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DIE WELTKUNST

jahrg. XII, Nr. 51 vom 18. Dezember 1938





Kunst-

bedeutet.

wirksam geben.

delnder Höhe in weitreichenden Bogen Über-
spannen oder lang hingestreckt eine Hache Tal-
mulde.
Wir können diesen Bericht nicht schließen,
ohne auf die großartigen, künstlerisch gear-
beiteten Modelle hinzuweisen, bei denen man
sieht, daß Meister am Werke waren, und auf
die vollendeten Großphotos, die fast die Wirk-
lichkeit vortäuschen.
Gegen diese imposante Schau in den licht-
durchfluteten Räumen des Erdgeschosses, die
auch eine Fülle von Skulpturen, wie z. B. Bre-
kers Großplastiken für die Reichskanzlei und

sing bei. Er setzt das Vaterunser in einer
Folge von Schwarzweißblättern in eine sinn-
volle Bildsprache um. Durch eine charakter-
volle Stichelarbeit werden die symbolischen
Inhalte dieser sehr einheitlich durchgeführten
Darstellungen zu einer strengen und deut-
lichen Form gebracht. In Aquarellen aus dem
Oberinntal läßt Rössing die Schönheit einer
von Bergen umschlossenen Natur zu eindrucks-
voller Wirkung kommen. In der sauberen
tonigen Behandlung aller dieser Fernsichten
behalten nur wenige Einzelfarben ihren Eigen-
wert. Die Ruhe und Geschlossenheit weiter,
in Licht und Luft getauchter Landschaftsräume
wird mit unaufdringlichen Malmitteln ins Sicht-
bare gehoben. Hans Z e e c k

60 : 88 cm
in Berliner Privatbesitz (Slg. Dir.
(Kl. Gal. Bammann)

Thoraks Denkmal der Arbeit (Abb.
Seite 1) enthält, tritt die Kunsthand-
werks-Ausstellung natürlich an Be-
deutung und auch räumlich zurück.
Was an Möbeln, Keramik, Metall,
Gläsern. Schmuck, Volkskunst usw.
zu sehen ist, steht unter einem er-
freulichen Zeichen von Materialge-
rechtigkeit und handwerklichen Kön-
nens. Viele haben bereits den festen
Boden unter sich, den man einmal
als den Stil unserer Zeit bezeichnen
wird. Ludwig F. F u ch s

Ballin) übergegangen (Bericht in Nr. 50)

Modell des Neubaus des Oberkommandos des Heeres. Entwurf Prof. Wilhelm Kreis-
Dresden —- Große Deuts ehe Architektur- u. Kunsthandwerk-Ausstellung, Münch en

Bonaventura Peeters, Sturmis ehe See.
Aus der Herbstausstellung der Galerie Hans Bamman
Otto

dieselbe keinerlei Garantie für die Echtheit
der Bilder
kann nur eine angesehene Kunst-
handlung
Man warte also nicht auf Angebote, sondern
gehe zu Händlern, und zwar zu den kenntnis-
reichen, die in dem Ruf stehen, daß sie den
größten Wert auf ihr sauberes Firmenschild
legen.

Berliner
Ausstellungschronik
Die Galerie Karl Buchholz stellt
unter Beigabe einiger Plastiken Schaffens-
proben von Alfred Partikel und Karl
Rössing aus. Der Ostpreuße Partikel ist
wieder mit einer Reihe klar durchgebildeter
Schilderungen seiner heimischen Landschaft
vertreten. Die lockere Pinselhandschrift einiger
Aquarelle gibt manchmal nur in bräunlichem
Gesamtton Schimmer und Dunst der Atmo-
sphäre. Das Streben, ein geschmeidiges Kön-
nen zu vereinfachen, kommt auch in der
Wasserfarbentechnik anderer, auf einen hellen
farbenfreudigen Klang abgestimmten Land-
schaftsskizzen zum Ausdruck. Auch in einigen
Oelbildern hat Partikel Motive aus der
Weichselniederung und Masuren zu einer
Naturlyrik verdichtet, in der das menschliche
Dasein kaum noch eine Rolle spielt. Die im
„Frühlingstag im Garten“ flüchtig und zart an-
gedeuteten Figuren verstärken als Stimmungs-
träger das zum Wiederklang gebrachte Gefühl
für Gestalt. Wesen und Wachstum der weit-
räumigen Landschaft.
Eine Reihe von Holzschnitten und Aqua-
rellen steuerte der Oberösterreicher Karl Rös-

Jagd-Ausstellung
in Hagen
Die Städtisch en Museen zu Hagen
setzen die Reihe ihrer großen Ausstellungen
in diesem Winter mit einer Jagd-Ausstellung

Kunsthandel gegen
Durch verschiedene Tageszeitungen ging die
Notiz, daß ein „Berliner Kunsthändler“ von
den Münchener Gerichten gezwungen worden
ist. fünf gefälschte Spitzwegs im Betrage von
132500 RM von einer Fabrikantenwitwe inßiele-
feld gegen Rückgabe des Kaufpreises zurück-
zunehmen. lieber den Prozeß ist in der „Welt-
kunst“ ausführlich berichtet worden. Um den
ehrbaren Kunsthandel nicht in schlechten Ruf
zu bringen, ist es jedoch notwendig, eindeutig
festzustellen, daß der Verkäufer dieser ge-
fälschten Bilder kein Kunsthändler ist, sondern
ein sogenannter Schwarzhändler.
Aber sehen wir einmal in folgendem von
den in diesen Spitzweg-Prozeß verwickelten
Personen ganz ab, so gibt er doch Ver-
anlassung, prinzipiell auf gewisse Mißstände
in den Außenbezirken des Kunsthandels hin-
zuweisen. Auch in früheren Skandalprozessen,
wie Wacker—van Gogh, Hauser—Hobbema
usw., war keine einzige angesehene Kunst-
handelsfirma verwickelt. Es handelte sich viel-
mehr um Außenseiter, in anderen Berufen ge-
scheiterte Existenzen usw.
Immer wieder gibt es naive, nicht zu be-
lehrende Sammler, die sich einbilden, hinter
dem Rücken des reellen Kunsthandels Werke

Schwarzhandel
großer Meister erwerben zu können.
Sammler solcher Art sind es, wie an
dieser Stelle bereits öfter betont
wurde, die die dunklen Elemente
geradezu heranzüchten. Es ist ganz
selbstverständlich, daß ihnen von
diesen minderwertiges Material zu
unverschämten Preisen angedreht
wird. Die Zahl solcher Sammler ist
leider noch immer nicht gering. Die
alte Sammlergeneration vor dem
Kriege hat ihre Sammlungen durch
bekannte und angesehene Kunst-
handelsfirmen zusammengebracht. Es
hat sich gezeigt, daß dieses Kultur-
gut der einzige Vermögenswert war,
der durch alle Stürme der Zeit
seinen Wert behalten hatte.
Man kann daher immer wieder den
käufern nur den Rat geben: Kauft nicht Bilder
auf der Hintertreppe. Man muß sich nicht ein-
bilden, daß jemand, der z. B. einen echten
Rembrandt oder einen echten Spitzweg hat,
genötigt sei, mit dem Bild hausieren zu gehen.
Auch in diesem Spitzweg-Prozeß hat wieder
einmal die ominöse Expertise eine große Rolle
gespielt, und es hat sich erneut erwiesen, daß

Nr.
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235.- -
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Nr.
RM
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545.—
284
545.—

Älteste
GALERIE
Wiens
Gegründet 1833
L.T. NEUMANN
Inhaber: Julius und August Eymer
Gemälde
und
Graphik
alter und moderner
Meister
Kohlmarkt 11, Michaelerplatz 4
Telefon R 22 0-82

F. G. Waldmüller, signiert u. datiert 1825
Leinwand 70 : 58 cm

i‘Nr.
RM
Nr.
RM
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260.—
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840.—

Englische Tischuhr. London um 1730
Originaluhrwerk signiert: W. Jourdain, London. H.52cm
Kunsthandlung Hans Hartig, Berlin
(Foto Hartig)
fort. Die repräsentative Schau, veranstaltet
unter der besonderen Förderung des stellvertr.
Gauleiters Westfalen-Süd, Vetter, MdR., und
unter Mitwirkung des Gaujägermeisters West-
falen-Lippe Frhr. von Schorlemer, zeigt einen
Ueberblick über die führende deutsche Jagd-
Kunst der Gegenwart, unter denen auch fast
alle deutschen Preisträger auf der internatio-
nalen Jagd-Kunstansstellung vertreten sind.
Im Mittelpunkt einer kleinen einführenden
historischen Abteilung, in der Kunstwerke aus
Privatbesitz gezeigt werden, haben die Alt'
meister der deutschen Jagdmalerei Friese»
Kuhnert und insbesondere die beiden west-
deutschen Jagdmaler Kröner und Deiker einen
Ehrenplatz erhalten. Diese Ausstellung wurde
am 26. November eröffnet und dauert bis zu”’
16. Januar 1939.

Kunsthaus Heinrich

PREISBERICHTE zum Einträgen in den Katalog
Gilhofer & Ranschburg, Luzern
16.—17. November 1938 / Bücher
(Fortsetzung aus Nr. 49)

Hahn, Frankfurt a. M.
22.-24. November 1938
Gemälde, Antiquitäten

Nr.
sfr.
Nr.
sfr.
Nr.
sfr.
220
540.—
500
165.—
578
160.-
221
102.—
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117.—
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1805.—
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280.—
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100.-
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200.—
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140.-
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240.—
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250.—
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100.
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235.—
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160.—
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505.—
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500.—
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570.—
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350.—
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570.
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106.—
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160.—
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800.-
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900.—
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100.-
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150.—
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200.—
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161.—
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155.—
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260.—
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120.—
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180.—
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155.—
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150.-
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670.—
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100.
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510.-
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590.—
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255.—
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750.—
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100.—
(Forts, folgt)

MARIA ALMAS
München • Ottostrasse 1b

Gemälde erster Meister des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts
Antiquitäten »Einrichtungen des 18.Jahrhunderts
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