Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]: Die Weltkunst (13.1939)

XIII. JAH KG ANG, Nr. 21
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LMONDE*AKT5

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN. KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHUNGS-ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

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f . r T / 4 Meisterwerke der Malerei
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Berlin VC 9 • Bellevuestraße 15 19. Jahrhunderts

Kunstausstellungen
der Reisezeit
Die nun beginnende Reisezeit wird für den
Kunstfreund, und hoffentlich darüber hinaus
auch für weitere Kreise, manches Problem mit
sich bringen, das sich mit der Tatsache des
Besuches einer der großen Kunstveranstal-
tungen im In- und Ausland zu beschäftigen hat.
Denn gerade auch in diesem Jahre ist die Zahl
wirklich bedeutender, in ihrer Art einmaliger
Kunstausstellungen so groß, daß es schwer fällt,
eine Wahl zu treffen. Daß es sich bereits ein-
gebürgert hat, Sommerreise und Kunstgenuß
zu verbinden, beweisen bereits seit Jahren die
z. T. enormen Ziffern der sommerlichen Be-
sucher; daß ein solches System durch plan-
mäßigen Hinweis und noch intensivere Propa-
gandatätigkeit zweifellos auszubauen ist, bedarf
kaum eines Hinweises. War es früher für den
Kunstfreund möglich, durch die alleinige Kennt-
nis der wesentlichsten europäischen Galerien
und Baudenkmale sich einen einigermaßen
geschlossenen Überblick über den Bestand an
Kunstwerken zu verschaffen, so haben sich
heute als wesentlich weitere Mittler die Kunst-
ausstellungen in eine Welt eingeschoben, die
einerseits so unendlich viel weiter, andererseits
aber auch durch wirtschaftliche und politische
Umstände so viel schwerer erfaßbar geworden
ist. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet
behalten die großen Ausstellungen ihre Gültig-
keit, trotz aller Gefahren, die damit, worauf
hier schon öfter hingewiesen wurde, verbunden
sind.
Die wirklich großen Ereignisse dieses Jahres
stehen bereits fest, eine wesentliche Anzahl von
Ausstellungen ist bereits eröffnet und wenige
weitere werden, wie üblich, in diesen Spalten
vorangezeigt und besprochen. Es ist vielleicht
wichtig, hier nochmals in einem Gesantüberblick
darauf hinzuweisen, um die Reisedispositionen
der Kunstfreunde zu erleichtern. Es sind in
diesem Sommer eröffnet oder zu erwarten:
Berlin, Nationalgalerie: Kunst und Volks-
tum der wiedergewonnenen deutschen
Gaue (eröffnet);
München, Haus der deutschen Kunst:
Große deutsche Kunstausstellung (Juli—
September);
Nürnberg, Nationalmuseum: Meister-
werke deutscher Kunst (Mai — Oktober);
Wien, Hofburg: Gotik des Donaulandes
(Eröffnung demnächst):
Mailand, Kunstpalast: Leonardo da Vinci-
Ausstellung (9. Mai — 30. September);


Le da mit dem Schwan. Schulwerk nach der Komposition Leonardos da Vinci in der
Galleria Borghese, Rom. Ausgestellt auf der Leonardo-Ausstellung in
Mailand (vgl. Nr. 20), über die hier noch ausführlich berichtet wird. (Foto Archiv)

Florenz, Palazzo Medici: Medici-Aus-
stellung (Mai — September);
V e n e d i g , Palazzo Giustiniani: Veronese-
Ausstellung (25. April — 4. November);
Caserta bei Neapel, Schloß: Bourbonen-
Ausstellung;
Udine: Pordenone-Ausstellung (24. Mai —
September);
Zürich, Kunsthaus: Schweizerische Kunst
bis 1800 (Juni — August);
Genf, Museum: Meisterwerke der Malerei
aus dem Prado (1. Juni — September);
Brügge, Museum: Memling-Ausstellung
(Eröffnung: 24. Juni);
Lüttich. Ausstellung „Das Wasser1 iiiii
großer Kunstschau.
Diese kurze Aufzählung umfaßt nur die wirk-
lich einmaligen und bedeutenden Sonder-Veran-
staltungen; aber sie läßt erkennen, daß gerade
auch für den deutschen Reisenden die Auswahl-
möglichkeit groß ist. So ist zu hoffen, daß die
ehrlichen Bemühungen der Musumsleiter durch
einen möglichst zahlreichen Besuch belohnt
werden. Jeder sollte es sich zu einer Pflicht
gegenüber Kunst und Kultur machen, seine
Reise so einzurichten, daß er wenigstens die
eine oder andere Veranstaltung besuchen kann.
Das Zeiighausiniiseiiin
der Stadt Mannheim
Ein für die Kultur der südwestlichen deut-
schen Grenzmark bedeutsames Werk ist die
gegenwärtig in vollem Gange befindliche Neu-
gestaltung des Zeughausmuseums der Stadt
Mannheim.
Im Besitz der Stadt Mannheim haben sich
im Verlauf von Jahrzehnten ansehnliche Men-
gen wissenschaftlich wertvollen völkerkund-
lichen und urgeschichtlichen Materials ange-
sammelt. Mehr und mehr wuchsen diese Samm-
lungen und rundeten sich allmählich zu einem
umfangreichen Museumsbestand, der der Öffent-
lichkeit allerdings zum größten Teil völlig un-
bekannt blieb.
Nur eine kleine Auslese, ein Zehntel etwa
des Vorhandenen, wurde seit dem Jahre 1925
in der Erdgeschoßhalle des Zeughauses als
„Natur- und völkerkundliche Sammlung“ ge-
zeigt. Der Gedanke, das durch klare Raumver-
hältnisse ausgezeichnete monumentale Gebäude
ausschließlich kulturellen Zwecken zuzuführen
und darin eine Stätte der Wissenschaft und
Erziehung, ein großes kulturgeschichtliches
Museum zu schaffen, wurde von der Stadt
Mannheim bald nach dem Umbruch in den Rah-

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