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DIE WELTKUNST

Jahrg. XHI, Nr. 22/23 vom 11. Juni 1939

Piero di Cosimo, Mythologische Szene, Museum des Prinzen Paul in Belgrad


gegebenen 70 Stücken vertreten. Neben Metall-
arbeiten, Montierungen, Miniaturen, Farb-
stichen, Kronleuchtern und Textilien werden
zum Schluß der Versteigerung Aubusson-Qe-
bets-Teppiche u. a. angeboten. Bei der Knapp-
heit des Materials ist die Qualität der ange-
botenen Objekte begrüßenswert.
München, 15./16. Juni.
Das Münchener Kunstversteigerungshaus
Adolf Weinmüller veranstaltet am 15. und
16. Juni eine über tausend Nummern umfassende
Versteigerung von Antiquitäten, Möbeln, Ge-
mälden und Plastiken des 15. bis 20. Jahrhun-
derts, Teppichen und Gobelins aus süddeutschem

Gobelins, darunter eine sehr feine, leider be-
schädigte flämische Parklandschaft um 1600,
eine Parklandschaft M. R. Daurysson bezeich-
net, eine Brüsseler Arbeit um 1580 vermutlich
von Pasquier de Necke, der nach 1600 zusam-
men mit van der Biest am Hof Herzog Maximi-
lians von Bayern arbeitete und endlich eine der
gesuchten Jagdverduren, eine niederländische
Arbeit um 1560.
München, 26. Juni u. ff.
Ein erster Teil der bedeutenden Münzen-
sammlung O. in M. wird am 26. Juni u. ff. Tage
durch Otto Helbing Nachf., versteigert. Der
gut ausgestattete und reich illustrierte Katalog,




Joachim D a e r r, Buche auf Rügen
Ausstellung: Städtisches Museum, Kolberg
(KL Museum)

Gepräge gibt. Ein moderner Herrscher hat in
diesem Museum die richtige Behauptung ver-

wirklicht, daß auch die Staaten des Balkans
ihre europäische Mission zu erfüllen haben.

Pommersche Malerei und Graphik

Heimische Künstler und deutsche Maler und
Graphiker, die in der weiten Ostseelandschaft
Motive für ihre Darstellungen fanden, empfan-
gen seit einigen Jahren im pommerschen Gau
eine besonders lebhafte Förderung. Es sind nicht
nur die ständigen Stettiner Ausstellungen, die
dort mit Interesse aufgenommen werden. So
wurden in Ostpommern, nachdem bereits K ö s -
1 i n Ende März mit einer gut ausgewählten
Bilderschau vorangegangen war, kürzlich auch
in Lauenburg und Kolberg wieder Kunst-
ausstellungen eröffnet. Alle diese Veranstal-
tungen beabsichtigen, einen Querschnitt durch
das künstlerische Schaffen der Gegenwart zu
geben, soweit sich in ihm die pommersche
Landschaft oder das Wesen des pommerschen
Menschen widerspiegelt. Thematisch be-
schränkt sich auch die im Städtischen
Museum ausgezeichnet zur Wirkung kom-
mende Kolberger Ausstellung auf
Werke, in denen das ländliche Dasein der

Hans Jürgen Kreutzfeld,
Ausstellung: Städtisches Museum, Kolberg
immer meeresnahen Flachlandschaft und die
Welt der Fischer und Schiffer Form gewonnen
haben. Sie rückt, wie der Kolberger Museums-
leiter Dr. M i c h a i 1 ow im Katalogvorwort her-
vorhebt, vor allem die Schilderungen in den
Vordergrund, die mit zeichnerischen und graphi-
schen Mitteln oder in der leichten Technik des
Aquarells gegeben werden. JoachimUtech,
der norddeutsche Granitplastiker, steuerte
Modellstudien in Feder und Ölkreide und Ger-
hard Mareks den durch einen Staatspreis
ausgezeichneten Entwurf für die Nettelbeck-
büste im Kolberger Museum bei. Eine Zeichnung
erinnert an den 1938 verstorbenen Paul Holz
und sonst kommen in knapper Auswahl ältere
und jüngere malerische und graphische Talente
zu Wort. Egon von Kamekes klar
aufgebaute einsame Landschaften, Peter
Fischers fein abgestufte Tuschmalereien,

Joachim Daerrs liebevoll durchgebildete
Lithographien (s. Abb.), Hans Jürgen
Kreutzfeldts klangvolle Federzeichnungen
(s. Abb.), Bruno Müllers Temperastudien,
Wolf Hof f ma n ns Hafenbilder, Röteldarstel-
lungen Paesler-Luschkowkos und die
eindrucksvolle Linienkunst von Walter G.
Stockmann legen mit manchen anderen
Arbeiten ein starkes Bekenntnis für die Stille
und für die Größe der pommerschen Landschaft
ab. H. Z.

Deutscher Kunstmarkt
Berlin, 22./23. Juni.
Am 22. und 23. Juni versteigert Hans W.
Lange, Berlin, Gemälde und Kunstgewerbe aus
einer bekannten Privatsammlung in Berlin-
Wannsee, sowie aus verschiedenem anderen Be-
sitz. Der Katalog umfaßt 616 Nummern, unter
denen die Möbel in der
Qualität besonders her-
vorragen. Zum Angebot
kommt ein in der Lite-
ratur verschiedentlich
abgebildetes schönes
Roentgen, Zylinder-Büro
aus der Zeit um 1780 (s.
Abb. Nr. 20), sowie u. a.
gute französische Möbel.
An zweiter Stelle folgt
zahlenmäßig neben Ma-
joliken und Fayencen das
Porzellan, unter dem
eine schöne Meißener
Terrine um 1735 zu fin-
den ist. Unter den Ge-
mälden alter Meister
findet man Niederländer,
Deutsche, Franzosen,
Italienei und verschie-
dene andere. Erwähnens-
wert ist eine Madonna
mit Kind von Bernart
van Orley.
Aus dem Kreis des
Tilman Riemenschneider ragen unter den
Plastiken zwei Bischofsfiguren der main-fränki-
schen Schule hervor. Ferner findet man eine
große Marmorgruppe nach der Gruppe des
Giovanni da Bologna von 1599 in der Loggia
dei Lanzi zu Florenz. Von den Tapisserien
ist das Exemplar aus der I. Hälfte des
XVI. Jahrhunderts Enghien von besonderer
Qualität. Hauptsächlich deutsches Silber aus
dem 15. bis 18. Jahrhundert ist unter den an-

Dänischer Hafen
(Kl. Museum)

Lienhart Astei, Anbetung, Christi, Relief. Lindenholz 57X70 cm. Versteigerung:
Münchener Kunstversteigerungshaus. 15.-16. Juni 1939.
(KJ. Weinmüller)

Privatbesitz. Neben Steinzeug, Fayencen, Hin-
terglasbildern, Arbeiten in Silber, Zinn, Eisen,
Bronze, astronomischen Instrumenten, Schmuck,
Dosen, Plaketten, Miniaturen enthält der Kata-
log vier bedeutende Sammelgruppen: Waffen,
Plastiken des 15. bis 18. Jahrhunderts, Gemälde
des 16. bis 20. Jahrhunderts und Gobelins. Unter
den plastischen Arbeiten enthält der Katalog
neben Puttenköpfen und Leuchterengeln des
17. und 18. Jahrhunderts Arbeiten erster Meister
aus dem süddeutschen und alpenländisch-öster-
reichischen Kulturkreis: Eine Arbeit Lienhart
Asteis „Anbetung“ (s. Abb.) aus dem Kloster
Gmunden, eine weibliche Heilige, Mutter Anna,
im Katalog der Gotischen Ausstellung, Wien,
als Augsburger Arbeit um 1500 bezeichnet: ein
Kruzifix in der Art des Pacher; ein Heiliger
Oswald aus der Schule des Nikolaus Lerch und
eine Annaselbstdritt in der Art des Kreniß:
Gemälde des 15. bis 18. Jahrhunderts bringen
Arbeiten von Barth, van Bassen, von Beijeren,
Sebastian Daig, Jean Bapt, Huet, Lotto,
Kupetzky, Netscher, eine Lagerszene von G. v.
Tilborgh, eine Architekturlandschaft in der Art
des Canaletto und zwei sehr gute Fruchtstill-
leben von .1. Wink. Anschließend folgen sechs

der über 4000 Nummern verzeichnet, umfaßt in
erster Linie die beiden Hauptgruppen Bayern
und Pfalz. Es folgen Römisch-deutsches Reich,
Mansfeld, Städte, Bismarck, Reichsmünzen so-
wie neuere deutsche Prägungen: eine Fülle
wertvollen und seltenen Materials ist in allen
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