6
DIE WELTKUNST
Jahrg. XII, Nr. 1 vom 2. Januar 1938
Nachrichten von Überall
Erwerbung
des Louvre
Die ägyptische Abtei-
lung des Louvre hat
kürzlich die Bildnisbüste
einer Tochter des Königs
Amenophis TV. aus
Amarna erworben. Das
Bildwerk füllt bei der
zahlenmäßig geringen
Vertretung gerade die-
ser Periode ägyptischer
Kunst eine empfindliche
Lücke.
Aus dem Deutschen Museum
Berlin
Der Hans-Baldung-Saal im Deutschen Mu-
seum Berlin wurde um ein Hauptwerk des
Meisters bereichert, das bisher in der Galerie
Tapisserien. Möbel und Kleinkunst aus Eng-
land, Frankreich, den Niederlanden, Spanien,
Italien und Deutschland gezeigt. Den Haupt-
teil der Ausstellung trägt England: der König
hat wertvolle Leihgaben aus dem Windsor-
Castle und dem Buckinghampalace genehmigt.
Auch viele Privatsamm-
ler haben ihre Schätze
zur Verfügung gestellt.
Museumstausch
in Amerika
von Jagdschloß Grünewald bei Berlin hing.
Das signierte Gemälde, um 1540 zu datieren,
stellt eine Frauengestalt in Halbfigur dar, die
man als „Caritas“ deutet. Das Bild, das den
Künstler in seiner vollen Meisterschaft. zeigt,
ist alter Flohenzollern-Besitz. Es befand sich
zeitweilig im Gemäldedepot in Niederschön-
hausen, kam dann in die Potsdamer Gemälde-
galerie in Sanssouci und von da aus in das
Jagdschloß Grünewald. Ebenfalls aus Schloß
Grünewald gelangten vier Bilder aus der Cra-
nach-Werkstatt in das Deutsche Museum, die
bereits während der großen Cranach-Ausstel-
lurig dort ausgestellt waren.
Erfolg einer Breslauer
Ausstellung
Der Ausstellung „Das Riesengebirge in der
Kunst des 19. Jahrhunderts“, die Direktor
Dr. Cornelius Müller im Museum der bilden-
den Künste in Breslau veranstaltet hatte (vgi.
„Weltkunst“ XI, Nr. 46), war ein außergewöhn-
licher Erfolg beschießen. Die Besucherzahl
belief sich in den fünf Wochen der Veranstal-
tung auf etwa 15 000 Personen.
Dreifache Auszeichnung der
Staatlichen Porzellan-
manufaktur Berlin in Paris
Das Internationale Preisgericht der Pariser
Weltausstellung 1937 hat der Staatlichen Por-
zellanmanufaktur Berlin drei hohe Auszeich-
nungen erteilt: einen Grand Prix für Kunst-
imd Tafelporzellan, einen Grand Prix für che-
misch-technische und Laboratoriumsporzellane
und eine Ehrenurkunde für Beleuchtungskör-
per in Porzellan.
Europäische Barockkunst
in London
Am 3. Januar eröffnete die Royal Academy
in London eine Ausstellung europäischer
Kunst des 17. Jahrhunderts; es werden nicht
nur Gemälde und Zeichnungen, sondern auch
„Mostra leonardesca“
in Mailand
Aus Rom wird gemeldet, daß Mailand eine
große Schau der Werke Leonardo da Vincis
plant. Das Datum dieser „Mostra leonardesca“
steht noch nicht fest, ebenso wenig wie der
Platz der Ausstellung.
Kongreß für iranische Kunst
in Paris
Aus Anlaß des Kongresses Iranischer Kunst
in Paris im Juni 1938 werden einige größere
Ausstellungen vorbereitet, und zwar gleich-
zeitig im Louvre, in der Orangerie, im Musee
Guimet, im Musee Cernuschi und in der Natio-
nalbibliothek.
Nachrichten aus Brüssel
Im Musee Ginquantenaire wird eine Aus-
stellung schwedischer Volkskunst eröffnet, die
sich aus Beständen des Nordischen Museums
in Stockholm zusammensetzt.
Weitere Säle der Ostasiatischen Abteilung
der Kgl. Museen, an deren Installierung und
Ausbau Dr. Bommer seit 1935 arbeitet, sind
.jetzt dem Besuch zugänglich gemacht worden.
Ein Kupferstichkabinett
in Antwerpen
Die Stadt Antwerpen gibt soeben bekannt,
daß sie die Schaffung eines Städtischen Kupfer-
stichkabinetts unter Leitung von A. J. J. D e -
1 e n beschlossen hat. Das Sammelgebiet soll
sich in erster Linie auf Zeichnungen und Gra-
phiken Antwerpener oder zeitweise in Ant-
werpen tätiger Künstler beschränken. Ferner
soll eine Bibliothek zur flämischen Kunst-
geschichte und eine Sammlung von Reproduk-
tionen nach Handzeichnungen Antwerpener
Meister angelegt werden.
Dickens-Haus als Museum
Das Haus des englischen Romanschriftstel-
lers Charles Dickens in London wurde einer
umfassenden Erweiterung unterzogen: bei der
Eröffnung des Hauses, das gleichzeitig als
Bibliothek und Museum dienen soll und in dem
alle kostbaren Andenken an den Dichter ge-
sammelt sind, war die Witwe des jüngsten Soh-
nes von Dickens, Lady Dickens, anwesend.
Dickens hat in diesem Hause von 1857 bis
1839 gelebt. Es wurde von der „Gesellschaft
der Freunde Dickens“ gekauft und wieder so
hergestellt, wie der Dichter es bewohnt hatte;
es gelang, das von ihm benutzte Inventar wie-
der zusammenzustellen.
Denkmalsschutz im
chinesisch-japanischen Krieg
„The Museum Studies“, das amtliche japa-
nische Museumsbulletin, veröffentlichen Be-
stimmungen des japanischen Oberbefehls-
habers der in China kämpfenden Truppen,
wonach jede fahrlässige oder böswillige Be-
schädigung oder Verschleppung chinesischen"^
Kunstgutes mit den schwersten Strafen bedroht
wird.
Amerikanische Notizen
New York. Anläßlich, der Erwerbung eines
Holzschnitts von Burgkmair (Samson und der
Löwe) berichtet W. M. Ivins im „Bulletin“ des
Metropolitan Museum ausführlich über die
reichen Bestände dieser Sammlungen an gra-
phischen Werken des Augsburger Meisters. —
Von den weiteren Neuerwerbungen dieses Mu-
seums verdienen eine griechische Bronze-
Hydria des 5. vorchr. Jahrhunderts und eine
reich gearbeitete sächsische Pistole von 1596
erwähnt zu werden.
— Bei Durlacher Brothers findet eine Ver-
kaufsausstellung von Handzeichnungen alter
Meister statt, deren Preise zwischen 20 und
1500 $ schwanken. Das Hauptstück ist die
in der Sammlung Oppenheimer lange als An-
drea del Sarto bezeichnete Zeichnung eines
Frauenkopfes von Pontormo.
Chicago. Im Art Institute findet gegenwär-
tig die 6. Internationale Ausstellung der Litho-
graphie und des Holzschnittes statt.
New Haven. Der bekannte amerikanische
Maler E. A. Abbey hat seine Sammlung von
mehr als hundert eigenen Gemälden und etwa
800 Handzeichnungen sowie eine Sammlung
italienischer Renaissancekunst der Yale Gal-
lery of Fine Arts vermacht.
Steen, ein Männerbildnis des Joos van Cleve
und ein Porträt von Tintoretto.
Das Museum in Dresden hat der Amster-
damer Vondel-Ausstellung als Leihgabe den
„Tod der Hero“ von Rubens überlassen, ein
Gemälde, das möglicherweise das im Besitze
Rembrandts befindliche, auch von Vondel be-
sungene Werk ist.
Herr F. H. Fentener van Vlissingen hat dein
Centraal Museum in Utrecht den noch feh-
lenden Teil des berühmten Triptychons von
Jan Scorel aus den Jahren 1526/27 geschenkt.
Das Werk, das vor einem Jahrzehnt auf einer
Pariser Versteigerung entdeckt wurde, und das
I lerr Fentener van Vlissingen angekauft hatte,
war schon seit 1928 als Leihgabe im Museum
zu sehen. Der Teil, der das Triptychon er-
gänzt, stellt die hl. Agnes, den hl. Antonius
und Papst Cornelius dar.
Bei B u f f a - S i e d e n b u r g in Amster-
j dam, ist eine sehr interessante Ausstellung des
./Werkes von T h e o d u 1 e R i b o t, des zu Un-
recht in den Hintergrund geratenen großen
französischen Meisters, zu besichtigen.
Moderne Kunst von der Insel Bali
ist unter der Auszpizien der Vereinigung der
Freunde Asiatischer Kunst im Amsterdamer
Stadtmuseum zu bewundern.
Die Kunsthandlung W. J. G. v a n M e u r s ,
Amsterdam, zeigt in neu eingerichteten Räu-
men ausgezeichnete Werke der japanischen
Kunst.
Das zur Bewahrung eines Teiles der Kunst-
schätze der Kröller-Müller -Stiftung
auf der „Hohen Fahlau“ (Hooge Veluwe) er-
richtete Museum (Architekt Prof. Henry van
de Velde) nähert sich der Fertigstellung.
Philipp Harths Tiger
Von dem Berliner Bildhauer Philipp Harth
hat die Stadt Mannheim die Monumentalpla-
stik eines angreifenden Tigers angekauft (Abb.
„Weltkunst XI, Nr. 48). Die Plastik erhält
ihre Aufstellung in der Anlage vor der Mann-
heimer Kunsthalle. Auf der Internationalen
Kunstausstellung in Paris wurde die betref-
fende Arbeit mit der goldenen Medaille aus-
gezeichnet.
Umbau des Kupferstich-
kabinetts der Pariser
Nationalbibliothek
Zum viertenmal seit seiner Begründung
unter Ludwig XIV. wird das „Cabinet des
Estampes“ der Pariser Nationalbibliothek
einem Umbau und einer völligen Neuorgani-
sation nach den neuesten technischen Errun-
genschaften unterzogen.
Erwerbungen des Victoria &
Albert Museums in London
Das Hauptstück der kürzlichen Erwerbun-
gen des Victoria & Albert Museums in London
ist eine 1699 datierte Violine von Antonius
Stradivarius; sie ist das erste derartige Stück
in öffentlichem englischem Besitz. Unter den
verschiedenen Möbeln, die als Geschenk an
das Museum kamen, verdient eine Serie von
reich geschnitzten Chippendale-Stühlen (s. Ab-
bildung) besonders hervorgehoben zu werden.
Veränderungen im
Britischen Museum London
Im British Museum ist mit den Umbauten
begonnen worden, die auf Grund der Stiftun-
gen von Lord Duveen vor allem die Errich-
tung eines etwa 90 Meter langen, T-förmig an-
geordneten Raumes zur Unterbringung der
Parthenon-Skulpturen vorsehen. Die Erweite-
rungsbauten sollen im Herbst 1958 vollendet
sein und eine museale Sehenswürdigkeit ersten
Ranges bilden.
Holländische Kurznachrichten
Im Rotterdamer Museum Boy-
mans sind drei interessante Werke als Leih-
gaben ausgestellt: der „Alchimist“ von Jan
Wilhelm Leibi, Bildnis des Zeichenlehrers Driessen
Ausgestellt im Kunstsalon Franke, Leipzig
(Foto Franke)
Die Museen in New
York und Boston haben
eine Uebereinkunft ge-
troffen, wonach entbehr-
liche Bestände der bei
den Ausgrabungen ge-
wonnenen Kunstwerke
ausgetauscht werden sol-
len. Eine erste derartige
größere Tauschhandlung
wurde mit Ausgrabungs-
objekten aus Aegypten
vorgenommen, doch sind
für die Zukunft weitere
derartige Transaktionen
vorgesehen.
Serie von Chippendale-Stühlen
Geschenk an das Victoria & Albert Museum/
London (Museums-Foto)
Historisches Stadtmuseum
München
Anläßlich des 90. Geburtstages, des vor
mehreren Jahren verstorbenen bekannten
Malers und Zeichners Lothar Meggen -
dorfer (geb. 1847 in München), des Heraus-
gebers der „Meggen dorfer Blätter“, hat das
Historische Stadtmuseum eine Ausstellung von
Originalblättern des Künstlers veranstaltet, die
ein anschauliches Bild von seiner Bedeutung
als Graphiker und Humorist gibt. F.
Materie fwr Ätt® Äwjft
(VORMALS Ao S, D Hl IE Y)
Gto ]9Ke Mo
AWT II gUI TÄTEN • E M Ä E I> IE
M Ü J§T C Bä JE MAXIMILIANSPLATZ 7
Kunsthaus Malmede
Artur Malmede
Köln a. Rhein
Unter Sächsendamm 53
Gemälde und Plastiken
alter Meister
Ankauf Verkauf
Bedeutende Gemälde
17.bis 19. Jahrhundert zu kaufen gesucht.
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GALERIE G. PAFFRATH
Düsseldorf, Königsallee 46
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aus 4 Jahrhunderten
Galerie August Kleucker
Düsseldorf, Blumenstr. 21 (Nähe Königsallee)
Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch, Berlin-Charlottenburg, und C. A. Breuer, Berlin-Grunewald. — Vertretungen im Inland: Düsseldorf: Dr. M. A. Stommel, Wilhelm-Klein-
straße 6. Hamburg: A. Alexander, Dillstr. 6. München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstr. 92, Tel.: 35 674. — Vertretungen im Ausland: Amsterdam, Budapest, Krakau, London, Neapel, Paris
(Pariser Büro: Directeur Dr. J. J. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e; Tel.: Jasmin 18-90), Wien. — Erscheint im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62. — Druckaufl. IV. Quartal: 2180. — Zuschriften sind an die Direktion der Welt-
kunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln
nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des
Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskriptes alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.
DIE WELTKUNST
Jahrg. XII, Nr. 1 vom 2. Januar 1938
Nachrichten von Überall
Erwerbung
des Louvre
Die ägyptische Abtei-
lung des Louvre hat
kürzlich die Bildnisbüste
einer Tochter des Königs
Amenophis TV. aus
Amarna erworben. Das
Bildwerk füllt bei der
zahlenmäßig geringen
Vertretung gerade die-
ser Periode ägyptischer
Kunst eine empfindliche
Lücke.
Aus dem Deutschen Museum
Berlin
Der Hans-Baldung-Saal im Deutschen Mu-
seum Berlin wurde um ein Hauptwerk des
Meisters bereichert, das bisher in der Galerie
Tapisserien. Möbel und Kleinkunst aus Eng-
land, Frankreich, den Niederlanden, Spanien,
Italien und Deutschland gezeigt. Den Haupt-
teil der Ausstellung trägt England: der König
hat wertvolle Leihgaben aus dem Windsor-
Castle und dem Buckinghampalace genehmigt.
Auch viele Privatsamm-
ler haben ihre Schätze
zur Verfügung gestellt.
Museumstausch
in Amerika
von Jagdschloß Grünewald bei Berlin hing.
Das signierte Gemälde, um 1540 zu datieren,
stellt eine Frauengestalt in Halbfigur dar, die
man als „Caritas“ deutet. Das Bild, das den
Künstler in seiner vollen Meisterschaft. zeigt,
ist alter Flohenzollern-Besitz. Es befand sich
zeitweilig im Gemäldedepot in Niederschön-
hausen, kam dann in die Potsdamer Gemälde-
galerie in Sanssouci und von da aus in das
Jagdschloß Grünewald. Ebenfalls aus Schloß
Grünewald gelangten vier Bilder aus der Cra-
nach-Werkstatt in das Deutsche Museum, die
bereits während der großen Cranach-Ausstel-
lurig dort ausgestellt waren.
Erfolg einer Breslauer
Ausstellung
Der Ausstellung „Das Riesengebirge in der
Kunst des 19. Jahrhunderts“, die Direktor
Dr. Cornelius Müller im Museum der bilden-
den Künste in Breslau veranstaltet hatte (vgi.
„Weltkunst“ XI, Nr. 46), war ein außergewöhn-
licher Erfolg beschießen. Die Besucherzahl
belief sich in den fünf Wochen der Veranstal-
tung auf etwa 15 000 Personen.
Dreifache Auszeichnung der
Staatlichen Porzellan-
manufaktur Berlin in Paris
Das Internationale Preisgericht der Pariser
Weltausstellung 1937 hat der Staatlichen Por-
zellanmanufaktur Berlin drei hohe Auszeich-
nungen erteilt: einen Grand Prix für Kunst-
imd Tafelporzellan, einen Grand Prix für che-
misch-technische und Laboratoriumsporzellane
und eine Ehrenurkunde für Beleuchtungskör-
per in Porzellan.
Europäische Barockkunst
in London
Am 3. Januar eröffnete die Royal Academy
in London eine Ausstellung europäischer
Kunst des 17. Jahrhunderts; es werden nicht
nur Gemälde und Zeichnungen, sondern auch
„Mostra leonardesca“
in Mailand
Aus Rom wird gemeldet, daß Mailand eine
große Schau der Werke Leonardo da Vincis
plant. Das Datum dieser „Mostra leonardesca“
steht noch nicht fest, ebenso wenig wie der
Platz der Ausstellung.
Kongreß für iranische Kunst
in Paris
Aus Anlaß des Kongresses Iranischer Kunst
in Paris im Juni 1938 werden einige größere
Ausstellungen vorbereitet, und zwar gleich-
zeitig im Louvre, in der Orangerie, im Musee
Guimet, im Musee Cernuschi und in der Natio-
nalbibliothek.
Nachrichten aus Brüssel
Im Musee Ginquantenaire wird eine Aus-
stellung schwedischer Volkskunst eröffnet, die
sich aus Beständen des Nordischen Museums
in Stockholm zusammensetzt.
Weitere Säle der Ostasiatischen Abteilung
der Kgl. Museen, an deren Installierung und
Ausbau Dr. Bommer seit 1935 arbeitet, sind
.jetzt dem Besuch zugänglich gemacht worden.
Ein Kupferstichkabinett
in Antwerpen
Die Stadt Antwerpen gibt soeben bekannt,
daß sie die Schaffung eines Städtischen Kupfer-
stichkabinetts unter Leitung von A. J. J. D e -
1 e n beschlossen hat. Das Sammelgebiet soll
sich in erster Linie auf Zeichnungen und Gra-
phiken Antwerpener oder zeitweise in Ant-
werpen tätiger Künstler beschränken. Ferner
soll eine Bibliothek zur flämischen Kunst-
geschichte und eine Sammlung von Reproduk-
tionen nach Handzeichnungen Antwerpener
Meister angelegt werden.
Dickens-Haus als Museum
Das Haus des englischen Romanschriftstel-
lers Charles Dickens in London wurde einer
umfassenden Erweiterung unterzogen: bei der
Eröffnung des Hauses, das gleichzeitig als
Bibliothek und Museum dienen soll und in dem
alle kostbaren Andenken an den Dichter ge-
sammelt sind, war die Witwe des jüngsten Soh-
nes von Dickens, Lady Dickens, anwesend.
Dickens hat in diesem Hause von 1857 bis
1839 gelebt. Es wurde von der „Gesellschaft
der Freunde Dickens“ gekauft und wieder so
hergestellt, wie der Dichter es bewohnt hatte;
es gelang, das von ihm benutzte Inventar wie-
der zusammenzustellen.
Denkmalsschutz im
chinesisch-japanischen Krieg
„The Museum Studies“, das amtliche japa-
nische Museumsbulletin, veröffentlichen Be-
stimmungen des japanischen Oberbefehls-
habers der in China kämpfenden Truppen,
wonach jede fahrlässige oder böswillige Be-
schädigung oder Verschleppung chinesischen"^
Kunstgutes mit den schwersten Strafen bedroht
wird.
Amerikanische Notizen
New York. Anläßlich, der Erwerbung eines
Holzschnitts von Burgkmair (Samson und der
Löwe) berichtet W. M. Ivins im „Bulletin“ des
Metropolitan Museum ausführlich über die
reichen Bestände dieser Sammlungen an gra-
phischen Werken des Augsburger Meisters. —
Von den weiteren Neuerwerbungen dieses Mu-
seums verdienen eine griechische Bronze-
Hydria des 5. vorchr. Jahrhunderts und eine
reich gearbeitete sächsische Pistole von 1596
erwähnt zu werden.
— Bei Durlacher Brothers findet eine Ver-
kaufsausstellung von Handzeichnungen alter
Meister statt, deren Preise zwischen 20 und
1500 $ schwanken. Das Hauptstück ist die
in der Sammlung Oppenheimer lange als An-
drea del Sarto bezeichnete Zeichnung eines
Frauenkopfes von Pontormo.
Chicago. Im Art Institute findet gegenwär-
tig die 6. Internationale Ausstellung der Litho-
graphie und des Holzschnittes statt.
New Haven. Der bekannte amerikanische
Maler E. A. Abbey hat seine Sammlung von
mehr als hundert eigenen Gemälden und etwa
800 Handzeichnungen sowie eine Sammlung
italienischer Renaissancekunst der Yale Gal-
lery of Fine Arts vermacht.
Steen, ein Männerbildnis des Joos van Cleve
und ein Porträt von Tintoretto.
Das Museum in Dresden hat der Amster-
damer Vondel-Ausstellung als Leihgabe den
„Tod der Hero“ von Rubens überlassen, ein
Gemälde, das möglicherweise das im Besitze
Rembrandts befindliche, auch von Vondel be-
sungene Werk ist.
Herr F. H. Fentener van Vlissingen hat dein
Centraal Museum in Utrecht den noch feh-
lenden Teil des berühmten Triptychons von
Jan Scorel aus den Jahren 1526/27 geschenkt.
Das Werk, das vor einem Jahrzehnt auf einer
Pariser Versteigerung entdeckt wurde, und das
I lerr Fentener van Vlissingen angekauft hatte,
war schon seit 1928 als Leihgabe im Museum
zu sehen. Der Teil, der das Triptychon er-
gänzt, stellt die hl. Agnes, den hl. Antonius
und Papst Cornelius dar.
Bei B u f f a - S i e d e n b u r g in Amster-
j dam, ist eine sehr interessante Ausstellung des
./Werkes von T h e o d u 1 e R i b o t, des zu Un-
recht in den Hintergrund geratenen großen
französischen Meisters, zu besichtigen.
Moderne Kunst von der Insel Bali
ist unter der Auszpizien der Vereinigung der
Freunde Asiatischer Kunst im Amsterdamer
Stadtmuseum zu bewundern.
Die Kunsthandlung W. J. G. v a n M e u r s ,
Amsterdam, zeigt in neu eingerichteten Räu-
men ausgezeichnete Werke der japanischen
Kunst.
Das zur Bewahrung eines Teiles der Kunst-
schätze der Kröller-Müller -Stiftung
auf der „Hohen Fahlau“ (Hooge Veluwe) er-
richtete Museum (Architekt Prof. Henry van
de Velde) nähert sich der Fertigstellung.
Philipp Harths Tiger
Von dem Berliner Bildhauer Philipp Harth
hat die Stadt Mannheim die Monumentalpla-
stik eines angreifenden Tigers angekauft (Abb.
„Weltkunst XI, Nr. 48). Die Plastik erhält
ihre Aufstellung in der Anlage vor der Mann-
heimer Kunsthalle. Auf der Internationalen
Kunstausstellung in Paris wurde die betref-
fende Arbeit mit der goldenen Medaille aus-
gezeichnet.
Umbau des Kupferstich-
kabinetts der Pariser
Nationalbibliothek
Zum viertenmal seit seiner Begründung
unter Ludwig XIV. wird das „Cabinet des
Estampes“ der Pariser Nationalbibliothek
einem Umbau und einer völligen Neuorgani-
sation nach den neuesten technischen Errun-
genschaften unterzogen.
Erwerbungen des Victoria &
Albert Museums in London
Das Hauptstück der kürzlichen Erwerbun-
gen des Victoria & Albert Museums in London
ist eine 1699 datierte Violine von Antonius
Stradivarius; sie ist das erste derartige Stück
in öffentlichem englischem Besitz. Unter den
verschiedenen Möbeln, die als Geschenk an
das Museum kamen, verdient eine Serie von
reich geschnitzten Chippendale-Stühlen (s. Ab-
bildung) besonders hervorgehoben zu werden.
Veränderungen im
Britischen Museum London
Im British Museum ist mit den Umbauten
begonnen worden, die auf Grund der Stiftun-
gen von Lord Duveen vor allem die Errich-
tung eines etwa 90 Meter langen, T-förmig an-
geordneten Raumes zur Unterbringung der
Parthenon-Skulpturen vorsehen. Die Erweite-
rungsbauten sollen im Herbst 1958 vollendet
sein und eine museale Sehenswürdigkeit ersten
Ranges bilden.
Holländische Kurznachrichten
Im Rotterdamer Museum Boy-
mans sind drei interessante Werke als Leih-
gaben ausgestellt: der „Alchimist“ von Jan
Wilhelm Leibi, Bildnis des Zeichenlehrers Driessen
Ausgestellt im Kunstsalon Franke, Leipzig
(Foto Franke)
Die Museen in New
York und Boston haben
eine Uebereinkunft ge-
troffen, wonach entbehr-
liche Bestände der bei
den Ausgrabungen ge-
wonnenen Kunstwerke
ausgetauscht werden sol-
len. Eine erste derartige
größere Tauschhandlung
wurde mit Ausgrabungs-
objekten aus Aegypten
vorgenommen, doch sind
für die Zukunft weitere
derartige Transaktionen
vorgesehen.
Serie von Chippendale-Stühlen
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München
Anläßlich des 90. Geburtstages, des vor
mehreren Jahren verstorbenen bekannten
Malers und Zeichners Lothar Meggen -
dorfer (geb. 1847 in München), des Heraus-
gebers der „Meggen dorfer Blätter“, hat das
Historische Stadtmuseum eine Ausstellung von
Originalblättern des Künstlers veranstaltet, die
ein anschauliches Bild von seiner Bedeutung
als Graphiker und Humorist gibt. F.
Materie fwr Ätt® Äwjft
(VORMALS Ao S, D Hl IE Y)
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Kunsthaus Malmede
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GALERIE G. PAFFRATH
Düsseldorf, Königsallee 46
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Düsseldorf, Blumenstr. 21 (Nähe Königsallee)
Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch, Berlin-Charlottenburg, und C. A. Breuer, Berlin-Grunewald. — Vertretungen im Inland: Düsseldorf: Dr. M. A. Stommel, Wilhelm-Klein-
straße 6. Hamburg: A. Alexander, Dillstr. 6. München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstr. 92, Tel.: 35 674. — Vertretungen im Ausland: Amsterdam, Budapest, Krakau, London, Neapel, Paris
(Pariser Büro: Directeur Dr. J. J. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e; Tel.: Jasmin 18-90), Wien. — Erscheint im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62. — Druckaufl. IV. Quartal: 2180. — Zuschriften sind an die Direktion der Welt-
kunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln
nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des
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