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DIE WELTKUNST

Jahrg. XIII, Nr. 50/52 vom 24. Dezember 1939

Nachrichten von Überall

Die Staatlichen Museen
in Berlin
Die Berliner Staatlichen Museen, die seit
Kriegsbeginn dem Publikum wegen Flieger-
gefahr verschlossen waren, haben z. T. ihre
Pforten wieder geöffnet. Im Schloßmuseum
wurden die Festräume des Schlosses wieder
zugänglich; im Museum für Vor- und Früh-
geschichte, Prinz-Albrecht-Straße, werden vor-
und frühgeschichtliche Funde aus Deutschland
gezeigt. In der Ostasiatischen Kunstabteilung

sind bei freiem Eintritt Werke moderner japa-
nischer Malerei zu besichtigen. Die beiden Mu-
seen, die unausgesetzt geöffnet waren, das
Zeughaus und das Museum für deutsche Volks-
kunde (Unter den Linden 5) haben im Dezember
ihren Besuchern neues zu bieten. Im Zeughaus
wird eine Bilderserie von Prof. Vollbehrt„Der
Westwall“ gezeigt, ferner Darstellungen der
Kämpfe um Danzig, Gotenhafen und Oxhöft.
Das Museum für deutsche Volkskunde veran-
staltet in seiner Sonderausstellung „Ton und
Töpfer“ Führungen mit praktischen Vorfüh-
rungen an der Drehscheibe und Filmvortrag.
Wiedereröffnung
der Kunsthalle in Bremen
Die Kunsthalle in Bremen, die bei Ausbruch
des Krieges ihre Tore schloß, hat jetzt in den
unteren Räumen eine Ausstellung vorzüglicher
Wiedergaben nach Rembrandts Zeichnungen
und anläßlich der Wiedereröffnung des Kupfer-
stichkabinetts in dessen Schaukästen eine Aus-
stellung von graphischen Blättern Johann Gott-
fried Schadows eröffnet. Auch die seit Jahren
veranstalteten Wintervorträge finden wieder
statt und erfreuen sich eines guten Besuches.
Hi.
Wieder Kaiser-Friedrich-
Museum Posen
Sofort mit Wiederaufnahme der zivilen Ver-
waltungsarbeit war dem Museumsbau am
Wilhelmplatz sein alter, ehrenvoller Name
„Kaiser - Friedrich - Museum“ wiedergegeben
worden. Das Kaiser-Friedrich-Museum wurde
in den Jahren 1900 bis 1903 an der Stelle des
alten Generalkommandos errichtet. Es enthielt
als Provinzialmuseum außer kulturhistorischen
und vorgeschichtlichen Sammlungen auch eine
wertvolle Gemäldegalerie deutscher Meister.
Die Polen hatten das Museum, obwohl es deut-
sches Kulturgut enthielt, einfach in „Groß-
polnisches Museum“ umgetauft. Das im Lauf
der Jahre verwahrloste Gebäude wird jetzt

innen und außen instandgesetzt, so daß es zu
seiner Eröffnung als Landesmuseum des Warthe-
gaues ein neues festliches Gewand tragen wird.
Ein Cranach-Bild entdeckt
In der Dorfkirche von Groß-Gievitz im
Kreise Waren wurde ein Marienbild entdeckt,
das schon früher als Originalgemälde von Lukas
Cranach angesprochen war, ohne daß man der
Vermutung nachgegangen wäre. Nunmehr
wurde das Bild, das die Maria mit dem Knaben

unter einem Apfelbaum zeigt, im Berliner
Kaiser-Friedrich-Museum einer Prüfung unter-
zogen. Die Cranachsche Signatur und die
Jahreszahl 1526 wurden als echt anerkannt. Da
das Bild und seine Holztafeln mehrere Schäden
aufweisen, wird die Wiederherstellungsarbeit
etwa ein halbes Jahr in Anspruch nehmen.
Neuerwerbungen des Städel-
schen Instituts
Der Frankfurter Museumsbesitz ist um zahl-
reiche bedeutende Werke von kunstgeschicht-
lichem Weltruf bereichert worden. Unter den
Neuerwerbungen befinden sich ein Mädchen-
bildnis von Rembrandt und zwei große Bildnis-
darstellungen Rubens. Sie waren bisher im
Privatbesitz. Die Eingliederung in die Städel-
galerie ist deshalb für den Frankfurter Kunst-
besitz von Bedeutung, weil die Stadt noch kein

Bild Rembrandts aus dieser Zeit besaß. Die
beiden anderen Bildnisse, die Peter van Hecke
und seine Frau Clara van Hecke darstellen, sind
der Schwager und die
Schwägerin Rubens. Die
Vornehmheit wird aber
nirgends durch einen
Überschwang zurückge-
drängt. Der monumentale
Stil des Malers spricht
unmittelbar.
Neuigkeiten aus
holländischen
Museen
Das Gemeindemuseum
im Haag veranstaltet als
weitere Folge der monat-
lichen Ausstellungen eine
Schau von „Trinkgeräten
aus vielen Jahrhunder-
ten“.
Die „Museum Boymans
Stiftung“, von der in der
letzten Nummer der
„Weltkunst“ berichtet
wurde, hat inzwischen
bereits wieder einige Neu-
erwerbungen dem Muse-
um zugeführt, darunter
eine bedeutende Marine
von Jan van de Capelle,
die eine Lücke der Schau-
sammlung ausfüllt. Dies
Bild, sowie alle anderen
Neuerwerbungen sind auf
der soeben eröffneten
Weihnachtsausstellung zu
sehen. B. B.
Schwedische
Auktions-
ergebnisse
In Stockholm fand bei Bukowski die dies-
jährige Weihnachtsauktion statt, bei der recht
gute Preise für schwedische Gemälde und alte
Möbel erzielt wurden. Die höchsten Preise der
Versteigerung erzielten bei den Bildern ein Ge-
mälde von Bengt Nordenberg mit Kr. 3280.—,
bei den Möbeln ein Rokokoschrank mit
Kr. 2505.—• und beim Silber eine schwedische
Trinkkanne aus dem lahre 1777 mit Kr. 1105.—.
B. B.

Münchener Kunstverein
In der Reihe seiner Kollektivausstellungen
hat der Münchener Kunstverein wieder eine

äußerst sehenswerte Schau zustande gebracht,
wie man schon aus den Künstlernamen ersehen
kann. Es sind zu sehen Gedächtnisausstellun-
gen der Maler Prof. Hierl-Deronco, Roderich
v. Engelhardt, Prof. Raoul Frank und Arnold
Faber. Ferner Sammelausstellungen von M. von
z. Mühlen-Gmelin, Siegfried Kühnel, Herrn.
Böcker und Anne Poll. F.
Personalien
In Brüssel verstarb im Alter von 77 Jahren der
in der internationalen Kuiistweii als Organisator von
berühmten Gemäldeausstellungen weltbekannte Kunst-
historiker Paul Lambotte, ehemals Generaldirektor
der belgischen Museen.
Prof. Dr. K. H. Westendorp, im Leben Leiter der
Gemäldeabteilung des Rijksmuseums „Twenthe“ in
Enschede, verstarb im Alter von 66 Jahren im Haag.
Prof. Westendorp war von deutscher Abstammung
und ließ sich nach dem Kriege in Holland nieder, wo
er sich als Mensch und Kunstkenner viele Freunde
erworben hat. Am Grabe sprach namens der deutschen
Freunde sein Studienkamerad Dr. Reicke vom Landes-
museum in Bochum.
Geschäftliches
(ohne Verantwortung der Schriftleitung)
Die Galerie Habersto-ck hat am 15. De-
zember ihre Geschäftsräume in die Villa Berlin W 62,
Kurfürstenstraße 59, verlegt.
Die Kunsthandlung Alfons Flaßhaar
verlegte vor kurzem ihre Räume nach der Lützow-
straße 44, Berlin W 35.
Die neue Adresse der Firma Ernst Fritzsche,
Alt Japan und China, ist Berlin W 8, Wilhelmstraße 55.
Nach Schluß der Auktion bei Weinmüller, München,
ist am 7. Dezember 1939 eine Mappe mit Handzeich-
nungen (Bleistift und Feder) von Wilhelm von Linden-
schmit, teilweise signiert W. L., entwendet worden.
Zuschriften über den Verbleib der Mappe erbittet die
Firma Weinmüller, München, Odeonsplatz 4.


A u g W i 1 h F e r d. S c h i r m e r. Schloß und Kirche von Erdmannsdorf. Um 1845
Neuerwerbung des Schles. Museums d. bild. Künste, Breslau (vgl. Bericht in Nr. 46 47))
(Museums-Foto)


Kreuzigungsgruppe, Nürnberg um 1650.
Im Besitz von A. Flasshaar, Berlin (Foto Schulz)


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nur mH Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung
abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. — Druck: Mittag & Co., Berlin-Lichterfelde, Drake.tr. 34.
 
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