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13. November 1938

XII. JAHRGANG, Nr. 46

UNST

ARDftte WORLD

LtMONDErffsARIS


ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHUNGS-ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober jeden
^Weiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank, Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd 262, Kirkdale
Sydenham, London S. E. 26. Postscheckkonti: Berlin 118054;
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Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77
Telefon: 25 72 28

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
Ausland (nur i. Umschlag) RM 4.40; oder Tschechoslowakei Kc 50;
Frankreich ffrs. 65; Holland hfl. 3.25; Schweiz sfrs. 7.70;
und die nicht angeführten Länder RM 440; Übersee $ 1.80

Galerie Haberstock
Berlin W9, Bellevuestraße 15

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Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich
19. Jahrhunderts

Aus der Tätigkeit deutscher Museen

Von den Bildern, die die Württember-
gische Staatsgalerie in Stuttgart
>m Laufe des verflossenen Jahres erworben
hat, sei vor allem auf zwei Tafelbilder eines
oberdeutschen und zwar wohl alpenländischen
Meisters um 1470, je einen Kirchenvater am
Schreibpult darstellend, hingewiesen, die als
Geschenke an die Galerie kamen. An Werken
des 16. Jahrhunderts wurde das eindrucksvolle
Bildnis eines bärtigen Mannes, angeblich des
Balthasar Hoffner, datiert 1521, von der Hand
Cranachs d. Ae. (s. Abb. S. 5) und ein
Altarfliigel mit der Kaiserin Kunigunde als
Stifterin des Bamberger Doms vom Meister
von Meßkirch erworben.

Eine wertvolle Bereicherung der Sammlung
deutscher Malerei des 18. Jahrhunderts erhielt
die Galerie durch ein 1780 datiertes Werk
Anton Graffs, das Brustbild des Leipziger
Rechtsgelehrten Professor Karl Friedrich Hom-
mol (1722—81), das ein vorzügliches Beispiel
für Graffs Erfassung des Geistigen und Cha-
rakterlichen einer Persönlichkeit gibt. Die
„Psyche“ des schwäbischen, vornehmlich in
Dresden tätigen Klassizisten Christian Ferdi-
nand Hartmann, die nach einem Gedicht des
gefühlsseligen Lyrikers Matthisson 1797 in
Rom entstanden ist, ist interessant durch die
Beziehungen zu Philipp Otto Runge und zwar
zu dessen wenige Jahre später vollendeter

Kleiner geschnitzter Tisch, Mittelrhein um 1760
Neuerwerbung des Kunstgewerbe-Museums, Köln a. Rh. (Museums-Foto)


ersten Fassung der Lehr-
stunde der Nachtigall.
An Zeugnissen schwä-
bischer Bildniskunst sei
das Porträt eines Geist-
lichen von Füger und ein
1819 entstandenes Damen-
porträt von Christian
W. von Faber du Faur,
dann die Bildnisse eines
bürgerlichen Ehepaars
von Gottlob Wilhelm
Morff und ein fast lebens-
großes Kinderbildnis von
Wilhelm Pilgram her-
vorgehoben, das den
späteren Maler Ernst
Reiniger als Knaben
nebst dessen Bruder
zeigt; daneben das Bild-
nis der Constanze von
Stubenrauch aus dem
Jahre 1842 von dem vor-
übergehend in Stuttgart
tätigen Wiener Maler
August Canzi.
Erwähnt seien noch
zwei ausgezeichnete, 1828
und 1850 gemalte Tau-
nuslandschaften mit Cron-
berg und Königstein im
Hintergrund von Anton
Radi, dem zu Anfang
des vorigen Jahrhunderts
von Wien nach Frank-
furt eingewanderten
Künstler, sowie zwei
kleinere Landschaften
des Schwaben Ernst Rei-
niger. M. S.
*


Friedrich August Tischbein, Pastellbildnis des Stpchers Johann
Gotthard Müller. Vermächtnis an die Württembergische Staatsgalerie, Stuttgart
(Bericht S. 3) (Museums-Foto)

Das Kölner Kunstgewerbe-Mu-
seum, das kürzlich sein 50jähriges Bestehen
feierte, hat in den letzten Jahren zahlreiche
Neuerwerbungen gemacht, worauf an dieser
Stelle bereits hingewiesen wurde (s. die „Welt-
kunst“ vom 17. April 1958). Unter den noch
nicht bekannt gemachten Stücken, die Direk-
tor V e r r e s erwarb, befindet sich u. a. ein
zierlicher, geschnitzter Nußholztisch aus der
Neuwieder Gegend um 1760 (s. Abbildung).
Seine nur wenig über die hohe Zarge hinaus-
ragende Tischplatte ist eine Eigentümlichkeit,
die uns von den Tischen der Neuwieder

Roentgen-Werkstatt her geläufig ist. Neben
dem englischen Schreibschrank der Queen-
Anne Zeit, ehemals Hohenzollernbesitz, wurde
ein Paar englische Stühle, Nußholz mit Rohr-
geflecht, aus dem Ende des 17. Jahrhunderts
(Periode William and Mary) erworben (s. Abb.
S. 2). Zu den norddeutschen Möbeln der
Barockzeit trat ein großer zweitüriger Dielen-
schrank aus der Mitte des 18. Jahrhunderts,
gearbeitet in Nuß- und Eichenholzfurnier und
mit Eichenholzschnitzereien verziert. Seine
Heimat ist im nördlichsten Westfalen oder
etwas weiter östlich zu suchen. E. S.

PAUL TIECKE
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