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DIE WELTKUNST
Jahrg. XIII, Nr. 12 vom 26. März 1939
Berliner
Preußischen
Ausstellungen in Wien
einem im vorigen Jahr
wordenen, widmet sie
Alt-
Meer
sind
Kolbes
Generals
groß
Schau
Men-
Ost-
der
Wien
im Blickpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit
steht, derartigen Fragen Beachtung schenkt.
Und sollten es vorläufig auch nur die engeren
Kreise der Kunstfreunde sein, die solchen Über-
legungen Raum geben, so beweisen sie doch,
daß das englische Volk in mancher Beziehung
anders denkt, als die offizielle Politik es wahr-
haben möchte.
Rembrandt, Radierung. Versteig
Mensing, Amsterdam, 25.—27. April 1939.
zu dürfen
Deutschland
Korn-
größen
vereini-
das
für den künstlerisch erheblichen Beitrag der
Bildhauer zu dieser sehenswerten Ausstellung
der Preußischen Akademie.
Werner R. D e u s c h
Räumen im ehemaligen
ihren neubezogenen
Berliner Kronprinzenpalais statt, die durch den
Anbau eines ausgezeichnet geeigneten Ober-
lichtsaales zur Aufstellung plastischer Werke
erweitert worden sind. Die neue, beson-
ders durch ihre motivische Vielfältigkeit aus-
gezeichnete Schau wird regem Interesse be-
gegnen. Drei Malern, zwei verstorbenen und
Pastelltö-
die Atmo-
von
fest.
Dünen
Burmanns
hat, zu Beratungen innerhalb der Kgl. Akademie
geführt habe, die allerdings, mangels irgend-
welcher praktischer Grundlagen, noch nicht zu
irgendwelchen Ergebnissen geführt hat. Immer-
hin ist es bemerkenswert, daß auch England,
das sich jahrhundertelang jeglichen Interesses
für deutsche Kunst entschlagen
glaubte, gerade jetzt, da das neue
Georg
des
Fritz Klimschs
Die Frühjahrsausstellung der
Akademie der Künste findet zum erstenmal in
Akademie-A usstell uns
Ludwig Kasper
einem „Speer-
und einer „Ste-
ausgezeichnet
schöne
der eindrucksvolle
von Hans Stübner.
bei den Bildern kön-
hier auch für die
nur
sehe Pinselhandschrift.
Ernst P f a n n Schmidt, der viele Kirchen
des In- und Auslandes mit Mosaiken und Wand-
bildern ausgestattet hat, zeugen an dieser Stelle
Bildnisse und Landschaften, auch stimmungs-
volle Interieurs (s. Abb.). Abgesehen von diesen
großen Kollektio-
nen kommen in
zwei Stockwerken
in mannigfaltig ge-
gliederten Bilder-
reihen ältere und
jüngere Talente zu
Wort. Flachland-
schaften unter ho-
hen Wolkenhim-
meln malte Otto
H. Engel. Albert
Birkle vertiefte
sich in das Wesen
der Salzburger
Landschaft. Aqua-
relle aus dem Sü-
den steuerte Phi-
lipp Franck bei.
Mit dem Blick auf
Spreebrücken hielt
Paul Paeschke in
zarten
nungen
Sphäre
Berlin
und
Fritz
malerischer Bezirk.
Max Clarenbach
läßt Stimmungen
vom Niederrhein in
immer wieder neuer
und starker Weise
■ siebzig Jahre alt ge-
umfangreiche Sonder-
ausstellungen. Der am
8. Oktober 1937 heim-
gegangene Melchi-
or Lechter ist mit
farbenleuchtenden Pa-
stellen aus dem Süden,
Kopien alter italieni-
scher Meister, deko-
rativen Studien und
Proben seiner mit
den Bestrebungen des
Kreises um Stefan
George verknüpften
Buchkunst vertreten.
Wer Ernst Heile-
mann nur als Zeich-
ner kennt, wird vor
den Gemälden des am
9. April 1936 Verstor-
benen überrascht sein.
Er besaß ein unmittel-
bares Verhältnis zu
den Farben und führte
in Bildnissen (s. Abb.)
und Landschaften eine
äußerst charakteristi-
Für den jetzt 71jährigen
widerklingen. Zwei helle
Morgenlandschaften von
Leopold H. Jülich, ein
Stralsunder Stadtbild von
Heinrich Amersdorfer,
Felix Mesecks farbig un-
gemein reizvolle Auto-
straße, ein eigenartiges
Waldbild von Magnus
Zeller, die Pariser Vor-
stadtstraße Hans Sauer-
bruchs und koloristisch
eigenartige Talbilder aus
der Aachener Landschaft
von Carl Schneiders fal-
len beim ersten Rundgang
auf. Auch das Bild einer
spanischen Tänzerin von
Arthur Kampf fesselt.
Nicht vergessen werden
dürfen das durch seinen
frischen Farbenklang auf-
fallende „Friesenmäd-
chen“ von Rudolf Riester
und
Akt
Wie
nen
Plastik der Schau
wenige Hinweise gegeben
werden,
ist mit
werfer“
henden“
vertreten.
Bildnisbüste von Hermine
Körner stammt von Chri-
stiane Naubereit. Robert
Stielers „Faustkämpfer“,
Richard Scheibes Porträt-
kopf,
Bildnis
Franco,
„Galatea“, Paul Egon Schiffers Frauenfiguren,
Max Essers und Albert Kraemers Tierplastiken
und viele andere
Formungen zeugen
Das Künstler-
haus bringt gegen-
wärtig die
angelegte
„Berge und
sehen der
mark". bei
Künstler aus
und den anderen
Gauen der Alpen-
länder mit zahl-
reichen Werken
vertreten sind.
Während die Ein-
gangshalle und der
Hauptraum
Positionen
Formats
gen, welche
Leben und die Er-
zeugnisse der Ber-
ge in allegorischen
Formen beschrei-
ben, wird in den
übrigen Sälen das
ewige Thema „Berg
und Mensch“ von
den verschiedenen
Malern in mannigfacher Weise abgewandelt.
Auch in den kleineren Bildern ist vielfach jene
Vereinfachung des Vortrags angestrebt, mit
welcher in den großflächigen Wanddekorationen
der Weg zum Monumentalen gesucht wird. Eine
Folge davon ist das Zurückweichen der Farbe,
das den meisten der hier vertretenen Arbeiten
eigen ist. Die Malerei wird durch eine Anzahl
von Plastiken und eine größere Zahl von Hand-
zeichnungen, Aquarellen und Holzschnitten
ergänzt und thematisch weiter ausgeführt. —
Es besteht die Absicht, diese Ausstellung, um
andere Abteilungen vermehrt, im Mai in Berlin
zu zeigen.
Anläßlich der Wiener Messe hat das Kultur-
amt des Gaues Wien eine Kunstausstellung in
der Secession veranstaltet, die sich als
Querschnitt durch das malerische Schaffen
Wiens und Österreichs bezeichnen läßt. Unter
den Bildern waren gute Arbeiten ven F. Elsner,
Art Jakob Buss, Maria. Versteigerung
der Sammlg. Schnell durch M. Lempertz, Köln,
21.—22. April 1939 (Kl. Lempertz)
Sergius Pauser, Die Frau des Künstlers. Aus-
stellung: Sezession, Wien (Photo Pauser)
R. Buchner, K. Qunsam. E. Huber, 0. Laske
und S. Pauser (s. Abb.) zu sehen. Lebendiger
und ansprechender als die Gemälde wirkte der
Saal mit den Aquarellen, unter denen Blätter
von J. Dobrowsky, E. A. Mandelsloh und Dr.
F. Sedlacek hervorragten, ebenso die von
R. C. Andersen und seiner Schüler A. R. Car-
LUDWIGS-GALERIE
K. THÄTER
GEMÄLDE
ERSTEN RANGES
MÜNCHEN 2, OTTOSTRASSE 5
MARIA ALMAS
München • Ottostrasse 1b
Gemälde erster Meister des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts
Antiquitäten • Einrichtungen des 1 8. J a h r h u n d e r t s
ANGEBOTE ERBETEN
DIE WELTKUNST
Jahrg. XIII, Nr. 12 vom 26. März 1939
Berliner
Preußischen
Ausstellungen in Wien
einem im vorigen Jahr
wordenen, widmet sie
Alt-
Meer
sind
Kolbes
Generals
groß
Schau
Men-
Ost-
der
Wien
im Blickpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit
steht, derartigen Fragen Beachtung schenkt.
Und sollten es vorläufig auch nur die engeren
Kreise der Kunstfreunde sein, die solchen Über-
legungen Raum geben, so beweisen sie doch,
daß das englische Volk in mancher Beziehung
anders denkt, als die offizielle Politik es wahr-
haben möchte.
Rembrandt, Radierung. Versteig
Mensing, Amsterdam, 25.—27. April 1939.
zu dürfen
Deutschland
Korn-
größen
vereini-
das
für den künstlerisch erheblichen Beitrag der
Bildhauer zu dieser sehenswerten Ausstellung
der Preußischen Akademie.
Werner R. D e u s c h
Räumen im ehemaligen
ihren neubezogenen
Berliner Kronprinzenpalais statt, die durch den
Anbau eines ausgezeichnet geeigneten Ober-
lichtsaales zur Aufstellung plastischer Werke
erweitert worden sind. Die neue, beson-
ders durch ihre motivische Vielfältigkeit aus-
gezeichnete Schau wird regem Interesse be-
gegnen. Drei Malern, zwei verstorbenen und
Pastelltö-
die Atmo-
von
fest.
Dünen
Burmanns
hat, zu Beratungen innerhalb der Kgl. Akademie
geführt habe, die allerdings, mangels irgend-
welcher praktischer Grundlagen, noch nicht zu
irgendwelchen Ergebnissen geführt hat. Immer-
hin ist es bemerkenswert, daß auch England,
das sich jahrhundertelang jeglichen Interesses
für deutsche Kunst entschlagen
glaubte, gerade jetzt, da das neue
Georg
des
Fritz Klimschs
Die Frühjahrsausstellung der
Akademie der Künste findet zum erstenmal in
Akademie-A usstell uns
Ludwig Kasper
einem „Speer-
und einer „Ste-
ausgezeichnet
schöne
der eindrucksvolle
von Hans Stübner.
bei den Bildern kön-
hier auch für die
nur
sehe Pinselhandschrift.
Ernst P f a n n Schmidt, der viele Kirchen
des In- und Auslandes mit Mosaiken und Wand-
bildern ausgestattet hat, zeugen an dieser Stelle
Bildnisse und Landschaften, auch stimmungs-
volle Interieurs (s. Abb.). Abgesehen von diesen
großen Kollektio-
nen kommen in
zwei Stockwerken
in mannigfaltig ge-
gliederten Bilder-
reihen ältere und
jüngere Talente zu
Wort. Flachland-
schaften unter ho-
hen Wolkenhim-
meln malte Otto
H. Engel. Albert
Birkle vertiefte
sich in das Wesen
der Salzburger
Landschaft. Aqua-
relle aus dem Sü-
den steuerte Phi-
lipp Franck bei.
Mit dem Blick auf
Spreebrücken hielt
Paul Paeschke in
zarten
nungen
Sphäre
Berlin
und
Fritz
malerischer Bezirk.
Max Clarenbach
läßt Stimmungen
vom Niederrhein in
immer wieder neuer
und starker Weise
■ siebzig Jahre alt ge-
umfangreiche Sonder-
ausstellungen. Der am
8. Oktober 1937 heim-
gegangene Melchi-
or Lechter ist mit
farbenleuchtenden Pa-
stellen aus dem Süden,
Kopien alter italieni-
scher Meister, deko-
rativen Studien und
Proben seiner mit
den Bestrebungen des
Kreises um Stefan
George verknüpften
Buchkunst vertreten.
Wer Ernst Heile-
mann nur als Zeich-
ner kennt, wird vor
den Gemälden des am
9. April 1936 Verstor-
benen überrascht sein.
Er besaß ein unmittel-
bares Verhältnis zu
den Farben und führte
in Bildnissen (s. Abb.)
und Landschaften eine
äußerst charakteristi-
Für den jetzt 71jährigen
widerklingen. Zwei helle
Morgenlandschaften von
Leopold H. Jülich, ein
Stralsunder Stadtbild von
Heinrich Amersdorfer,
Felix Mesecks farbig un-
gemein reizvolle Auto-
straße, ein eigenartiges
Waldbild von Magnus
Zeller, die Pariser Vor-
stadtstraße Hans Sauer-
bruchs und koloristisch
eigenartige Talbilder aus
der Aachener Landschaft
von Carl Schneiders fal-
len beim ersten Rundgang
auf. Auch das Bild einer
spanischen Tänzerin von
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Nicht vergessen werden
dürfen das durch seinen
frischen Farbenklang auf-
fallende „Friesenmäd-
chen“ von Rudolf Riester
und
Akt
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wenige Hinweise gegeben
werden,
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werfer“
henden“
vertreten.
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Stielers „Faustkämpfer“,
Richard Scheibes Porträt-
kopf,
Bildnis
Franco,
„Galatea“, Paul Egon Schiffers Frauenfiguren,
Max Essers und Albert Kraemers Tierplastiken
und viele andere
Formungen zeugen
Das Künstler-
haus bringt gegen-
wärtig die
angelegte
„Berge und
sehen der
mark". bei
Künstler aus
und den anderen
Gauen der Alpen-
länder mit zahl-
reichen Werken
vertreten sind.
Während die Ein-
gangshalle und der
Hauptraum
Positionen
Formats
gen, welche
Leben und die Er-
zeugnisse der Ber-
ge in allegorischen
Formen beschrei-
ben, wird in den
übrigen Sälen das
ewige Thema „Berg
und Mensch“ von
den verschiedenen
Malern in mannigfacher Weise abgewandelt.
Auch in den kleineren Bildern ist vielfach jene
Vereinfachung des Vortrags angestrebt, mit
welcher in den großflächigen Wanddekorationen
der Weg zum Monumentalen gesucht wird. Eine
Folge davon ist das Zurückweichen der Farbe,
das den meisten der hier vertretenen Arbeiten
eigen ist. Die Malerei wird durch eine Anzahl
von Plastiken und eine größere Zahl von Hand-
zeichnungen, Aquarellen und Holzschnitten
ergänzt und thematisch weiter ausgeführt. —
Es besteht die Absicht, diese Ausstellung, um
andere Abteilungen vermehrt, im Mai in Berlin
zu zeigen.
Anläßlich der Wiener Messe hat das Kultur-
amt des Gaues Wien eine Kunstausstellung in
der Secession veranstaltet, die sich als
Querschnitt durch das malerische Schaffen
Wiens und Österreichs bezeichnen läßt. Unter
den Bildern waren gute Arbeiten ven F. Elsner,
Art Jakob Buss, Maria. Versteigerung
der Sammlg. Schnell durch M. Lempertz, Köln,
21.—22. April 1939 (Kl. Lempertz)
Sergius Pauser, Die Frau des Künstlers. Aus-
stellung: Sezession, Wien (Photo Pauser)
R. Buchner, K. Qunsam. E. Huber, 0. Laske
und S. Pauser (s. Abb.) zu sehen. Lebendiger
und ansprechender als die Gemälde wirkte der
Saal mit den Aquarellen, unter denen Blätter
von J. Dobrowsky, E. A. Mandelsloh und Dr.
F. Sedlacek hervorragten, ebenso die von
R. C. Andersen und seiner Schüler A. R. Car-
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