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DIE WELTKUNST

Jahrg. XII, Nr. 20/21 vom 22. Mai 1g/3

auf und hinab gewandert und hat die traum-
hafte Schönheit der heimatlichen Landschaft
in das Blickfeld seiner Bilder eingefangen: die
deutsche und die österreichische Landschaft.
So ist er zum geistigen Mittler zweier Bruder-
stämme geworden. An die Johan nestafel schlie-

verschollen galt, für die Ausstellung gewonnen
werden (Abb. S. 5). Es ist vor einigen Monaten
im Kollegiatstift St. Johann in Regensburg auf-
getaucht und stellt jetzt, nach seiner gründ-
lichen Freilegung durch Professor Lischka,
eine der größten Ueberraschungen der Altdor-

fer-Schau dar. Wohl den

Hans Leu, Baumstudie. Dessau
Ausstellung: München, Neue Staatsgalerie
(Fot. Bayr. Staatsgem.-Slg).


einheitlichsten und zu-
gleich gewaltigsten Ein-
druck vermittelt der
Saal mit den Spätwerken
des Meisters. Um die
„Alexanderschlacht“ aus
München und das große,
jetzt als Spätwerk Alt-
dorfers angesprochene
Bild „Loth mit seinen
Töchtern“ reihen sich
hier, Tafel an Tafel,
die kostbaren Werke der
letzten Schaff ensjahre:
die „Anbetung der Kö-
nige“ aus Frankfurt, die
Berliner ..Weihnacht“,
das „Susannenbild“ und
die „Maria in der Glorie“
aus München, das bis-
her unbekannte Bild
„Bathseba im Bade“ aus
Regensburg, die wunder-
volle „Landschaft mit
der Brücke“ der Samm-
lung Böhler. Neben den
köstlichen Resten von
Altdorfers Fresken aus
dem Kaiserbad zu Re-
gensburg breitet sich die
farbenfrohe Folge der
59 Miniaturen von Jörg
Kölderers „Triumpf Kai-
ser Maximilians“ aus.
Es folgen die sämtlichen
Handzeich n ungen Alt-
dorfers aus allen deut-
schen Kupferstichkabi-
netten, die Kupferstiche
und Holzschnitte.

.Dem Werke des
größten Weggenossen s
Altdorfers, des Passauer
Malers Wolf Huber
sind zwei Säle gewid-
met: auch seine Tafel-
bilder und Handzeich-
nungen sind niemals zu-
vor in solcher Vollstän-
digkeit versammelt ge-

ßen sich an: die große „Kreuzigung“ aus Kas-
sel und die kleineren, köstlichen Gemälde „Sa-
tyrfamilie“, „Apostelabschied“, „Heilige Nacht“
aus Berlin und die beiden reizvollen Münch-
ner Bilder „St. Georg im Laubwald“ und „Do-
naulandschaft“.

wesen. Die Ausstellung klingt aus mit einer
reichhaltigen Uebersicht über das Schaffen
der Meister aus Altdorfers Nachfolge: Fese-
lein, Georg Lemberger, Hans Wertinger, Gor-
dian Guck u. a. sind mit ihren besten Werken
vertreten. In den Räumen des Obergeschosses

Der dritte Saal der
Ausstellung zeigt die
sechzehn Tafeln des
großen Altarwerkes aus
dem oberösterreichischen
Stift St. Florian und den
Regensburger „Fronleich-
namsaltar“. Hier zeigt
sich Altdorfer als Men-
schen- und Szenenschil-
derer von großem Aus-
maße. Zu der zeichneri-
schen Vollendung gesellt
sich in diesen Tafeln ein
malerisches Können von
erstaunlicher Eigenart.
Durch einen glücklichen
Zufall konnte, das etwa
gleichzeitig mit dem Altar|
aus St. Florian gemalte
berühmte Regensburger
Gnadenbild „Die Schöne
Maria“, die bisher als

Fritz Wi sch etzky , Oelgemälde (Foto H. Sattler)
Ausstellung: Hamburg, Kunst verein


DK- EDUARD PLIETZSCH
BERLIN
HERKULESUFER 13


findet man in anregender Folge Tafelgemälde,
Handzeichnungen und Graphik von den zahl-
reichen Ausläufern des Kreises der Donau-
schule. Eine Ausstellung also, die in ihrer
Reichhaltigkeit ihresgleichen sucht und die

den Beweis erbringt, daß Altdorfer nebe'* 1
Matthias Grünewald der ursprünglichste und
stärkste Kolorist der deutschen Renaissance'
malerei gewesen ist. Dr. Hubert Wil111

Wiener Kunst Versteigerungen

Das Dorotheum bringt am 27., 28. und
50. Mai die Restbestände der Sammlung
Albrecht-Hönigschmied, eine Sammlung per-
sischer Miniaturen, die im Volkskundemuseum
zu Wien als Leihgabe längere Zeit ausgestellt
waren, japanische Farbholzschnitte, Aus-
grabungen sowie eine Reihe von interessanten
Kunstobjekten aus verschiedenem privaten

Am 5. und 4. Juni stellt das Dorotheum
einen größeren Bestand bedeutender alter Zeich-
nungen zur Auktion. Wir müßten bereits 1,1
die Vorkriegszeit zurückgreifen, um ein ahn'
liches Ereignis in Wien, dieser altberühmted
Heimat des Zeichnungssammelns aufzuweisen-
Die Zeichnungsauktion reicht vom Ende de1
Gotik bis ins 19. Jahrhundert, ihr Reichtum

Besitz zur Versteigerung.
Die Auktion ist besonders
reich beschickt an quali-
tätsvollen Barockbildern.
Außerdem kommen italie-
nische und niederländische
Meister vor. Unter den
Gemälden neuerer Meister
sind zu nennen ein schönes
Blumenstück von Johann
Knapp, Landschaften von
Jakob Alt, Tina Blau,
Hugo Darnaut, Josef Hol-
zer, August von l’etten-
kofen und Robert Russ,
zwei Bauernköpfe von
Albin Egger-Lienz und ein
Genrestück von Alexan-
der Guillemin. Die Rest-
bestände der Sammlung Al-
brecht-Hönigschmied brin-
gen eine reiche Auswahl
von Plastik und man-
nigfaltigsten Kunstgewer-
bes sowie zahlreiche Tex-


Blechen, Steinbruch

(Kl. Lud

tilien und Stickereien. Ausste
Aus anderem privaten Be-
sitz sind hervorragende Altwiener Porzel-
langruppen und Figuren, seltene Fayen-
cen, Tapisserien sowie zahlreiche Textilien
hervorzuheben. Frühe Bronzemörser und
Metallarbeiten, eine reiche Zahl von interes-
santen Uhren sowie brauchbares Kunstmobi-
liar vervollständigen die überaus reiche Aus-
wahl.

I u n g: Galerie Dr. W. A. Luz, Berlin

beruht vor allem auf italienischen Werke11’
denen ebenso wichtige Blätter, aber in gern1'
gerer Anzahl, der deutschen, niederländische11’
holländischen und englischen Schulen, haup1'
sächlich des 17. und 18. Jahrhunderts ange'
gliedert sind. Es ist zu wenig in der breitere11
Oeffentlichkeit bekannt, daß hier ein Fe1
brach liegt, in dem alle Stufen materielle”

Laborde 66-49

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