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25. Dezember 1958
WE
ART»/w WORLD

XII. JAHRGANG, Nr. 52


L MONDEN AKTS

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHUNGS-ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober jeden
zweiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank, Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd. 262, Kirkdale
Sydenham, London S. E. 26. Postscheckkonti: Berlin 118054;
Wien 114783; Den Haag 145 5 12; Paris 170014; Prag 592 83; Zürich 8159

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77
Telefon: 25 72 28

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
Ausland (nur i.Umschlag) RM 4.40; oder Ts c hechoslowakei Kc 50;
Frankreich ffrs. 65; Holland hfl. 3.25; Schweiz sfrs. 7.70;
und die nicht angeführten Länder RM 440; Übersee $ 1.80

Galerie Haberstock
Berlin W 9, Bellevuestraße 15

sucht ständig zu kaufen:

Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich
19. Jahrhunderts

Der werdende Sammler

Weihnachtsausstellungen in Berlin

Die von den „F r e u n d e n d e r bilden-

der Graphik. Die Aquarell-Zeichnungen,

Ra-

Sammler pflegen von sich aus kein wesent-
liches Aufhebens von ihrer1 Tätigkeit zu machen.
Sie ist eine für sie selbstverständliche, eng mit
ihrem Wesen und geistigen Dasein verbundene
Aeußerung. Das meiste Sammeln entsteht aus
dem instinktiven Trieb zum Besitz des Schönen;
andere Gesichtspunkte, wissenschaftlicher oder
spekulativer Art, treten erst später hinzu. Wir
haben an dieser Stelle immer wieder darauf
hingewiesen, wie befruchtend der Besitz auch
nur eines einzigen Kunstwerkes sein kann, wie
aus der zufälligen Gegenwart eines einzelnen
Werkes die sammlerische Zukunft erwachsen,
das Interesse geweckt werden kann. Es ist die
Aufgabe, dieses Interesse wach zu halten. Meist
fühlt sich der Einzelne zu unsicher, zu hilflos,
um einmal Begonnenes fortzusetzen und zu
vollenden. Kunstsammeln darf aber nicht die
Aufgabe weniger bleiben, die, meist aus äuße-
ren Gründen, dazu in die Lage versetzt sind.
Denn der große Sammler erwächst erst lang-
sam aus der breiten Schicht jener Vielen, denen
der Besitz einer Romantiker-Zeichnung inner-
lich dasselbe bedeutet wie dem arrivierten
Sammler ein Rembrandt. Und es gibt eigent-
lich weder einen Zusammenschluß noch eine
Hilfe irgendeiner Art für den. der als Auto-
didakt. nur von seinem Sinn für das Schöne
getrieben, zu sammeln beginnt. Es fehlt, wie
das etwa für die Briefmarkensammler schon
längst vorhanden, die Verbindung der Einzel-
nen untereinander, die Möglichkeit des Aus-
tausches von Erfahrungen, die Möglichkeit der
Mitteilung eigener Freude und berechtigten
Sammlerstolzes. Was im Rahmen der NSG.
..Kraft durch Freude“ bereits für die Brief-
markensammler vorhanden, müßte für die
Kunstsammler „kleinen Formats“ ebenfalls
möglich sein. Eine Organisation, die Gelegen-
heit zu gegenseitigem Meinungsaustausch
schafft, die die Möglichkeit der Besprechung
wichtiger wirtschaftlicher und künstlerischer
Fragen gibt in dem Sinne, wie sie früher
Sammlergemeinschaften wie — noch heute —
etwa der „Münchener Altertumsverein“ hatten.
Und dann: die Ausstellung der kleinen Samm-
ler. Es müßte — und welche Möglichkeiten
des Einsatzes und der Mitarbeit würden sich
dabei auch für den Kunsthändler ergeben —
einmal versucht werden, zu zeigen, was ver-
streut in den kleineren Besitzen deutscher
Kunstfreunde zu finden ist. Wir sind über-
zeugt, daß auf diese Weise von manchem
Kunstfreund, der nur wenige Stücke sein Eigen
nennt, die Scheu genommen würde, sich offen
zum Sammeln zu. bekennen, seinen Ehrgeiz zu
offenbaren, teilzuhaben an. dem reichen Erbe,
das uns die künstlerische Vergangenheit hin-
terließ. Und unsere Zeit verlangt nach dem

Bekenntnis, gerade auch auf dem Gebiete der
Kunst. Hier liegen Aufgaben, die zu erfüllen
eine Gegenwartsfrage sind.

den Kunst“ in ihren Ausstellungsräumen,
Zimmerstraße 24. unterhaltene Werbung steht
in der Zeit vor Weihnachten unter dem Zeichen


Adolf Menzel,
Versteigerung : Hans W. Lange, Berlin, Ende

Der Schafgraben
Januar 1939

(Foto Schulz)

dierungen, Lithographien und Holzschnitte
dieser neuen Schau stammen von sudeten-
deutschen Künstlern und vermitteln
ein sehr lebendiges Bild von Land und Men-
schen ihrer Heimat. Sie umschließt mit Eger,
Troppau. Leipa und anderen alten Städten
einen gebirgigen Bezirk, und Wälder geben
den abwechslungsreichen Landschaften die cha-
rakteristische Züge. Es ist die Welt, die in
den Dichtungen Adalbert Stifters immer wie-

N euer Werbungen
der Berliner Nationalgalerie
Für die Sammlung ihrer Handzeichnungen
konnte die Berliner Nationalgalerie kürzlich
eine Reihe wichtiger Blätter erwerben. Die
bedeutendsten stammen von der Hand Philipp
Otto Runges. 1804 bis 1805 entstand der Ent-
wurf für ein Bildnis seiner Frau Pauline.
Von den beiden weiteren neuerworbenen Bild-
nisköpfen zeichnet sich der Kopf des Musikers
Berger, den Runge 1801 in Dresden kennen
lernte, durch feine Durchführung besonders
aus. Nicht feststellbar ist die Persönlichkeit
des auf dem anderen Bildnis dargestellten
jungen Mannes im Oval; aus der Familien-
ähnlichkeit ist zu schließen, daß es sich um ein
Mitglied der Familie Runge handelt. Wie
Klaus Leonhardi in Heft 4 der Berichte aus
den Preußischen Sammlungen (Dezember-
Nummer) schreibt, ist mit den letzterworbenen
Rungeblättern in der Sammlung der National-
galerie ein geschlossenes Bild seiner künstle-
rischen Persönlichkeit geschaffen.
Wichtig ist auch die Erwerbung eines Blat-
tes von Julius Schnorr von Carolsfeld „Chri-
stus am Oelberg*, monogrammiert und datiert
1816. Ein anderes Blatt aus derselben Zeit,
ebenfalls monogrammiert und datiert vom
22. August 1816, zeigt in zarter Bleistiftzeich-
nung einen Jüngling, der ein Gefäß trägt. In
der Sammlung bisher nicht vertreten, zeigen
zwei aquarellierte Blumenstudien Schnorr von
Carolsfeld auch als Blumenmaler. Vom Jahre
1818 stammt eine Federzeichnung des Meisters;
endlich ist die Zeichnung der Bradamante für
den Festzug Karls des . Großen im Ariost-
Zimmer des Casino Massimo zu erwähnen. Die
fünf genannten Blätter sind aus dem Besitz
von Prof. Schnorr von Carolsfeld; aus ande-
rem Schnorrschen Familienbesitz kommt eine
ausd r u ck s volle Bl eistif tzeich n u n g Fried r ieh
Oliviers vom März 1856, ein Bildnis des sechs-
jährigen Carl Schnorr. Die wichtigste Neu-
erwerbung für die Bildnissammlung der Natio-
nalgalerie ist das Porträt Friedrich Oliviers
von der Hand Heinrich Oliviers.

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