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DIE WELTKUNST

Jahrg. XIII, Nr. 5/6 vom 5. Februar 1939

gelangte. Seit geraumer Zeit ist daselbst auch als
Leihgabe eines der allerfrühesten Werke Rem-
brandts, „David mit dem Haupte Goliaths vor
Saul“ zu sehen, das von dem kaum zwanzig-
jährigen Rembrandt gemalt vurde, während

auch „Die Auferweckung des Lazarus“, aus
demselben Jahre wie der „Jeremias“ (1630)
stammend, seit einigen Jahren als weitere Leih-
gabe zur Vertiefung der Kenntnis des Werkes
des jungen Rembrandt beiträgt.


Heinrich V. Zügel, Schafschur. 1871
W i in m e r M ü n c h e n

Ausgestellt in der Galerie
(Foto Wimmer)

Franz

Eichhorst Fresken im Schöneberger Rathaus

Josef Pieper
In der Galerie Alex
Vömel in Düsseldorf fin-
det gegenwärtig bis 20. Fe-
bruar eine Ausstellung des 1907
in Bochum geborenen Malers
Josef Pieper statt. — Nach
dem Besuch der Kunstgewerbe-
schule in Essen kam der Künst-
ler 1924 als Schüler von Jul.
Paul Junghanns zur staatlichen
Kunstakademie nach Düsseldorf.
1937 wurde ihm der große
Staatspreis für Maler verliehen.
Die jetzt zur Ausstellung ge-
langenden Gemälde, Aquarelle
und Zeichnungen sind das Er-
gebnis eines längeren Aufent-
haltes in der Accademia Tedesca
in Rom (s. Abb.).

bei Verwendung einer be-
schränkten Anzahl von Farben-
tönen, den durch kein neben-
sächliches Beiwerk unterbroche-
nen Rhythmus der Bildfolge
vom Linearen ausgehen, wobei
ein übermäßiger Figurenauf-
wand vermieden wird. Gestal-
ten und Gruppen, durch die
Heimat und Familie, der Auf-
bruch zum Weltkrieg und das
Chaos seiner Kampfhandlungen,
Rückzug, Nachkriegsnöte, poli-
tische Klassenkämpfe und die
Lösung aller dieser Gescheh-
nisse in der Aufrichtung des
Dritten Reiches ihre bildliche
Gestaltung finden, vereinigen


Josef Pieper, Sitzende. 1938.

Ausstellung: Galerie Alex Vomex,
Düsseldorf (Foto Söhn)

An der jüngst der Öffentlichkeit übergebenen
Freskoausmalung des Bürgersaales im Berlin-
Schöneberger Rathaus hat der Berliner Maler
Franz Eichhorst über vier Jahre gearbeitet. Der
große Baukomplex am Rudolph-Wilde-Platz
war zwar schon im ersten Kriegsjahr in seinen

wesentlichen Teilen fertiggestellt. Aber ungün-
stige wirtschaftliche Verhältnisse und auch wohl
die Schwierigkeit der Wahl von Thema und
Künstler hatten bis vor wenigen Jahren eine
Entscheidung über die Innenausstattung des
riesigen Raumes verhindert. Die Hauptwand ist
über 30 Meter lang und
das jetzt vollendete Werk
konnte erst 1934 begonnen
werden, nachdem ein vom
Verein Berliner Künstler
veranstalteter interner
Wettbewerb die Frage
der Ausschmückung wie-
der in Fluß gebracht hatte.
Franz Eicbhorst, der als
einer der Preisträger mit
der Durchführung betraut
wurde, wählte als Tech-
nik die Freskomalerei auf
nassem Putz, die den Far-
ben eine große Leucht-
kraft verleiht. Die so nur
abschnittsweise mögliche
Ausmalung nach den im
Atelier in Originalgröße
und auf die Wandflächen
durchgepausten Kartons
stellte an den Maler rie-
sige Anforderungen. Der
Anspruch auf Dauer, der
in der besonderen Art
des sich dem Mörtel fest
verbindenden Farbenauf-
trags liegt, hat auch das
Thematische der Bild-
stoffe bedingt. Eichhorst
symbolisiert in seinen
Darstellungen auf drei
riesigen Wandflächen und
in den Zwischenteilen der
Fensterwand den Schick-
salsweg unseres Volkes
von der Vorkriegszeit bis
auf unsere Tage. Er läßt,


J. B. Greuze, Ludwig XVII. als Dauphin — Erzielte auf
der Versteigerung der Samml. Hearst in New York, 5.—7. Januar 1939:
Dollar 13 500 (Foto Parke-Bernet Gall.)

Asiatische Textilien

Im Hamburgischen Museum für
Kunst und Gewerbe sind seit dem 15. Ja-
nuar Textilien aus den Beständen des Magazins
ausgestellt. Die Ausstellung umfaßt javanische
Batikstoffe, ostasiatische und vorderasiatische
Gewebe und Stickereien. Hervorzuheben sind:
ein turkestanischer Goldbrokat mit Drachen-
muster (14.—15. Jahrh.), zahlreiche Nö-Gewän-
der, chinesische Stickereien des 18. Jahrh. und

anatolische Bauernstickereien des 18. Jahrh.,
deren Muster den Bordüren gleichzeitiger Tep-
piche nahestehen. Die Abbildung zeigt eine
solche Arbeit aus Nordostanatolien in Kett-
stickerei mit den Farben weiß, gelb, hellgrün,
hellblau, dunkelblau, rot und (für die Begren-
zungslinien) schwarz. Sie läßt die Motive der
Teppiche vom Kasaktypus deutlich wieder-
erkennen.


Nordostanatolische Bauern Sticker ei des 18. Jahrhunderts — Hamburg,
Museum für Kunst und Gewerbe (Museums-Foto)

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