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2. April 19 3 9
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ART^AVORLD

XIil. JAHRGANG, Nr. 13
NST
LMONDEfcAKTS

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN. BIBLIOTHEKEN. KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLIC HUNGS-ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

Meisterwerke der Malerei

des 15. bis einschließlich

19. Jahrhunderts

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W 62, KurFürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober jeden
zweiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank. Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd 262, Kirkdale
Sydenham, London S. E. 26. Postscheckkonti: Berlin 118054;
Wien 114783; Den Haag 1455 12; Paris 170014; Prag 59283; Zürich 8159

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
Ausland (nur i. Umschlag) RM 4.40; oder Ts c hechoslowakei Kc 50;
Frankreich ffrs. 65; Holland hfl. 3.25; Schweiz sfrs. 7.70;
und die nicht angeführten Länder RM 440; Übersee $ 1.80

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77
Telefon: 25 72 28

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Französische Klein bronzen in Düsseldorf

Schutz der Kunstschätze in Italien

Es ist erinnerlich, daß auf dem letzten Kon-
greß des italienischen Kunsthandels in Cremona,
der in Zusammenhang mit der Kunstmesse
stattfand, mit aller Energie und größter Ein-
stimmigkeit seitens des Handels und auch
seitens der Kunstkritik wie der Wirtschafts-
leitung verlangt worden war, die bestehenden
Bestimmungen über die Sicherung der in Italien
befindlichen Kunstschätze zu reformieren. Hie
bisherigen Bestimmungen über den Verkauf
von Kunstschätzen in das Ausland haben nach
der Ansicht des italienischen Kunsthandels
einen Großteil der Schuld an der mangelhaften
Entwicklung des italienischen Kunsthandels
getragen, vor allem daran, daß der italienische
Kunsthandel sich nicht in einer Weise wie der
Handel in anderen Ländern entwickeln konnte,
obwohl er meist wesentlich reicher an wert-
vollem und gesuchtem Handelsmaterial ge-
wesen ist. Gleichzeitig machte man darauf

land verhindern konnten. Vor allem beklagte
man das Fehlen einer Zentralisierung in der
Beurteilung eines Kunstwerkes; tatsächlich gab
es gegen die Ansicht eines Provinzialkunst-
beamten keine Revisionsinstanz, wohl aber die
Möglichkeit, das Kunstwerk nun in eine andere
Landschaft Italiens zu schaffen und den Ver-
such einer legalen Ausfuhr abermals zu machen.
Jetzt hat der Ministerrat ein Dekret verab-
schiedet, das eine gründliche Reform der
gesamten Kunstschutzbestimmungen vorsieht.
Man erwartet sich im Handel von dieser Ver-
fügung, deren genauer Text noch nicht ver-
öffentlicht ist, die Erfüllung all jener Wünsche,
die als unentbehrlich hingestellt worden sind,
wenn man den italienischen Kunstmarkt zu
einer Höhe entwickeln will, die sich bei Ge-
legenheit der römischen Weltausstellung sehen
lassen kann. Schon die bisherige Ankündigung
der Verordnung sagt aus, man habe die Reform

Das Kunstgewerbemuseum der Kunstsamm-
lungen Düsseldorf veranstaltet in zwangloser
Reihenfolge kleinere Sonderschauen, die ge-
wisse Bestände des Magazins sichtbar machen
sollen, die aus Raummangel nicht aufgestellt
werden können. So wurden vorher die schön-

sten Stücke der Sammlung koptischer Stoffe
gezeigt, und jetzt folgt eine Ausstellung von
französischen vergoldeten Kleinbronzen. Dinge,
deren Wertschätzung in Sammlerkreisen in den
letzten Jahren zu Unrecht etwas gelitten
mag, treten wirkungsvoll in Erscheinu
belegen an
Beispielen —
mentalen
Schild bis
figürlichen
daß dieser
Kunst ein
und eine Phan
wohnen können,
Grenzen einer
Dekoration bisweilen
sprengen. In diesem Sinne
seien zwei Figürchen her-
vorgehoben, deren anti-
kischer Formenkanon sie
dem Empire zuordnet, eine
„Sitzende“ (s. Abb.) und
„Lesende“, wie sie etwa
eine schöne Kaminuhr
des Potsdamer Stadt-
schlosses schmücken oder
auf Kaminböcken des
Hotel le Marois (Paris)
sitzen. Abgelöst von die-
ser „schmückenden“ Be-
deutung mag sich ihr
künstlerischer Eigenwert
noch deutlicher dartun.
Da eine eingehende und
systematische Untersu-
chung und Ordnung der
Bronzekunst von Louis
XIV. bis zum Empire noch
immer fehlt, muß man
freilich hinsichtlich der
Künstler, von denen diese
Kleinkunst geschaffen
wurde, im unklaren blei-
ben. Für jene Pariser
Kaminböcke wird Tho-
mire als Ziseleur genannt.
Sein Name begegnet auch
oft in der wohl reich-
haltigsten Bronzensamm-
lung aus dieser Zeit, in
dem Musee des Arts de-
coratifs. Die vorliegende

Verlauf

iert ist nur jeweils die
Ziselierung, die gerade
im Empire zu einer höch-
sten handwerklichen Prä-
zision gebracht ist. Be-
kanntlich haben bedeu-
tende Maler — beispiels-
weise Prudhon
würfe für die

— Ent-
Bronzen
— Übrigens
der gan-
ung vom
17. Jahrhunderts
abzulesen.
Höhepunkt des
e bricht freilich ein
Ende herein; was
folgt, ist kunstgewerb-
liche“ Nachahmung, Stil-
durcheinander und Miß-
verstehen der Gesetze
des Werkstoffes. Man
muß sich von der anhal-
tenden Wirkung dieser
Erscheinung frei machen,
um den Wert jener origi-
nalen Kleinkunst zu wür-
digen, und zu erkennen,
daß ein stilvolles Schlüs-
sellochschild des Rokoko
leicht einen ganzen Neu-
bau späterer Zeiten zu
beschämen vermag.

Feuervergoldete Bronze-Maske, Louis XV.
Ausstellung: Düsseldorf, Kunstgewerbemuseum
(Museums-Foto)

Sitzende. Feuervergoldete französische Empire-Bronze
Ausstellung: Düsseldorf, Kunstgewerbemuseum
(Museums-Foto)

Schau enthält übrigens
manchen Guß, der auch
dort vertreten ist; vari-

aufmerksam, daß die bisherigen Schutzbestim-
mungen keineswegs die Abwanderung von wert-
vollen und wichtigen Kunstwerken in das Aus-

in einer Weise vorgenommen, daß der Schutz
der national wichtigen Kunstwerke „den gegen-
wärtigen Verhältnissen“ entspricht.

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Abi.April 1939: BERLIN W 62, Lü t zo w p I a t z 21 , I. Etage
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