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DIE WELTKUNST

Jahrg. XIII, Nr. 1/2 vom 8. Januar 1939

Nachrichten

von Überall

Ausstellungen
der Berliner Museen
Am 12. Januar wird nunmehr der Oeffent-
lichkeit der reiche Besitz an Handzeichnungen
altdeutscher Meister zugänglich gemacht, den
Direktor Winkler durch den von der Fa.
C. Q. Boerner in Leipzig vermittelten Ankauf
der Sammlung Ehlers-Göttingen dem Berliner
Kupferstichkabinett zuführen konnte und über
deren Umfang bereits eine kurze illustrierte
Notiz der „Weltkunst“ informierte.
Am selben Tage eröffnet die Berliner
Nationalgalerie eine umfassende Schau anläß-
lich des 100. Todestages des Hauptes der
deutsch-römischen Künstler zu Beginn des
19. Jahrhunderts, Joseph Anton Kochs.
Ueber beide Veranstaltungen wird hier aus-
führlich zu berichten sein.

Brüsseler Museen eine größere Sammlung
japanischer Kunst- und Kulturgegenstände als
Geschenk überlassen.
Wertvolle Malereien
im Mindener Dom entdeckt
Bei den Erneuerungsarbeiten im Mindener
Dom entdeckte man beim Entfernen der Ver-
putzschicht alte Fresken, die wahrscheinlich
im 15. Jahrhundert entstanden sind. Sie befindet!
sich in einer Höhe von etwa 20 Meter an
flächigen Pfeilern, die zum Chor hin gelegen
das Mittelschiff begrenzen und zum Querschiff
überleiten.
Neuerwerbungen
der Londoner Museen


Unter den Neuerwer-
bungen des British Mu-
seums fällt ein aus dem
Kloster Heiligenkreuz
stammender Bronzeleuch-
ter auf, der, ein Beispiel
des 14. Jahrhunderts, das
lange Nachleben roma-
nischer Formen verrät.
Weiter konnten deutsche
Gläser der Barockzeit, ein
persisches Weingefäß in
Gold und ein ägyptischer
Elfenbeinlöwe aus der
Zeit der ersten zwei Dy-
nastien erworben werden.
Aus dem Nachlaß eines
Sammlers erhielt das Mu-
seum eine geschlossene
Kollektion früher Maya-
Arbeiten, zumeist in Jade.
Auf der Antique Dea-
lers Fair hat Kenneth
Clarke, der für weitere
fünf Jahre bestätigte Di-
rektor der National Gal-
lery, eines der seltenen
Damenbildnisse des eng-
lischen Landschaftsmalers
John Constable für die
Galerie erworben.

Unbekannter
Tiepolo für

Detroit

cm mißt,
1720 zu

Karlsruher
Orangerie Gemäldegalerie
Im Gebäude der ehemaligen Orangerie
Karlsruhe hat die Staatliche Kunsthalle die
Abteilung „Neuere badische Malerei“ aufgebaut

Wie hier bereits kurz
berichtet, konnte W. R.
t ar bi kl Valentiner für das Art
titute, USA. , , . ...
Institute ein bisher un-
bekanntes Altargemälde von Tiepolo erwerben,
das wir hier abbilden. Nach den Unter-
suchungen im Bulletin des Museums, die
E. P. Richardson anstellt, ist diese Darstellung
der Muttergottes, die etwa 190 : 140
in die Jahre zwischen 1715 und

und der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. datieren.

Diese Abteilung ist den Bildern der badischen
Landschafterschule gewidmet, die in der letzten
Generation in Schönleber, Baisch, Volkmann,
Dill, Bergmann, v. Ravenstein, Kallmorgen und
Bracht eine Blüte erlebte. Anschließend an
diese Tradition folgen die Werke lebender

Gleichzeitig hat das Museum als Geschenk
der Stiftergesellschaft ein Ikon der Nowgoroder
Malerschule des frühen 14. Jahrhunderts mit
der Darstellung des drachentötenden heiligen
Georg erhalten.

badischer oder in Baden tätiger Künstler.

Ein Züricher Fund

Stiftungen
für das Brüsseler Museum
Den Kgl. Museen in Brüssel sind in der
letzten Zeit eine Reihe von Gemälden als Stif-
tungen zugegangen. So u. a. ein interessantes
Triptychon des frühen 16. Jahrhunderts mit der
Darstellung der „Kreuzabnahme“, ein Bildnis
der Vittoria della Rovere, Großherzogin von
Toskana, von Sustermanns, ein Frauenporträt
von Sellaer, ein „Raub der Proserpina“ von
Grevenbroek und eine Ansicht von Brüssel von
Degreef.
Gleichzeitig hat Baron Mitsui (Tokio) den

romanischer Kunst
Bei Restaurierungsarbeiten im Kreuzgang
des im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts er-
bauten Qroßmünsters zu Zürich wurde beim
Abklopfen der Mauer das oben abgebildete
Relief freigelegt. Es stellt die in der roma-
nischen Kunst sehr seltene Szene der Entklei-
dung Christi vor der Kreuzigung dar und gehört
zweifellos noch dem 11. Jahrhundert an, somit
einer, der Errichtung des Münsters in seiner
jetzigen Gestalt vorausgehenden Zeit. Nach der
wundervollen Rhythmik der durchaus origi-
nellen Komposition, der selbstverständlichen

Anmut der Gestalten, muß der Schöpfer dieser
Arbeit ein bedeutsamer Meister gewesen sein,
in dessen Kunst sich romanische und nordische
Einflüsse vereinigten. Dr. Severin Praller

falls gestohlen, worden ist. Der Kasten ist von Natur-
farbe und 23X25X60 cm groß. Als vermutlicher Täter
kommt ein schlanker Mann im Alter von etwa

30 Jahren, 1,70 m groß, in Frage. Das Stehlgut hat
einen Altertums-, Kunst- und Sammlerwert.

Die Entkleidung Christi. Steinrelief des 11. Jahrhunderts. Neuentdeckung im Kreuz-
gang des Großmünsters zu Zürich (Private Aufnahme nach Gipsabguß)


Bekanntmachunsen
Wettbewerb für Berliner Bildhauer
Die Reichshauptstadt hat einen Wettbewerb zur
Erlangung von Entwürfen für Straßenzierbrunnen aus-
geschrieben, bei dem Preise in Höhe von RM 3000.—,
RM 2000.—, RM 1000.— und eine Anzahl von Ankaufs-
summen von je RM 500.—- zur Verfügung stehen.
Unterlagen für diesen Wettbewerb, an dem teil-
nahmeberechtigt alle am Tag
der Auslobung in Berlin an-
sässigen Bildhauer sind, die
der Reichskammer der bil-
denden Künste, Fachgruppe
Bildhauer, angehören, sind
—- gegen Einsendung eines
Freiumschlages — ausschließ-
lich zu beziehen vom Landes-
kulturwalter Gau Berlin,
Landesleiter für bildende
Künste, Berlin - Nikolassee,
Kirchweg 33 (Kennwort
„Bildhauerwettbewerb“).
Die „Gedenkprägung zur
Schaffung des Großdeutschen
Reiches“, deren Ausgabe
kürzlich der Oeffentlichkeit
bekanntgegeben wurde, stellt
keine offizielle Medaille
dar. Sie wurde vom Haupt-
münzamte in Wien im Auf-
trag eines Privatunterneh-
mens geprägt und durch
dieses vertrieben.
Der Landeskultur-
walter, Gau Wien.
Diebstahl in der Leonhards-
kirche in Frankfurt a. M.
Am 7. 11. 38, in der Zeit
zwischen 7,30 bis etwa 8,00
Uhr, wurde in der Leonhards-
kirche in Frankfurt a. M. eine
in Eichenholz geschnitzte Fi-
gur, welche die Muttergottes
mit dem verstorbenen Hei-
land im Schoße liegend dar-
stellt (Pieta), gestohlen. Der
unbekannte Täter schlich
sich während des Gottes-
dienstes in die Kirche, in die
Kreuzkapelle, ein. Die Figur,
welche etwa 60 cm hoch und
bunt bemalt ist, befand sich
in einem in gotischem Stil
gehaltenen Eichenholzkasten
mit Glasscheiben, der eben-

Unter Hinweis auf diese Tat ergeht an alle In-
haber von einschlägigen Geschäften, aber auch an
alle Volksgenossen die dringende Bitte, alle Wahr-
nehmungen über den Täter und Verbleib des Stehl-
gutes unverzüglich der Kriminalpolizei Ffm. unter
Rufnummer: 20015, Nebenstellen 352 u. 363, mitzuteilen.
Alle Mitteilungen werden vertraulich behandelt und
solche, die zur Ergreifung des Täters bzw. zur Sicher-
stellung des Stehlgutes führen, mit einer angemesse-
nen Belohnung ausgezeichnet.
Staatliche Kriminalpolizei Frankfurt a. M.

Franz Xaver Gruber, (Wien, 1801—62), Tiroler Landschaft
Ausgestellt in der Galerie Gur litt, Berlin (Foto Gurlitt)


Galerie Gurlitt
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Künstler des 19. Jahrhunderts
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Berlin W 62, Kurfü rstenstraße78

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Hauptschriftleiter: Dr. Werner RichardDeusch, Berlin-Charlottenburg; Stellvertreter: C. A. Breuer, Berlin-Grunewald. — Vertretungen im Inland: Düsseldorf: Dr. M. A. Stommel,
Wilhelm-Klein-Straße 6. Hamburg: A. Alexander, Dillstraße 6. München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstraße 92, Tel.: 35 674. Wien: Dr. Kurt Blauensteiner, VII, Schottenfeldgasse 82, Tel. B 39—1—61 Z.
Vertretungen im A u ’s land: Amsterdam, Budapest, Krakau, London, Neapel, Paris (Pariser Büro: Directeur Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16 e; Tel: Jasmin 18-90). —
Erscheint im Welfkunst-Verlag, Berlin W62.‘— A. IV. 38: 2080. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim
Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Heinz Müller. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe
gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag
übernimmt durch Erwerbung eines Manuskriptes alle Verlagsrechte für dasselbe. — Druck: Mittag & Co., Berlin N 65, Scharnhorststraße 22.
 
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