Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]: Die Weltkunst (13.1939)

1. Oktober 1939

XIII. JAHRGANG, Nr. 38/39


WE
ARTaWORLD

LMONDE*,ART5

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sudit ständig zu kaufen:

Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich
19. Jahrhunderts

Der Marienahar zu Krakau

Das Hauptwerk des Veit StoB

Mit der Einnahme von Krakau durch die mit ihrem reichen Bestand an Denkmälern alt-

deutschen Truppen ist auch die alte Königsstadt deutscher Kunst unter deutsche Obhut gekom-


men. Das berühmteste
Kunstwerk, das ein deut-
scher Meister in spät-
mittelalterlicher Zeit für
Krakau fertigte, ist der
große Schnitzaltar im
Chor der Marienkirche,
den der Nürnberger Mei-
ster Veit Stoß im Auftrag
der deutschen Gemeinde
in Krakau in den Jahren
1477 bis 1489 schuf. Die
Marienkirche, die dieses
Meisterwerk seit den Ta-
gen seiner Entstehung
bis heute sorgsam be-
wahrt hat, ist eine mäch-
tige Basilika aus dem 14
Jahrhundert. Sie war bis.
zum Jahre 1537 das
Gotteshaus der deutschen
Gemeinde in Krakau ge-
wesen; erst zu jener Zeit
wurde durch einen Erlaß
des polnischen Königs
das Abhalten des Gottes-
dienstes in deutscher
Sprache verboten.
Die ungeheuren Aus-
maße, in denen der Flügel-
altar angelegt und die
überragende Künstler-
schaft, mit der er aus-
geführt wurde, sichern
dem Kunstwerk die ein-
zigartige Bedeutung, die
(Fortsetzung S. 4)

Veit Stoß,
Apostel Johannes aus dem
Marienaltar der Krakauer
Marienkirche (Foto Archiv)


Cornelius, Joseph und seine Brüder. Aquarell, 1817. Sammlung Prinz Johann Georg von Sachsen
(Foto C. G. Boerner)
Eine deutsche Romantiker-Sammlung
Die Handzeichnungssammlung des verstorbenen Prinzen Johann Georg, I [erzog zu Sachsen

Er war ein Sammler des leidenschaftlichen
und unermüdlichen Types. Als er im Herbst
vorigen Jahres hochbetagt starb, hinterließ er
als Frucht dieser viele jahrzehntelangen Tätig-
keit eine Sammlung, deren Blattzahl fünfstellig
ist. Und dies auf einem Gebiet, das sich nicht
nur auf die deutschen Handzeichnungen, son-
dern mit diesen fast auf das 19. Jahrhundert,
und eigentlich nur auf dessen erste Hälfte be-
schränkte. Ausgedehnte Reisen und ein un-

erhörtes Gedächtnis, das bis in das höchste
Alter hinein keine Zahl und keinen Namen ver-
lor, kamen ihm zu Hilfe. Jeder Freund der
Handzeichnungen, jeder Wissenschaftler, jeder
Händler kannte seinen Namen. Keine Ausstel-
lung in dem Umkreis seiner Sammlung, die
nicht kostbare Blätter von ihm gezeigt hätte.
Diese Sammlung ist, dem Temperament und
der stark gefühlsmäßig und auch gegenständlich
betonten Einstellung des Sammlers nach, nicht

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