Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

19. Februar 1939
WE
ART»///«WORLD

XIII. JAHRGANG, Nr. 7/8
NST
bMONDE/foAKIS

ANERKANNTES ZENTRALORGAN EUR SAMMLER, MUSEEN. BIBLIOTHEKEN. KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHE NGS-ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober jeden
zweiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank. Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd 262, Kirkdale
Sydenham, London S. E. 26. Postscheckkonti: Berlin 118054;
Wien 11478^; Den Haag 1455 12; Paris 170014; Prag 59285; Zürich 8159

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77
Telefon: 2 5 72 28

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 3 $ Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
Ausland (nur i. Umschlag) RM 4.40; oder Tschechoslowakei Kc 50;
Frankreich ffrs. 65; Holland hfl. 3.23; Schweiz sfrs. 7.70;
und die nicht angeführten Länder RM 440; Ubersee $ 1.80

Galerie Haberstock , . . , ,
sucht ständig zu kaufen:
Berlin W9 • Bellevuestraße 15

Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich
19. Jahrhunderts

Planmäßige Ausstellungs-Politik

Das Dekret Mussolinis, das wir in der letzten
Nummer veröffentlichten und welches bestimmt,
daß mit dem Ausleih-Betrieb der Museen, der in
den letzten Jahren einen immer uferloseren
Umfang angenommen hatte, aufgeräumt werden
müsse und daß in Italien von nun an jährlich
nur noch eine einzige große Ausstellung alter
Kunst veranstaltet werden dürfte, lenkt die
Aufmerksamkeit einmal wieder auf ein Problem,

der Studierende und der Kunstfreund gerade in
der Reisezeit in vielen Museen vergeblich Aus-
schau nach seinen Lieblingen halten mußte, daß
die Bestände vieler Museen einer dauernden,
den Kunstwerken letzten Endes unzuträglichen
Bewegung, Luft- und Klima-Veränderung aus-
gesetzt waren, sondern daß es auch dem
passioniertesten Liebhaber nicht mehr möglich
war, die — sicherlich teilweise bedeutenden -—

das hier schon öfter berührt wurde, nachdem es
langsam zu einer beständigen Sorge der ver-
antwortlichen Museumsleiter, geworden war.

Kunstausstellungsereignisse des Jahres allesamt
zu sehen und zu genießen. Daß mit diesem Un-
fug, der besonders in Frankreich und Amerika

War es doch nicht nur nachgerade üblich, daß

seine höchsten Blüten trieb, einmal Schluß


gemacht werden mußte,
d. h. daß eine planmäßige
Staatsführung dein Ehr-
geiz jedes beliebigen Mu-
seumsmannes, sich durch
zusammengetragene Leih-
gaben Lorbeeren zu er-
werben, eine Beschrän-
kung auferlegt werden
mußte, lag auf der Hand.
Man verstehe uns nicht
falsch: Ausstellungen wie
etwa die letztjährige
Altdorfer-Ausstellung, die
wirklich von wissen-
schaftlichem Ernst und
künstlerischer Fruchtbar-
keit beseelt war, bleiben
auch weiterhin eine Not-
wendigkeit. Aber es ist
an der Zeit, daß die Plan-
mäßigkeit des Ausstel-
lungswesens erst einmal
in den einzelnen Ländern
durchgeführt werde, um
dann vielleicht einstmals
in glücklicheren europä-
ischen Stunden auf den
ganzen Kontinent aus-
gedehnt werden zu kön-
nen. Gerade so, wie es
möglich ist, mit einer
„Großen deutschen Kunst-
ausstellung“ in München
im Jahre auszukommen,
indem man alle lebenden

Johann Koerbek e, Hlg. Bernhard vor dem Kruzifix, 91 : 77 cm
Ehern Slg. Caldenhof, Hamm; SIg. de Boer, Amsterdam - Neuer Wer-
bung der Alten Pinakothek, München (Foto Archiv)
(Siehe Bericht S. 6)

künstlerischen Kräfte für
diese Veranstaltung mo-
bilisiert, indem man allen
Volksgenossen durch ver-

billigte Fahrpreise und
sonstige Ermäßigungen
die Möglichkeit, diese
Ausstellung zu besuchen,
gibt, müßte es auch mög-
lich sein, regelmäßig im
Jahre eine wirklich er-
schöpfende und bedeu-
tende Ausstellung auf dem
Gebiete alter Kunst zu
veranstalten, für die sämt-
liche Kraftquellen und
Reserven der großdeut-
schen Museen eingesetzt
werden müßten und im
übrigen die gleiche11 Er-
leichterungen für den Be-
such zu schaffen wären.
Dabei könnte — oder
müßte sogar nach der
kunstgeographischen La-
ge — der Ort jeweils
wechseln, also nicht allein
von der zufälligen Initia-
tive dieses oder jenes
Museumsleiters abhängig
sein oder etwa von den
Mitteln, die gerade eine
Stadt oder Provinz für
einen derartigen Zweck
bereitstellt. Diese Kon-
zentration der Kräfte ist
heute notwendiger denn
je, nicht zuletzt auch von
der wirtschaftlichen Seite
aus betrachtet. Denn eine
planmäßig angelegte und
großzügige Organisation
müßte es, etwa in Zu-
sammenarbeit der Mu-
seen, Ministerien, Ver-
kehrsverbände, politi-
(Forts, auf S. 2 Spalte 4)


Fragonard, „La confidence“ — Leihgabe der Sammlung R. Koenigs
(Haarlem) an das Wallraf-Richartz -Museum, Köln a. Rh.
(Foto Archiv)

Französische Meisterzeiclmungen im Kölner Museum

Mit einem Festakt, der von der Hansestadt
Köln gemeinsam mit der deutsch-französischen
Gesellschaft veranstaltet und dessen kultur-
politische Bedeutung durch einen Vortrag
von Germain B a z i n vom Louvre in Paris
unterstrichen wurde, eröffnete das Kupferstich-
kabinett des Wallraf-Richartz-Museum eine
Ausstellung französischer Handzeichnungcn des
17. und 18. Jahrhunderts, die ausschließlich aus

der bekannten Sammlung Franz Koenigs in
Haarlem stammen. In Meisterblättern der
größten Namen, die die französische Kunst
dieser Epoche hervorgebracht hat, in erlesenen
Arbeiten von Claude Lorrain, Watteau, Frago-
nards (s .Abb.), Boucher und David wird in den
wichtigsten Akzenten ein gutes Bild vom
Wesen französischer Kultur vom Barock bis
zum Klassizismus gegeben.

CHINA-BOHLKEN

20.FEB.1939

Berlin

BERLIN W 9 • POTSDAMER STRASSE 34
JETZT AUCH LEIPZIGER STRASSE 39

BerZzn ZP 02, Kurfürstenstr. 104 • Telefon: 24 17 65
RAHMEN : RESTAURIERUNGEN ALLER ART

Antiquitäten * Elegante Einrichtungen des 18. Jahrhunderts
ANKAUF Spezialität: Farbig gefaßte Möbel und Fayencen
(WILHELM BÖHLER) INHABERjKARL FISCHER MÜNCHEN, Brienner Str. 3 am Wittelsbacherplatz >77/' '"""-"T"??"' xu U ’

Ankauf GALERIE I R I I Z SEILER, verkauf
Gemälde alter Meister + Plastik: Aug. Gaul + Gobelins
Berlin W 9, Lennestraße 8 Fernsprecher: 22 05 62
 
Annotationen