DIE W E L T K U N S T
Jahrg. XII, Nr. 15 vom 10. April 195»
ders wohlerhaltenen und großartigen Stücken
aus dem Schatz der Stralsunder. Kalunds-
brüder (Leihgabe des Museums in Stralsund;
(s. Abb. S. 1). Dazu kamen einige Knüpf-
teppiche und Seidenwirkereien der späten
Sung- und frühen Mingzeit aus Danziger Pri-
vatbesitz. Diese ungewöhnlich reiche Schau
von chinesischen Textilien des Mittelalters
wurde ergänzt durch frühe Bronzen, Jade-
arbeiten und Keramik (s. Abb. S. 1), haupt-
sächlich aus der Zeit vom Ausgang der Chou-
Zeit bis zur Ming-Zeit. Einige ausgewählte
Stücke der Perioden Kang-Hsi und Kien-Lung
geben den Abschluß. Die meisten Objekte
stammen aus Danziger Privatbesitz. Eine Aus-
wahl von Arbeiten des europäischen Kunst-
handwerks unter chinesischem Einfluß, meist
aus dem 17. und 18. Jahrh. stammend, ist in
einem Nebenraum aufgestellt. Die Ausstel-
lung wird bis etwa Anfang Mai geöffnet sein.
Ausstellungen
Fritz Klinisch und
Willy ter Hell
Plastiken und Bilder in der Tiergartenstraße
In dem von der Hauptstelle Bil-
dende Kunst im Amt des B e a u f -
Wohllaut der Linien- und Flächengebungen.
Sie sind ohne jede Pose. Und auch für den
männlichen Geistesausdruck fand der Künst-
ler Prägungen, die bedeutend sind, ohne auf-
dringlich zu wirken. Ueber der Sicherheit
des Geschmacks und der Geschmeidigkeit des
Handwerks, die hinter allen diesen Arbeiten
J o ha nn Georg Ziesenis, Bildnis des Feldmarschalls Graf Ludwig
Ph. von Moltke (1693—1780). Versteigerung: Münchener Kunstversteige-
rungshaus A. Weinmüller, 5./6. Mai 1938 (Foto Weinmüller)
stecken, darf ihre raum-
formende Kraft nicht
vergessen werden.
Der bald 55jährige
Landschaftsmaler Wil-
ly ter Hell kam aus.
Ostfriesland nach Berlin.
Etwa 60 kleinere und
größere Gemälde, deren
Motive zumeist den Hü-
gel- und Gebirgsgegen-
den Deutschlands ent-
nommen sind, geben Aus-
blicke in unbegrenzte
Fernen. Grüne Ebenen,
die sich unter Wolken-
schatten dehnen, und
Wälder, Täler und Höhen
sind in ihren feinen Far-
ben und Tonabstufungen
immer Widerklänge be-
stimmter Landstriche.
Der schlichten, eindring-
lichen Formensprache ter
Hells liegen vor allem
die lyrischen Stimmun-
gen in der Natur. Er ist
herb und zurückhaltend
im Koloristischen. Aber
wenn er Massen des
Hochgebirges malt oder
in großen Bildern aus
dem Bayerischen Wald
und dem Sauerland die
Kontraste von Himmel
und Erde zu starkem
Ausdruck bringt, kommt
auch ein monumentaler
Zug in seine sonst sehr
stille und intime Land-
schaftskunst.
tragten des Führers für die ge-
samte geistige und weltanschau-
liche Erziehung der NSDAP, be-
treuten A u s s t e 11 u n g s g e b ä u d e Tier-
gartenstraße 21a wird jetzt ein Ueber-
blick über die Art von zwei deutschen Künst-
lern gegeben, deren Namen seit langem einen
guten Klang haben. Von Fritz Klimsch,
dem jetzt 68jährigen Bildhauer, sind über 30
Werke zu sehen. Darunter befinden sich Gips-
modelle zu neueren Arbeiten, die immer wie-
der weibliche Körper in einer edlen Auffas-
sung zeigen, die zwar den Einfluß aus der
griechischen Antike keineswegs verleugnen
wollten, aber dabei eine dem Geist unserer Zeit
ganz nahestehende liebenswürdige Anmut und
zarte Sinnlichkeit ausströmen. Zu diesen und
anderen Figuren treten dann Büsten, in denen
der aristokratische Zug durchgehend gewahrt
ist. Bei den weiblichen Bildnissen fesselt der
Wiener Sezession im
Münchener Kun st verein
Ueberraschend hat sich die Eingliederung
Oesterreichs in das große deutsche Vaterland
vollzogen und im selben Tempo vollzieht sich
Zug um Zug die kulturelle Verschmelzung.
Die erste Auswirkung auf dem Gebiete des
Kunstausstellungswesens ist die Graphikschau,
die von der Wiener Sezession auf Einladung
des Münchener Kunstvereins in dessen Räu-
men veranstaltet wurde.
Wien besitzt in der Albertina vielleicht die
größte und bedeutendste Graphiksammlung
der Welt als Zeichen dafür, daß in der alten
Kaiserstadt gerade dieser Kunstzweig sich
einer besonderen Pflege erfreute. Wien ge-
hörte auf diesem Gebiete immer zu den füh-
renden Kunststätten und in neuerer Zeit kam
Leitartikel: Der Kunstbesitz Großdeutschlands
Fortsetzung von Seite 1
ragenden Kunstdenkmale alter deutscher Kul-
tur in Stadt und Land: die Kirchen und
Klöster des Mittelalters und des Barock, die
Schlösser und Burgen, die Dome und Land-
kirchen, die großen Bürger- und Bauernhäuser
und nicht zuletzt die unberührten Städte und
Dörfer, die das Entzücken jedes Kunstwan-
derers im alten Oesterreich bildeten und die
von dem zu einem bedeutungsvollen kunst-
geschichtlichen Institut angewachsenen Bun-
desdenkmalamt betreut werden. Und auch
die lebende Kunst des österreichischen Landes
sei nicht vergessen, die gerade in den letzten
Jahrzehnten und bis in unsere Tage noch
immer von dem lebendigen. Impuls einer alten
deutschen Kultur getragen war und ist. Auch
sie wird nach Zeiten wirtschaftlicher Depres-
sion und zweifelnder Unsicherheit im neuen
Reich der geeinten Deutschen wieder die
Stelle einnehmen, die die Kunst im Dritten
Reiche als gleichwertiger Faktor neben allen
Erscheinungen des wirtschaftlichen und poli-
tischen Lebens hat.
So wissen wir, daß der heutige Tag, der die
Tat des Führers durch die Schaffung des Groß-
deutschen Reiches besiegelt, keinen Deutschen,
dem die Kunst schaffend oder nachempfindend
eine innere Herzensangelegenheit ist, fern der
Wahlurne sehen wird, um durch sein Ja-Wort
seinen Dank zu sagen für die Tatsache: A u c h
der Kunst ist ihr großdeutscher
L ebensraum wiede r gegeben!
Eugene Boudin, Hafen von Trouville. 1880. Leinwand, 26 : 22 cm
Aus dem Kunsthaus A r 'm and Gobiet, Berlin (Foto Schulz)
der Sezession darin eine
Vorzugsstellung zu. In
der Epoche willkürlicher
Trennung war uns
Reichsdeutschen die Ori-
entierung so ziemlich
verloren gegangen, aber
diese Ausstellung öffnet
uns die Augen darüber,
daß dib Sezession ihrer
Tradition treu geblieben
ist, wie sie auch in ihrer
nationalen Gesinnu n g
durchgehalten hat.
Es haben 55 Künstler
rund 200 Kunstwerke in
allen möglichen Tech-
niken beigesteuert, und
es ist bemerkenswert,
daß das reine Schwarz-
Weiß zurücktritt gegen-
über den Aquarellen
und graphischen Blät-
tern von oft delikatester
Kolorierung. In der er-
sten Gattung stehen an
der Spitze die farbig un-
sagbar feinen Aquarelle
von E. A. von Mandels-
loh. den wir früher ein-
mal in einer Kollektiv-
ausstellung hier kennen
lernten. Ihm gesellen
sich Sergius Pauser,
Dr. Franz Sedlacek,
Oskar Lasker und Josef
Dobrpwsky als über
dem Durchschnitt ste-
hend. Besonders feinsin-
nige kolorierte Zeichnun-
gen und Drucke stellen
aus Dr. Emma Bormann, Alfred Gerstenbrand,
Richard Harifinger, Prof. Rudolf Nissl, Os-
wald Roux, Hans Schweiger, Josef Stoitzner,
Charly Strobl und Franz von Zuelow. Im
übrigen erwähnen wir noch Alfred Cossmann
(gestochene Vignetten), Otto Dill, Franz Ebner,
Hans Frank, Hans von Hayek, Ernst Huber,
Ferdinand Kitt, Alfred Kubin, Carl Müller
(Architekturen) und E. M. Wagner (Ragusa,
Klosterneuburg), wobei über die nicht Ge-
nannten kein Werturteil gesprochen sein soll.
Eine Abordnung der Wiener Sezession war
bei der Eröffnung, an der auch die Vertreter
der Behörden und der Partei teilnahmen, zu-
gegen. L. F. Fuchs
Die Straßen Adolf Hitlers
Wien, Sezession
Die Ausstellung in. der Wiener Sezession
gibt einen überwältigenden Eindruck von den
Leistung’. Durch ihre großgedachte, dem Land-
schaftsbild sich einfügende Anlage wird erst
so recht die deutsche Landschaft aufgeschlos-
sen. Sie kommt nicht minder in den eindring-
lichen Fotos des Generalinspektorats für das
deutsche Straßenwesen zum Ausdruck, als i11
den schönen Bildern der Ausstellung, in denen
wir Impressionisten (Geigenberger und Prot-
zen) und Romantiker des Realismus (Panizza
und Stützer) einträchtig am Werke sehen.
PREISBERICHTE
zum Einträgen in dan Katalog
Me Bellier, M. Hessel, Paris
50. März 1958 Moderne Gemälde
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
1
3.010
6
1.500 II
11
8.150
2
51.000
7
2.400 I
12
8.200
Großer Schreibtisch. Nußbaum mit Einlagen. H. 186 cm, B. 110
hundert. Ausgestellt bei Ma ria Almas, München
cm, T. 81 cm. Deutschland, 18. Jahr-
(Foto Himpel)
durch den Führer ins Leben gerufenen Ar-
beiten. Nicht bloß vom verkehrstechnischen
Standpunkt bedeuten sie eine einzigartige
3
2.100
8
1.700
15
17.000
4
6.600
9
2.700
14
8.15°
5
1.800
10
2.950
15
15.600
Oslasialische Wunst
für IHiueen und Sammler
Wertvolle Neuerwerbungen
alter chinesischer Kunst
sind eingetroffen
Zur Besichtigung ladet ein
.Hugo llleyl, IHünchen
Max-Josef-Straße 1 (Kein Laden)
(neben Hotel Continental)
In neuen, größeren Räumen zeigt werktäglich von 10-16 Uhr:
Friedrich Loos (1797-1890), Norddeutsche Landschaften
Schöne deutsche Frauen und Kinder — Monumentale
Marchenbilder — Deutsche Romantiker — Alte Meister
GEMÄLDEGALERIE DR. W. A. LUZ
BERLIN W 62, KURFÜRSTENSTR. 127, RUF: 25 36 65
PAUL ROEMER
Werke deutscher
und ausländischer Meister
Berlin W9
Bellevuestr. 10
MARIA ALMAS
München • Ottostrasse 1b
Gemälde erster Meister des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts
Antiquitäten «Einrichtungen des 18. Jahrhunderts
ANGEBOTE ERBETEN
Jahrg. XII, Nr. 15 vom 10. April 195»
ders wohlerhaltenen und großartigen Stücken
aus dem Schatz der Stralsunder. Kalunds-
brüder (Leihgabe des Museums in Stralsund;
(s. Abb. S. 1). Dazu kamen einige Knüpf-
teppiche und Seidenwirkereien der späten
Sung- und frühen Mingzeit aus Danziger Pri-
vatbesitz. Diese ungewöhnlich reiche Schau
von chinesischen Textilien des Mittelalters
wurde ergänzt durch frühe Bronzen, Jade-
arbeiten und Keramik (s. Abb. S. 1), haupt-
sächlich aus der Zeit vom Ausgang der Chou-
Zeit bis zur Ming-Zeit. Einige ausgewählte
Stücke der Perioden Kang-Hsi und Kien-Lung
geben den Abschluß. Die meisten Objekte
stammen aus Danziger Privatbesitz. Eine Aus-
wahl von Arbeiten des europäischen Kunst-
handwerks unter chinesischem Einfluß, meist
aus dem 17. und 18. Jahrh. stammend, ist in
einem Nebenraum aufgestellt. Die Ausstel-
lung wird bis etwa Anfang Mai geöffnet sein.
Ausstellungen
Fritz Klinisch und
Willy ter Hell
Plastiken und Bilder in der Tiergartenstraße
In dem von der Hauptstelle Bil-
dende Kunst im Amt des B e a u f -
Wohllaut der Linien- und Flächengebungen.
Sie sind ohne jede Pose. Und auch für den
männlichen Geistesausdruck fand der Künst-
ler Prägungen, die bedeutend sind, ohne auf-
dringlich zu wirken. Ueber der Sicherheit
des Geschmacks und der Geschmeidigkeit des
Handwerks, die hinter allen diesen Arbeiten
J o ha nn Georg Ziesenis, Bildnis des Feldmarschalls Graf Ludwig
Ph. von Moltke (1693—1780). Versteigerung: Münchener Kunstversteige-
rungshaus A. Weinmüller, 5./6. Mai 1938 (Foto Weinmüller)
stecken, darf ihre raum-
formende Kraft nicht
vergessen werden.
Der bald 55jährige
Landschaftsmaler Wil-
ly ter Hell kam aus.
Ostfriesland nach Berlin.
Etwa 60 kleinere und
größere Gemälde, deren
Motive zumeist den Hü-
gel- und Gebirgsgegen-
den Deutschlands ent-
nommen sind, geben Aus-
blicke in unbegrenzte
Fernen. Grüne Ebenen,
die sich unter Wolken-
schatten dehnen, und
Wälder, Täler und Höhen
sind in ihren feinen Far-
ben und Tonabstufungen
immer Widerklänge be-
stimmter Landstriche.
Der schlichten, eindring-
lichen Formensprache ter
Hells liegen vor allem
die lyrischen Stimmun-
gen in der Natur. Er ist
herb und zurückhaltend
im Koloristischen. Aber
wenn er Massen des
Hochgebirges malt oder
in großen Bildern aus
dem Bayerischen Wald
und dem Sauerland die
Kontraste von Himmel
und Erde zu starkem
Ausdruck bringt, kommt
auch ein monumentaler
Zug in seine sonst sehr
stille und intime Land-
schaftskunst.
tragten des Führers für die ge-
samte geistige und weltanschau-
liche Erziehung der NSDAP, be-
treuten A u s s t e 11 u n g s g e b ä u d e Tier-
gartenstraße 21a wird jetzt ein Ueber-
blick über die Art von zwei deutschen Künst-
lern gegeben, deren Namen seit langem einen
guten Klang haben. Von Fritz Klimsch,
dem jetzt 68jährigen Bildhauer, sind über 30
Werke zu sehen. Darunter befinden sich Gips-
modelle zu neueren Arbeiten, die immer wie-
der weibliche Körper in einer edlen Auffas-
sung zeigen, die zwar den Einfluß aus der
griechischen Antike keineswegs verleugnen
wollten, aber dabei eine dem Geist unserer Zeit
ganz nahestehende liebenswürdige Anmut und
zarte Sinnlichkeit ausströmen. Zu diesen und
anderen Figuren treten dann Büsten, in denen
der aristokratische Zug durchgehend gewahrt
ist. Bei den weiblichen Bildnissen fesselt der
Wiener Sezession im
Münchener Kun st verein
Ueberraschend hat sich die Eingliederung
Oesterreichs in das große deutsche Vaterland
vollzogen und im selben Tempo vollzieht sich
Zug um Zug die kulturelle Verschmelzung.
Die erste Auswirkung auf dem Gebiete des
Kunstausstellungswesens ist die Graphikschau,
die von der Wiener Sezession auf Einladung
des Münchener Kunstvereins in dessen Räu-
men veranstaltet wurde.
Wien besitzt in der Albertina vielleicht die
größte und bedeutendste Graphiksammlung
der Welt als Zeichen dafür, daß in der alten
Kaiserstadt gerade dieser Kunstzweig sich
einer besonderen Pflege erfreute. Wien ge-
hörte auf diesem Gebiete immer zu den füh-
renden Kunststätten und in neuerer Zeit kam
Leitartikel: Der Kunstbesitz Großdeutschlands
Fortsetzung von Seite 1
ragenden Kunstdenkmale alter deutscher Kul-
tur in Stadt und Land: die Kirchen und
Klöster des Mittelalters und des Barock, die
Schlösser und Burgen, die Dome und Land-
kirchen, die großen Bürger- und Bauernhäuser
und nicht zuletzt die unberührten Städte und
Dörfer, die das Entzücken jedes Kunstwan-
derers im alten Oesterreich bildeten und die
von dem zu einem bedeutungsvollen kunst-
geschichtlichen Institut angewachsenen Bun-
desdenkmalamt betreut werden. Und auch
die lebende Kunst des österreichischen Landes
sei nicht vergessen, die gerade in den letzten
Jahrzehnten und bis in unsere Tage noch
immer von dem lebendigen. Impuls einer alten
deutschen Kultur getragen war und ist. Auch
sie wird nach Zeiten wirtschaftlicher Depres-
sion und zweifelnder Unsicherheit im neuen
Reich der geeinten Deutschen wieder die
Stelle einnehmen, die die Kunst im Dritten
Reiche als gleichwertiger Faktor neben allen
Erscheinungen des wirtschaftlichen und poli-
tischen Lebens hat.
So wissen wir, daß der heutige Tag, der die
Tat des Führers durch die Schaffung des Groß-
deutschen Reiches besiegelt, keinen Deutschen,
dem die Kunst schaffend oder nachempfindend
eine innere Herzensangelegenheit ist, fern der
Wahlurne sehen wird, um durch sein Ja-Wort
seinen Dank zu sagen für die Tatsache: A u c h
der Kunst ist ihr großdeutscher
L ebensraum wiede r gegeben!
Eugene Boudin, Hafen von Trouville. 1880. Leinwand, 26 : 22 cm
Aus dem Kunsthaus A r 'm and Gobiet, Berlin (Foto Schulz)
der Sezession darin eine
Vorzugsstellung zu. In
der Epoche willkürlicher
Trennung war uns
Reichsdeutschen die Ori-
entierung so ziemlich
verloren gegangen, aber
diese Ausstellung öffnet
uns die Augen darüber,
daß dib Sezession ihrer
Tradition treu geblieben
ist, wie sie auch in ihrer
nationalen Gesinnu n g
durchgehalten hat.
Es haben 55 Künstler
rund 200 Kunstwerke in
allen möglichen Tech-
niken beigesteuert, und
es ist bemerkenswert,
daß das reine Schwarz-
Weiß zurücktritt gegen-
über den Aquarellen
und graphischen Blät-
tern von oft delikatester
Kolorierung. In der er-
sten Gattung stehen an
der Spitze die farbig un-
sagbar feinen Aquarelle
von E. A. von Mandels-
loh. den wir früher ein-
mal in einer Kollektiv-
ausstellung hier kennen
lernten. Ihm gesellen
sich Sergius Pauser,
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hend. Besonders feinsin-
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gen und Drucke stellen
aus Dr. Emma Bormann, Alfred Gerstenbrand,
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wald Roux, Hans Schweiger, Josef Stoitzner,
Charly Strobl und Franz von Zuelow. Im
übrigen erwähnen wir noch Alfred Cossmann
(gestochene Vignetten), Otto Dill, Franz Ebner,
Hans Frank, Hans von Hayek, Ernst Huber,
Ferdinand Kitt, Alfred Kubin, Carl Müller
(Architekturen) und E. M. Wagner (Ragusa,
Klosterneuburg), wobei über die nicht Ge-
nannten kein Werturteil gesprochen sein soll.
Eine Abordnung der Wiener Sezession war
bei der Eröffnung, an der auch die Vertreter
der Behörden und der Partei teilnahmen, zu-
gegen. L. F. Fuchs
Die Straßen Adolf Hitlers
Wien, Sezession
Die Ausstellung in. der Wiener Sezession
gibt einen überwältigenden Eindruck von den
Leistung’. Durch ihre großgedachte, dem Land-
schaftsbild sich einfügende Anlage wird erst
so recht die deutsche Landschaft aufgeschlos-
sen. Sie kommt nicht minder in den eindring-
lichen Fotos des Generalinspektorats für das
deutsche Straßenwesen zum Ausdruck, als i11
den schönen Bildern der Ausstellung, in denen
wir Impressionisten (Geigenberger und Prot-
zen) und Romantiker des Realismus (Panizza
und Stützer) einträchtig am Werke sehen.
PREISBERICHTE
zum Einträgen in dan Katalog
Me Bellier, M. Hessel, Paris
50. März 1958 Moderne Gemälde
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
1
3.010
6
1.500 II
11
8.150
2
51.000
7
2.400 I
12
8.200
Großer Schreibtisch. Nußbaum mit Einlagen. H. 186 cm, B. 110
hundert. Ausgestellt bei Ma ria Almas, München
cm, T. 81 cm. Deutschland, 18. Jahr-
(Foto Himpel)
durch den Führer ins Leben gerufenen Ar-
beiten. Nicht bloß vom verkehrstechnischen
Standpunkt bedeuten sie eine einzigartige
3
2.100
8
1.700
15
17.000
4
6.600
9
2.700
14
8.15°
5
1.800
10
2.950
15
15.600
Oslasialische Wunst
für IHiueen und Sammler
Wertvolle Neuerwerbungen
alter chinesischer Kunst
sind eingetroffen
Zur Besichtigung ladet ein
.Hugo llleyl, IHünchen
Max-Josef-Straße 1 (Kein Laden)
(neben Hotel Continental)
In neuen, größeren Räumen zeigt werktäglich von 10-16 Uhr:
Friedrich Loos (1797-1890), Norddeutsche Landschaften
Schöne deutsche Frauen und Kinder — Monumentale
Marchenbilder — Deutsche Romantiker — Alte Meister
GEMÄLDEGALERIE DR. W. A. LUZ
BERLIN W 62, KURFÜRSTENSTR. 127, RUF: 25 36 65
PAUL ROEMER
Werke deutscher
und ausländischer Meister
Berlin W9
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MARIA ALMAS
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Gemälde erster Meister des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts
Antiquitäten «Einrichtungen des 18. Jahrhunderts
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