Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]: Die Weltkunst (13.1939)

XIII. JAHRGANG, Nr. 12


LMONDE(feART.S

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN. KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHUNGS-ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober jeden
zweiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank. Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd 262, Kirkdale
Sydenham. London S. E. 26. Postscheckkonti: Berlin 118054;
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Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
Ausland (nur i. Umschlag) RM 4.40; oder Tschechoslowakei Kc 50;
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und die nicht angeführten Länder RM 440; Übersee $ 1.80

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Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich
19. Jahrhunderts

England und die deutsche Kunst

Während das englische Publikum, auch die
engeren Kreise der Kunstliebhaber und Samm-
ler, bereits seit langer Zeit einen offenen Blick
für die Künste der verschiedenen Länder hatten
— man denke an die z. T. kunstgeographisch
und politisch bedingte Aufnahme der hollän-
dischen und flämischen Kunst, an die Lieb-

haberei für die französische Malerei oder die
mehr als in anderen Ländern verbreitete Kennt-
nis der Kunst Ostasiens — verbindet sich noch
heute der unklare Begriff der deutschen Kunst
mit den beiden Namen Dürer und Holbein,
wobei der letztere, als Hofmaler Heinrichs VIII.,
gemeinhin schon beinahe der englischen Kunst-


Andrea del Gastag no, Auferstehung Christi. Neuerwerbung der Frick Collection,
New York. (Bericht S. 6) (Foto Archiv)

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geschichte zugerechnet
wird. Es sind auch in
England, sieht man von
einigen neueren Kunst-
gelehrten ab, die etwa,
wie Dodgson oder Par-
ker, sich immer wieder
für das Studium der deut-
schen Kunst eingesetzt
haben, im 20. Jahrhundert
nur wenig Ansätze vor-
handen gewesen, die
Kunst Deutschlands in die
allgemeine Betrachtung
der bildenden Künste ein
zubeziehen. Es war zu-
erst im Jahre 1932, nach
den großen Erfolgen der
Länder - Kunstausstellun-
gen im Burlington House
in London, kurze Zeit die
Rede von einer ent-
sprechenden deutschen
Kunstausstellung gewe-
sen; aber die Debatte
darüber verlief im Sande,
ehe man überhaupt der
Angelegenheit von offizi-
eller deutscher oder
englischer Seite aus
nähergetreten war. Nun
darf immerhin als ein
nicht unwichtiges Symp-
tom gewertet werden, daß
diese Angelegenheit ge-
rade in der letzten Zeit
in Zuschriften an die
„Times“ wieder aufgegrif-
fen wurde: nachdem der
englische Maler Philip
Connard mit dem Vor-
schlag, deutsche Kunst in
Meisterwerken vom 13.
bis 19. Jahrhundert in
London zu zeigen, den Anfang gemacht hatte,
setzten sich mehrere Kunstfreunde, u. a. der
Maler Sir John Lavery und der Architekt

(Photo-Museum)
R. C. Ashbee, warm für diese Idee ein. Es
verlautet sogar bereits, daß die Zustimmung,
die dieser Vorschlag in weiten Kreisen gefunden


Figur vom Altar in Mauer bei Melk, um 1530. Aus der Mitte
Mai beginnenden Ausstellung altdeutscher Kunst des Donaulandes
in Wien. (Bericht S. 6)

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