit Salbgefäß aus dem gleichen
Kunstkreis, einen vlämischen St. Christopho-
Wurzel-Nußholz von Johannes Vetter, Gouda,
mit Spielwerk, sowie Brüsseler und fran-
zösische Wandteppiche, — außerdem Ge-
mälde, Teppiche und Möbel.
eines knienden Kavaliers in Zeittracht. Eine be-
sonders schön modellierte Kelsterbacher
Figur, Sißender Flöte blasender Kavalier, sei
hier hervorgehoben. — Unter den Fayen-
cen fällt ein großer Bayreuther Krug von
H. Oswald auf, mit seltenem farbigen figür-
lichen Dekor.
Von den Möbeln erwähnen wir zwei
Egerer Kabinettschränke mit Relief-Intarsien,
die ebenfalls wie die de Ridderschen Porzel-
lane im Frankfurter Museum ausgestellt
waren.
Aus anderem Frankfurter Privatbesiß stam-
men eine holländische Barock-Hausuhr
Wilhelm Trübner: Tor — Porte — Gate way
Collection Karl Pfarr — Kat. Nr. 556
Versteigerung — Vente — Sale: Hugo Helbing, Frankfurt a. M., 2.—3. Juni 1931
Parklandschaft mit Ringelreihen-Tänzern, Flämisch XVII. Jahrh.
Pare avec des danseurs, tapisserie flamande, XVIIme siede — Park with dancers, flemish tapestry,
XVII th Century
Wolle mit Seide, 285 : 485 cm — Kat. Nr. 300
Versteigerung — Vente — Sale: Internationales Kunst- u. Auktionshaus, Berlin, 2. Juni 1931
Chinesische Gemälde
S m 1 g. G u Ai, Tientsin
Berlin, Vorb. 2. Juni
Am 2. Juni findet bei Rudolph Lepke
eine sehr interessante Auktion statt. Und
zwar handelt es sich um chinesische Gemälde,
die hier zum erstenmal auf einer europäischen
Versteigerung zum Ausruf kommen. Es ist
eine ansehnliche und angesehene Sammlung,
die aus
palast
stammt
Eigentum
von China
zwar
des Präsidenten Gu Ai,
Tientsin, eines der be¬
kanntesten Politiker
der ersten republika¬
nischen Zeit und eines
Bildersammlers von
Ruf. In dem Material
dieser Sammlung über¬
wiegen die Werke
jüngeren Ming-
T’sing-Perioden.
reproduzieren
Seite 7 eine Winter-
landschaft
Yuan, ein
aus dem
hundert.
Der Katalog, der
von Prof. Kümmel be¬
arbeitet worden ist, be-
sißt als Ergänzung zu
Waleys Werk wissen-
schaftlichen Wert.
Anschließend an
diese Sammlung ge¬
langt die Sammlung
des Dipl.-Ing. W. H.
Schmidt +, Mel¬
bourne, zum Ausgebot,
welche in der Haupt¬
sache Ostasiatica, wie
Elfenbeinnefsukes, In-
ros, Stichblätter in
Eisen und Bronze,
Schwerter, Schwert¬
schmuck, Snuff-ibottles.
Rollbilder
hält, ferner
lung Ulrich
Göttingen,
wiegend
umfaßt.
Möbel, Orientteppiche
Gemälde
- ^U’A-^3 von
Mercarthen, dann 01
Erstausgabe von Ap|£1I1J
Cosmographie, — G*'
näus, Novus orbis, T?
Ruchamer, Newe utr
bekanthe Lande, Nu*11'
berg 1508, - Vadm'
nus, Epitome, Zünc
1534, die wichtige P*°'
lemäus-Ausgabe ,v°
1513 und vier weiter
Ptolemäusausgaben
des 16. Jahrhundert5’
Es folgen dann pracm'
volle See-Atla11'
t e n von Jode, Wa0e'
naar, dann die große1,
amerikanischen Atla11
ten des 18. Jahrhuf'
derts, wie Atlantic'
Neptune, von JefferY
der American afl.
Westindian Pilot ’ut!
American and West'
indian Atlas; ferner
Pläne amerikanische
Häfen und Stad*
aus dem 18. Jalir
hundert. ■
Die zweite Ab*e
lung enthält sehr se'
tene Holzschni**'
Inkunabeln, v'?
allem Breydenbacnj
Peregrinationes,
princeps, Mainz
—. Ars moriendi, LeiP
zig 1495, - Gai5*
liehe Ausslegung, u
1485, Cessolis Au5'
legung des Schad1
zabelspiels, Strasburn
1483, - die Aus5
legung der Hl. Mess ’
Augsburg 1484 — d'
Erstausgabe des Se
lenwurßgartens, **'
1488, und als weite*,
Kostbarkeit ein Exeh1
plar des Missale Halberstattense 1490. ,
Sehr schön isf auch die Sammlung d,5
Holzschnittbücher des 16.Jahrhunde*
mit höchst bemerkenswerten Stücken, Z- e
Apians Asfronomicon Caesareum und el
Reihe weiterer Seltenheiten.
Americana,
Holzschnitt-Inkunabel11
München, Vorb. 20. JUI1'
Am 20. Juni versteigert das Münchener
Antiquariat Karl & Faber eine Bibliothe
seltener Americana, und zwar Büche ,
Atlanten, Karten und Pläne. Von dea
Büchern ist besonders zu erwähnen <**
Erstausgabe der Epistola Christophori ColonJ
von 1493, ferner die Editio princeps
Fries, Uslegung der
Antiquitäten,
Bildteppiche
Berlin, Vorb. 2. Juni
Das Internationale Kunst- und
Auktionshaus in Berlin bringt am 2. Juni
qualitätvolle Bestände an alten Möbeln, Por-
zellanen, Wandteppichen und Gemälden mit
einer großen Reihe hochwertiger Einzelstücke
zum Ausgebot. Von den Bildteppichen
seien hervorgehoben ein großer flämischer
Gobelin mit Parklandschaft um 1650 (Ab-
bildung oben), ein großer französischer
Wandteppich mit Gartenlandschaft um 1720
und mehrere flämische Gobelins des 18. Jahr-
hunderts. Ein interessantes chinesisches Ge-
mälde, „Habicht überrascht weiße Reiher“,
15. Jahrhundert, haben wir in Nr. 20 abgebildet.
Unter den Gemälden einige wichtige
Stücke wie „Venus und Neptun“ vom Meister
der weiblichen Halbfiguren, eine 1663 datierte
Jahrmarktsszene von L. Carre, ein charakte-
ristisches Damenbildnis von Abraham van den
Tempel, eine Bauernszene von Arie de Voys,
eine gute Landschaft von Verhaecht und Ar-
beiten von de Momper, Everdingen, W. van
Mieris, Palamedes, Jan Miense Molenar,
Brouwer, Berchem, Victerijns u. a. Von
neueren Meistern erwähnen wir Landschaften
von Calame und Pelouse, Arbeiten von
L. Schmußler, eine mehrfarbige Originallitho-
graphie von Manet, ein Stilleben von L. A.
Kunz, eine „Blumenverkäuferin“ von Spißer
und Werke von Monticelli, Koekkock, Crane,
Toulouse-Lautrec, Makart, H. Herrmann,
Steffeck u. a. Sehr gut das Material an
Möbeln: wir bilden aus den schönen Be-
ständen französischer Möbel des 18. Jahr-
hunderts den Schreibsekretär um 1770 und ein
Paar Louis XV-Fauteuils mit Gros-point-Be-
zügen auf Seife 7 und 8 ab. Beachtlich eine
Anzahl guter Kommoden. Das Kunstgewerbe
mit Porzellanen enthält eine Reihe be-
merkenswerter Ostasiatica wie das Paar
K’ang-Hsi-Porzellan-Falken mit Schmelz-
farbenmalerei u. a.
... .‘ " .
.iS . v <
Porzellane, Fayencen
Frankfurt a. M., Vorb. 3. Juni
Am 3. Juni kommt bei Heinrich Hahn
die Rid der sehe Porzellan-Sammlung und
anderer Privafbesiß zur Versteigerung. Ein
umfangreicher Teil dieser Porzellane war seif
1922 im Frankfurter Kunstgewerbemuseum als
Leihgabe ausgestellt. Außer schönen farbigen
Melchior-Gruppen und -Figuren der Höch-
ster Manufaktur sind die folgenden Stücke
besonders hervorzuheben. So aus der
Kasseler Manufaktur die weiß glasierte
Gruppe „Europa auf dem Stier“, von der nur
noch ein einziges Exemplar in einer Privat-
sammlung bekannt ist, ferner eine weiß
glasierte Flötenspielerin, sign. H.C.-Nym-
phenburg, ist mit sechs weiß glasierten
Figuren von Bustelli vertreten, u. a. der selte-
nen Chinesengruppe, der sehr reizvollen Figur
piche, Gemälde alter und neuzeitlicher
Meister, antike Silbe r-Arbeiten, Geschirr-
und Bestecksilber, altes und neuzeitliches
Kunstgewerbe, eine umfangreiche Biblio-
thek geschichtlichen und literarischen Inhalts
usw. — Ein illustrierter Katalog orientiert
über die interessanten Bestände.
Gemälde, Skulpturen
Smlg. Albert Schwarz, Stuttgart
Köln, Vorb. 10./11. Juni
Am 10. und 11. Juni versteigert Math.
Lempertz die Gemälde- und Skulp-
turen-Sammlung Kommerzienrat Albert
Schwarz +, Stuttgart, ferner die Lütticher
Sammlung G. Lapoot, sowie Beiträge aus
rheinischem u. a. Besiß.
rus, eine schwäbische Reliefbüste der Hl. Bar-
bara, eine im Gewandlichen höchst eigenartige
Mainzer Figur um 1470 besonders anmerken.
Im übrigen bringt die Auktion antike
M ö b e 1: Sißmöbel, Truhen, Schränke, Kom-
Die ganze Welt der Kunst liest die
WELTKUNST
moden, vorzügliche alte S i 1 b er-
seh m i e d e - Arbeiten des 17. und 18. Jahr-
hunderts, eine Anzahl gute deutsche und
chinesische Porzellane, Bildnisminiafuren,
Metallarbeiten, Orientteppiche.
DIE WELTKUNST
Jahrg. V, Nr. 21 vom 24. Mai 19§1
Wiener Sammlung
Nachlaß Graf zu Rantzau
Berlin, Nachb. 15./16. v,a''
(.Vorb. in Nr. 19, S. 4)
Die Versteigerung einer Wiener SammW’h
und des Nachlasses des Grafen Ernst
Ranßau hatte bei H. B a 11 & P. G r a u p 9
Berlin am 15. und 16. Mai bei lebhaftem In*
esse vor allem des Wiener Kunsthandels eh1
beachtlichen Erfolg zu verzeichnen. Am er?tgn
Tag wurden Möbel, Plastik, Bronzesiatue**
und das Bronzegerät der Wiener
1 u n g versteigert. Von Preisen seien hier 0 ,
nannt: 12 000 M. für ein Louis XIV-TischclO
von besonders hochstehender Qualität (Nr- -5
7500 M. für zwei Lackincognuren von Dub
(Nr. 50), 2400 M. für eine Louis XVI-Pfel 5
Kommode (Nr. 55), 5000 Ml für ein klein>
Louis XV-Tischchen (Nr. 53) und 3000 M-
einen Schreibsekretär von dem bekenn
Wiener Ebenisten Holl (Nr, 84). Bei n
Bronzen wurden bezahlt 1050 M. für
schreitenden Bronze-Stier nach Giovanni j
Bologna (Nr. 166), — bei den Monturen
dem Kunstgewerbe 4300 M. für eine 0r°j|/
Deckelvase aus rotem Steinzeug von Bp®. e
ger (Nr. 196), 4000 M. für eine chinesis^,
Seladonvase in französischer Louis a j
Bronzefassung (Nr. 200), 5100 M. für fl
bronzegefaßte Louis XVI-Amethyst-Vni
(Nr. 205) und derselbe Preis für zwei
volle Regence-Appliquen (Nr. 219). S*a
Nachfrage bestand auch für die vielen . 'Ui
sehen Renaissance- und franzosis^U)
Louis XVI-Uhren, die zwischen 2000 und J
Mark brachten.
Am zweiten Tage wurden die urnf3^
reichen Kollektionen deutschen und ** n,
zösischen Louis XV-Silbers,, die TeX*yoIi
Farbstiche und Gemälde ausgeboten, n;
denen folgende Preise interessieren düri‘ ,j0
2600 M. für einen flämischen Barockgo*1 5
(Nr. 362, 290 : 360 cm), 1500 M. für ein 9r?A-{5
Stück Skutari-Samt des 16. Jahrhund®.^
(Nr. 368), 2100 M. für einen Uschaktep*
(Nr. 384), 4000 M. für eine Folge von vier e
lischen Farbstichen von Ward nach M°r
(Nr. 388). Für zwei reizvolle Allegorien n
Musik und Malerei eines Österreichs
Meisters der Maria Theresia-Zeit (Nr-
48 : 32 cm) wurden 3000 M. erzielt. Unter
Bildern aus Frankfurter Privafbesiß ginfl 0j5
kleines Bild von Jan Steen mit 4400
höchsten Preis an einen holländischen Ha1
(Fortsetzung der Nachberichte auf Seü6
2..-
Gemälde,
Kaiser-
Peking
früher
Kaisers
und
von Ku
Hängebild
18. Jahr-
Köln, Vorb. 2./3., 5. Juni
Am 2. und 3., sowie am 5. Juni versteigert
Math. Lempertz die Kunstgegenstände
und die Einrichtung der Villa Dr. Orla
Arnizen, Köln-Marienburg. Es handelt
sich um sehr schöne antike Möbel sowie um
Möbel in alten Stilen, alte O r i e n 11 e p -
usw. ent-
die Samm-
König in
die vor-
Keramik
dem
in
und
des
war,
die Sammlung
Bei den Gemälden stehen im Vorder-
grund Frühwerke deutscher und nieder-
ländischer Malerei des 15. und 16. Jahr-
hunderts, sowie niederländische Bilder des
17. Jahrhunderts. Unter den ersteren nennen
wir besonders eine Altartafel des älteren
Barthel Bruyn (Abbildung S. 9), eine
Karvarientafel mit Stiftern vom Kölnischen
Meister von St. Severin, ein großes Triptychon
der Donau-Schule, zwei kleine süd-
deutsche Tafeln mit weiblichen Heiligen, eine
kleine vlämische Tafel vom Anfang des
16. Jahrhunderts sowie von späteren Deut-
schen ein Stilleben von G. F1 e g e 1, mehrere
gute Repräsentanten der Augsburger Barock-
Malerei, ein großes Damenbildnis von
O. Geldorp. — Unter den niederländi-
schen Gemälden des 17. Jahrhunderts er-
wähnen wir David Ten ier s d. J., Karten-
spieler, einen männlichen Kopf von
A. v. Östade sowie Werke von P. Molijn, J. u.
A. Both, Bega, Victorijns, Gryeff, Codde,
Duck, Griffier.
Die zweite Katalog-Abteilung nehmen die
Holzplastiken ein, unter denen wir als
von besonders hohem Rang eine Kölnische
Madonna auf Scherenstuhl (Ende 15. Jahrh.),
eine große Kölnische Madonna um 1380, einen
fränkischen St. Florian in Ritterrüstung, eine
Magdalena mit Salbgefäß aus dem gleichen
Kunstkreis, einen vlämischen St. Christopho-
Wurzel-Nußholz von Johannes Vetter, Gouda,
mit Spielwerk, sowie Brüsseler und fran-
zösische Wandteppiche, — außerdem Ge-
mälde, Teppiche und Möbel.
eines knienden Kavaliers in Zeittracht. Eine be-
sonders schön modellierte Kelsterbacher
Figur, Sißender Flöte blasender Kavalier, sei
hier hervorgehoben. — Unter den Fayen-
cen fällt ein großer Bayreuther Krug von
H. Oswald auf, mit seltenem farbigen figür-
lichen Dekor.
Von den Möbeln erwähnen wir zwei
Egerer Kabinettschränke mit Relief-Intarsien,
die ebenfalls wie die de Ridderschen Porzel-
lane im Frankfurter Museum ausgestellt
waren.
Aus anderem Frankfurter Privatbesiß stam-
men eine holländische Barock-Hausuhr
Wilhelm Trübner: Tor — Porte — Gate way
Collection Karl Pfarr — Kat. Nr. 556
Versteigerung — Vente — Sale: Hugo Helbing, Frankfurt a. M., 2.—3. Juni 1931
Parklandschaft mit Ringelreihen-Tänzern, Flämisch XVII. Jahrh.
Pare avec des danseurs, tapisserie flamande, XVIIme siede — Park with dancers, flemish tapestry,
XVII th Century
Wolle mit Seide, 285 : 485 cm — Kat. Nr. 300
Versteigerung — Vente — Sale: Internationales Kunst- u. Auktionshaus, Berlin, 2. Juni 1931
Chinesische Gemälde
S m 1 g. G u Ai, Tientsin
Berlin, Vorb. 2. Juni
Am 2. Juni findet bei Rudolph Lepke
eine sehr interessante Auktion statt. Und
zwar handelt es sich um chinesische Gemälde,
die hier zum erstenmal auf einer europäischen
Versteigerung zum Ausruf kommen. Es ist
eine ansehnliche und angesehene Sammlung,
die aus
palast
stammt
Eigentum
von China
zwar
des Präsidenten Gu Ai,
Tientsin, eines der be¬
kanntesten Politiker
der ersten republika¬
nischen Zeit und eines
Bildersammlers von
Ruf. In dem Material
dieser Sammlung über¬
wiegen die Werke
jüngeren Ming-
T’sing-Perioden.
reproduzieren
Seite 7 eine Winter-
landschaft
Yuan, ein
aus dem
hundert.
Der Katalog, der
von Prof. Kümmel be¬
arbeitet worden ist, be-
sißt als Ergänzung zu
Waleys Werk wissen-
schaftlichen Wert.
Anschließend an
diese Sammlung ge¬
langt die Sammlung
des Dipl.-Ing. W. H.
Schmidt +, Mel¬
bourne, zum Ausgebot,
welche in der Haupt¬
sache Ostasiatica, wie
Elfenbeinnefsukes, In-
ros, Stichblätter in
Eisen und Bronze,
Schwerter, Schwert¬
schmuck, Snuff-ibottles.
Rollbilder
hält, ferner
lung Ulrich
Göttingen,
wiegend
umfaßt.
Möbel, Orientteppiche
Gemälde
- ^U’A-^3 von
Mercarthen, dann 01
Erstausgabe von Ap|£1I1J
Cosmographie, — G*'
näus, Novus orbis, T?
Ruchamer, Newe utr
bekanthe Lande, Nu*11'
berg 1508, - Vadm'
nus, Epitome, Zünc
1534, die wichtige P*°'
lemäus-Ausgabe ,v°
1513 und vier weiter
Ptolemäusausgaben
des 16. Jahrhundert5’
Es folgen dann pracm'
volle See-Atla11'
t e n von Jode, Wa0e'
naar, dann die große1,
amerikanischen Atla11
ten des 18. Jahrhuf'
derts, wie Atlantic'
Neptune, von JefferY
der American afl.
Westindian Pilot ’ut!
American and West'
indian Atlas; ferner
Pläne amerikanische
Häfen und Stad*
aus dem 18. Jalir
hundert. ■
Die zweite Ab*e
lung enthält sehr se'
tene Holzschni**'
Inkunabeln, v'?
allem Breydenbacnj
Peregrinationes,
princeps, Mainz
—. Ars moriendi, LeiP
zig 1495, - Gai5*
liehe Ausslegung, u
1485, Cessolis Au5'
legung des Schad1
zabelspiels, Strasburn
1483, - die Aus5
legung der Hl. Mess ’
Augsburg 1484 — d'
Erstausgabe des Se
lenwurßgartens, **'
1488, und als weite*,
Kostbarkeit ein Exeh1
plar des Missale Halberstattense 1490. ,
Sehr schön isf auch die Sammlung d,5
Holzschnittbücher des 16.Jahrhunde*
mit höchst bemerkenswerten Stücken, Z- e
Apians Asfronomicon Caesareum und el
Reihe weiterer Seltenheiten.
Americana,
Holzschnitt-Inkunabel11
München, Vorb. 20. JUI1'
Am 20. Juni versteigert das Münchener
Antiquariat Karl & Faber eine Bibliothe
seltener Americana, und zwar Büche ,
Atlanten, Karten und Pläne. Von dea
Büchern ist besonders zu erwähnen <**
Erstausgabe der Epistola Christophori ColonJ
von 1493, ferner die Editio princeps
Fries, Uslegung der
Antiquitäten,
Bildteppiche
Berlin, Vorb. 2. Juni
Das Internationale Kunst- und
Auktionshaus in Berlin bringt am 2. Juni
qualitätvolle Bestände an alten Möbeln, Por-
zellanen, Wandteppichen und Gemälden mit
einer großen Reihe hochwertiger Einzelstücke
zum Ausgebot. Von den Bildteppichen
seien hervorgehoben ein großer flämischer
Gobelin mit Parklandschaft um 1650 (Ab-
bildung oben), ein großer französischer
Wandteppich mit Gartenlandschaft um 1720
und mehrere flämische Gobelins des 18. Jahr-
hunderts. Ein interessantes chinesisches Ge-
mälde, „Habicht überrascht weiße Reiher“,
15. Jahrhundert, haben wir in Nr. 20 abgebildet.
Unter den Gemälden einige wichtige
Stücke wie „Venus und Neptun“ vom Meister
der weiblichen Halbfiguren, eine 1663 datierte
Jahrmarktsszene von L. Carre, ein charakte-
ristisches Damenbildnis von Abraham van den
Tempel, eine Bauernszene von Arie de Voys,
eine gute Landschaft von Verhaecht und Ar-
beiten von de Momper, Everdingen, W. van
Mieris, Palamedes, Jan Miense Molenar,
Brouwer, Berchem, Victerijns u. a. Von
neueren Meistern erwähnen wir Landschaften
von Calame und Pelouse, Arbeiten von
L. Schmußler, eine mehrfarbige Originallitho-
graphie von Manet, ein Stilleben von L. A.
Kunz, eine „Blumenverkäuferin“ von Spißer
und Werke von Monticelli, Koekkock, Crane,
Toulouse-Lautrec, Makart, H. Herrmann,
Steffeck u. a. Sehr gut das Material an
Möbeln: wir bilden aus den schönen Be-
ständen französischer Möbel des 18. Jahr-
hunderts den Schreibsekretär um 1770 und ein
Paar Louis XV-Fauteuils mit Gros-point-Be-
zügen auf Seife 7 und 8 ab. Beachtlich eine
Anzahl guter Kommoden. Das Kunstgewerbe
mit Porzellanen enthält eine Reihe be-
merkenswerter Ostasiatica wie das Paar
K’ang-Hsi-Porzellan-Falken mit Schmelz-
farbenmalerei u. a.
... .‘ " .
.iS . v <
Porzellane, Fayencen
Frankfurt a. M., Vorb. 3. Juni
Am 3. Juni kommt bei Heinrich Hahn
die Rid der sehe Porzellan-Sammlung und
anderer Privafbesiß zur Versteigerung. Ein
umfangreicher Teil dieser Porzellane war seif
1922 im Frankfurter Kunstgewerbemuseum als
Leihgabe ausgestellt. Außer schönen farbigen
Melchior-Gruppen und -Figuren der Höch-
ster Manufaktur sind die folgenden Stücke
besonders hervorzuheben. So aus der
Kasseler Manufaktur die weiß glasierte
Gruppe „Europa auf dem Stier“, von der nur
noch ein einziges Exemplar in einer Privat-
sammlung bekannt ist, ferner eine weiß
glasierte Flötenspielerin, sign. H.C.-Nym-
phenburg, ist mit sechs weiß glasierten
Figuren von Bustelli vertreten, u. a. der selte-
nen Chinesengruppe, der sehr reizvollen Figur
piche, Gemälde alter und neuzeitlicher
Meister, antike Silbe r-Arbeiten, Geschirr-
und Bestecksilber, altes und neuzeitliches
Kunstgewerbe, eine umfangreiche Biblio-
thek geschichtlichen und literarischen Inhalts
usw. — Ein illustrierter Katalog orientiert
über die interessanten Bestände.
Gemälde, Skulpturen
Smlg. Albert Schwarz, Stuttgart
Köln, Vorb. 10./11. Juni
Am 10. und 11. Juni versteigert Math.
Lempertz die Gemälde- und Skulp-
turen-Sammlung Kommerzienrat Albert
Schwarz +, Stuttgart, ferner die Lütticher
Sammlung G. Lapoot, sowie Beiträge aus
rheinischem u. a. Besiß.
rus, eine schwäbische Reliefbüste der Hl. Bar-
bara, eine im Gewandlichen höchst eigenartige
Mainzer Figur um 1470 besonders anmerken.
Im übrigen bringt die Auktion antike
M ö b e 1: Sißmöbel, Truhen, Schränke, Kom-
Die ganze Welt der Kunst liest die
WELTKUNST
moden, vorzügliche alte S i 1 b er-
seh m i e d e - Arbeiten des 17. und 18. Jahr-
hunderts, eine Anzahl gute deutsche und
chinesische Porzellane, Bildnisminiafuren,
Metallarbeiten, Orientteppiche.