Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

XIII. JAHRGANG, Nr. 1/2
NST
L MONDE, /«AKTS

8. Januar 1939
WE
ART«/ (/„WORLD

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER. MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHUNGS- ORG AN DER FAC HGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

. y y y / Meisterwerke der Malerei
Oalerie Haberstock sucßtständig zu kaufen: des 15. bis einsAHeßiiA
Berlin W9 • Bellevuestraße 15 19. Jahrhunderts

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober jeden
zweiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank. Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd 262, Kirkdale
Sydenham, London S. E. 26. Postscheckkonti: Berlin 118054;
Wien 114783; Den Haag 1455 12; Pans 1700 14; Prag 592 8 3; Zürich 8159
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77
Telefon: 25 32 28
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
Ausland (nur i. Umschlag) RM 4.40; oder Tschechoslowakei Kc 50;
Frankreich ffrs. 65; Holland hfl. 3.25; Schweiz sfrs. 7.70;
und die nicht angeführten Länder RM 440; Übersee $ 1.80

Rückblick und Ausschau
Der deutsche Auktions markt 1938

Die von uns regelmäßig geübte Gewohn-
heit, am Jahreswechsel nochmals die Ereig-
nisse der vergangenen zwölf Monate auf
dem Gebiete des Versteigerungswesens Revue
passieren zu lassen, zur Besinnung, zur
Prüfung und Klärung des Gesamtüberblicks,
soll auch diesmal nicht fallen gelassen wer-
den. Wer sich dieser Aufgabe seit etwa
einem Jahrzehnt unterzieht, muß zur Einsicht
gelangen, daß es von einem zum anderen
Male schwieriger wird, den Lauf dieser Abfolge
durch Einflechtung von wirklich interessieren-
den Details bunt und anmutig zu gestalten;
denn, wie hier schon des öfteren ausgeführt
wurde: das Gesicht des deutschen Kunstmarktes
hat sich in den letzten Jahren grundsätzlich
gewandelt. Die vielen individuellen Ereignisse
anscheinend welterschütternden Ausmaßes, die
den Markt, Käufer und Verkäufer, in den Jahren
nach der Inflation in Atem hielten, das auf- und
abwogende Getriebe der Kunst-„Börse“ hat
einem Geschäftsgebaren Platz gemacht, das
vielleicht nicht jeden Sensationsbegierigen zu

befriedigen im Stande ist, das aber alle An-
zeichen einer festen Wirtschaftsform und eines
gesicherten Ausgleiches zwischen Angebot und
Nachfrage trägt. Wie oft mußte man in den
Zeiten der sogenannten „Hochkonjunktur“ fest-
stellen, daß von den vielen Rekordpreisen, die
im Auktionssaale genannt und in der Tages-
presse veröffentlicht wurden, nur ein geringer
Teil wirklich bezahlt worden war und die
„Ware“ dann noch jahrelang auf einen wirk-
lichen Erwerber warten konnte; und wie selten
hört man heute bei Versteigerungen, daß es
notwendig ist, ein Stück zurückzuziehen oder
zurückgehen zu lassen, während die klaren
Versteigerervorschriften irgendwelche „Ring-
geschäfte“ oder verschleierte Zuschläge so gut
wie illusorisch machen. Wenn auch mancher
Versteigerer über die Schwierigkeit, gute Auk-
tionen in die Hand zu bekommen, klagt, so darf
doch darüber nicht vergessen werden, daß in
einer gewissen Spannung zwischen Angebot und
Nachfrage andererseits nicht nur der Vorteil
liegt, das Angebot wirklich abzusetzen, sondern
sich daraus in Deutsch-
land in den letzten Jahren
eine normative Preis-
regelung ergeben hat, die
wirklich ein maßstäb-
licher Faktor der Bewer-
tung geworden ist. Und
es wäre vor allen Dingen
sehr fraglich, ob ein An-
gebot so hochrangiger
Meisterwerke, wie wir
sie früher erlebt hätten,
heute dem Versteige-
rungsmarkt überhaupt
zum Vorteil gereichen
würde. Der Bedarf an
preismäßig hochliegenden
ersten Meisterwerken
wird durch den freien
Kunsthandel zum größten
Teile gedeckt; die seit
Jahren im Flusse befind-
liche Verlagerung der
Sammlerschichten mit
allen Phasen des Abster-
bens alter und des Er-
starkens neuer Kräfte


Zwei germanische Goldringe, links Gotland um 400,
rechts Burgund um 300 n. Chr.
Ausstellung von Neuerwerbungen des Germanischen
Nationalmuseums, Nürnberg (Bericht S. 2)

stellt gerade dem Ver-
steigerer heute Aufgaben,
die im Einzelvorgang viel-
leicht komplizierter und
mühevoller, aber in ihrer
Art letzten Endes viel-
leicht lohnender sind.
So kommt es denn,
daß kaum große, tönende
Namen von Sammlungen
zu nennen sind, die in
diesem Jahre in deutschen
Häusern zur Auflösung ge-
langten. Trotzdem dürfte
der Gesamtumsatz am
deutschen Auktionsmarkt,
verteilt auf viele Einzel-
geschehnisse in den grö-
ßeren Metropolen des
Reiches, kaum hinter dem
der letzten Jahre zurück-
stehen. Wenn es sich
vielleicht auch mehr und
mehr bestätigt, daß Berlin
seine eine Zeitlang inne-
gehabte Vorortstellung
langsam eingebüßt hat
zugunsten einer Gleich-
stellung mit anderen Or-
ten, etwa München oder
Köln, so kann in dieser
Tatsache das Gute er-
blickt werden, daß an-
stelle einer international-
kapitalistischen Zusam-
menballung die gesunde,
weitere Kreise des deut-
schen Volkes erreichende
Dezentralisation getreten
ist, wie wir sie ja hier
auch bereits öfter bei der
Betrachtung der neuen
Sammlerschichten fest-
stellen konnten.
Es hat sich also auch
1938 bestätigt, was wir
vor einem Jahre über
die vorhergehende Ent-
wicklung gesagt haben.
Eine gesunde kaufmän-


Griff eines Prunkschwertes, Deutschland, Anfang 16. .Tahrh.
Ausstellung von Neuerwerbungen des Germanischen

Nationalmuseums, Nürnberg (2 Museums-Fotos)

PAUL Ti EC KE
Berlin IV 02, Kurfürstensir. 104 ■ Telefon: 24 17 68
RAHMEN ; RESTAURIERUNGEN ALLER ART
Cßina= und Japan =Kunst T
f CHINA-BOHLKEN f
BERLIN W 9 • POTSDAMER STRASSE 34
JETZT AUCH LEIPZIGER STRASSE 39 'T-
'IT TT
Ankauf GALERIE FRII Z SEILER verkauf
Gemälde alter Meister + Plastik: Äug. Gaul + Gobelins
Berlin W 9, Lennestraße 8 Fernsprecher: 22 05 62
£ I C f 1 8 £ D D iAi LJ 1 E D Antiquitäten / Elegante Einrichtungen des 18. Jahrhunderts
D Fl LEK Spezialität: Gefaßte Möbel und Fayencen
(WILHELM BÖHLER) Inhaber karl fischer ANKAUF MÜNCHEN / Briepner^Str.3_

I 13 ■.? ü i n
 
Annotationen