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Nr. 16 vom 17. April 1938

DIE WELTKUNST

Pariser Auktions-Saison

Me

(Foto Lebel)

Versteigerung der Bibliothek Paul

ffr. für Renoirs Ge-

1 ®

©EMLAJLDE AJLTER UND MODERNE» MEISTE»

ANTigUITÄTENj MOBIMAÄ

(s. Abbildung)
von Prud’hon

Männerporträt
M es Bellier u.
(Foto Bellier)

Email
Taxe
nicht
ffr.

M. Wildenstein von 500 ffr. bis auf 110 000 ffr.
hinaufgetrieben!

— Sammlung Duc de Trevise.
Galerie Charpentier, 19. Mai 1938

sehen Gauen: Oberbayern, Oesterreich und
Havelgegend.

HA^DgEICMWGEM, ANTIKES MOBILIAR

Gemälde aller u. moderner
‘Weister • Graphik

Die Sammlung des Duc
de Trevise
Die Sammlung des Duc de Trevise, die am
19. Mai in der Galerie Charpentier durch
M> Bellier und die Experten MM. P. Rosen-
berg, R. Lebel und L. II. Prost versteigert
wird, ist den Kunstfreunden nicht unbekannt
geblieben: die meisten Bilder sind in der Lite-
ratur verzeichnet, viele waren auf den großen
Ausstellungen der letzten Jahre zu sehen ge-
wesen. Der Sammler, selbst Maler, hat vor
allem vier Meister geliebt und gesammelt, die
hier mit einer Reihe berühmter Hauptwerke
und reichen Beständen an Zeichnungen und
Aquarellen auftreten: Prud’hon, Gericault,
Delacroix und Chasseriau. Von letzterem ist
eines der feinen Damenbildnisse vorhanden,
von Delacroix eine Oelstudie, eine Landschaft
und „Der ungläubige Thomas“, von Gericault
finden sich gleich zwölf Gemälde, darunter

MANUSKRIPTE«, AUTOGRAMEN

§61
^.;aSerten monumentalen Rampenanlage der
vJDige Repräsentant der Münchener Kunst
ate.
j Inzwischen hat sich die Verwaltung und
l gebildet. Der ersteren gehören an: Ma-
]0 Professor Paul Rosner (Präsident), Dr.
' Bauer (Schatzmeister), Anton Leidl (Pro-
^ndaleiter) und Carl Theodor Protzen
y^riftwart). In der Jury für Malerei und Gra-
sind Prof. P. Rosner, C. O. Müller, Prof.
Graf, Prof. II. von Hayek, Dr. W. Kolb,

Benin. Darstellend einen Leoparden
Qestellt bei Robert Balay und Louis Carre in Paris (Foto Balay)

Meister der Legende des Heiligen Augustir
Höhe 28 cm, Breite 18 cm — Slg. Braz. Versteigerung :
Rheines, Paris, 12. Mai 1938 (Vorbericht folgt)

.flelleste ^Kunsthandlung
Wien

’^ns Holland
111 Münchener K u n s t v e r s t e ige-
l’ u n g s h a u s A. Weinmüller
Wechsel mit den Versteigerungen bringt
4(,' Auktionshaus eine Kollektivausstellung
ll().sühr begabten Münchener Malers Hans
1 a n d. Der Künstler zeigt ausschließlich
arelle, und zwar Landschaften aus deut-

Die Versteigerungs-Saison in Paris ist in
vollem Gange. Ueber die von uns laufend ver-
öffentlichten Ereignisse hinaus ragen aus der
letzten Woche einige Versteigerungen hervor,
die beweisen, daß für wirklich gute Objekte,
vielleicht aus Furcht vor weiterer Frankenab-
wertung, immer höhere Preise angelegt wer-
den. Wogegen die sogenannte „Mittelware“
immer mehr abfällt. Bezeichnend dafür sind
die Preisabstufungen auf der mit einem Ge-
samtergebnis von beinahe zwei Millionen
Franken abgeschlossenen Versteigerung M. X.
durch Me Baudoin (51. März), wo das Bildnis
der Gräfin Dubarry von Drouais (s. Abb. S. 4)
im Kampf zwischen M. Wildenstein und
M. Max-Kann für 460 000 ffr. an letzteren zu-
geschlagen wurde, ein Bildnispaar von Lar-
gilliere für 220 000 ffr. (Max-Kann) und eine
Flußlandschaft von Salomon Ruisdael für
100 000 ffr. Weiter folgten dann: Hubert Ro-
berts „Steintempel“ mit 60 000 ffr., Wynants’
„Ansicht von Amsterdam“ mit 44 000 ffr. und
das dem älteren Brue-
ghel zugeschriebene, in
einem weiteren Exem-
plar bekannte, aber auf
der großen belgischen
Kunstausstellung im Pe-
tit-Palais in Paris aus-
gestellt gewesene Ge-
mälde eines fliehenden
Schäfers mit 42 000 ffr.
Von den Gemälden des
italienischen Impressio-
nisten Boldini brachte
ein weiblicher Akt
59 100 ffr., ein Damen-
bildnis 29 000 fr. —
Das in derselben Ver-
steigerung durch
Bivort angebotene, auf
100 000 ffr. geschätzte
Chinesenbildnis von
Danloux (Abb. in Nr. 15)
erzielte 150 000 ffr.
Die Versteigerung der
Sammlung
schenuhren
Besitz von M. Jubinal
de Saint-Aubin (Me
Ader, 1. April) schloß
mit einem Gesamtergeb-
nis
Das Hauptstück,
Louis
in Gold
brachte bei
von 10 000
weniger als
Nicht

41,
Kqj • Prof. H. Kaspar, J. Woldemar Keller-
ig ’Ue. Prof. E. Liebermann, Toni Roth und
K ^huster-Winkelhof. Für Plastik: Akad.-
I\'a- Beruh. Bleeker, Prof. H. M. Heinlein,
k.* ■ Rich. Knecht, Prof. F. Liebermann und
Gg. Müller. F.

«’ik

Me Bellier gelei-
Versteigerung am
März, die insge-
675 000 ffr. erzielte.

berühmte Stücke wie „La Folie“
oder „Le Marche aux Boeuf“,
zwei männliche Bildnisse. Bei den alten Mei-
stern stößt man auf Zeichnungen von Lägneau,
Nanteuil, Robert und Watteau und wenige,
aber bedeutende Gemälde: einen späten Pieter
de Hooch (s. Abb. S. 4), Bildnisse von Rave-
steyn und Largilliere sowie eine Soldatenszene
des seltenen und beinahe unbekannten Le
Nain-Schülers Jean Michelin.
Nachlaß J. F. Lahmann
Johann Friedrich Lahmann, der Bruder des
hervorragenden Arztes und Begründers des
Sanatoriums Weißer Hirsch, Dresden, war seit
Jahrzehnten in den Kreisen, die sich für Kunst
interessierten, als Sammler so bekannt wie
sein Bruder allenthalben als Mediziner. Die
Fülle der Bilder und Zeichnungen, die er in
seinem Heim am Lahmann-Ring zusammenge-
bracht hatte, schien beinahe unübersehbar.
Seinem Namen begegnete man auf den zahl-
reichen Kunstausstellungen, die er bereitwil-
lig mit Leihgaben unterstützte: war er doch
überzeugt, daß seine Tätigkeit eine reine
Privatbeschäftigung sei, daß die Schätze, die
er in unermüdlichem Suchen vereint hatte,
Anspruch darauf hatten, dem allgemeinen gei-
stigen Vorrat der Nation nutzbar zu werden.
So wanderte schon bei seinen Lebzeiten ein
kleiner, wenn auch wichtiger Teil, die Zeich-
nungen Dürers, in das Städel’sche Institut zu
Frankfurt am Main, aber die ungeheure Menge
der Sammlung stand nach seinem Tode dem

von 700 000 ffr.
eine
X VI-Taschenuhr
mit
i einer
ffr.
40 200
uninteressant
für die Preisgestaltung
auf dem Gebiet der
neueren Malerei war die
von
tete
50.
samt
Hauptpreis waren 200 500
mälde „Les moissonneurs“ von 1873, das damit
ziemlich genau die Schätzung erreichte. Bilder
von Bonnard wurden mit 52 000, 17 000 und
20 000 ffr. gehandelt, zwei Pissarros mit 32 100
und 51 100 ffr., Toulouse-Lautrecs „Parodie du
bois sacre“ mit 40 5001 ffr., eine „Marine“ von
Manet mit 39 000 ffr. und ein Akt von Derain
mit 16 500 ffr. Beachtlich daneben ein Preis
von 31 000 ffr. für ein auf 20 000 ffr. geschätztes
Aquarell von Cezanne.
Eine Ueberraschung gab es auf der Ver-
steigerung alter Gemälde am 28. März, die M®
Champetier de Ribes im Hotel Drouot durch-
führte: ein kleines, nur 31 : 23 cm messendes
Bildchen einer sitzenden Frau wurde von

von Ta-
aus dem

Hohe Preise für franzö
sische Erstausgaben
Auf der
Voute, die unter der Leitung von Me Ader in
der Galerie Charpentier ein Gesamtergebnis
von 2,6 Millionen Franken erzielte, wurden für
französische Erstausga-
ben teilweise enorme
Preise bezahlt. So brach-
te die Erstausgabe der
Werke Molieres von 1682
83 500 ffr., Stendhals
„Chartreuse de Parme“
mit eigenhändiger Wid-
mung (1839) 20100 ffr.,
Vignys „Servitude et
grandeur militaires“
58 100 ffr., Baudelaires
„Fleur du Mal“ in zwei
Ausgaben von 1857 und
einer Velin-Ausgabe von
1861 46 500. 90000 und
80100 ffr., Flauberts „Ma-
dame Bovary“ (1857)
51 000 ffr.,Verlaines „Bon-
ne Chanson“ (1870) 48 000
ffr., desselben „Fetes Ga-
lantes“ (1869) 50 100 ffr.,
Maupassants „Fort com-
me la mort“ 50 000 ffr.
und das Exemplar von
Cäsars Commentaren
mit Notizen Napoleons
76 000 ffr.

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