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12

DIE WELTKUNST

Jahrg. XIII, Nr. 26/27 vom 9. Juli 1939

Nachrichten von Überall

Neuerwerbung
der Antiken Abteilung Berlin“
Zu der schönen Auswahl griechischer Grab-
denkmäler, die im Besitze der Antiken-Abteilung
der Staatlichen Museen sind, ist eine Qrabvase
aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. gekommen. Die
Grabvase, die seit kurzem ausgestellt ist,
stammt wahrscheinlich aus einer kleinen Stein-
metzwerkstatt; ihre Schönheit spricht für die
hohe Tradition dieser Kunst im 4. Jahrhundert,
damals schufen auch die kleinen Handwerker
hervorragende Werke aus Marmor, die uns
heute als Meisterstücke erscheinen.
!■
„Haus der Kunst“ in Berlin
zieht um
Die Ausstellungsleitung Berlin des „Hauses
der Kunst“ unter Leitung des Reichsbeauftragten
für künstlerische Formgebung, Professor
Schweitzer, verlegt infolge der baulichen Um-
gestaltung der Reichshauptstadt ihren Sitz von
Königsplatz 4 nach der Hardenbergstraße 21/23
(Villa d’Este). Das zur Zeit noch im Umbau
befindliche Haus wird im Herbst an einer der
verkehrsreichsten Straßen des Westens am
Bahnhof Zoo seine Pforten wieder öffnen.
Verhaftung eines Fälschers
Der in der Schweiz geborene Herbert Mar-
witz gab sich als Herr von Marwitz aus und
betrieb einen schwunghaften Handel mit ge-
fälschten, von ihm hergestellten germanischen
Schmuck- und Kunstgegenständen. Er wohnte
in letzter Zeit in einer fürstlichen Villa in

Moltrasio bei Como. Seine Spezialität waren
Fibeln, Ringe, Armbänder, daneben Tongefäße.
Schon sein ganzer italienischer Aufenthalt
dürfte eine verschleierte Flucht gewesen sein.
Die italienischen Polizeibehörden haben ihn
jetzt verhaftet und der Fälscher befindet sich
im italienischen Gefängnis, um nach Deutsch-
land ausgeliefert zu werden.
Renaissance-Ausstellung
in Brescia
In Brescia findet im Mai nächsten Jahres
eine Ausstellung von Bildern der Renaissance
statt, um das Gedächtnis von vier aus Brescia
stammenden Künstlern zu feiern: Moretto,
Romanino, Savoldo und Foppa.
Ein Rembrandt für Boston
Das Museum of Fine Arts konnte soeben aus
der Sammlung John Ringling das Gemälde von
Rembrandt „Johannes der Evangelist“ er-
werben. Es handelt sich um eines der breit
gemalten, späten Bilder von Rembrandt, welches
das nicht mehr ganz vollständige Datum 166.
trägt.
Ein landesgeschichtliches
Museum in Hannover
In der Nähe von Herrenhausen bei Han-
nover, in dem am Ende des 18. Jahrhunderts
errichteten von Walmodenschen Bau im Park
Georgengarten, wurde soeben ein Museum er-
öffnet, das die landesgeschichtlichen Samm-
lungen aus den ehemaligen Beständen des
Vaterländischen Museums in Hannover zeigt.


Neue italienische
Kunstpreise
Mussolini hat in die-
sen Tagen einen über-
raschenden Inspektions-
flug durch oberitalie-
nische Städte unternom-
men und dabei auch
Cremona berührt. Hier
hat er auch die Ergeb-
nisse des Kunstpreises
betrachtet. Sodann hat
er Exc. Farinacci die
Themen für die kommen-
den Kunstpreise Cremona
bestimmt. Es bedeutet
das einmal, daß der
Kunstpreis von Cremona
zu einerDauereinrichtung
werden wird, man also
alljährlich Bilder über ein
bestimmtes Thema er-
halten will, zum anderen,
daß Mussolini an diese
Wettbewerbe der italie-
nischen Maler bei be-
stimmter gestellter Auf-
gabe glaubt. Für das Jahr
1940 werden Bilder über
die italienische „Getrei-
deschlacht“, 1941 über
die G. I. L., die Littorio-
Jugend, verlangt.
Entdeckung zweier
Marmorwerke
Cellinis
Im Giardino Boboli
zu Florenz fand kürzlich

Seitenansicht der Rokoko-Kom
KUNSTHANDLUNG
HERM. REICHARD
Neue Gemälde und Kunstblätter
WIESBADEN • TAUNUSSTRASSE 1R

l0(je der Direktor des Deut-
schen Kunsthistorischen
Instituts, Prof. F. Kriegbaum, zwei lebens-
große Marmorfiguren des Benvenuto Cel-
lini, die bisher als Werke des berühmten
Goldschmieds nicht erkannt waren. Die Statuen,
die in der Selbstbiographie Cellinis ausführlich
beschrieben werden, stellen einen sitzenden
Narziß und einen jugendlichen Apollo mit

Hyazinth dar. Sie gingen nach dem Tode des
Meisters durch Erbschaft an den Kronprinzen
Francesco über und nahmen ihren Weg durch
mehrere mediceische Gärten. Goethe, als er
den Spuren Cellinis nachging, ließ sie vergebens
suchen. Die sehr bedeutenden Stücke, die eine

Amtliche Bekanntmachung
Diebstähle von Kunstgegenständen aus oberschle-
sischen Kirchen
Im Frühjahr 1936 wurde festgestellt, daß aus der
Schrotholzkirche in Schalscha, jetzt Kressengrund,
Kreis Gleiwitz, eine aus dem frühen 16. Jahrhundert


Rokoko-Kommode, Seladongrün und Gold mit Marmorplatte. Im Besitz von Fischer-Böhler
iWilhelm Fischer), München (2 Fotos Himpsl)

wichtige Bereicherung des spärlichen Lebens-
werkes des Cellini darstellen, sollen in
das Florentinische Nationalmuseum überführt
werden.
Ankäufe der Reichshauptstadt
auf der Ostmarkschau
Bürgermeister Steeg und die Stadträte
Spiewok und Pfeil kauften auf der großen
Kunstabteilung der Ausstellung „Berge, Men-
schen und Wirtschaft der Ostmark“ eine Reihe
von Werken zeitgenössischer Künstler der Ost-
mark für die Reichshauptstadt an. Unter den
Bildern befanden sich Werke von Franz Xaver
Wolf („Weinbauern aus Niederdonau“, in Öl),
Lois Alton („Vorfrühling im Karwendel“, in Öl),
„Die Schnitterin“ von Viktor Pipal, ferner von
weiteren namhaften Künstlern dekorative
Malereien mit Landschaften der Ostmark.
Denkmalschutz in Afrika
Die englische Regierung hat eine Verfügung
herausgegeben, wonach die Ausfuhr von Anti-
quitäten und Kunstgegenständen heimischer
Herkunft aus Nigerien künftighin verboten bzw.
genehmigungspflichtig ist, da immer mehr
Originalwerke — allerdings auch die in hoher
Blüte stehenden Nachahmungen — aus dem
Lande weggetragen wurden. Außerdem ist die
Anlage einer Reihe von Museen für afrikanisches
Kunsthandwerk geplant.
Der Mindener Domschatz
Der neben den Domschätzen' von Essen,
Osnabrück und Münster weniger allgemein be-
kannte, durch ganz hervorragende Stücke mittel-
alterlichen Kunsthandwerks ausgezeichnete
Domschatz aus dem Münster zu Minden wird
gegenwärtig, dank der Initiative Direktor Dr.
R. Nissens, in einer freien und übersichtlichen
Aufstellung im Lichthofe des Landesmuseums
in Münster gezeigt.

stammende (von Lutsch hervorgehobene) Kasel (Meß-
gewand) mit gesticktem Rückenkreuz verschwun-
den ist.
Ferner wurde im Oktober 1935 aus der katholischen
Pfarrkirche in Preiskretscham O./S. eine etwa 35 cm
hohe silberne Figur, Maria mit Kind, auf goldbron-
ziertem Sockel entwendet.
Im Verdacht, diese Kirchendiebstähle ausgeführt
zu haben, steht der Kirchenmaler Julius Maciejewski,
geboren am 20. Dezember 1897 in Kempen (Polen),
der bereits wegen Diebstahls von zwei wertvollen
alten Heiiigeniiguren bestraft ist und s. Zt. auch in
Kressengrund war. Wo hat M. Kunstgegenstände be-
zeichneter Art zum Kauf angeboten? Nachricht
erbittet die Staatliche Kriminalpolizei, Kriminalpolizei-
stelle Gleiwitz, zu Tgb. Nr. K. 465/38 (NSSt).
Personalien:
Der Münchener Maler Professor Leo Putz feierte-
seinen 70. Geburtstag. Er ist in Meran geboren und
studierte auf der Münchener Akademie unter Hackl
und Höcker und in Paris. Gemälde von ihm befinden
sich in den Galerien von Budapest, München, Köln,
Mainz usw. F.
Dr. Haro Weihrauch, bisher am Bayerischen
Nationalmuseum in München, wurde zum Direktor
des Museums der Stadt Augsburg ernannt.
Prof. Dr. Richard Klapheck, der bekannte rhei-
nische Kunsthistoriker, ist am 23. Juni in Düsseldorf
im Alter von 56 Jahren gestorben.
Geh. Rat Dr. Karl Purgold, der verdienstvolle ehe-
malige Leiter des Gothaer Museums, ist am 24. Juni
im Alter von 89 Jahren verschieden.
Ambrose Lansing ist als Nachfolger von Herbert
E. Winslock zum Direktor der Ägyptischen Abteilung
des Metropolitan Museums in New York ernannt
worden.

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Hauptschriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch, Berlin-Charlottenburg; Stellvertreter: C. A. Breuer. Berlin-Wannsee. — Vertretungen im Inland: Düsseldorf: Dr. M. A. Stommel,
Wilhelm-Klein-Straße 6. München: Ludwig F Fuchs, Kaulbachstraße 92, Tel.: 35 674. Wien: Dr. Kurt Blauensteiner, VII, Schottenfeldgasse 82, Tel.: B 39—1—61 Z. Vertretungen im Ausland:
Amsterdam, Budapest, Krakau, London, Neapel, Paris (Pariser Büro: Directeur Dr. J. I. de Saxe, 13. rue Gudin, Paris 16 e; Tel.: Jasmin 18-90). — Erscheint im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62.
D.-A. IV. II. 39: 2133. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst. Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Z Zt. Preisliste Nr. 4 gültig.
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Rudolf Lack, Berlin NW 87. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt
eirgesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichung?termins und der Rücksendung abgelebnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines
Manuskriptes alle Verlagsrechte für dasselbe. — Druck: Mittag & Co., Berlin N 65, Scharnhorststraße 22.
 
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