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DIE WELTKUNST

Jahrg. XIII, Nr. 26/27 vom 9. Juli 1939





Hans-Thoma-Gedächtnis-Ausstellung in Karlsruhe

Münchener Künstler im Maximilianeum

(2

LUDWIGS-GALERIE

K. THÄTER

Otto Geigenberger, Mittelalterliche
Künstler im Maximilianeum, München.

stärkere Beschränkung der einzelnen Künstler-
persönlichkeiten eine Geschlossenheit des Ge-
samteindrucks entsteht, die bei den Einzelver-
anstaltungen früherer Zeiten öfter vermißt wer-
den mußte. Das Wesen des im besten Sinne
„Münchnerischen“ in der Kunst kommt zu be-
tonterer Geltung, jene im Handwerklichen wur-
zelnde Ausgeglichenheit im Formalen und Far-
bigen, jene Aufgeschlossenheit allen Erschei-
nungen der Natur gegenüber und insbesondere
jene Verbundenheit des Menschlichen mit der
Landschaft. So sind auch in dieser Ausstellung
wieder Landschaft und Bildnis nicht nur am

Wiederum wie in den letzten Jahren gibt im
Maximilianeum die Münchener Künstlerschaft
— zum erstenmal vertreten durch die „Kamerad-
schaft der Künstler“, in der sämtliche Einzel-
verbände aufgegangen sind — noch vor Eröff-

nung der Großen Deutschen Kunstausstellung
einen geschlossenen Überblick über Entwicklung
und Schaffen im letzten Jahre. Es ist nicht zu
verkennen, daß durch diese Zusammenfassung
aller Kräfte und die dadurch auch zahlenmäßig

Burg. Ausstellung der Kameradschfat der
(Foto Ausst.-Ltg.)

Ausbreitung
der mehr
Produktion
leicht ver-

neu eingerichteten Thoma-Museums zu einem
beglückenden Erlebnis wurde.
A. von Schneider.

ganz erstaunliches Niveau aufweisen. Der
Verfasser dieses Berichtes bekennt gern, daß
ihm ihr Studium in dem aufs geschmackvollste

seines Jugend- und
zichtet werden konnte. Von den Meisterwerken
der sechziger Jahre nennen wir, um einen
Begriff der hohen Qualität der Ausstellung zu
vermitteln, das Brustbild „Agathe mit dem
Strickstrumpf“ aus dem Besitz von Frau
Geißler-Thoma, das Kniestück „Agathe mit
Blumen“ von Herrn Malsch (Karlsruhe), den
„Knaben mit Reh“ der Sammlung Küchler-Eiser,
die „Niederung am Rhein“ der Nationalgalerie
und den kürzlich in England aufgetauchten, von
der Hamburger Kunsthalle erworbenen „Feier-
abend“. Aus den siebziger Jahren sind ver-
treten: das „Hühner fütternde Mädchen“ der
Galerie Haberstock, der „Rhein bei Säckingen“,
der „Feldblumenstrauß“ und der „Schwarz-
waldhügel mit Ziegenherde“ der Nationalgalerie,
das Bildnis „Bayersdorffer“ und die „Main-
ebene“ der Münchener Staatsgalerie, die
„Geschwister“ der Hamburger Kunsthalle, der
„Gesang im Grünen“ des Landesmuseums Han-
nover u. a. m. Und schließlich soll über den
Gemälden die Ausstellung der Handzeichnungen
und Aquarelle nicht vergessen werden, die ein

H ansjhoma, Mutter und Schwester des Künstlers. 1866.
der Kunsthalle“Karlsruhe

Hans Thoma, Gesang im Grünen. Um 1875. Hannover, Landesmuseum
Thoma-Ausstellung der Kunsthalle Karlsruhe
Fotos W. Schmidt)

Direktor der Kunsthalle, Dr. Kurt Martin,
eine schon im Ausmaß ungewöhnlich reiche
Schau zusammenstellen, die neben der Berliner
Privatbesitzausstellung der Nationalgalerie und
der großen Thoma-Ausstellung in Basel von

Am 2. Juli wurde die große Hans-Thoma-
Ausstellung der Staatlichen Kunsthalle in
Karlsruhe zum Gedächtnis des hundertsten
Geburtsjahres des Künstlers und gleichzeitig
zur Feier des hundertjährigen Bestehens der
badischen Landesgalerie eröffnet. Sie ist die
einzige derartige Veranstaltung im ganzen
der großen Thoma - Ausstellung in Basel von

Willy F. Storek das Schaffen des volkstüm-
lichsten deutschen Meisters in eindrucks-
vollster und würdiger Weise verkörpert. Aber
natürlich ist nicht nur die Fülle des gebotenen
Materials — es sind 180 Gemälde und 95 Hand-
zeichnungen aus musealem und privatem Be-
sitz zusammengebracht worden — für den Wert
der Ausstellung entscheidend. Wichtiger er-
scheint uns die umsich-
tige Auswahl der Kunst-
werke, die sich offenbar
bewußt auf die Darstel-
lung der Landschaft, des
Bildnisses und des Men-
schen in seiner erdgebun-
denen Beziehung zum
deutschen Heimatboden
beschränkt, also die illu-
strative Seite der Kunst
des Meisters zurück-
treten läßt, die uns in sei-
nen graphischen Blättern
mehr entgegenkommt.
Daß diese letztere nichts
desto weniger in einer
Reihe von sehr beach-
tenswerten Leistungen
vertreten ist, das beweist
beispielsweise die rei-
zende Gruppe kleiner
mythologischer Gemälde,
die Thoma unter dem
Eindruck Böcklins in ganz
eigenen „Gelegenheits-
gedichten“ verarbeitet
hat. Des weiteren fällt
bei einem Überblick über
die Ausstellung auf, daß
die frühe und mittlere
Periode des Künstlers
gegenüber seiner Karls-
ruher Amtszeit deutlich
herausgehoben erscheint.
Und auch das ist gut.
Denn das Thoma-Museum
der Staatlichen Kunst-
halle ist so reich mit
Schöpfungen des Alters-
stils des Künstlers be-
dacht, daß auf ihre um-
fängliche
zugunsten
malerischen
Mannesalters

Alexander Kanoldt, Stilleben. 1923
Ausgestellt im Graph. Kabinett G. Franke,
München (Foto Franke)

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