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DIE WELTKÜNST

Jahrg. V, Nr. 49 vom 6. Dezember 1931

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Straßburg, Rihel, 1570.
Bl. Mm 1 (Anhang).
Boccaccio. (Decamerone.)
Centum Novella. Straß-
burg, Cammerlander, 1535.
Titel, letztes (4.) Vor-
blatt. Bl. 1.
— Dasselbe. Ibid. 1551 od.
später. Bl. 188 u. folg.
Brant. Fabulae (Bd. TT von
Aesop. Fabulae). Basel,
Jac. v. Pforzheim, 1501.
Bl. D6. F2, Ml u. 5.
Eyb. Ob ainem sey zu
nemen ain Eelich weib.
Augsburg, Otmar, 1517.
Titel.
Frey. Die Gartengesell-
schaft. Frankfurt. Bas-
seus, 1597. Bl. 102.
Geiler von Kaiserberg. Die
brösamlin. Straßburg,
Grüninger, 1517. Teil I:
Bl. 45.

(Konrad von Würzburg.)
Historia von Engelhart
auss Burgunt. Frank-
furt, Han, 1573. Bl. R 2-3.
Lencker. Perspectiva lite-
raria. Nürnberg 1567.
Titel und 1 Bl. Vorrede.
Die schön Magelona. Augs-
burg, Steyner. 1536.
Bl. 1—3 (Titel und Vor-
rede).
— Dasselbe. Ibid. 1539.
Titel.
Meder. Parabola filii glu-
tonis. Basel, Furter, 1510.
Bl. c 8.
Missale Vratislaviense.
Krakau, Haller u. Hy-
ber, 1505. Vortitel u.
Bl. 14.
Missale Moguntinum.
Mainz, Schöffer, 1507.
Titel.
Missale Augustense. Dil-
lingen, Mayer. 1555.
Letztes (28.) Vorblatt.
Bl. 169—176 (Kanon).
Reinicke Fuchs. Frankfurt,
Cyriacus Jacob, 1544.
Titel u. Bl. 4 (Holz-
schnitt).
Reynike Voss de Olde.
Frankfurt, Basseus, 1575.
Titel tauch defekt), Bl. 6
der Vorrede, das letzte
(5.) Registerbl.
Reisch. Margarita philo-
sophica. Straßburg, Grü-
ninger, 1512. Titel.
Ritter vom Thurn. An-
weisung der Junckfrawen.
Straßburg, Cammerlander,
1538. Letztes Bl. (Druk-
ker marke).
Suso. Der ewigen wiszheit
betbüchlin. Basel, Jac.
v. Pforzheim, 1518. Vor-
bl. a 1—8, bl u. 8,
Bl. 200—208.
Theatrum de veneficis. Von
Teuffelsgespenst etc.
Frankfurt, Basseus, 1586.
Titel.
Wirre. Beschreybung der
Hochze.yt, gehalten durch
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Fritz Wienand

Volumens im Sinne Maillols. Die Formen wer-
den plastischer, größer in der Auffassung,
und — wenn auch bisweilen etwas vergewal-
tigt — so doch auch persönlicher im Stil wie
in der Handschrift.
Dr. Fritz Neugas s (Paris)

Die „Galerie Bonapart e“, dessen
künstlerischer Leiter mit feinem Spürsinn
junge Talente zu entdecken vermag, stellt den
Franzosen das plastische Werk des deutschen
Künstlers Fritz Wienand vor. In einer großen
Ausstellung ist sein künstlerisches Schaffen
der letzten Jahre zusammengebracht und zeigt
in seiner Gesamtheit eine starke und zielbe-
wußte Begabung. Kleinbronzen, Terrakotten,
Holzplastiken und Stuckentwürfe zeigen die.
Vielseitigkeit seines Strebens. Immer ringt er
mit der Materie und versucht in jedem Stoff
sein ihm charakteristisches Gepräge zu wah-
ren. Aber durch alle Materien hindurch geht
das Ringen um den Stil, um die einheitliche,
unabhängige und persönliche Note.
Als Maler und Zeichner hat Wienand seine
künstlerische Laufbahn
begonnen. Dem 20jäh¬
rigen paßte jedoch
nicht die doktrinäre
Methode des Städel-
schen Kunstinstituts.
Von München erhoffte
er größere Unabhän-
gigkeit und eine freiere
Entwicklung seiner Be-
gabung. Doch auch
hier hat der Schul-
betrieb unserer Akade-
mien wieder Schiff-
bruch erlitten. An
Stelle zu bilden und
eigene innere Kräfte zu
wecken, ließ der „Aka-
demismus“ alles Per-
sönliche erstarren. Ist
es da verwunderlich,
wenn die jungen Künst-
ler sich lossagen von
unseren Schulen, um
ihre eigenen Wege zu
gehen ? Man müßte
fast den Akademien
noch Dank sagen, daß
sie den suchenden Men-

Antikes Kunstgewerbe
Beinahe wie eine Parallel-Erscheinung zu
der Ausstellung im Lichthof des Kunst-
gewerbemuseums wirkt der Titel der sehens-
werten Schau „Antikes Kunstgewerbe im
Gebrauch von heute“, die die Berliner Kunst-
handlung Paul Glaser in ihren er-
weiterten Räumen in der Bellevuestraße
veranstaltet. Der gedeckte Tisch in seinen
verschiedenen Variationen unter Verwen-
dung herrlichen alten Silbers, alter Gläser
und Porzellane wird in modernem Gebrauch
dienstbar gemachten Abwandlungen vorge-
führt, wobei das Einzelstück zu seiner
eigentlichsten Wirkung gelangt. Nicht nur


Fritz Wienand, „Tanzstudie". Bronze 1930
Ausstellung — Exposition — Exhibition:
Galerie Bonaparte, Paris

sehen durch ihre nega¬
tive Haltung zur Freiheit verhelfen.
Italien hat dann, wie so oft, auch Fritz
Wienands Kunst aus ihren Fesseln erlöst.
Doch — seltsame Reaktion einer suchenden
Seele! —• der Mal- und Zeichenschüler der
Frankfurter und Münchener Akademie verließ
seine bisherige Laufbahn und begann in Ton
und Stein plastische Formen zu bilden. Ist
das nicht das gleiche Symptom wie auf unseren
Schulen, wo uns die Schönheit und Tiefe Ho-
mers und Schillers verdorben werden und man
nur aus innerem Widerspruch den entgegen-
gesetzten Idealen huldigt?
So beginnt Wienand in Italien die plastische
Form zu entdecken. Zuerst versucht er sich
in kleinen Terrakotten, kauernden Frauen, in
zarter Silhouette eingeschlossen, oder Tanzen-
den in strengem Rhythmus und starkem Linien-
schwung. Dann steigert er das Format und
mit ihm die Größe des Ausdrucks.
„Keusch bewahrt in bescheidener Knospe
Blühet ewig ihnen der Geist“,
diese seelische Haltung Hölderlins entspricht
auch der Empfindung der Wienandschen Ju-
gendwerke: Eine herbe Zartheit, eine stolze
Ergebenheit und ein Sichaufbäumen voll De-
mut. Man denkt an die träumenden Frauen
Lehmbrucks und an die tanzenden Mädchen
Kolbes. Aber man spürt bei Wienand das Rin-
gen um die Materie, er will den Stoff um
jeden Preis bezwingen und erscheint deshalb
bisweilen hart und spröde. Doch der ehemalige
Zeichner beherrscht die Konturen und weiß
mit knappen und ausdruckvollen Linien seine


Fritz Wienand, Liebespaar. 1931
Ausstellung — Exposition — Exhibition:
Galerie Bonaparte, Paris

Kompositionen aufzubauen und den plastischen
Eindruck durch eine präzise Silhouette zu stei-
gern. In seiner „Tanz-Studie“ (Abbildung
oben) von 1930 und der Gruppe „Liebes-
paar“ (Abbildung oben) zeigt er die beiden
Pole seines Könnens: die kleine Bronze ist
eine rhythmisch gelockerte Studie, voller Har-
monie, in einer fast malerisch-impressionisti-
schen Oberflächenbehandlung, während die
große Komposition des „Liebespaares“ straffen
Aufbau und gebändigte Leidenschaft verraten.
Seine letzten Werke in Stein und in Holz weisen
auf ■ eine Entwicklung zugunsten des starken

das Ensemble in seiner stilsicheren Ein-
heitlichkeit, sondern auch eine große Reihe von
Einzelstücken — genannt sei nur das wunder-
volle Berliner Tafelservice in Silber mit blauen
Glaseinsätzen — machen diese Ausstellung zu
einem bemerkenswerten Kunstgenuß.

Der gute,
billige Gegenstand
Im Österreichischen Museum
für Kunst und Industrie
Die Schau im Wiener Kunstgewerbe-
Museum, eine Schöpfung des überaus
rührigen Österreichischen Werk-
bundes, entspricht wie wenige Ausstellun-
gen dem Zeitgeist mit seiner Einstellung auf
Sachlichkeit und Zweckmäßigkeit. Was immer
das tägliche Leben an Gebrauchsgegenständen
erfordert, ist in rein zwecklicher Gestaltung
vorhanden: Einrichtungen von Kleinwohnun-
gen, Einzelmöbel, Arbeiten in Glas und
Metall, Bast und Stoffen, von österreichischen,
deutschen und englischen Firmen beigestellt.
Mit der Zweckdienlichkeit geht die Schönheit
organisch gewachsener Form Hand in Hand.
So wird die Schau zum Preis der guten
Typenware, der Serienerzeugung, als der ein-
zigen Produktionsweise, der im heutigen Wirt-
schaftsleben eine Zukunft beschieden ist.
St. P.-N.
Rekonstruktionen
und Modelle
Zur Veranschaulichung historischer Denk-
mäler, antiker Bauten und Ausgrabungsstätten
des klassischen Altertums erwiesen sich Re-
konstruktionsmodelle aus dem Atelier des
Berliner Architekten Dipl.-Ing. Hans
Schleif, welcher an den von deutschen
Archäologen geleiteten Ausgrabungen in
Griechenland und Ägypten teilgenommen hat,
als besonders geeignet und lehrreich. Unsere
Abbildung (Seite 9) zeigt die Ansicht der Re-
konstruktion des Apollobezirkes von Delphi.
Ein Modell der Stadt Nürnberg, gestiftet von
der Gesellschaft der Freunde für deutsche
Kunst, New York, hat seinen Platz im Me-
tropolitan Museum zu New York ge-
funden. Ein Olympia-Modell bildet eine
Stiftung Kaiser Wilhelms II. für daS
archäologische Museum in Olympia. Ein
gleiches Modell, sowie dasjenige von Delphi;
kommen z. Zt. im Metropolitan Museum eben-
falls zur Aufstellung.

Weihnachtsausstellung
junger Künstler
Galerie Heinemann in München

Es ist nicht leicht, auf knappem Raun’
einen Überblick über die Bilder von rund
100 Künstlern zu geben, wenn man nu’
einigermaßen dem Gebotenen gerecht werde11
will. Man kann nicht alle Namen aufzähle11
und nicht auf die einzelnen Werke hinweisei1’
wie das vielleicht dem Zweck dieser AuS'
Stellung entsprechen würde. Eines de’
frischesten und flottesten Bilder ist Aigneü
Blick aus dem Fenster. Hans Gött gewin’1
dem vielgemalten Tegernsee neue, reizvol1
(Fortsetzung auf Seite 9)
 
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